Neu gegründetes EAT-Zentrum am UKL bietet multidisziplinäre Betreuung für komplex erkrankte Kinder | | <img alt="Logo des neu gegründeten EAT-Zentrums am Universitätsklinikum Leipzig" src="/presse/PressImages/pic_20240826091412_71ae1bbb81.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2024-08-25T22:00:00Z | Leipzig. In der vergangenen Woche hat am Universitätsklinikum Leipzig ein spezialisiertes Zentrum zur multidisziplinären Behandlung von Säuglingen und Kindern mit komplexen Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege seine Arbeit aufgenommen. Das OEsophagus-Airway-Treatment (EAT)-Center führt Expert:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Mithilfe modernster medizinischer Techniken und durch das enge Zusammenwirken mit Familien sowie Selbsthilfeorganisationen werden neue Standards bei Diagnostik, Behandlung und Nachsorge gesetzt. | <p>Ziel ist es, den an Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege erkrankten Kindern die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. "Mit dem <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie/eat-zentrum">EAT-Zentrum</a> wollen wir jedem Kind eine gesunde Speiseröhre und gesunde Atemwege ermöglichen und damit seine Lebensqualität nachhaltig verbessern", sagt Professor Martin Lacher, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am <a href="/">Universitätsklinikum Leipzig (UKL).</a> "Jedes Jahr werden in unserer Klinik rund 100 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege behandelt. Dadurch sind wir bereits jetzt eine der deutschlandweit erfahrensten Einrichtungen auf diesem Gebiet. Somit ist es folgerichtig, dass wir die am UKL vorhandene Expertise nunmehr unter dem Dach des EAT-Zentrums bündeln", betont der Kinderchirurg, der seit neun Jahren am Universitätsklinikum Leipzig tätig ist und die Gründung des EAT-Zentrums maßgeblich vorangetrieben hat. </p>
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<p>Zum Netzwerk des EAT-Zentrums zählen überregional renommierte Expert:innen in insgesamt 15 Teildisziplinen - von der Geburtsmedizin und Kinderradiologie über Anästhesie, Intensivmedizin sowie Thorax- und Herzchirurgie bis zu Phoniatrie, Pneumologie, Kinderorthopädie und Kinderpsychiatrie. </p>
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<p>Bei der Behandlung können die Spezialisten auf modernste medizinische Techniken wie beispielsweise die thorakoskopische oder robotische Chrirurgie zurückgreifen. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung bietet darüber hinaus die vorhandene hervorragende Infrastruktur des UKL mit einer leistungsstarken Intensivmedizin. </p>
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<p>"Wir bevorzugen stets den Erhalt der natürlichen Speiseröhre des Kindes und wenden zur Behandlung der langstreckigen Speiseröhrenatresie die interne Traktionsmethode nach Patkowski an. Kann die Speiseröhre nicht erhalten werden, bieten wir Ersatz durch gastrale Interposition an", erläutert Professor Martin Lacher und weist zugleich auf den Status als überregionales Zentrum für die chirurgische Behandlung angeborener zystischer Lungenfehlbildungen hin. "Bei komplexen Atemwegserkrankungen wie Tracheomalazie bieten wir spezialisierte Eingriffe wie Aortopexie oder Tracheopexie an. Über unsere Hochschulambulanzen und Videosprechstunden garantieren wir eine langfristige Nachsorge und können dadurch eventuell postoperativ auftretende Ernährungs- oder Atemprobleme gut bewältigen", so Professor Lacher.</p>
