Sie sind hier: Skip Navigation LinksKlinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters

Robert Müller

​​​Forschungsprojekte

  • ​​AMIS

Forschungsschwerpunkte:

  • ​​Auswirkungen von Missbrauchserfahrungen auf Bindungsklassifikation und Mentalisierungsfähigkeit
  • Evaluation zweier Frühpräventionsprogramme in Kindertagesstätten mit Hochrisikokindern anhand von Bindungsklassifikation (EVA)
  • Entwicklung Mentalisierungsfähigkeit von Erzieher*innen unter dem Einfluss von Supervision und Beratung
  • Elternschaft im Wandel  ​
​Lebensl​auf

seit 2022

​​​Gastwissenschaftler der AMIS II an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum Leipzig​​

​seit 2022​Fachspezifikum Psychoanalyse an der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV)
​​seit 2019Leitung/Referententätigkeit/Recruiting im Verwaltungsbereich elementarer Bildungsinstitutionen Wiens
​2018 – 2020​Psychotherapeutisches Propädeutikum an der Wiener Psychoanalytischen Akademie
​2017 – 2019Sprachförderkraft in elementaren Bildungsinstitutionen Wiens
2016 – 2017Projektmitarbeiter im Präventionsprojekt „Balu und Du" der Goethe – Universität Frankfurt am Main
2014 – 2017Starthilfe-Stipendium in Verbindung mit dem Starthilfeprojekt des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt am Main
2012 – 2017Mitarbeiter am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt am Main (EVA-Studie / Übergangsprojekt Kindergarten-Grundschule / Step-by-Step)
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Publikationen

Abstract​

Vielbeachtet und über die Grenzen der Psychoanalyse anerkannt, bietet die Bindungstheorie quantitativ belegbare Erklärungsansätze für psychodynamische Vorgänge, welche sich auf das Beziehungsgeschehen und dessen Auswirkungen auf die psychische Entwicklung vom Kleinkind- bis ins Erwachsenenalter beziehen. Mit ihr im Zusammenhang steht die Mentalisierungstheorie. Diese legt den Fokus stärker auf den innerpsychischen Dialog zur Erklärung mentaler Zustände des Selbst und anderer. So begünstigt ein liebevolles Umsorgen des Kindes in einem sicheren Umfeld die Ausbildung sicherer Bindungsrepräsentationen und damit eine gesunde psychische Entwicklung.

Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen führen dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu unsicheren Bindungsklassifikationen und einer niedrigeren Ausprägung der Mentalisierungsfähigkeit. Damit stellen sie Risikofaktoren dar und begünstigen eine psychopathologische Entwicklung. Bisher kaum untersucht wurde jedoch, welchen relativen Einfluss Missbrauchsdimensionen (Subtyp, Onset und Offset,Täter*in) auf Bindungsklassifikation und Reflective Functioning hat.

Erkenntnisse zum Zusammenhang von Misshandlungsdimension und Bindungsklassifikation sowie Mentalisierungsfähigkeit sind jedoch von theoretisch hoher Relevanz: Es wäre nachvollziehbar, wann (Onset und Offset, Chronizität, Entwicklungsphase), in welcher Form (Subtyp) und Schwere (Täter*in, Intensität) eine Kindesmisshandlung besonders schwerwiegend auf die Entwicklung wirkt. Kann ein latentes Konstrukt zwischen Missbrauchsdimension und entwicklungspsychologischen Folgen nachgewiesen werden, ergeben sich zusätzliche entwicklungstheoretische Erkenntnisse und die Eingrenzung vulnerabler Entwicklungsperioden wird möglich. In weiterer Folge können zudem Interventionen gezielter und im Sinne der individualisierten Medizin passgenauer formuliert werden. Anwendungsorientierte Implikationen beispielsweise zum Zeitpunkt sowie Indikation spezifischer psychotherapeutischer und/oder pädagogisch-sozialarbeiterischer Maßnahmen tragen zu einer Reduktion von Risikofaktoren und der Folgen von Kindesmissbrauch bei.

In der AMIS-II-Studie bietet sich nun die Möglichkeit, latente Konstrukte zwischen Misshandlungsdimension, Bindungsklassifikation und Reflective Functioning zu untersuchen. Grundlage für die Datenanalyse sind die Ergebnisse des Maletreatment Classification Systems (Subtypen, Entwicklungsphase, Chronizität, Täterschaft) und das Family and Friends Interview (Bindungs- und Mentalisierungsklassifikation).​

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