Das Beste aus zwei Welten | | <img alt="Dr. Reinhild Georgieff von der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde leitet die komplementärmedizinischen Sprechstunde, die einzige dieser Art am Leipziger Uniklinikum." src="/presse/PressImages/pic_20230911110529_80610aa9f9.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-09-10T22:00:00Z | Leipzig. Seit 2021 bietet die Frauenklinik des Universitätskrankenhauses Leipzig (UKL) unter der Leitung von Klinikdirektorin Prof. Dr. med. Bahriye Aktas eine komplementärmedizinische Spezialsprechstunde an. Einmal die Woche werden hier Patient:innen individuell beraten, wie sie ihre bisherige Behandlung mit Hilfe wissenschaftlich bewiesener Naturheilverfahren unterstützen können.
Die Sprechstunde ist die einzige ihrer Art am UKL und auf gynäkologische Erkrankungen fokussiert, vereinzelt lassen sich aber auch Frauen und Männer mit anderen Erkrankungen beraten. Nach einer Pause über die Sommermonate geht es nun im September wieder los. Ein Besuch in einer besonderen Einrichtung. | <p>Donnerstagnachmittag in Haus 6 des UKL. In der <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde/Seiten/Komplementärmedizinische-Spezialsprechstunde.aspx">komplementärmedizinischen Sprechstunde</a> der <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a> sitzt eine junge Frau und spielt nervös mit ihrer Kette. Sie trägt Turnschuhe, eine schwarze Hose und ein Top mit einer etwas zu groß wirkenden Jeansjacke darüber. Ihr gegenüber sitzt die Leiterin der Sprechstunde, die Gynäkologin Dr. Reinhild Georgieff. Aufmerksam hört sie der jungen Frau zu, die mit leiser, teils brüchiger Stimme von fünf Jahren wiederkehrenden Infektionen, Schmerzen und Hautproblemen im Intimbereich berichtet, einer Odyssee durch verschiedenste Arztpraxen in Leipzig und darüber hinaus, diversen Operationen und den Einschränkungen, die all das für ihr Privatleben bedeutet. </p>
<p>Die Gynäkologin lässt die Patientin reden, weinen, Fotos zeigen. Hier und da macht sie sich Notizen oder hakt mit einer Zwischenfrage nach. Die junge Frau antwortet und offenbart dabei jede Menge Fachwissen. Das sei typisch für Patient:innen mit einem langen Leidensweg, sagt Dr. Reinhild Georgieff. "Erst wenn viele schulmedizinische Ansätze fehlschlagen, wird an die Komplementärmedizin gedacht." </p>
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<p>Tatsächlich ist das Anliegen der Komplementärmedizin, die evidenzbasierte Schulmedizin durch nachweislich sichere und wirksame Angebote aus der Naturheilkunde zu ergänzen. Das können Behandlungen mit Akupunktur, pflanzlichen Medikamenten oder bestimmte Diäten sein, für die es mittlerweile wissenschaftlich fundierte Leitlinien gibt. Zur richtigen Zeit in der richtigen Dosis angewendet, das haben Studien bewiesen, können sie etwa dazu beitragen, unerwünschte Nebenwirkungen einer Therapie zu lindern. Das spiele für viele Krebspatient:innen eine Rolle, sagt Dr. Reinhild Georgieff, die neben ihrem Doktor- und ihrem Facharzttitel in Gynäkologie und Geburtshilfe auch eine Zusatzausbildung in Naturheilverfahren und einen Master in Akupunktur vorweisen kann. "80 Prozent meiner Patient:innen - meist Frauen zwischen 20 und 70 - sind onkologische, die wir dahingehend beraten, wie sie mit Hilfe der wissenschaftlich belegten komplementärmedizinischen Methoden ihre Krebstherapien verträglicher gestalten können. Dahinter steckt der Wunsch, den Erfolg der Behandlung steigern zu können, und manchmal auch der, sich etwas Gutes zu tun."</p>