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<p>Vorbilder für das Leipziger EAT-Zentrum, das deutschlandweit bislang seinesgleichen sucht, sind zwei Einrichtungen in den USA - das <a href="https://www.childrenshospital.org/programs/esophageal-and-airway-treatment-center">EAT Center im Boston Childrens Hospital</a> und das <a href="https://www.chop.edu/centers-programs/esophageal-and-airway-treatment-eat-program">EAT Program im Children’s Hospital of Philadelphia</a>. Es ist schon jetzt Europäisches Referenzzentrum für angeobrene Fehlbildungen (ERNICA; European Reference Network for rare Inherited and Congenital Anomalies).</p>
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<p>Das EAT-Zentrum am UKL verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Dazu trägt die Zusammenarbeit mit Selbsthilfe- und Patientenorganisationen ebenso bei wie die ausdrücklich erwünschte Einbeziehung der Familie und weiterer Betroffener. Dies dient der Entwicklung individuell abgestimmter Behandlungspläne und kommt somit ebenfalls den Kindern zugute. </p> |
Grillvergnügen mit Kindern – aber sicher! | | <img alt="PD Dr. Steffi Mayer, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am UKL, gibt Tipps für ein sicheres Grillvergnügen mit Kindern." src="/presse/PressImages/pic_20240718103636_ef6f4457ee.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2024-07-17T22:00:00Z | Leipzig. Der Sommer ist die perfekte Zeit für Grillabende im Freien, bei denen die ganze Familie zusammenkommt. Dass sich dabei nicht selten Unfälle ereignen, bestätigt eine Statistik des Deutschen Feuerwehrverbandes. Demnach ereignen sich bundesweit pro Jahr rund 4.000 Grillunfälle – mit teils schwersten Brandverletzungen. Besonders gefährdet sind dabei Kinder. Das weiß niemand besser als die Mitarbeiter:innen des Zentrums für schwerbrandverletzte Kinder des Universitätsklinikum Leipzig (UKL). Vor kurzem rezertifiziert, weisen sie zur diesjährigen Grillsaison noch einmal auf die Gefahren hin. | <p>Beim Grillen kann man vieles falsch machen: zu frühes Auflegen, zu häufiges Wenden, zu niedrige oder zu hohe Hitze, zu viel Hektik und zu wenig Zeit. Privatdozentin Dr. med. Steffi Mayer, Oberärztin der <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie">Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am UKL</a>, an die das Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder angeschlossen ist, ergänzt die Liste der häufigsten Grillfehler um die Verwendung von Spiritus als Grillanzünder. "Wenn Spiritus direkt ins Feuer geschüttet wird, kann er eine verheerende Verpuffung auslösen und damit besonders Kinder schwer verletzen. Kinder stehen oft zu dicht und auf Augenhöhe am Grill. Die Flammenwand durch den Spiritus kann sie frontal erfassen und schwere, oft großflächige Verbrennungen verursachen - insbesondere im Gesicht, am Oberkörper und an den Händen. Auch die Atemwege können betroffen sein." Es folgen lange Krankenhausaufenthalte, zahlreiche Operationen und lebenslange Konsequenzen. "Dabei sind solche Unfälle absolut vermeidbar", betont die Spezialistin für plastische und Verbrennungschirurgie bei Kindern.<br><br></p>
<p>Sie rät deshalb von der Verwendung von Spiritus oder anderen Brandbeschleunigern als Grillanzünder ab und folgt den Empfehlungen von Paulinchen e. V., einer deutschlandweit tätigen Initiative für brandverletzte Kinder. "Durch Plakataktionen in vielen deutschen Großstädten, Infobroschüren in verschiedenen Sprachen, Videoclips und Flyer macht Paulinchen e. V. auf die Gefahren beim Grillen aufmerksam und leistet damit wichtige Aufklärungsarbeit." Parallel empfiehlt PD Mayer, Grill und Feuerstelle nie unbeaufsichtigt zu lassen und Kinder davon fernzuhalten - auch nach dem Grillen, denn Grill und Glut bleiben noch lange heiß, ohne dass es für Kinder erkennbar ist. "Berühren die Kinder Grill oder Glut oder laufen sie unbedacht durch noch heiße Glutnester, kann es zu schwerwiegenden Kontaktverbrennungen der Hände und Füße kommen." </p>
