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Pressemitteilungen

 

 

UKL beteiligt sich am Aktionstag LEIPZIG DRÜCKT<img alt="Das UKL ist seit Jahren beim Aktionstag LEIPZIG DRÜCKT dabei - hier eine Archivaufnahme aus dem Jahr 2022." src="/presse/PressImages/pic_20240910134048_8862fc1a32.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-09-10T22:00:00ZLeipzig. Mit dem Aktionstag LEIPZIG DRÜCKT am 16. September von 9 bis 16 Uhr auf dem Leipziger Augustusplatz möchte das gleichnamige Aktionsbündnis, dem auch das Uniklinikum Leipzig (UKL) angehört, das Bewusstsein für die zentrale Rolle der schnellen Wiederbelebung durch Laien-Retter schärfen und Mut machen, im Ernstfall zu helfen. Vor Ort zeigen die UKL-Medizinerinnen Maßnahmen zur Reanimation, die jeder durchführen kann, und bieten dazu praxisnahe Übungen an. <p>&quot;Jeder ist in der Lage, Leben zu retten, denn dazu bedarf es nur weniger gezielter Handgriffe, die leicht zu erlernen sind&quot;, sagt Dr. Georg Stachel. Der Oberarzt in der <a href="/einrichtungen/notaufnahme">Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig</a> weist darauf hin, dass es vor allem darauf ankommt, schnell zu helfen&#58; &quot;Bei einem Herzstillstand ist es immens wichtig, dass unverzüglich mit der Wiederbelebung begonnen wird. Denn schon nach wenigen Minuten drohen schwere, irreparable Schädigungen des Gehirns.&quot; Es gehe darum, mit Hilfe von Herzdruckmassage beziehungsweise Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen die oft über Leben und Tod entscheidenden Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Schätzungen zufolge könnten durch das rechtzeitige Einsetzen lebensrettender Maßnahmen durch Ersthelfende deutschlandweit pro Jahr circa 10.000 Menschenleben gerettet werden.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Mit dem <a href="https&#58;//www.leipzig.de/freizeit-kultur-und-tourismus/veranstaltungen-und-termine/eventsingle/event/aktionstag-leipzig-drueckt-2">Aktionstag LEIPZIG DRÜCKT</a> als Auftakt der bundesweiten &quot;Woche der Wiederbelebung&quot;, die in diesem Jahr vom 16. bis 22. September stattfindet, soll das Bewusstsein für solche lebensrettenden Fähigkeiten in der Bevölkerung geschärft werden. Zugleich geht es darum, bestehende Hemmschwellen abzubauen und über lebensentscheidende Sofortmaßnahmen zu informieren. Dazu stehen auch die auf dem Aktionstag anwesenden UKL-Mediziner&#58;innen zur Verfügung. &quot;Gemeinsam mit den Vertretern der im Aktionsbündnis LEIPZIG DRÜCKT zusammengeschlossenen Hilfsorganisationen erläutern wir live vor Ort die wichtigsten Maßnahmen rund um das Thema Erste Hilfe und Wiederbelebung und bieten allen Interessierten an, mit unserer Unterstützung zu trainieren&quot;, blickt Dr. Georg Stachel voraus. Der UKL-Kardiologe lädt alle Interessierten ein, am 16. September auf den Augustusplatz zu kommen und sich hautnah darüber zu informieren, wie man bereits mit einfachen Mitteln in bestimmten Situationen zum Lebensretter werden kann.</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Aktionstag &quot;LEIPZIG DRÜCKT&quot; &#160;</strong></p> <p>16. September 2024</p> <p>9 bis 16 Uhr</p> <p>Augustusplatz&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p>
