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Viszeralchirurgie

​Die Viszeralchirurgie umfasst Operationen an den inneren Organen des Kindes und der Bauchwand. Sie ist eine der wichtigen Kernbereiche unserer Klinik. Wir verstehen unsere Aufgabe darin, das kranke oder verletzte Kind mit seiner Familie integrativ auf dem Weg zur Genesung zu begleiten. Dabei verfolgen wir die Philosophie, mit möglichst schonenden Operationen, kleinen Hautschnitten und minimalem Aufwand ein optimales Ergebnis zu erzielen. Gerade im Bereich der Viszeralchirurgie bietet sich hierfür die minimal invasive Chirurgie an, wobei auch komplexe Operationen unter Mithilfe von modernster Technik durch kleinste Hautschnitte durchgeführt werden. Die Vorteile für den Patienten sind typischerweise eine schnellere Genesung, eine kürzere Zeit bis zur Entlassung und weniger Schmerzen nach der Operation.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: kinderchirurgie@medizin.uni-leipzig.de

oder vereinbaren Sie einen Termin in der Spezialsprechstunde.

Bauchwand und Leistenkanal

  • ​Leistenhernienoperation, in bestimmten Fällen mit Laparoskopie der Gegenseite
  • Varikozelenoperation (laparoskopisch) (lap.OP)
  • Nabelhernienoperation
  • Gastroschisis/Omphalozele
  • Peritonealdialysekatheter (offen, laparoskopisch)

Speiseröhre und Magen

  • Pyloromyotomie, laparoskopisch oder offen
  • Gastrostomie, laparoskopisch oder offen angelegt, PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)
  • Ösophagoskopie, Ösophagusbougierung, Ösophagusdilatation bei Veränderungen der Speiseröhre oder bei Fremdkörperingestion, bei Engstellen mit Bougierung oder Ballondilatation.
  • Gastroskopie, Rektoskopie, Koloskopie zur Diagnostik oder zur Entfernung von Fremdkörpern
  • Fundoplicatio, laparoskopisch oder offen, zur Behandlung des gastroösophagealen Refluxes
  • Ösophagusatresiekorrektur bei angeborener Fehlbildungen der Speiseröhre
  • Sklerosebehandlung, Banding bei Ösophagusvarizen

Dünn- und Dickdarm, Anus

  • Appendektomie laparoskopisch oder offen:
  • Resektion eines Meckel Divertikels, laparoskopisch oder offen
  • AP-Anlage, Rückverlagerung
  • Rektumsaugbiopsien, offene Vollwandbiopsien des Rektums zur Abklärung auf Morbus Hirschsprung.
  • Hirschsprungkorrektur, laparoskopisch oder offen
  • Operation bei Malrotation, Volvulus nach Ladd
  • Korrektur der Analatresie (PSARP, Peña-OP)
  • Desinvagination, offen oder laparoskopisch
  • Operation bei Ileus oder Darmstenosen
  • Entfernung von mesenteriale Zysten
  • Entfernung von Duplikaturen des Verdauungstraktes, neuroenterische Zysten
  • Analatresie, laparoskopisch, PSARP
  • Kolektomie, offen oder laparoskopisch mit J-Pouch, z.B. bei Colitis ulcerosa
  • Operationen bei Morbus Crohn (Fistelresektion, Anus praeter-Anlage)
  • Eingriffe bei morbider Adipositas (Magenverkleinerung)
  • Eingriffe bei Kurzdarmsyndrom (Bianchi, STEP), Nachbetreuung bei Patienten mit Kurzdarmsyndrom
  • Korrektur der angeborenen Duodenalstenose
  • Achalasie, Heller Myotomie, laparoskopisch oder offen
  • Korrekturoperationen bei Anal- und Rekumprolaps