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<p>Für eine solche Beratung braucht es neben einem umfangreichen Wissen um die Schul- und die Komplementärmedizin sowie den Wechselwirkungen zwischen beiden vor allem eines: jede Menge Zeit - für Anamnese, Diagnosestellung und Therapieplanentwicklung. Viele Patient:innen hätten darüber hinaus auch großen Aufklärungsbedarf, sagt Dr. Reinhild Georgieff: "Manchen geht es nur darum, sich eine zweite Meinung einzuholen oder abzuklären, ob ein bestimmtes Nahrungsergänzungsmittel zu ihrer Behandlung passt. In anderen Fällen haben wir es mitunter mit Menschen zu tun, die ihre Symptome im Internet recherchiert und sich ein scheinbar dazu passendes Präparat bestellt haben. Da müssen wir dann sehr viel genauer hinschauen. Damit sind "normale" Sprechstunden in der Regel überfordert." </p>
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<p>Das erklärt, warum die Komplementärmedizin trotz ihrer Erfolge ein immer noch rar gestreutes Angebot ist. Hinzukommt die Finanzierung von Sprechstunden wie der der Frauenklinik: Da sie keine Zulassung zur kassenärztlichen Versorgung hat, kann das UKL sie nur im Selbstzahlerbereich anbieten. Für die Patient:innen heißt das, dass sie keine Kassenrezepte oder Überweisungen ausgestellt bekommen. "Wir haben noch viele Stellschrauben zu drehen," sagt Dr. Reinhild Georgieff dazu, die nach 25 Jahren in ihrer eigenen Praxis die Komplementärmedizin nun im UKL voranbringt. Nach dem Aufbau der Sprechstunde konzentriert sie sich nun auf die Ausbildung ihrer Kolleg:innen vor Ort. Ihr Wunsch sei, "dass sich zunehmend mehr Ärzt:innen an die wissenschaftlich fundierte Beratung auf dem Gebiet der Komplementärmedizin herantrauen, um ihre Patient:innen gut zu begleiten. Dass sie sich zu mir in die Sprechstunde setzen und ich mein Wissen aus mehr als 30 Jahren praktischer Arbeit weitergeben kann." </p>
<p>Wie wichtig Angebote wie diese sind, beweist das Beispiel der jungen Frau in der zu groß wirkenden Jeansjacke. Aus ihrer bisherigen Erfahrung heraus kam sie ohne große Erwartungen in die komplementärmedizinische Spezialsprechstunde. Am Ende verlässt sie sie mit einem Bündel an Informationen: Dr. Reinhild Georgieff hat ihr eine Darmsanierung ans Herz gelegt und ihr etwas gegen Schmerzen und ihre Neigung zu Entzündungen empfohlen. Darüber hinaus hat sie ihr geraten, etwas zur Stabilisierung ihres Nerven- und Immunsystem zu tun. Viele der Ratschläge seien tatsächlich neu für sie gewesen, sagt die junge Frau im Gehen. Das mache ihr ein wenig Hoffnung.</p>
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<p><strong>Komplementärmedizinische Spezialsprechstunde<br></strong>Sprechzeiten: Donnerstag 14 - 18 Uhr<br>UKL, Haus 6<br>Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde<br>Liebigstr. 20a, 04103 Leipzig<br>Telefon: 0341-9723433</p> |
Gemeinsam den Krebs besiegen | | <img alt="Prof. Florian Lordick (hinten, Mi.), Direktor des UCCL, hier im Gespräch mit Mitarbeitenden,, wird am 2. September die Besucher:innen beim Infotag Krebs am UKL begrüßen." src="/presse/PressImages/pic_20230825103534_3a7f48c12e.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-08-27T22:00:00Z | Leipzig. Das Thema Krebs wirft viele Fragen auf. Umso wichtiger sei es, Patient:innen und Angehörigen ein umfassendes Verständnis für Krebserkrankungen zu vermitteln, sagt Prof. Dr. Florian Lordick, Direktor des Universitären Krebszentrums Leipzig (UCCL), ihnen Informationen und Unterstützung zu bieten. Vor diesem Hintergrund laden der Onkologe und sein Team zum "Informationstag Krebs 2023" am Samstag, den 2. September, ins Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ein. | <p>Im Fokus des Informationstages steht die Immuntherapie. Sie zählt zu den großen Hoffnungsträgern in der Medizin und macht sich die Fähigkeit des menschlichen Körpers zu Nutze, Krankheitserreger oder geschädigte Zellen zu bekämpfen. "Welche Möglichkeiten sich hieraus für die Behandlung von Krebserkrankungen verschiedener Organe oder des Blutes bieten und wie weit die Forschung in Sachen Immuntherapie gegen Krebs vorangeschritten ist, wird eines unserer Hauptthemen sein", verspricht Prof. Lordick, der den "Informationstag Krebs 2023" des UKL verantwortet. Weitere Themen sind die psychoonkologische und soziale Beratung von Patient:innen und Angehörigen sowie die Bedeutung der Vernetzung von Therapeut:innen in der Region. </p>
