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DC/TMD - Deutsche Version

​​​​​​​​​​​​​​​​​​​Als Nachfolger der 1992 erstmals veröffentlichten und mittlerweile im Forschungsbereich als Quasi-Standard etablierten Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/TMD) wurden 2014 auf Basis vieler wissenschaftlicher Studien, die Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (DC/TMD) publiziert. In einem gemeinsamen Projekt der Universitäten Heidelberg sowie Leipzig und mit finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde (DGZMK) wurden diese Kriterien kulturadäquat in die deutsche Sprache übersetzt und 2019 durch das zuständige Konsortium (International Network for Orofacial Pain and Related Disorders Methodology - INfORM) freigegeben. Die offizielle deutsche Version finden Sie direkt auf der Webseite des Konsortiums. Um den Überblick zu erleichtern sollen auf dieser Webseite die für den deutschsprachigen Raum relevanten Informationen, Formulare und Hilfsmittel in übersichtlicher Form aufgeführt werden.

Programminformation zum DC/TMD Trainings- und Kalibrierungskurs (PDF)

Wir freuen uns über Ihr Interesse und sind gespannt auf Ihre Rückmeldungen

PD Dr. Oliver Schierz​ und PD Dr. Angelika Rauch

SCREENING AUF CMD

Da die Anwendung einer umfangreichen zahnärztlichen funktionellen Untersuchung an jedem Patienten unangemessen wäre, ist eine Vorselektion sinnvoll. Hierfür stehen entsprechende Screeninginstrumente zur Verfügung. Aus der OPPERA-Studie, in der über 3000 Probanden ohne RDC/TMD-Diagnose über mehrere Jahre nachverfolgt wurden, ist bekannt, dass klinische Variablen, wie z. B. ein singuläre Druckdolenz der Kaumuskulatur, zu einer unangemessen hohen Anzahl falsch-positiver Ergebnisse führt. Insofern erreichen unspezifische klinische Befunden keine guten prognostischen Werte. Aus diesem Grund basieren aktuelle, wissenschaftlich anerkannte Screening-Instrumente ausschließlich auf anamnestischen Daten. Auch ist bekannt, dass vor Anwendung der Screening-Instrumente zahnbezogene Schmerzen bestmöglich ausgeschlossen werden sollten um falsch-positive Ergebnisse zu vermeiden.

Ein auf über 2000 deutschen Patienten und Probanden basierendes, validiertes Screening-Instrument steht auf Grundlage der RDC/TMD zur Verfügung. Mit der simplen Frage Haben Sie Schmerzen in der rechten Gesichtshälfte, in der linken oder in beiden?" ist es möglich mit einer Sensitivität (richtig-positiv) von 96 Prozent und Spezifität (richtig-negativ) von 95 Prozent eine sehr gute Vorselektion von Personen mit behandlungsbedürftigen schmerzhaften CMD zu erreichen. Die deutschen Referenz-Standards der DC/TMD empfehlen die routinemäßige Verwendung dieser Frage im Rahmen der Eingehenden Untersuchung zur Evaluation des funktionellen Behandlungsbedarfs, insbesondere vor umfangreichen restaurativen Maßnahmen.

Um gleichzeitig Schmerzen und die Unterkieferbeweglichkeit zu berücksichtigen, steht der 3Q/TMD Bogen zur Verfügung. Auf Basis der DC/TMD wurde an einer Stichprobe von 300 Personen der 3Q/TMD entwickelt, welche aus 3 Fragen besteht. Bei einer oder mehr positiv beantworteten Fragen konnten für die 3Q/TMD eine Sensitivität von 74 Prozent und Spezifität von 84 Prozent bezüglich behandlungsbedürftigen CMD nachgewiesen werden. Sie genügen damit den wissenschaftlich empfohlenen Mindeststandards von >70 Prozent Sensitivität und Spezifität. Diese 3 Fragen werden sinngemäß auch im Screeninginstrument der DGFDT anwendet, wobei die erste Frage des 3Q/TMD in zwei Fragen separiert wurde. Durch die Inklusion von unspezifischen klinischen Untersuchungen ist jedoch mit einer signifikant erhöhten Anzahl an falsch-positiven Ergebnissen zu rechnen.

Eine aktuelle, wissenschaftlich fundierte, deutschsprachige Übersichtsarbeit, welche sich kritisch mit dem Thema Screening bezüglich CMD auseinandersetzt wurde in der Zeitschrift „Der Schmerz" publiziert. Nachfolgend die ausführlichen Formulare und Hilfsmittel zur klinischen Untersuchung und Diagnosebildung bei craniomandibulären Dysfunktionen.​

ACHSE I - FORMULARE & HILFSMITTEL

Wir führen ​2-Tages-Kurse zum praktischen Erlernen des Untersuchungsprozederes durch (siehe DC/TMD-Trainingszentrum & Termine).​ Kontaktieren Sie uns gern, wenn Sie generelles Interesse an der Teilnahme haben.

ACHSE II - FORMULARE & HILFSMITTEL

Die Gesundheitsfragebögen, GCPS-D und die zugehörige Interpretationshilfe sind nur für (zahn)ärztliches Personal verfügbar. Bitte erfragen Sie das Passwort unter prothetik@medizin.uni-leipzig.de.​

DC/TMD - TRAININGSZENTRUM & TERMINE

Die Universität Leipzig ist ein durch INfORM zertifiziertes Trainingszentrum​.  Bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse unter prothetik@medizin.uni-leipzig.de. Gerne senden wir Ihnen Kursinformationsmaterial zu. Wir freuen uns auf kommunikative und lehrreiche Tage mit Ihnen.              

 

Teilnehmer der Kalibrierungs- und Zertifizierungsveranstaltung vom 05.-07.11.2018

Termine für Trainings- oder Kalibrierungskurse 

Bitte kontaktieren Sie uns gern bei Interesse.

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​​20.07. -21.07. 2024  Training  engl.              Wien​auf Anfrage
29.04​ - 30.04. 2024 TrainingLeipzigfreie Plätze
​13.02.2024   KalibrierungLeipzignicht mehr verfügbar


Ausgewählte Publikationen zu den DC/TMD

  • Türp JC. Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (DC/TMD) - Vorstellung der Achse-I-Klassifikation. J CranioMand Func 2014;6:231-239.
  • Schierz O. Untersuchung und Diagnosebildung bei kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD). Zahnmedizinup2date 2017;11:59-82.
  • Rauch A, Schierz O. CMD-Patienten und psychosoziale Diagnostik. J CranioMand Func 2019;11:335-342.
  • Schierz O, Reissmann DR, Rauch A. CMD-Diagnostik im Umbruch. J CranioMand Func 2019;11:345-352.
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