Leben retten einfach machen<img alt="Logo Herzretter-Kurse" src="/presse/PressImages/pic_20240418100426_9daa89c41f.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-04-17T22:00:00ZLeipzig. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand hängt die Überlebenschance der Betroffenen an einem kurzen Zeitraum. Bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Blutfluss entstehen irreversible Schädigungen im Gehirn. Eine sofortige Herzdruckmassage kann die Überlebenschance verdoppeln bis verdreifachen. Daher sollte immer umgehend mit einer Reanimation begonnen werden – auch wenn medizinische Hilfe noch unterwegs ist. Damit sich mehr Menschen in einer solchen Situation sicher genug fühlen, um helfen zu können, bietet das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) regelmäßig Herzretter-Trainings an – der nächste Termin steht am 29. April an. <p>Denn vor allem Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben ein höheres Risiko für einen plötzlichen Herztod. Für sie, ihre Angehörigen und alle Interessierten bietet das UKL zusammen mit dem Hamburger Verein &quot;Ich kann Leben retten!&quot; als ein besonderes Kursformat die &quot;Herzretter-Trainings&quot; an. Dabei trainieren medizinisch geschulte Schauspieler&#58;innen mit den Teilnehmer&#58;innen die notwendigen Maßnahmen der Wiederbelebung nach dem Prinzip &quot;Prüfen - Rufen - Drücken - Schocken&quot;. Ebenfalls auf dem für alle Altersgruppen geeigneten Programm&#58; die emotionale und mentale Vorbereitung auf einen Notfall.</p> <p>Der nächste dieser Kurse findet am Montag, 29. April, statt, Anmeldungen sind möglich. Eine Kursgebühr wird nicht erhoben, eine freiwillige Spende der Teilnehmenden wäre schön, da diese für die Finanzierung von ähnlichen Kursen für Kinder und Jugendliche Verwendung findet. &#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Herzretter-Training&#58;</strong></p> <p>· Montag, 29.04.24</p> <p>· 18 bis zirka 20 Uhr</p> <p>· Max-Bürger-Forschungszentrum, Raum B115, 1. OG.&#160;Johannisallee 30, 04103 Leipzig</p> <p>· Anmeldung online unter <a href="https&#58;//herzretter-leipzig.de/training-buchen/herzrettertrainings-am-ukl-buchen/">https&#58;//herzretter-leipzig.de/training-buchen/herzrettertrainings-am-ukl-buchen/</a></p> <p>&#160;</p> <p><strong>Hintergrund&#58;</strong></p> <p>Das Angebot ist Teil der seit 2019 bestehenden Kooperation des UKL mit dem Verein &quot;Ich kann Leben retten!&quot; aus Hamburg. Dessen &quot;Herzretterinitiative&quot; hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zur Steigerung der Laienreanimationsquote in Deutschland zu leisten und diese &quot;lebensrettende&quot; Kompetenz möglichst einfach zu vermitteln.&#160;</p>
Wenn Standard-Therapien keinen Erfolg mehr bringen: Blutdruck senken durch Verödung von Nervenfasern an der Niere<img alt="Mit einem Katheter wie diesem veröden Dr. Ulrike Rudolph, Oberärztin der kardiologischen Klinik und Poliklinik am UKL, und ihre Kolleg&#58;innen bei einem einmaligen, minimalinvasiven Eingriff Nervenfasern rund um Nierenarterien, die zu hohen Blutdruckwerten beitragen. Für diesen Eingriff hat die Klinik nun die Zertifizierung erhalten" src="/presse/PressImages/pic_20240219112102_96740de914.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-02-18T23:00:00ZLeipzig. Die Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist erfolgreich als "Zentrum für renale Denervation" zertifiziert worden. Bei diesem minimal-invasiven Eingriff werden Nervenbahnen an den Nierenarterien (Niere = lat. ren), die zu einem dauerhaft zu hohen Blutdruck beitragen, unterbrochen (Denervation). <p>Etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland zwischen 18 und 80 Jahren leidet nach Ansicht von Expert&#58;innen an Bluthochdruck. Ein ungenügend eingestellter Bluthochdruck ist eine der wichtigsten Ursachen für Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschwäche, Nierenerkrankungen oder Tod. Durch einen gesunden Lebensstil mit salzarmer Ernährung, leichter Ausdaueraktivität über 30 bis 45 Minuten täglich, Reduktion von Stress und sehr gut wirksame Medikamente kann vielen Bluthochdruckpatient&#58;innen geholfen werden.