Pressemitteilungen der Kinderonkologie

 

 

Universitätsklinikum Leipzig als kinderonkologisches und Transplantationszentrum etabliert<img alt="„Mir war immer klar, wir müssen Leipzig zu einem Transplantationszentrum machen.“&#58; Prof. Holger Christiansen beendet zum 31. März seine Tätigkeit als Leiter der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie am Universitätsklinikum Leipzig." src="/presse/PressImages/pic_20230329103700_2bb543b251.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-03-28T22:00:00ZLeipzig. Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) verabschiedet Prof. Holger Christiansen. Nach mehr als 14 Jahren beendet der Leiter der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie aus Altersgründen seine Tätigkeit am UKL zum 31. März. Großen Anteil hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner an der Etablierung der Abteilung als überregional anerkanntes Transplantationszentrum. <p>Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL, würdigte die Leistungen Christiansens denn auch als wegweisend&#58; &quot;Mit Übernahme der Leitung der pädiatrischen Onkologie am Universitätsklinikum Leipzig ist es Prof. Holger Christiansen gelungen, diese Abteilung mit wissenschaftlichem Weitblick, souveräner Führung und hervorragender Fachexpertise weiterzuentwickeln und nicht zuletzt erst jüngst durch die schwierigen Monate der Corona-Pandemie zu geleiten.&quot;</p> <p>&#160;</p> <p>Im Jahr 2009 war Prof. Christiansen von der Universitätskinderklinik Marburg nach Leipzig gewechselt und hatte die Leitung der <a href="/einrichtungen/kinderonkologie">Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie</a> übernommen. &quot;Es gab eine lange Vakanz auf dieser Stelle vor meinem Eintritt&quot;, erinnert sich Christiansen. Der Status der UKL-Kinderhämatologie als &quot;Selbständige Abteilung&quot; mit personeller Autonomie reizte ihn&#58; &quot;Ich wollte etwas Neues und Leipzig gefiel mir&quot;, blickt der 66-Jährige zurück.&#160;</p> <p>Zu Beginn seiner Tätigkeit hatte die Abteilung vieles noch nicht vorgehalten, was heute als selbstverständlich gilt. So sah Christiansen als erste große Aufgabe vor sich, die Vereinbarungen des &quot;Gemeinsamen Bundesausschusses&quot; (G-BA) zur Kinderonkologie zu erfüllen, so beispielsweise die geforderte Zahl an Ärzt&#58;innen und Pflegenden mit den geforderten Qualifikationen nachzuweisen. Seit 2010 gelingt dies kontinuierlich. Der G-BA ist das höchste Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen Deutschlands.</p> <p>&#160;</p> <p>Mindestens ebenso wichtig war dem Facharzt für Kinderheilkunde die Erfüllung der Anforderungen, die &quot;OnkoZert&quot; vorgibt. &quot;OnkoZert&quot; ist ein unabhängiges Institut, das im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft das Zertifizierungssystem zur Überprüfung von Organkrebszentren und Onkologischen Zentren betreut.</p> <p>&quot;Bereits seit 2009 erreichen wir in jedem Jahr die Mindestzahl von 30 behandelten Krebsfällen bei Kindern. Was mich besonders freut&#58; Seit 2018 sind wir auch als Kinderonkologisches Zentrum zertifiziert&quot;, so Christiansen. Im Durchschnitt behandeln er und seine Kolleg&#58;innen 56 Fälle pro Jahr. Waren es von 2009 bis 2016 noch 47 in zwölf Monaten, stieg die Fallzahl bei behandelten Kinder und Jugendlichen seit 2017 signifikant auf nun durchschnittlich 67 pro Jahr an. &#160;</p> <p>Auch dank &quot;großer interdisziplinärer Unterstützung&quot; durch etliche andere Fachbereiche des UKL sei man in der Lage, alle Anforderungen an ein kinderonkologisches Zentrum allein zu gewährleisten. Lediglich die Anforderung einer ambulanten Palliativ-Versorgung geschieht in einer sehr gut funktionierenden Kooperation mit dem Dresdner Uniklinikum.