<p>Abgerundet wird das Programm durch zahlreiche Seminare mit Expert:innen, eine Ausstellung mit Informations- und Beratungsständen von Selbsthilfegruppen, Gesundheitsorganisationen und Kliniken rund um das Thema Krebs sowie Führungen u. a. durch das Forschungslabor, die verschiedenen Ambulanzen und Therapieräume des <a href="/einrichtungen/uccl">Universitäten Krebszentrums</a>. <br><br></p>
<p><strong>Informationstag Krebs 2023: Gemeinsam den Krebs besiegen</strong></p>
<p>Sonnabend, 2. September 2023, <br>13 bis 18 Uhr<br><br></p>
<p>Zum <a href="/veranstaltungen/EventDocuments/Programm_Informationstag_Krebs_2023_WEB.pdf">Programm</a> </p>
<p>Universitätsklinikum Leipzig<br>Hörsaal im Haus 4 <br>Liebigstr. 20<br>04103 Leipzig</p> |
Lungenkrebs-Screening: Chance auf Heilung | | <img alt="Ein Lungenkrebs-Screening wird für ein optimales Ergebnis die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete erfordern, wie hier am UKL durch die Pneumologie (Prof. Hubert Wirtz, li.) und die Radiologie ( PD. Dr. Henkelmann, Mi,. Prof. Timm Denecke, re.) praktiziert." src="/presse/PressImages/pic_20230728100055_1ded4259d1.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-07-27T22:00:00Z | Leipzig. Ein Screening mittels Früherkennung durch eine Computertomografie kann vor allem bei besonders gefährdeten Gruppen die Sterblichkeit infolge von Lungenkrebs deutlich verringern. Ein entsprechendes Vorsorgeprogramm, ähnlich wie bei Darm- oder Brustkrebs, ist derzeit bundesweit in der Diskussion und Vorbereitung. Mediziner versprechen sich davon einen wirksamen Effekt zur Vermeidung schwerer Verläufe und eine echte Heilungschance. | <p>Lungenkrebs ist trotz vieler neuer Behandlungsansätze weiterhin eine der tödlichsten Krebserkrankungen. Etwa 56.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland neu an einem Lungenkarzinom, etwa 44.000 sterben daran. Insgesamt ist die Lebenserwartung bei Lungenkarzinom in den letzten Jahrzehnten zwar gestiegen, bleibt aber dennoch weiterhin mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von etwa 20  Prozent vergleichsweise niedrig. </p>
<p>Die ungünstige Prognose ist vor allem damit verbunden, dass diese Tumoren meist erst spät entdeckt werden, denn Lungenkrebs verursacht lange keine Beschwerden. In fortgeschrittenen Stadien ist der Krebs aber nach wie vor nur schlecht behandelbar. "Diese hohe Sterblichkeit bei Lungenkrebs müssen wir senken", ist Prof. Dr. Hubert Wirtz, Leiter der<a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-2/pneumologie"> Pneumologie</a> am Universitätsklinikum Leipzig, überzeugt. Das erfordert eine Prävention der Erkrankung durch Risikominimierung, zum Beispiel durch Tabakentwöhnung oder -vermeidung. Und eine möglichst frühe Therapie. Eine wichtige Maßnahme kann dabei die Früherkennung mittels Screening sein. "Je eher wir einen Lungenkrebs entdecken, um so wirksamer können wir behandeln", so Wirtz. Kleine Tumoren in der Lunge können erfolgreich operiert und, wenn erforderlich, mit einer begleitenden Chemotherapie behandelt werden. "In diesen Fällen besteht eine echte Chance auf Heilung", erklärt der Pneumologe. Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen gibt es aber bisher kein Früherkennungsprogramm an dieser Stelle. </p>