&#160;</p> <p>&quot;Dennoch lässt sich bei circa 20 Prozent der Betroffenen der Blutdruck-Zielbereich von kleiner oder gleich 130/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) auch mit der Kombination mehrerer Wirkstoffe nicht erreichen - sie leiden an einer therapieresistenten arteriellen Hypertonie&quot;, beschreibt Dr. Ulrike Rudolph die Grenzen der bisher möglichen Behandlung.&#160;</p> <p>Die Oberärztin der <a href="/einrichtungen/kardiologie">kardiologischen Klinik und Poliklinik am UKL</a> betreut in ihrer Hypertonie-Sprechstunde Patient&#58;innen, die mit den üblichen Behandlungsverfahren keine optimalen Blutdruckwerte erreichen. &quot;Für diese Gruppe können wir jetzt eine zusätzliche interventionelle Therapie, die renale Denervation, anbieten&quot;.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Bei diesem minimalinvasiven Katheterverfahren werden aktive Nervenfasern, die rund um die Nierenarterien liegen und zu den hohen Blutdruckwerten beitragen, durch Hitze gezielt verödet. Bei vielen Patient&#58;innen lasse sich der Blutdruck so langfristig besser senken, so Dr. Rudolph. Der Eingriff sei nur einmal nötig und müsse nicht wiederholt werden.</p> <p>&#160;&quot;Seit etlichen Jahren forschen wir zu diesem Thema und können auf einen breiten Erfahrungsschatz blicken&quot;, ergänzt Klinikdirektor Prof. Dr. Ulrich Laufs. &quot;Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit nun zur Zertifizierung unseres Zentrums durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, die Deutsche Hochdruckliga, die Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention und die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie geführt hat.&quot;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Die Zertifizierung belegt, dass die Patient&#58;innen an der UKL-Kardiologie die notwendige Rundumbetreuung erhalten. So wird laut Oberärztin Dr. Rudolph vorab die ordnungsgemäße Medikation der Betroffenen überprüft und auch nachgeforscht, ob wirklich alle anderweitig behandelbaren Ursachen für den Bluthochdruck entdeckt wurden.&#160;</p> <p>Im interdisziplinären Zentrum arbeiten die UKL-Kardiolog&#58;innen zum Beispiel mit der Angiologie, der Radiologie, der Nephrologie und auch der Pneumologie zusammen, obwohl letzteres noch nicht einmal zwingend vorgeschrieben ist. Wer zertifiziert werden möchte, muss die ständige Verfügbarkeit von Ultraschall, internistischer Intensivmedizin oder auch MRT- und CT-Untersuchungen nachweisen können.&#160;</p> <p>In Deutschland gibt es derzeit 12 zertifizierte Zentren für renale Denervation, das Zentrum am UKL ist dabei erst das zweite in den ostdeutschen Bundesländern.&#160;</p>