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Eines der leistungsfähigsten Zentren für pädiatrische Stammzelltransplantationen in Deutschland<br></strong>Seit dem Wechsel von Privatdozent Dr. Jörn-Sven Kühl von der Berliner Charité nach Leipzig im Jahr 2017 hat sich die Abteilung von Prof. Holger Christiansen zudem zu einem der deutschlandweit leistungsfähigsten Zentren für pädiatrische Stammzelltransplantationen weiterentwickelt. &quot;Wir konnten die Fallzahlen seitdem kontinuierlich steigern, zum Jahresende 2022 zählten wir bereits die 100. Transplantation&quot;, berichtet Christiansen. Die JACIE-Zertifizierungsagentur verlangt mindestens zehn allogene Stammzelltransplantationen im Jahr, um als vollwertiges Zentrum anerkannt zu werden. Dies erfüllt seine Abteilung seit 2019.&#160;</p> <p>JACIE steht für &quot;Joined Accreditation Committee&quot; der ISCT und EBMT. ISCT (International Society for Cellular Therapy) und EBMT (European Group for Blood and Marrow Transplantation) sind die beiden führenden Fachgesellschaften für den Bereich der Blutstammzelltransplantation in Europa. Bei der autologen Stammzelltransplantation bekommen Patient&#58;innen eigene Blutstammzellen‎ übertragen, die ihnen zuvor entnommen wurden; bei der im Kindesalter deutlich häufiger angewendeten allogenen Form sind es hingegen Blutstammzellen von einer anderen Person.&#160;</p> <p>Mussten in Christiansen Anfangsjahren noch mehr junge Patient&#58;innen in andere Zentren zur Blutstammzelltransplantation verlegt werden, als ans UKL kamen, hat sich diese Statistik seit 2019 komplett gedreht, da sämtliche Fälle auch am eigenen Haus adäquat behandelt werden können. &quot;Mir war immer klar, wir müssen Leipzig zu einem Transplantationszentrum machen&quot;, gibt sich der baldige Ruheständler überzeugt.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Wobei das mit dem Ruhestand höchstens für seine klinischen Tätigkeiten gelten dürfte&#58; &quot;Mein Hauptforschungsgebiet seit dem Studium gilt dem Neuroblastom, einer bösartigen Erkrankung des sympathischen Nervensystems, die vor allem Kleinkinder betrifft&quot;, sagt er. &quot;Diese Forschungen möchte ich hier an der Universität gern fortsetzen.&quot;</p> <p>Der akademische Aspekt ist es auch, den er mit einem Wunsch für die Zeit nach ihm verbindet&#58; &quot;Meine Abteilung ist klinisch gut aufgestellt. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass sie sich noch stärker der Forschung widmet und wirkungsvoll ins Exzellenz-Krebszentrum Mitteldeutschland (CCCG) eingebunden wird, das kürzlich ja seine Arbeit in Leipzig und Jena aufgenommen hat.&quot;</p> <p>Prof. Holger Christiansen zieht ein klares Resümee über seine Zeit am Leipziger Universitätsklinikum&#58; &quot;Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet.&quot; Kommissarisch wird PD Dr. Kühl ab 1. April seine Position übernehmen. &#160;</p>
