News | Den Volkskrankheiten auf der Spur | 02.05.2023
Zehn Jahre und 1000 Publikationen
Seit über zehn Jahren untersucht das Leipziger Forschungszentrum für
Zivilisationserkrankungen (LIFE) Bürger:innen aus Leipzig, um
Erkenntnisse zur Entwicklung von Volkskrankheiten wie Diabetes,
Herzinfarkt, Demenz oder Depression zu gewinnen. Nun feierte das
Forschungszentrum seine 1000. wissenschaftliche Publikation und blickt
damit auf eine Reihe von spannenden Erkenntnissen zurück.
Welche Lebensweisen und Umwelteinflüsse haben bestimmte Erkrankungen zur
Folge? Inwiefern spielt dabei die Genetik eine Rolle? Wie lässt sich
die Entwicklung von Krankheiten vorhersagen? Mit Fragen dieser Art
beschäftigen sich die Projekte des LIFE-Forschungszentrums. Es wurde
2009 unter der Leitung von Prof. Markus Löffler, Direktor des Instituts
für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie sowie Prof.
Joachim Thiery, ehemaliger Leiter des Instituts für
Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik, an der
Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig gegründet. Seitdem
führen dort Wissenschaftler:innen bevölkerungs- und patientenbasierte
epidemiologische Langzeitstudien zu einem breiten Spektrum von
Volkskrankheiten durch.
Mit umfassenden Untersuchungen altersbedingten Erkrankungen auf den Grund gehen
Eines der Hauptprojekte ist die LIFE-Adult-Studie,
eine langfristig angelegte bevölkerungsbasierte Kohortenstudie mit
10.000 zufällig ausgewählten Bürger:innen aus Leipzig im Alter von 18
bis 79 Jahren. Die Erhebung konzentriert sich auf Krankheitsbilder wie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, kognitive Störungen,
Depressionen, Schlafstörungen, bestimmte Augenerkrankungen und
Allergien. Das Besondere: In regelmäßigen Abständen unterziehen sich die
Proband:innen körperlichen und apparativen Untersuchungen, Befragungen,
psychometrischen Tests sowie klinisch-chemischen Untersuchungen. Die im
Rahmen der Studie gewonnenen Blut- und Urinproben werden in der Leipzig Medical Biobank der Medizinischen Fakultät eingelagert.
Zwischen
2011 und 2014 wurden die ersten Daten erhoben, eine Nachbefragung sowie
Nachuntersuchungen speziell ausgewählter Teilnehmer:innen gab es 2017
und 2021. Momentan läuft eine zweite Nachbefragungswelle. Auf diese
Weise kommt ein umfassender Datensatz zustande, dessen Auswertung
Aussagen über die Entwicklung von Krankheiten liefert. Im Rahmen der
LIFE-Adult-Studie ist auch die 1000. Publikation des LIFE-Forschungszentrums erschienen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Resilienz und depressiven Symptomen befasst.
Zur vollständigen Artikel im "Leipziger Universitätsmagazin"