<p>Um diese Möglichkeit zu schaffen, sollen mit einem derzeit in Vorbereitung befindlichen Screeningprogramm künftig schon frühe Stadien erkannt werden. "Dazu erfolgt eine Untersuchung mit einer Niedrigdosis-Computertomografie", beschreibt Prof. Timm Denecke, Direktor der<a href="/einrichtungen/radiologie"> Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie</a> am UKL. Die bei dieser sehr kurzen CT-Untersuchungen eingesetzte Strahlung ist extrem niedrig und liegt ungefähr bei 1/5 der effektiven Strahlendosis einer normalen CT des Brustkorbs. "Da nur die Lungen gescreent werden, können wir zudem auf Kontrastmittel verzichten und mit modernen Geräten bei ca. einem Millisievert Strahlung bleiben", so Denecke. Das macht die Untersuchung, die ja bei Gesunden als Vorsorgemaßnahme eingesetzt werden soll, schonend und ungefährlich. </p>
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<p><strong>Risikogruppen im Fokus</strong></p>
<p>Das Programm zielt vor allem auf die Risikogruppe der starken Raucher. Das wird bemessen in sogenannten 'Packungsjahren': "Wer 20 Jahre lang täglich eine Packung Zigaretten geraucht hat, kommt auf 20 Packungsjahre und gilt als stark gefährdet, an Lungenkrebs zu erkranken", erklärt Prof. Wirtz. Raucht jemand sogar zwei Schachteln täglich, kommt dieser im gleichen Zeitraum auf 40 Packungsjahre. Das Screening berücksichtigt damit Alter und Rauchhistorie. Für Menschen mit 20 und mehr Packungsjahren ist eine Früherkennung mittels Screening ein Gewinn, da das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, effektiv gesenkt werden kann, wie verschiedene Studien bereits gezeigt haben. </p>
<p>"Wir hätten hier eine echte Interventionsmöglichkeit, mit der wir tatsächlich etwas ausrichten können", betont Prof. Hubert Wirtz. Wird im CT eine verdächtige Stelle entdeckt, folgen je nach deren Beurteilung unterschiedliche Maßnahmen von einer Beobachtung mit engmaschiger Kontrolle über Biopsien bis hin zur minimal-invasiven Entfernung des Gewebes. "Daher ist es wichtig, dass die Auswertung der Screening-Ergebnisse gemeinsam durch Experten verschiedener an Diagnose und Therapie beteiligter Fachrichtungen erfolgt", so Wirtz. Erst das ermögliche die optimale Weiterbehandlung genau nach Maß.</p>
<p>"Wichtig ist, dass ein solches Früherkennungsprogramm von den Menschen auch angenommen wird", ergänzt Prof. Denecke. Da es aus einer sehr sicheren, schnellen und wenig aufwändigen Untersuchung besteht, hofft er auf hohe Akzeptanz. "Der Scan im Gerät dauert genau einen tiefen Atemzug lang", betont der Radiologe. Als zusätzlicher Effekt könnten dabei gleichzeitig Hinweise auf koronare Herzerkrankungen erfasst werden, die bei der betroffenen Bevölkerungsgruppe ebenfalls ein Risiko darstellen. "Wir könnten damit sogar ein doppeltes Angebot schaffen", gibt Denecke zu bedenken. </p>
<p>Bis dahin wird es allerdings noch etwas dauern. Mit einem Start ist frühestens im nächsten Jahr zu rechnen, denn noch müssen die Weichen durch eine bundesweite Entscheidung für ein solches Screening-Programm. Bisher ist die Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung in Deutschland das einzige Screeningverfahren mittels Röntgenstrahlung. Wenn das Lungenkrebsscreening zugelassen wird, stehen die Experten am UKL auf jeden Fall bereit, es gemeinsam mit den niedergelassenen Kollegen in Leipzig umzusetzen. "Die Patienten fragen jedenfalls teilweise schon heute danach", berichtet Prof. Hubert Wirtz.         </p>
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<p><strong>Mehr zum Thema:<br></strong><br>Motiviert zum Rauchstopp? Das UKL als "<a href="/Seiten/rauchfreies-krankenhaus.aspx">Rauchfreies Krankenhaus</a>" bietet Patient:innen und Mitarbeiter:innen in der <a href="/einrichtungen/medizinische-psychologie/informationen-für-patienten/rauchfrei-programm">Rauchfrei-Ambulanz</a> Tabakentwöhnungsprogramme an. Hier geht es zur -><a href="/einrichtungen/medizinische-psychologie/Seiten/terminanfrage.aspx">Anmeldung.</a>  </p>
<p>Sie haben Lungenkrebs oder einen Verdacht auf Lungenkrebs? Hier finden Sie unser -> <a href="/einrichtungen/lungenkrebszentrum">Lungenkrebszentrum.</a> </p>