Bereits über 100 Stammzelltransplantationen bei Kindern am Universitätsklinikum Leipzig<img alt="Dieser kleine Junge war im November 2022 Stammzelltransplantations-Patient Nummer 100 am UKL, hier mit seinen Ärzten Dr. Jörn-Sven Kühl (re.) und Dr. Sven Starke (Mi., hinten) kurz vor dem entscheidenden Moment." src="/presse/PressImages/pic_20221227113940_2b15837eda.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-12-26T23:00:00ZLeipzig. Zum Jahresende 2022 zählt das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) mehr als 100 Stammzelltransplantationen bei Kindern und Jugendlichen, seitdem Prof. Holger Christiansen die Leitung der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie im Jahr 2008 übernommen hatte. Damit gilt die Abteilung als eines der leistungsfähigsten Zentren in Deutschland. Allein in Mitteldeutschland gibt es neben dem UKL als inzwischen größtem Regionalzentrum drei weitere Transplantationskliniken. "Gleich vier dieser Einrichtungen sind meines Erachtens in einem Gebiet dieser Größe nicht unbedingt notwendig, da ab einer bestimmten Zahl an Transplantationen die Qualität einfach besser wird", erklärt Privatdozent Dr. Jörn-Sven Kühl, Leiter der Pädiatrischen Stammzelltransplantation am UKL. <p>&quot;Stammzelltransplantationen sind komplexe Therapien. Sie benötigen eine Menge räumliche und personelle Kapazitäten. Das zu bündeln wäre sinnvoll.&quot;, pflichtet ihm Dr. Sven Starke, Funktionsoberarzt der<a href="/einrichtungen/kinderonkologie"> Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie</a>, bei.&#160;</p> <p>Auch die JACIE-Zertifizierungsagentur verlangt rund zehn allogene Stammzelltransplantationen im Jahr, um als vollwertiges Zentrum anerkannt zu werden.&#160;</p> <p>JACIE steht für &quot;Joined Accreditation Committee&quot; der ISCT und EBMT. ISCT (International Society for Cellular Therapy) und EBMT (European Group for Blood and Marrow Transplantation) sind die beiden führenden Fachgesellschaften für den Bereich der Blutstammzelltransplantation in Europa. Bei der autologen Stammzelltransplantation bekommen Patient&#58;innen eigene Blutstammzellen‎ übertragen, die ihnen zuvor entnommen wurden; bei der im Kindesalter deutlich häufiger angewendeten allogenen Form sind es hingegen Blutstammzellen von einer anderen Person.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Eigene Station mit vier Betten&#58; Besonderer Isolierbereich</strong></p> <p>Viele Kliniken und Einrichtungen, an denen transplantiert wird, erreichen im Mittel weniger als zehn Fälle pro Jahr. Bis 2017 galt dies auch für das UKL. Seither, und somit nach Dr. Kühls eigener Statistik ab Fall Nummer 36, ist der damals von der Berliner Charité nach Leipzig gewechselte Experte für Kinder-Hämatologie und -Onkologie für die pädiatrischen Stammzelltransplantationen am Leipziger Uniklinikum zuständig. &quot;Anfangs brauchte es noch ein wenig Überzeugungsarbeit, um Vorbehalte gegen die Transplantation abzubauen&quot;, blickt er zurück.&#160;</p> <p>Die Bemühungen waren wohl erfolgreich, denn seitdem sind die Zahlen gestiegen. So waren es 2020 bereits 14 Transplantationen. Selbst im Corona-Jahr 2021 wurde zehn Mal allogen transplantiert. Dieses Jahr sind es 15 und somit insgesamt 104.&#160;</p> <p>Im Juli 2019 konnten die Kinderärzte zudem einen eigenen Transplantationsbereich eröffnen, eine Einheit mit vier Betten. &quot;Dies ist ein besonderer Isolierbereich mit einer hohen Luftreinheit, fast wie ein Operationssaal&quot;, erläutert Dr. Starke. &quot;Die Patient&#58;innen werden zum Teil über mehrere Wochen in diesen Bereich eingeschleust und auch besonders hygienisch überwacht.