<p><br>Ereignet sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch ein Unfall, steht das Team des Zentrums für schwerbrandverletzte Kinder am UKL bereit. "Unsere Klinik wurde kürzlich wieder mit dem Gütesiegel 'Sicherheit und Qualität für brandverletzte Kinder' ausgezeichnet", freut sich Prof. Dr. med. Martin Lacher, Direktor der <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie">Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie des UKL.</a> "Damit haben wir erneut bewiesen, dass wir Kinder mit Verbrennungen oder Verbrühungen aus Leipzig und darüber hinaus optimal versorgen." Und dennoch, so Prof. Lacher weiter, seien er und sein Team froh über jeden Tag, an dem sie im Zentrum nicht gebraucht würden. </p> |
Dritter „da Vinci“-OP-Roboter am Universitätsklinikum Leipzig in vollem Routineprogramm | | <img alt="Prof. Martin Lacher (re.), Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am UKL, und Oberarzt Dr. Gabriel Götz operieren mit dem dritten „da Vinci“-OP-Roboter sogar kleine Kinder. Sicherheit für die kleinsten Patient:innen hat dabei immer oberste Priorität." src="/presse/PressImages/pic_20240313103924_28c3938b66.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2024-03-12T23:00:00Z | Leipzig. Im April 2019 ging am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) der zweite "da Vinci"-Operationsroboter in Betrieb. Rund fünf Jahre später steht nun den Chirurg:innen der verschiedenen Fachdisziplinen ein weiterer hochmoderner maschineller Assistent zur Verfügung. Damit erweitern sich die Kapazitäten für roboterassistierte Operationen, zum Beispiel in der Kinderchirurgie oder der Viszeralchirurgie, erheblich.
Gut für die Patient:innen: Eine noch größere Anzahl an Eingriffen kann nun schonender und schneller durchgeführt werden. | <p>Auch "da Vinci" Nummer drei gehört zur neuesten Generation der OP-Roboter. Seit März 2024 ist er zu 100 Prozent in der Routinenutzung. Mehrere Disziplinen teilen sich die Maschine. Vor allem die <a href="/einrichtungen/vttg">Viszeralchirurgie</a>, die <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a>, die <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie">Kinderchirurgie</a>, aber auch die <a href="/einrichtungen/vttg">Thoraxchirurgie</a> werden den neuen OP-Roboter nutzen. <br>Andere Disziplinen wie die <a href="/einrichtungen/urologie">Urologie</a>, am UKL unter ihrem Leiter Prof. Jens-Uwe Stolzenburg Vorreiter bei roboter-assistierten OPs, verzeichnet bereits seit Jahren einen hohen Prozentsatz an Eingriffen, die durch den "da Vinci" unterstützt werden können. <br>"Für mehrere Bereiche werden sich nun die Einsatzmöglichkeiten spürbar erhöhen", freut sich Prof. Daniel Seehofer, Geschäftsführender Direktor Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, deren Bereiche zum Beispiel stark profitieren. </p>
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<p><strong>Eingriffe an Speiseröhre nun zu 100 Prozent robotisch-assistiert möglich</strong><br>Vor allem komplexe Eingriffe würden von der Unterstützung des Roboters profitieren, sagt Prof. Seehofer, zum Beispiel bei komplexen Leber-OPs, aber auch bei chirurgischen Eingriffe an der Speiseröhre, am Enddarm, der Bauchspeicheldrüse oder dem Brustkorb.<br>"Der Roboter ersetzt eben nicht nur konventionelle minimal-invasive Chirurgie, sondern auch teilweise die offene Chirurgie", so Prof. Seehofer. So ist es zum Beispiel möglich, dank des "da Vinci" den Anteil von minimal-invasiven Leber-Operationen in Zukunft weiter zu erhöhen. Auch komplexe Leberoperationen, die sonst mit geöffneter Bauchdecke erfolgen mussten, können nun schonender durchgeführt werden. "Oder nehmen wir die Speiseröhre", nennt der UKL-Experte ein weiteres prägnantes Beispiel, "Eingriffe können durch die Erhöhung der robotischen Kapazitäten nun zu 100 Prozent robotisch erfolgen - ein enormer Vorteil für die Patienten, bei diesem komplexen so genannten Zwei-Höhlen-Eingriff in Bauch- und Brustraum", erklärt Prof. Daniel Seehofer. </p>