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Vernetzung für Pflegekräfte in der Onkologie | | <img alt="Beim 1. Onkologischen Pflegetag in Leipzig konnten die Teilnehmer bei verschiedenen Workshops, beispielsweise zum Thema Aromatherapie, auch selbst aktiv werden." src="/presse/PressImages/pic_20230310140915_15585bd389.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-03-09T23:00:00Z | Jena/Leipzig. Die Diagnose Krebs ist für die Betroffenen oft zunächst ein Schock, der mit vielen Fragen einhergeht: Wie geht es nun mit mir weiter? Welche Nebenwirkungen werden mich erwarten? Wo finde ich Hilfe? Wichtige Ansprechpartner bei diesen und vielen weiteren Fragestellungen sind neben den behandelnden Medizinern die Pflegefachkräfte direkt auf Station während der Akut-Behandlung. Um sich über aktuelle Konzepte der onkologischen Pflege auszutauschen, trafen sich professionell Pflegende aus ganz Deutschland beim 1. Onkologischen Pflegetag des Mitteldeutschen Krebszentrums am 8. März in Leipzig. | <p>Eröffnet wurde die Veranstaltung gemeinsam von Vertretern der Uniklinika Jena und Leipzig. Mehr als 120 Pflegekräfte nahmen an der Veranstaltung teil. "Wir freuen uns sehr über das große, überregionale Interesse am 1. Onkologischen Pflegetag", sagt Tancred Lasch, Geschäftsführender Pflegerischer Departmentleiter am Uniklinikum Leipzig. "Das zeigt uns, dass die Themen den Nerv der onkologisch Pflegenden treffen und die erste Veranstaltung hierzu einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung der professionelle Pflegenden in der Onkologie leistet." </p>
<p>"Unsere pflegerischen Kolleginnen und Kollegen leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag in der multidisziplinären Patientenversorgung. Daher ist es wichtig, sich auszutauschen und weiterzubilden, um die onkologischen Patienten auch weiterhin auf Spitzenniveau versorgen zu können", fügt René Kelling, Pflegedirektor am Uniklinikum Jena hinzu. Verschiedene Vorträge zu einem breiten Spektrum pflegerischer, wissenschaftlicher und therapeutischer Themen beginnend beim onkologischen pflegerischen Konsildienst über die palliative Versorgung von Krebspatienten und die Rolle des Sozialdienstes in der onkologischen Versorgung bis hin zu den Aufgaben des Hospizdienstes gaben den Teilnehmern die Möglichkeit, ihr eigenes Wissen zu reflektieren und zu erweitern. In verschiedenen Workshops unter anderem zu Aromapflege, Ernährung, Atemtherapie oder Kinderonkologie konnten die Pflegekräfte dann auch selbst aktiv werden. </p>
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<p><a href="/einrichtungen/uccl/Seiten/Das-Mitteldeutsche-Krebszentrum.aspx"><strong>Über das Mitteldeutsche Krebszentrum</strong></a></p>
<p>Das Exzellenz-Krebszentrum Mitteldeutschland (Comprehensive Cancer Center Central Germany, CCCG) ist seit 1. Januar 2023 ein von der Deutschen Krebshilfe gefördertes Onkologisches Spitzenzentren. In diesem im Jahr 2019 initiierten Zusammenschluss arbeiten die onkologischen Zentren der Universitätsklinika Jena und Leipzig zusammen. Das Mitteldeutsche Krebszentrum ist damit von bundesweit 15 onkologischen Exzellenz-Zentren das erste Bundesland-übergreifende. Sein Ziel: Die bestmögliche Krebsversorgung für die Betroffenen in der jeweiligen Region zu gewährleisten, auch indem aktuelle, innovative Erkenntnisse aus der Krebsforschung zügig in die klinische Praxis überführt werden.</p>