&quot;</p> <p>&#160;</p> <p>Mit Dr. Kühls Wechsel von Berlin ans UKL vor nun fünf Jahren konnten die Voraussetzungen geschaffen werden, auch Patient&#58;innen aus einem überregionalen Einzugsbereich zu behandeln. Dies gilt vor allem für Kinder mit Immundefekten, bei denen eng mit dem Immundefektzentrum am Leipziger &quot;Klinikum St. Georg&quot; zusammengearbeitet wird, oder für jene mit Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise der seltenen Erkrankung Adrenoleukodystrophie (ALD). Vor 2008 mussten viele Patient&#58;innen an andere Transplantationszentren überwiesen werden, obwohl sie eigentlich in Leipzig oder Umgebung in Behandlung gewesen waren.&#160;</p> <p>Heute kommen mindestens die Hälfte der Patient&#58;innen &quot;von außerhalb&quot;, wie Dr. Starke angibt. Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin erklärt&#58; &quot;Wir behandeln mehr nicht-maligne also nicht-bösartige, angeborene Erkrankungen. Das sind zum Beispiel Kinder mit schlechter Knochenmarksfunktion, denen ständige Bluttransfusionen erspart werden können und die geheilt werden - durch eine Stammzelltransplantation. Denn auf diese Weise erhalten sie neues Knochenmark und damit ein neues Immunsystem.&quot;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Von drei Monaten bis 18 Jahren, von fünf bis 100 Kilogramm</strong></p> <p>Dem Vorurteil, dass nicht auch jüngere Kinder transplantiert werden könnten, widerspricht Dr. Jörn-Sven Kühl&#58; &quot;Wir behandeln Kinder in einem Alter von drei Monaten bis 18 Jahren und einem Gewicht von fünf bis 100 Kilogramm&quot;, erklärt er.</p> <p>Kühls Dank für wertvolle Hilfe bei der Aufbauarbeit des Transplantationsprogramms in der Vergangenheit geht an Prof. Dietger Niederwieser, den ehemaligen Leiter der Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie am UKL. Ebenso würdigt er die tagtägliche Unterstützung durch seinen Vorgesetzten, den Leiter seiner Abteilung, Prof. Holger Christiansen, den Direktor der <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-1">Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie und Hämostaseologie</a>, Prof. Uwe Platzbecker sowie den Direktor des <a href="/einrichtungen/blutbank">Instituts für Transfusionsmedizin</a>, Prof. Reinhard Henschler. Mit dem neuen Experten der <a href="/einrichtungen/kinderklinik">UKL-Kinderklinik</a> für Erkrankungen des Immunsystems bei Kindern, Prof. Christian Klemann, der seit Sommer 2022 am UKL tätig ist, sei die Zusammenarbeit gleichfalls gut angelaufen.&#160;</p> <p>Beste Voraussetzungen also, um auch in Zukunft noch viel mehr Kindern mittels Stammzelltransplantation helfen zu können.&#160;</p> <p>&#160;</p>
Dr. Jörn-Sven Kühl, Stammzell-Transplantationsexperte des UKL: „ALD sollte ins Neugeborenen-Screening aufgenommen werden“<img alt="Das UKL ist eines der wenigen Zentren, an denen nicht nur Kinder, sondern auch an den Folgen der Adrenoleukodystrophie leidende Erwachsene behandelt werden können&#58; Oberarzt Dr. Wolfgang Köhler (li.) von der Klinik und Poliklinik für Neurologie betreut die erwachsenen Patienten mit ALD und anderen Leukodystrophien. Privatdozent Dr. Jörn-Sven Kühl (re.) ist ein europaweit anerkannter pädiatrischer Experte für Stammzelltransplantation." src="/presse/PressImages/pic_20220802103626_4d3af69a34.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-08-01T22:00:00ZLeipzig. ALD – Adrenoleukodystrophie – ist eine Krankheit, die so selten wie heimtückisch ist. Mindestens eins von 17000 Neugeborenen ist betroffen, meistens Jungen. Unerkannt und unbehandelt führt sie in aller Regel zu Invalidität und Tod. Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist eines der wenigen Zentren in Deutschland, in dem die Erkrankung in interdisziplinärer Zusammenarbeit behandelt werden kann, unter anderem mit Stammzelltransplantation (SCT) und anderen modernen therapeutischen Ansätzen. "Leider wird die ALD jedoch häufig zu spät erkannt", stellt Privatdozent Dr. Jörn-Sven Kühl, ein europaweit anerkannter pädiatrischer SCT-Experte fest: "Sie muss daher ins Neugeborenen-Screening aufgenommen werden. Dies würde die Chance bei vielen Betroffenen auf rechtzeitige Diagnose und Therapie stark verbessern." <p>ALD ist eine erbliche Stoffwechselkrankheit und gehört zur Gruppe der Seltenen Erkrankungen. Durch einen genetischen Fehler können bestimmte Fettsäuren nicht abgebaut werden. Sie schädigen das Gehirn und das Rückenmark sowie die Nebennieren. Dieser Gendefekt führt bei Jungen über eine akute Entzündung häufig zur Zerstörung der &quot;weißen Gehirnsubstanz&quot;, des Myelins. Unbehandelt ist die Krankheit oft tödlich, da im weiteren Verlauf wichtige Nervenfunktionen ausfallen können. In Deutschland gibt es nur wenige spezialisierte Zentren für eine ALD-Transplantation. &quot;Pro Jahr transplantieren wir so zwei bis drei Kinder, im vergangenen Jahr sogar vier, und damit geschätzt zwei Drittel aller deutschlandweiten Transplantationen&quot;, sagt PD Dr. Kühl, Leiter der pädiatrischen Stammzelltransplantation an der <a href="/einrichtungen/kinderonkologie">Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Hämostaseologie</a> des UKL. Inzwischen liegen bereits Erfahrungen bei 50 transplantierten Kindern vor. Die klinische Betreuung der Kinder in Leipzig erfolgt in Zusammenarbeit mit der <a href="/einrichtungen/kinderklinik/Seiten/neuropaediatrie.aspx">UKL-Neuropädiatrie</a> um Prof. Andreas Merkenschlager. Überregional besteht seit vielen Jahren eine enge Kooperation mit den Neurologen der Göttinger Universitätskinderklinik.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Transplantation kann Verlauf der Entzündung stoppen</strong></p> <p>Die schwere Verlaufsform trifft praktisch nur Jungen, weil es eine sogenannte X-chromosomale Erkrankung ist. &quot;Ein Drittel aller Jungen bis zum 10. Lebensjahr entwickeln Merkmale, was wir die 'kindlich zerebrale Verlaufsform der Adrenoleukodystrophie' nennen&quot;, beschreibt der UKL-Experte. &quot;Es sind bis zum Ausbruch der Erkrankung in der Regel völlig unauffällige Kinder mit einer normalen Entwicklung&quot;, so Kühl. Manchmal falle es auf, wenn bei Betroffenen eine Nebennierenrindeschwäche (Morbus Addison) festgestellt wird. Doch auch diese Erkrankung sei schwer zu diagnostizieren und wird deshalb oft spät - zu spät - erkannt.&#160;</p> <p>&quot;Werden bei betroffenen Kindern bestimmte Verhaltensauffälligkeiten festgestellt, ist es für eine Transplantation meistens schon zu spät, weil das Gehirn bereits großen Schaden genommen hat&quot;, erläutert Dr. Kühl. &quot;Denn die Transplantation von Stammzeilen repariert nichts. Was im Hirn kaputt ist, bleibt kaputt. Aber sie kann die Entzündung stoppen, die zum Abbau von Gehirnsubstanz führt.&quot; Da dieser Prozess aber Monate dauern kann, ist eine Transplantation bei fortgeschrittenen Patienten nicht mehr sinnvoll.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Kein Spendenmangel</strong></p> <p>&quot;Wir bräuchten ein Neugeborenen-Screening&quot;, betont Oberarzt Kühl und weiß, dass dies von vielen kritisch gesehen wird, eben, weil nicht alle betroffenen Kinder erkranken. Es gebe so sichere Transplantations-Verfahren heutzutage, hebt er hervor. Wenn früh genug bei Erkrankungsbeginn transplantiert würde, sei es erwiesenermaßen eine wirksame Therapie mit sehr guten Chancen für die Patienten. &quot;Aber wir können es viel zu Wenigen anbieten, weil ohne das Screening und regelmäßige MRT-Kontrollen eine rechtzeitige Diagnostik fast unmöglich ist&quot;, verdeutlicht der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin.&#160;</p> <p>Die Folgen können dramatisch sein&#58; &quot;Innerhalb von fünf Jahren entwickeln sich Behinderungen schwersten Grades, Bettlägerigkeit, bei sehr vielen führt die Krankheit zum frühen Tod.&quot; Ohne Screening von Neugeborenen komme daher für rund die Hälfte dieser Patienten eine mögliche Behandlung zu spät.&#160;</p> <p>Dabei besteht - ganz im Gegensatz zur Organspende - an gespendeten Stammzellen in Deutschland kein Mangel. &quot;Obwohl Spenden weltweit gesucht werden, können wir in der Regel auf solche aus Deutschland zurückgreifen&quot;, sagt Dr. Kühl</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Betreuung für alle Altersgruppen am UKL</strong></p> <p>Am Leipziger Universitätsklinikum werden nicht nur Kinder, sondern auch an den Folgen der Erkrankung leidende Erwachsene behandelt. Oberarzt Dr. Wolfgang Köhler von der <a href="/einrichtungen/neurologie">Klinik und Poliklinik für Neurologie</a> betreut die erwachsenen Patienten mit ALD und anderen Leukodystrophien. In enger Zusammenarbeit mit Prof. Uwe Platzbecker, Direktor der <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-1">UKL-Hämatologie</a> und seinem Team ist im UKL ein deutschlandweit fast einzigartiges Transplantations-Zentrum für Männer mit einer zerebralen ALD entstanden. &quot;Die ersten Transplantationen bei erwachsenen wurden bereits 2018 im UKL begonnen - mit tatkräftiger Unterstützung von Prof. Dietger Niederwieser, der bis 2018 die Hämatologie am UKL führte&quot;, betont Dr. Kühl, &quot;inzwischen arbeiten wir gemeinsam an neuen gentherapeutischen Ansätzen und neuen Medikamenten um die Situation für die Patienten zu verbessern.&quot;&#160;</p>
Öffentliche Kunstauktion am 17. November zugunsten „Leipziger Stiftung für krebskranke Kinder“<img alt="Im Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL) im neuen Haus 7 des UKL werden am 17. November Kunstwerke berühmter Maler versteigert. Die Erlöse gehen an die „Leipziger Stiftung für krebskranke Kinder“." src="/presse/PressImages/pic_20181113100553_68259547f3.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2018-11-12T23:00:00ZLeipzig. Im neuen Haus 7 des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) fällt am Sonnabend, 17. November, der Hammer – für einen guten Zweck: Erstmalig findet im nun dort beheimateten Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL) eine besondere Kunstauktion zugunsten der "Leipziger Stiftung für krebskranke Kinder" statt. Gemälde, Zeichnungen und Grafiken renommierter Künstler der "Leipziger Schule" und internationaler Größen wie Max Klinger, Otto Dix, Max Pechstein, Marc Chagall, Werner Tübke, Armin Müller-Stahl oder Michael Fischer-Art werden versteigert. Die Veranstaltung ist öffentlich, wer möchte, kann mitbieten. Beginn ist 16 Uhr, ab 11 Uhr können die Werke besichtigt werden. <p><span style="color&#58;#000000;">Auch zwei Bilder eines Patienten finden sich auf der Liste des Auktionators. Diese können ebenfalls erworben werden (Foto). &quot;Das Auktionshaus besitzt viel Erfahrung bei derartigen Veranstaltungen für gemeinnützige Einrichtungen. Der Auktionator macht ein Ereignis daraus. Das ist auch für unerfahrene Mitbieter interessant und spannend&quot;, freut sich Markus Wulftange vom Vorstand der &quot;Leipziger