„Massenanfall von Verletzten“: Medizinisches Personal am Universitätsklinikum Leipzig übt Versorgung vieler Verletzter<img alt="Zum Glück nur eine Übung&#58; Nach einem angeblichen Unfall mit zwei Bussen werden professionell geschminkte Darsteller&#58;innen als „Verletzte“ in die Zentrale Notfallaufnahme des UKL gebracht. Auf dem Foto schaut sich der Triage-Arzt (2.v.l.) eine „Patientin“ an und entscheidet je nach Schwere und Art der Verletzung über die entsprechende Weiterbehandlung. Pflegende versorgen die „verletzte“ Person, und im Hintergrund beobachten zwei Experten der ASB-Gruppe aus Berlin den Vorgang, um ihn später in ihre Auswertung einfließen zu lassen." src="/presse/PressImages/pic_20240122120204_8d67c3e2dc.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-01-21T23:00:00ZLeipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) hat es am Sonnabend, 20. Januar, eine Übung zur Versorgung verletzter Patient:innen gegeben. Geübt wurde ein sogenannter "Massenanfall von Verletzten" (MANV). Als Szenario diente ein vorgeblicher Verkehrsunfall mit zwei Linienbussen im Leipziger Stadtgebiet. Die "Verletzten" wurden dabei von professionell geschminkten Auszubildenden der Medizinischen Berufsfachschule (MBFS) des UKL gespielt. Der Echtbetrieb in der Zentralen Notfallaufnahme lief unterdessen ungehindert weiter.<p>​​​​​​​​​​Kurz nach 14 Uhr am Sonnabend, 20. Januar, erreichte das UKL die dramatische Nachricht, dass sich ganz in der Nähe ein schwerer Busunfall ereignet hat. Erste Schätzungen gingen von 50 Verletzten aus. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine Übung des UKL, bei der 20 Patient&#58;innen in rascher Reihenfolge per Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht wurden. Bei den Patient&#58;innen handelte es sich um professionell geschminkte Darsteller&#58;innen mit ganz unterschiedlichen Verletzungen, von Schürfwunden bis hin zu schweren inneren Blutungen.</p><p> <br>Bei Eintreffen sind die Patient&#58;innen von einem Team aus Ärzt&#58;innen und Pflegekräften zunächst gesichtet worden, das heißt, je nach Art und Schwere der Verletzung zur entsprechenden Weiterbehandlung eingeteilt worden. Schwerverletzte kamen in den Schockraum, die Wunden nur Leichtverletzter wurden an anderer Stelle versorgt. Einige Patient&#58;innen konnten das Krankenhaus unmittelbar wieder verlassen, andere wurden stationär aufgenommen, die schwersten Fälle kamen gleich den OP. Diese Patient&#58;innen schnell voneinander zu unterscheiden, gilt als die besondere Herausforderung bei einem solchen Ereignis.&#160;<br>Insgesamt 40 Mitarbeiter&#58;innen waren aktiv an der Übung beteiligt. Die Notfall-Alarmierung per Telefon ist - als Übungsbestandteil - sogar bei insgesamt 650 Mitarbeiter&#58;innen verschiedener UKL-Kliniken ausgelöst worden.&#160;<br><br></p><p>Beobachtet und anschließend ausgewertet wurden die Abläufe von auf diese Art Übungen spezialisierten Expert&#58;innen des Berliner Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). In der <a href="/einrichtungen/notaufnahme">Zentralen Notfallaufnahme</a> wollte es das Szenario, dass das vermeintliche Unglück zum Zeitpunkt der echten Dienstübergabe von der Früh- &#160;auf die Spätschicht geschah. So war genügend Personal vorhanden, die Frühschicht konnte die Kolleg&#58;innen der Spätschicht auf diese Weise noch weiter unterstützen.&#160;</p><div class="ms-rtestate-read ms-rte-wpbox"><div class="ms-rtestate-notify ms-rtestate-read 80f3aaf6-573f-4c26-b029-5f070f85a29d" id="div_80f3aaf6-573f-4c26-b029-5f070f85a29d" unselectable="on"></div><div id="vid_80f3aaf6-573f-4c26-b029-5f070f85a29d" unselectable="on" style="display&#58;none;"></div></div><p>Bei einer kurzen Auswertung nach Übungsende sprach Prof. Sebastian Stehr, Direktor der <a href="/einrichtungen/kai">Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie</a> des UKL und Leiter der Krankenhauseinsatzleitung, allen Beteiligten seinen Dank für eine gelungene Übung aus&#58; &quot;Wir haben heute eine besondere Situation trainiert, und alle können stolz sein auf die gezeigte Leistung&quot;, sagte er bei einer Ersteinschätzung.