<p>Die Kinderchirurgie ist einer der weiteren Bereiche am UKL, die ihren Anteil an Roboter-OPs weiter ausbauen können.  Hierzu meint Prof. Martin Lacher, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie: ""Wir haben mit über 50 Operationen gezeigt, dass die robotische Chirurgie im Kindesalter hervorragend einsetzbar ist. Nun geht es darum, das Spektrum der Operationen, die sich für eine Roboter-assistierte OP eignen, zu erweitern. Hier wird es spannend sein, zu beobachten, wie gut durchführbar die OPs bei Kindern zwischen drei und acht Kilogramm Körpergewicht sind. In großen internationalen Zentren sind diesbezügliche Ergebnisse vielversprechend. Was das untere Körpergewicht angeht, werden uns auf jeden Fall sehr langsam herantasten, denn die Sicherheit für unsere kleinen Patient:innen hat immer oberste Priorität."</p>
<p>Auch die UKL-Gynäkologie kann nun ihre Kapazitäten ausbauen und "da Vinci"-assistierte Operationen in weiteren Organgebieten einsetzen. "Die roboter-assistierte Chirurgie in der Gynäkologie ermöglicht unter optimierter Sicht präzisere Bewegungen und somit schonendere Operationen. Bei viele Patientinnen können Bauchschnitte vermieden werden, was zu schnellerer Erholung, weniger Schmerzen und Komplikationen führt. Besonders Patientinnen mit hohem Übergewicht profitieren, da der Body-Mass-Index für die Operabilität weniger relevant wird", beschreibt Klinikdirektorin Prof. Bahriye Aktas.</p>
<p>Ein OP-Roboter vereint viele Vorteile in sich. "Er arbeitet jedoch niemals allein", betont Prof. Seehofer, "sondern übersetzt die Bewegungen der speziell geschulten Operateur:innen technisch perfekt mithilfe seiner vier Roboterarme, die in der Lage sind, unnötige menschliche Bewegungen herauszufiltern." Durch die Doppelkonsole können zwei Chirurg:innen gleichzeitig agieren, die Visualisierung ist viel besser und flexibler. "Die beweglichen Gelenke in den Instrumenten der Arme ermöglichen uns viel größere Freiheitsgrade", sagt Chirurg Seehofer, "nähen geht zum Beispiel viel leichter und schneller als bei der konventionellen laparoskopischen Chirurgie." <br>Für ihn liegen die Vorteile robotisch-assistierter Operationen für die Patient:innen klar auf der Hand: "Die Eingriffe werden schonender, Blutverluste werden geringer, die Liegezeiten nach einer OP werden kürzer", fasst er zusammen. </p>
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<p><strong>Erfahrungen gebündelt: "Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie"</strong><br>Das Leipziger Universitätsklinikum setzt bereits seit etlichen Jahren auf den Einsatz moderner Technik im Operationssaal, um die Eingriffe präziser und für Patienten schonender umsetzen zu können. Anfang des Jahres 2021 wurde am UKL das erste "Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie" in Sachsen gegründet. In ihm ist die große, am UKL vorhandene Expertise im Einsatz von roboter-, navigations- und IT-gestützten Systemen im Operationssaal gebündelt und verbindet so Spezialist:innen aus vielen Fachgebieten. "Gemeinsames Ziel ist eine kontinuierliche und einheitliche Entwicklung dieser zukunftsorientierten Chirurgie, um vor allem die Patientensicherheit und die Zahl der Therapieerfolge stetig zu erhöhen und Synergieeffekte in der Behandlungseffektivität wirksam zu nutzen", erklärt Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der urologischen Klinik des UKL und Zentrumsleiter. </p>