Stiftung für krebskranke Kinder&quot;. Wer möchte, könne auch nur zuschauen oder sich das UCCL im Klinikums-Neubau anschauen, sagt er. <br><span style="color&#58;#000000;">Die lichten und großzügigen Räume des <a href="/einrichtungen/uccl" rel="ext" target="_blank">Universitären Krebszentrums</a> böten einen sehr passenden Ort für die außergewöhnliche Veranstaltung, meint auch dessen Direktor, Prof. Florian Lordick&#58; &quot;Diese wichtige Unterstützung wird unseren kleinsten Patienten und ihren Familien unmittelbar zu Gute kommen.&quot; </span></span></p> <p><span style="color&#58;#000000;">Alle Erlöse der Auktion erhält die Stiftung. Deren Anliegen sei es, so Wulftange, betroffene Familien mit ihrem an Krebs erkrankten Kind zu unterstützen und ihnen ein breit gefächertes psychosoziales Angebot zur Bewältigung ihrer aktuellen Lebenssituation anzubieten - vor Ort, konkret und nachhaltig. &quot;Dafür kooperieren wir mit dem seit über 25 Jahren auf der <a href="http&#58;//kinderonkologie.uniklinikum-leipzig.de/kindonko.site%2cpostext%2cstartseite.html" rel="ext" target="_blank">Kinderkrebsstation</a> des UKL aktiven Verein 'Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig'. In enger Zusammenarbeit mit dem Klinikum stellen wir uns zudem der Aufgabe, medizinische und psychosoziale Forschungsprojekte zur Verbesserung der Heilungschancen und zur Optimierung der begleitenden psychosozialen Maßnahmen mitzufinanzieren&quot;, erläutert Stiftungsvorstand Wulftange. Die Stiftung ist eine hundertprozentige Tochter des Vereins. </span></p> <p><span style="color&#58;#000000;">&quot;Mit dieser Aktion möchten wir uns als Stiftung präsentieren sowie auf den Bedarf aufmerksam machen, der dahinter liegt&quot;, erklärt Wulftange, der am UKL als Sporttherapeut mit an Krebs erkrankten Kindern arbeitet. &quot;Auch verlieren so einige Menschen ihre Scheu, sich mal ein Krebszentrum von innen anzuschauen. Unsere kleinen Patienten und ihre Eltern sind jedenfalls über die Auktion informiert und schauen es sich selbst vielleicht an.&quot; </span></p> <p><span style="color&#58;#000000;">&#160;</span></p> <p><strong><span style="color&#58;#000000;">Benefiz-Kunstauktion&#58;</span></strong></p> <p><span style="color&#58;#000000;">Sonnabend, 17. November, 16 Uhr, </span></p> <p><span style="color&#58;#000000;">Vorbesichtigungen ab 11 Uhr,</span></p> <p><span style="color&#58;#000000;">Universitätsklinikum Leipzig, Haus 7,</span></p> <p><span style="color&#58;#000000;">Liebigstraße 22,</span></p> <p><span style="color&#58;#000000;">04103 Leipzig</span></p> <p><span style="color&#58;#000000;">&#160;</span></p> <p><a href="http&#58;//www.kinderkrebsstiftung-leipzig.de/"><span style="color&#58;#0000ff;">www.kinderkrebsstiftung-leipzig.de</span></a><span style="color&#58;#000000;">&#160;</span></p> <p><a href="http&#58;//www.facebook.com/Kinderkrebsstiftung.Leipzig"><span style="color&#58;#0000ff;">www.facebook.com/Kinderkrebsstiftung.Leipzig</span></a></p>
Erste Patientin in neuer UCCL-Ambulanz begrüßt<img alt="Prof. Florian Lordick (li.), Direktor des Universitären Krebszentrums Leipzig (UCCL), und Dr. Dirk Forstmeyer (re.), Oberarzt und Leiter der Tagesklinik, begrüßen Elke Pauli aus Leipzig als erste Patientin in den Räumen der UCCL-Ambulanz im Klinikneubau Haus 7 des UKL." src="/presse/PressImages/pic_20180910132326_4bf89b6317.