&#160;</p><p>Auch die Beobachter vom ASB Berlin bestätigten, dass sie ein sehr engagiertes Team erlebt hätten, welches das ausgedachte Ereignis gut bewältigt habe. Prof. Christoph Josten, der als UKL-Vorstand ebenfalls der Übung beiwohnte, hob hervor, dass es ein gutes Gefühl sei, zu wissen, &quot;dass wir als Universitätsklinikum Leipzig so gut vorbereitet sind.&quot;&#160;</p><p> <br> <strong>Übung auch mit Blick auf anstehende Großereignisse wie Fußball-EM</strong><br>Jedes Krankenhaus sei verpflichtet, einen &quot;Krankenhaus-Alarm- und Einsatzplan&quot; zu führen, sagte Prof. Stehr. Darin sind unter anderem &quot;externe Schadensereignisse&quot; aufgeführt, wie eben das gleichzeitige Auflaufen von Schwerverletzten. &quot;Das Üben eines solchen Ereignisses fördert, dass Abläufe funktionieren und gut strukturiert sind. Nicht zuletzt mit Blick auf anstehende Großereignisse in Leipzig, wie die Spiele der Fußball-Europameisterschaften in diesem Sommer, sind sie eine gute Vorbereitung auf das nächste reale Ereignis&quot;, erklärt Prof. Sebastian Stehr.&#160;</p><p></p><div class="embed-responsive embed-responsive-16by9"> <iframe width="1920" height="1080" class="embed-responsive-item" src="https&#58;//www.youtube-nocookie.com/embed/4KyEWuY681g?si=iGhzE4MAYBTPi02_" frameborder="0"></iframe>&#160;</div>​ <br> <p></p>
Nur noch 26 Grad Celsius Körpertemperatur: An einem Tag gleich drei Patienten bei Herz-Kreislauf-Stillstand mit ECMO behandelt<img alt="Rettungsdienste (Archivfoto) brachten kürzlich an einem Tag drei Patienten ans UKL, die mit einer ECMO behandelt werden mussten, einem maschinellen Ersatzsystem für das menschliche Herz-Kreislauf-System, wenn dieses nach Infarkt oder starker Unterkühlung nicht mehr arbeitet." src="/presse/PressImages/pic_20231208110903_35ddec196a.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-12-07T23:00:00ZLeipzig. ECMO heißt ein Verfahren, bei dem eine Maschine außerhalb des Körpers teilweise oder vollständig die Pumpfunktion des Herzens und die Atemfunktion der Lunge von kritisch kranken Patient:innen übernimmt. Die Abkürzung steht für Extrakorporale Membranoxygenierung. Nicht jeder Klinik steht dies zur Verfügung. Vor einigen Tagen hatte das Cardiac Arrest Center des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) gleich drei Fälle zu verzeichnen, in denen dieses Verfahren zum Einsatz kommen musste - eine ungewöhnliche Häufung. Eingeliefert wurden – unabhängig voneinander, drei Männer (51, 42 und 36 Jahre) mit Herz-Kreislaufstillstand: Zweimal durch Herzinfarkt und in einem Fall durch ein beträchtliches Absinken der Körpertemperatur auf 26,2 Grad Celsius. <p>&quot;Dieser Mann war leblos am Hauptbahnhof aufgefunden worden. Vor Ort hatten schon Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen, ein ganz wichtiger Aspekt&quot;, berichtet Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der <a href="/einrichtungen/notaufnahme">Zentralen Notaufnahme/Beobachtungsstation</a> und Sprecher des Cardiac Arrest Centers (&quot;Cardiac Arrest&quot;&#58; Herzkreislaufstillstand). &quot;Bei einem Kreislaufstillstand spielt der Faktor Zeit die entscheidende Rolle&#58; Je schneller das Blut wieder zum Fließen gebracht wird, desto besser ist die Prognose für Betroffene. Deshalb ist in solchen Fällen das sofortige Einleiten von Wiederbelebungsmaßnahmen entscheidend&quot;, so Gries.