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Spitzenversorgung für Krebspatienten in Sachsen und Thüringen | | <img alt="Das Mitteldeutsche Krebszentrum, der Zusammenschluss der onkologischen Zentren der Universitätsklinika Leipzig und Jena, ist eines von bundesweit 15 onkologischen Exzellenz-Zentren, gefördert von der Deutschen Krebshilfe. Auf einer Pressekonferenz am 26. Januar in Leipzig sind Strukturen, Aufgaben und Ziele des neuen Zentrums vorgestellt worden." src="/presse/PressImages/pic_20230126143554_a2b8fee6a5.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-01-25T23:00:00Z | Leipzig/Jena. Das Exzellenz-Krebszentrum Mitteldeutschland (Comprehensive Cancer Center Central Germany, CCCG) hat nach der erfolgreichen Begutachtung seitens der Deutschen Krebshilfe seine Arbeit aufgenommen. In dem 2019 initiierten Zusammenschluss arbeiten die onkologischen Zentren der Universitätsklinika Leipzig und Jena zusammen, seit 1. Januar 2023 nun im Rahmen eines von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentrums. Das Mitteldeutsche Krebszentrum ist damit von bundesweit 15 onkologischen Exzellenz-Zentren das erste Bundesland-übergreifende. Sein Ziel: Die bestmögliche Krebsversorgung für die Betroffenen in der jeweiligen Region zu gewährleisten, auch indem aktuelle, innovative Erkenntnisse aus der Krebsforschung zügig in die klinische Praxis überführt werden. | <p>Die Deutsche Krebshilfe hat im vergangenen Jahr ihre Bemühungen zur Weiterentwicklung der Krebsmedizin sowie zu einer Patientenversorgung auf höchstem Niveau verstärkt und zwei weitere Verbünde von Spitzenzentren auf den Weg gebracht. Eines davon ist das Konsortium der beiden Universitätsklinika Leipzig und Jena, die im Mitteldeutschen Krebszentrum seit 2019 die Bedingungen für diese Entwicklung geschaffen haben. Das neue Zentrum wird dabei mit 4,8 Millionen Euro für vier Jahre gefördert.  </p>
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<p>"Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg unserer Krebsmediziner, von dem die Patient:innen in ganz Mitteldeutschland profitieren werden", sagt Prof. Dr. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). Damit habe nun die mit der Gründung des universitären Krebszentrums UCCL in Leipzig 2012 begonnene Entwicklung ein wichtiges Ziel erreicht. "Dass wir den nächsten Schritt in der Krebsmedizin im engen Schulterschluss mit dem Universitätsklinikum Jena gehen, ist folgerichtig und zukunftsorientiert im besten Sinne", so Josten. </p>
<p>"Unsere Allianz ist die geeignete Antwort auf die Fragen der Zeit, die sich gerade auch bei der Volkskrankheit Krebs stellen", ergänzt Prof. Otto W. Witte, Medizinscher Vorstand des Universitätsklinikums Jena (UKJ). "Indem wir unser Wissen und Können bündeln, helfen wir Betroffenen und künftigen Generationen auf die bestmögliche Art - nunmehr auch unterstützt durch die Deutsche Krebshilfe, wofür wir sehr dankbar sind".</p>
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<p><strong>Lücke in der Region geschlossen </strong></p>
<p>"Mit dem Mitteldeutschen Krebszentrum der Universitätsstandorte Leipzig und Jena wird die Versorgung von Krebspatienten in der gesamten Region auf höchstes Niveau gebracht. Dieses Comprehensive Cancer Center-Konsortium ist ein weiterer Baustein unseres Förderprogrammes zur Etablierung solcher Zentren. Damit wird in dieser Region eine Lücke geschlossen. Wichtige Comprehensive Cancer Center-Strukturen nach Vorstellungen der Deutschen Krebshilfe waren in Mitteldeutschland bisher nicht etabliert. Die Deutsche Krebshilfe fördert jetzt bundesweit 15 Onkologische Spitzenzentren, darunter sieben CCC-Konsortien", so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.</p>
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<p><strong>Große Chance für Krebskranke in Sachsen und Thüringen</strong>  </p>
