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Nabelhernie - Nabelbruch | Uniklinikum Leipzig

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Erkrankung

​Als Nabelhernie bezeichnet man einen „Bruch" der Bauchwand am Bauchnabel. Sie fällt häufig direkt nach der Geburt im Säuglingsalter auf. Die Ursache ist eine noch unvollständige Ausbildung der Bauchwand am Bauchnabel, wodurch eine kleine Lücke verbleibt, durch die Bauchinhalt, z.B. Fettgewebe oder auch Darmanteile, heraustreten können.

Jungen und Mädchen sind gleich häufig betroffen, Kinder mit schwarzer Hautfarbe haben die höchste Rate an Nabelhernien (25 - 48 Prozent gegenüber 2 - 19 Prozent bei weißen Kindern). Nabelhernien fallen meist in den ersten 6 Monaten auf, es besteht eine Häufung bei sehr niedrigem Geburtsgewicht, so haben 2/3 der Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g eine Nabelhernie.

Bei der klinischen Untersuchung findet man eine sicht- und tastbare weiche Vorwölbung direkt am Nabel oder des Nabels selbst. Die Größe der Vorwölbung kann stark variieren, manchmal ist nur eine winzige Lücke in der Bauchdecke tastbar. Vor allem bei starkem Schreien des Säuglings kann es sein, dass die Hernie nicht sofort in die Bauchhöhle zurückgleitet. Die Säuglingsnabelbrüche haben jedoch im Gegensatz zum kindlichen Leistenbruch eine sehr geringe Einklemmungstendenz.

Meist bilden sich Nabelhernien in den ersten beiden Lebensjahren zurück. Nabelhernien mit einer Bruchpforte von über 1,5 cm zeigen eine geringere Tendenz zum Spontanverschluss, sodass hier eine frühzeitige Operation geplant werden kann.

Dennoch müssen Nabelhernien wegen der sehr hohen spontanen Rückbildungsrate in den ersten Lebensjahren nur ganz selten operativ verschlossen werden. In der Regel kann hierfür bis zum dritten bis sechsten Lebensjahr abgewartet werden, außer wenn sich der Bruch stetig vergrößert oder er offensichtliche Beschwerden verursacht.

Unser Behandlungskonzept

​Wenn sich die Nabelhernie nicht spontan verschließt oder klinische Beschwerden bereitet, raten wir zum operativen Verschluss. Dieser kann ganz geplant in einer Zeit durchgeführt werden, welcher der Familie gut passt.

Die erste Kontaktaufnahme erfolgt immer durch ein ambulantes Informationsgespräch in unserer kinderchirurgischen Poliklinik. Nachdem die Nabelhernie Ihres Kindes von uns bestätigt wurde werden die Möglichkeiten der Behandlung dargestellt und Ihre Fragen ausführlich besprochen. Zusätzliche Untersuchungen durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall sind in der Regel nicht erforderlich. Wenn eine Operation notwendig ist, erfolgt ein umfangreiches und ausführliches Aufklärungsgespräch über den vorgesehen Eingriff. Das Aufklärungsgespräch mit dem Narkosearzt (Anästhesist) sollte auch an diesem Tag erfolgen.

Zur geplanten Operation kommen Ihr Kind und seine Begleitung frühmorgens in unseren ambulanten OP-Bereich. Von dort wird Ihr Kind dann in den Operationssaal gebracht, während die Begleitperson im Aufenthaltsraum warten kann.

Bei der Operation in Vollnarkose wird über einen Schnitt am Nabelunterrand die Bruchlücke aufgesucht und mit kräftigen Nähten verschlossen. Der vorher abgelöste Nabel wird dann an die Bauchdecke fixiert, um auch ein kosmetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen (Abb. 1 bis 3).

Abb. 1: Hautschnitt beim Nabelhernien-Verschluss (modifiziert nach „Operative Pediatric Surgery", 6th edition, L.Spitz & A.G. Coran, 2006).
Abb. 2: Der Bruchsack der Nabelhernie wird umfahren (modifiziert nach „Operative Pediatric Surgery", 6th edition, L.Spitz & A.G. Coran, 2006).
Abb. 3: Der Bruchsack der Nabelhernie wird eröffnet und verschlossen (modifiziert nach „Operative Pediatric Surgery", 6th edition, L.Spitz & A.G. Coran, 2006).


Nach dem Eingriff verbleibt Ihr Kind zunächst noch im Aufwachbereich, wo Sie jedoch bereits wieder am Bett sitzen können. Nach einer Erholungsphase im ambulanten OP-Bereich erfolgt die Entlassung je nach dem Befinden Ihres Kindes, spätestens aber am frühen Nachmittag.

Nachbehandlung

​Eine erste Wiedervorstellung zur Nachuntersuchung und Wundkontrolle erfolgt in der Regel ambulant in unserer Poliklinik. Da wir nur Fäden verwenden, die sich von selber auflösen, kann danach die weitere postoperative Kontrolle auch durch Ihren Kinderarzt bzw. Kinderärztin erfolgen. Sollten allerdings noch Fragen offen bleiben oder wir im Einzelfall eine Nachuntersuchung für angebracht halten, können Sie sich jederzeit wieder bei uns vorstellen.

 

Kontakt

​Sie möchten Ihr Kind bei uns vorstellen oder sich über unsere Klinik informieren? 

​Anfragen (jederzeit): kinderchirurgie@medizin.uni-leipzig.de
​Anmeldung (8 - 16 Uhr):​0341 - 97 26400
Liebigstr. 20a, Haus 6
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 26400
Fax:
0341 - 97 26409
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