</p> <p>Bei den anderen beiden Männern waren Herzinfarkte die Ursache für den Kollaps des Herz-Kreislauf-Systems. Auch bei ihnen sei sofort mit einer Reanimation begonnen worden - einmal sogar direkt durch die Nachbarn - hebt Prof. Gries positiv hervor.&#160;<br><br></p> <p>Die drei Fälle eint, dass sie nach Eintreffen in der Notfallaufnahme des UKL sofort an eine ECMO angeschlossen wurden - allerdings aus unterschiedlichen Gründen&#58; &quot;Zum einen entlastet die ECMO ein geschädigtes Herz&quot;, erläutert Prof. André Gries, &quot;denn manchmal ist es nicht optimal beziehungsweise möglich, ein geschädigtes Herz gleich wieder 'anzuwerfen' und voll zu belasten. Besser ist es dann, für eine gewisse Zeit den Umgehungskreislauf mittels der externen Pumpe zu nutzen.&quot; So geschehen bei den beiden Herzinfarkt-Patienten.&#160;</p> <p>Bei der stark unterkühlten Person half noch eine andere Eigenschaft des ECMO-Verfahrens&#58; &quot;Schwer unterkühlte Patient&#58;innen mit Herzkreislaufstillstand müssen erst wieder erwärmt werden, bis die Herzkreislauffunktion erneut stabil ist. Mit der ECMO kann also die Pumpfunktion des Herzens in dieser Phase ersetzt werden, aber zusätzlich eine kontrollierte Wiedererwärmung bis zur Stabilisierung erfolgen&quot;, erklärt der ZNA-Leiter Gries.</p> <p>Durch die extreme Auskühlung auf nur noch etwas mehr als 26 Grad Celsius versagte bei dem Mann das Herz-Kreislauf-System, und zur Stabilisierung war eben eine solche Wiedererwärmung notwendig. &quot;So konnten die Kolleg&#58;innen auf der Intensivstation mit der ECMO die Körpertemperatur wieder erhöhen, bis das Herz des Mannes wieder von allein anfing zu schlagen&quot;, sagt der UKL-Experte.</p> <p>Der vormals unterkühlte Mann stabilisiert sich laut Prof. Sebastian Stehr, Direktor der <a href="/einrichtungen/kai">Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin</a>, aktuell weiter auf der Intensivstation.</p> <p>Bei den beiden Patienten mit Infarkten war jedoch das Herz zuvor schon geschädigt. Einer der beiden Männer ist leider verstorben. Beim zweiten sei wegen der Vorerkrankung die Prognose noch unsicher, teilt Prof. Ulrich Laufs, Direktor der <a href="/einrichtungen/kardiologie">Klinik für Kardiologie</a>, mit.<br><br></p> <p>Dass dies so funktionieren konnte, wie es funktioniert hat - dafür müssten laut Prof. André Gries viele Rädchen reibungslos ineinandergreifen&#58; &quot;Die Zusammenarbeit der neben der Zentralen Notfallaufnahme beteiligten Fachrichtungen wie Kardiologie, <a href="/einrichtungen/internistische-intensivmedizin">Intensivmedizin</a> oder <a href="/einrichtungen/neurologie">Neurologie</a>, die bei uns am Klinikum im Cardiac Arrest Center strukturell organisiert sind, klappte hervorragend.&quot; Die Zertifizierung als CAC gilt als Nachweis, dass am UKL Patient&#58;innen, die wiederbelebt werden müssen oder unter laufender Reanimation ans UKL gebracht werden, hier gut therapiert werden können.</p> <p>Auch den beteiligten Rettungsdiensten dankte der UKL-Mediziner. Diese könnten auf Checklisten in ihren Wagen zurückgreifen, aus denen hervorginge, bei welchen Indikationen eine ECMO in Frage käme. &quot;Dies haben alle beachtet und die Patienten möglichst schnell zu uns ans Klinikum gebracht.&quot;</p>

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