<p>"Teil dieses großen Verbunds zu sein ist eine große Aufgabe, der wir uns gern stellen",  betont Prof. Dr. Florian Lordick, Sprecher des Vorstands des CCCG und Direktor des Universitären Krebszentrums am Universitätsklinikum Leipzig. Damit profitieren nun auch Patient:innen in Mitteldeutschland von der bestmöglichen Versorgung eines onkologischen Spitzenzentrums. Multidisziplinäre Teams stellen hier sicher, dass jeweils die bestmögliche Versorgung bei verschiedensten Krebserkrankungen gewährleistet wird. "Jährlich behandeln wir gemeinsam über 9000 Krebspatient:innen und können jede/n Dritte/n in eine von über 500 an unserem Zentrum laufenden onkologischen Studien einschließen", so Lordick. Damit erhalten alle Patient:innen innovative Therapien nach dem neuestem Stand der Forschung. "Um möglichst breit wirksam zu werden, haben wir uns mit 76 Netzwerkpartnern zusammengeschlossen und bieten Zweitmeinungen unserer Expert:innen oder auch die Besprechung von Patient:innen aus dem Netzwerk in den wöchentlich stattfindenden multidisziplinären Tumorboards an", führt Lordick die Vorteile für die gesamte Region aus.</p>
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<p><strong>Kooperative Krebsforschung </strong><br>"Als onkologisches Spitzenzentrum haben wir es uns zudem maßgeblich zum Ziel gesetzt, die klinische und translationale Krebsforschung voranzubringen", kommentiert Prof. Andreas Hochhaus, Vorstandsmitglied im CCCG und Leiter des Universitären Tumorzentrums am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Dabei stehen mit Bezug auf die jeweiligen Forschungskompetenzen der einzelnen Kliniken die zwei übergreifenden Forschungsschwerpunkte "Immun- und Zelltherapie - IMMUNE-ACT" sowie "Digital gestützte Präzisionschirurgie und Lokaltherapie - DISSECT" im Fokus.</p>
<p>Beide Klinika verfügen über Phase-I-Studieneinheiten, die Jena Early Clinical Trial Unit (JECTU) sowie die Early Clinical Trial Unit Leipzig (ECTUL), und somit über zentrale Bausteine für die translationale Forschung. </p>
<p>"Das gewährleistet den Zugang zu frühen klinischen Studien aller onkologischer Fachdisziplinen", sagt Hochhaus. Dieser schnelle Zugriff auf neueste Forschungsergebnisse sei vor allem für die Menschen zentral, deren Krebserkrankung wiederkehrt oder bei denen die Standardtherapie versage. </p>
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<p>"Zusätzlich legen wir größten Wert auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf allen Ebenen, vom Studium über die Doktoranden- bis zur Postgraduiertenphase." Jährlich findet zudem der Cancer Congress Compact statt, der allen Interessierten der Region fachliche Informationen zu aktuellen Entwicklungen in der Krebsmedizin und -forschung bietet und neben den vielen gemeinsamen Publikationen und Forschungsprojekten die exzellente onkologische Spitzenforschung in Mitteldeutschland belegt.</p>
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<p>Mike Mohring, Thüringer Landtagsabgeordneter, Mitglied im Patient:innen- und Angehörigenbeirat des CCCG  und Botschafter der Deutschen Krebshilfe, ergänzte aus seiner Sicht: "Die Deutsche Krebshilfe setzt mit ihrer Förderung gleich drei wichtige Zeichen für die Menschen, die in Mitteldeutschland zu Hause sind: Exzellente Forschungsförderung findet auch im Osten statt. Für die Patient:innen und ihre Angehörigen ist diese Botschaft, dass in der eigenen Region exzellente Krebsversorgung möglich ist, eine Ermutigung.<br>Was durch die schon geförderten Spitzenzentren in anderen Regionen Deutschlands längst erfahrbar ist, heißt für die mit der Schicksalsnachricht konfrontierten Patient:innen, nur, weil ich weit entfernt von einer Universitätsklinik auf dem Land abgelegen und schlecht versorgt lebe, ist der Kampf gegen den Krebs nicht von vornherein aussichtslos, sondern mit dem Versprechen verbunden, an den Erfahrungen der Krebszentren, den Forschungsergebnissen und deren Umsetzung in Therapien genauso teilhaben zu können.</p>