Leber, Gallenwegen und Milz

  • ​Laparoskopische Cholezystektomie
  • Leberbiopsie offen/laparoskopisch
  • Kasai-OP bei angeborener Atresie der Gallengänge
  • Choledochuszysten-Operation
  • Splenektomie, laparoskopisch oder offen

Endokrine Drüsen

  • ​Operationen und Betreuung bei MEN (multipler endokriner Neoplasie), Entfernung von Nebennierentumoren
  • Operationen an Schilddrüse, Thymus

Kontinenzberatung und Funktionsdiagnostik

​Stuhlinkontinenz ist ein komplexes Krankheitsbild unterschiedlichster Ausprägungen. Angeborene Fehlbildungen sind im Kindesalter die häufigste Ursache. An unserer Klinik besteht besteht ein definiertes Behandlungskonzept, wonach die Kinder bis zum Erreichen des Schuleintrittsalters ihre Stuhlentleerung vollständig kontrollieren können. Eine geplante Abfolge einzelner Behandlungsschritte stellt die Darmkontinuität wieder her, rekonstruiert den Sphinkterapparat und trainiert die Muskulatur des Beckenbodens. Klinische und manometrische Kontrollen zeigen, ob bestimmte Behandlungsergebnisse in vorgegebenen Zeiträumen erreicht werden können. Dies bestimmt weitere operative oder konservative Behandlungsschritte.

Unsere Klinik ist zertifizierte Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.

1. Die erste Operation zur Beseitigung einer Analatresie stellt am Beckenboden die anatomischen Verhältnisse wieder her. Der Enddarm wird als Anus an der normalen Sollstelle eingenäht. Eine Vernähung von Muskelstrukturen als Beckenbodenrekonstruktion bildet stabilisierende und kontinenzverbessernde Verhältnisse.

2. Muskelanteile des großen und mittleren Gesäßmuskels (Glutaeusplastik) sind für die Schaffung eines neuen Sphinkterapparates besonders geeignet. Diese Operation wird im Alter von 4 - 5 Jahren vorgenommen. Ein elektrisches Beckenboden- und Sphinktertraining schließt sich an. Weitere Maßnahmen zur Regulation der Darmentleerung wie Reinigungseinläufe und Darmspülungen können die Kontinenzleistung unterstützen.

3. Bei älteren Kindern ab 10 Jahren kommt die Grazilisplastik zum Einsatz. Dazu wird der lange Grazilismuskel am Oberschenkel mobilisiert und fungiert als neuer Schließmuskel. Es ist ebenfalls ein postoperatives elektrisches Muskeltraining notwendig. Zur Verbesserung der Muskelkontraktion besteht die Möglichkeit, Reizstromgeräte zu implantieren (dynamische Grazilisplastik), die durch Abgabe kontinuierlicher Impulse den Muskeltonus steigern und erhalten.

4. Das Training der Sphinktermuskulatur erfolgt mit Elektrostimulation (passiv, aktiv, präoperativ und postoperativ) und dem Biofeedback. Weitere konservative Behandlungsverfahren bestehen in Toilettentraining, Reinigungseinläufen (Darmirrigation, Bowel Management) und Verwendung von Analtampons unterschiedlichster Formen.

Mit dem an unserer Klinik erarbeiteten Behandlungskonzept zur Kontinenzverbesserung konnte die überwiegende Zahl (82 Prozent) unserer Patienten bereits vor dem Schulalter eine gute Kontinenzleistung für Stuhl erreichen. Zur Einschätzung der jeweiligen Behandlungsmaßnahmen sind langfristige klinische und manometrische Kontrollen in einer ambulanten Spezialsprechstunde notwendig.

Behandlungsspektrum Kontinenzverbesserung:

  • Analatresie (konservativ und operativ)
  • Stuhlinkontinenz nach Verletzungen des analen Schließmuskels
  • Neurogene Darmfunktionsstörungen (MMCele, Dysganglionose)
  • Stomapflege (Kolostomie, künstlicher Darmausgang)
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