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2018-09-09T22:00:00ZLeipzig. Ende vergangener Woche haben die Umzüge in den Neubau Haus 7 des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) begonnen. Die erste Einrichtung, die ins neue Haus einzog und einer der zukünftigen Hauptnutzer, ist das Universitäre Krebszentrum Leipzig (UCCL). Am Montag, 10. September, konnte UCCL-Direktor Prof. Florian Lordick mit der Leipzigerin Elke Pauli die erste Patientin in der neuen Ambulanz begrüßen. <p>Die 75-Jährige ist bereits seit gut zwei Jahren in Behandlung am UKL. Sie ist an Brustkrebs mit Knochenmetastasen erkrankt. Alle drei Wochen bekommt sie Infusionen - von nun an in den neuen Räumlichkeiten im Erdgeschoss von Haus 7 in der Liebigstraße 22. &quot;Ich bin hier schon immer in guter Behandlung, egal wo&quot;, sagt sie, &quot;die Schwestern und Ärzte sind kompetent und freundlich. Ich fühle mich gut aufgehoben.&quot; Nach eigener Einschätzung geht es Elke Pauli gut, so gut es einem mit dieser Krankheit eben gehen kann&#58; &quot;Ich habe Lebensqualität zurückgewonnen, ich kann wieder alles machen.&quot; Auf das Haus sei sie neugierig&#58; &quot;Ich möchte sehen, was hier neu und interessant ist.&quot;</p> <p>Das Neue ist für Prof. Lordick in diesem Bereich der <a href="/einrichtungen/uccl" target="_blank" rel="ext noopener">UCCL</a>-Ambulanz, in der die Patienten die Chemotherapie-Infusionen erhalten, vor allem die räumliche Veränderung, alles ist großzügiger und heller gestaltet. &quot;Denn die eigentlichen Abläufe haben sich bewährt, die sind auf die Patienten zugeschnitten&quot;, sagt er. Habe sich alles erst einmal eingespielt, könnten sich, mit all den Möglichkeiten, die das neue Haus biete, natürlich auch alle Abläufe noch patientenfreundlicher gestalten.<br>Die guten gesundheitlichen Wünsche für Elke Pauli verband Prof. Lordick mit dem naheliegenden Wunsch, dass sie sich in den neuen Räumen weiter bestens betreut fühlen werde.</p> <p><strong>Modernste Krebsmedizin aus einer Hand an einem Ort</strong><br>Die zentrale Anlaufstelle für Patienten mit einem Krebsverdacht oder einer Krebserkrankung am UKL ist das 2012 gegründete UCCL. Schnell wurde schnell klar, dass der bisher vorhandene Platz in Haus 4 nicht ausreichen wird. Nach dem Umzug steht nun genügend Raum zur Verfügung, den Patienten die vielen Möglichkeiten der modernen Krebsmedizin noch viel besser als bisher anbieten zu können. Neben einer Portalambulanz im Erdgeschoss entstand eine onkologische Tagesklinik mit nun 20 statt bisher zwölf Plätzen. Die Infusionszeiten können nun bis 18 Uhr verlängert werden.<br>Im neuen Haus ist in zehn Sprechzimmern nicht nur Platz für sämtliche Spezialsprechstunden der Krebsmedizin. Auch sind die bisher in das José-Carreras-Haus &quot;ausgelagerten&quot; <a href="http&#58;//haemonko.uniklinikum-leipzig.de/" target="_blank" rel="ext noopener">hämatologischen</a> Erkrankungen integriert. Zudem zogen das <a href="http&#58;//brustzentrum.uniklinikum-leipzig.de/" target="_blank" rel="ext noopener">Brustzentrum </a>sowie die <a href="http&#58;//kinderonkologie.uniklinikum-leipzig.de/" target="_blank" rel="ext noopener">Kinderonkologie </a>mit Station (18 Betten) und Ambulanz in den Neubau um. Ebenfalls nun ganz nah ist die neue Station J 1.2 der internistischen Onkologie mit 32 Betten und vier Einzelzimmern in der ersten Etage.</p> <p>Feierlich eröffnet wird der Neubau am 20. September von Ministerpräsident Michael Kretschmer, bevor dann alle Leipziger eingeladen sind, zum großen Tag der offenen Tür auf der Liebigstraße am 22. September auch das neue Haus 7 kennenzulernen.</p>

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