<p>Und drittens ist die Entscheidung der Deutschen Krebshilfe für das Mitteldeutsche CCCG auch eine manifestierte Erwartung an die Politik, das Exzellenz-Krebszentrum bei seiner weiteren Entwicklung vertrauensvoll und verlässlich zu begleiten und in die beiden Universitätsklinika planbar zu investieren, den Forschungsstandort Mitteldeutschland auszubauen, human- und zahnmedizinische Studienplätze auszubauen und die Studienbedingungen für alle Studierenden auf gleich hohem Niveau zu ermöglichen sowie die medizinische Versorgung im ländlichen Raum so zukunftsfest zu machen, dass der erste Weg der Patient:innen nicht die Uniklinik selbst sein muss, sie aber von der Spitzenmedizin im vertrauten Umfeld profitieren können."   </p>
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<p><strong>Hintergrund: CCC-Comprehensive Cancer Center</strong></p>
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<p>Im Jahr 2007 richtete die Deutsche Krebshilfe ihr Programm zur Förderung und Initiierung von 'Onkologischen Spitzenzentren' in Deutschland ein mit dem Ziel einer flächendeckenden Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau und nach aktuellem onkologischem Wissensstand. Als Vorbild dienten die "Comprehensive Cancer Center" in den USA. Die Vorgabe an die Zentren, die seitdem durch eine internationale Gutachterkommission ermittelt werden: Versorgungsstrukturen und -abläufe weiterzuentwickeln, mit umliegenden Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzt:innen, insbesondere onkologischen Schwerpunktpraxen, eng zu kooperieren sowie die Krebsmedizin durch innovative onkologische Forschung voranzubringen. </p>
<p>Zu den Kernaufgaben eines Comprehensive Cancer Center (CCC) gehören das Vorhalten einer zentralen Anlaufstelle für Krebspatienten, interdisziplinäre Versorgung nach aktuellen medizinischen Leitlinien, innovative Krebsforschung sowie der Transfer von Innovationen an andere Versorgungseinrichtungen in der jeweiligen Region.</p>
<p>Nach dem Verständnis der Deutschen Krebshilfe sollen die in den CCCs erzielten Fortschritte bundesweit allen onkologischen Versorgungseinrichtungen - wie den von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten 'Klinischen Onkologischen Zentren' und 'Organkrebszentren' - zugänglich gemacht werden, so dass alle Krebspatienten rasch von diesen profitieren. </p>
<p>Aktuell fördert die Deutsche Krebshilfe 15 Spitzenzentren, darunter sieben CCC-Konsortien. Insgesamt hat die gemeinnützige Organisation seit dem Jahr 2007 für das Programm rund 185 Millionen Euro aus den ihr von der Bevölkerung anvertrauten Spendengeldern bereitgestellt. </p>
<p>Die Onkologischen Spitzenzentren - in denen jährlich rund 250.000 Krebspatient:innen umfassend versorgt werden - werden von der Deutschen Krebshilfe jeweils für einen Zeitraum von vier Jahren gefördert. Anschließend müssen sie sich erneut bewerben und sich einer eingehenden Prüfung durch eine internationale Gutachterkommission unterziehen.</p>
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<p><strong>Das Mitteldeutsche Krebszentrum  </strong><br>Im Mitteldeutschen Krebszentrum (Comprehensive Cancer Center Central Germany, CCCG) arbeiten die zertifizierten onkologischen Zentren der Universitätsklinika Leipzig (UCCL) und Jena (UTC) seit 2019 zusammen. Seit dem 01.01.2023 wird das CCCG nach internationaler Begutachtung durch eine Förderung der Deutschen Krebshilfe als onkologisches Spitzenzentrum ausgewiesen. Das Mitteldeutsche Krebszentrum ist damit das erste Bundesland-übergreifende Spitzenzentrum in Deutschland. </p>
<p>Jährlich werden in Leipzig und Jena gemeinsam über 9000 Krebspatient:innen behandelt. Dies zeigt den großen Bedarf an einer exzellenten Krebsbehandlung in der Stadt und Region.</p>
<p>Bereits jetzt gehören 76 Kooperationspartner in der Region Mitteldeutschland zum Konsortium des CCCG und bilden somit ein breites Netzwerk zur gemeinsamen hochqualitativen Versorgung onkologischer Patient:innen.  </p>
<p>Die Wissenschaftler:innen am Mitteldeutschen Krebszentrum arbeiten in Grundlagenforschung und Entwicklung innovativer Therapieansätze eng mit wichtigen Großforschungs</p> |