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In zwei Jahren über 40 roboter-assistierte Operationen mit dem „da Vinci“ bei Kindern: Große Erfahrung und Expertise bei UKL-Kinderchirurg:innen | | <img alt="Kaum eine andere Kinderchirurgie operiert in Deutschland so viele Kinder mit Hilfe des „da Vinci“ wie die des UKL: Klinikdirektor Prof. Martin Lacher (re.) und Oberarzt PD Dr. Jan-Hendrik Gosemann." src="/presse/PressImages/pic_20231120113606_f550693998.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-11-19T23:00:00Z | Leipzig. Mehr als 40 erfolgreiche Operationen in zwei Jahren: Kaum eine andere Klinik in Deutschland verfügt über so viel Erfahrung bei roboterassistierten Eingriffen bei Kindern mit dem "da Vinci"-OP-Roboter wie die Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). Kinder stellen Operateure vor besondere Herausforderungen. Die Unterstützung durch den "da Vinci"-Roboter bietet da viele Vorteile – für Chirurg:innen und die kleinen Patient:innen. | <p>Am UKL stehen bereits seit 2019 zwei "da Vincis" zur Verfügung. Seit Herbst 2021 werden sie auch von den <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie">Kinderchirurg:innen um Klinikdirektor Prof. Martin Lacher</a> genutzt. Gemeinsam mit den Oberärzten PD Dr. Jan-Hendrik Gosemann und Dr. Gabriel Götz bildet er das "Roboter-Team" der Klinik. "Um die Maschine einsetzen zu können, benötigt man eine besondere Ausbildung und Expertise", sagt Prof. Lacher. Doch dies gelte nicht nur für die Ärzt:innen. "Für den Start dieses besonderen Programmes mussten alle OP-Beteiligten trainieren, also auch die OP-Schwestern und die Kinder-Anästhesist:innen", so der Klinikdirektor. </p>
<p>Genutzt wird der "da Vinci" bei vielen viszeralchirurgischen Operationen, also solchen im Bauchraum, doch Haupteinsatzgebiet sind kinder-urologische Eingriffe. Hier ist der Roboter vor allem bei rekonstruktiven Operationen, bei denen feine Strukturen genäht werden müssen, von Vorteil, zum Beispiel bei einer Nierenbeckenplastik, also der Beseitigung der Engstelle am Übergang vom Nierenbecken in den Harnleiter, oder einer Neueinpflanzung des Harnleiters. </p>
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<p>"Kinder stellen Operateure bei minimal-invasiven Operationen häufig vor Herausforderungen", sagt Prof. Martin Lacher, "in unserem Fall, weil der kindliche Bauchraum nun einmal viel kleiner ist als der bei Erwachsenen. Unser jüngster 'da Vinci'-Patient war erst 13 Monate alt." Hier könne der OP-Roboter seine maschinellen Vorteile voll zur Geltung bringen: "Der 'da Vinci' ermöglicht durch das dreidimensionale und vergrößerte Bild an der Bedienkonsole eine exzellente Sicht", erläutert Kinderchirurg Lacher. Zudem profitiere man von den um 360 Grad drehbaren Instrumenten. "Doch vor allem", ergänzt er, "übersetzt der Roboter meine Bewegungen von außen höchst präzise, was zusammen mit der verbesserten Sicht natürlich viel gewebeschonender ist." Selbstverständlich agiere der "da Vinci" in keinem Moment eigenständig, betont Prof. Lacher, es sei immer er als Chirurg, der die Entscheidungen treffe. "Der Roboter führt diese dann nur präzise und verlässlich aus." </p>
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<p><strong>Roboter-Einsätze bei OPs nehmen zu / Prof. Lacher: "Sind vorbereitet"</strong></p>
<p>Bei allen roboter-assistierten Operationen zeichnet nach Auskunft Lachers eine Software den Verlauf des Eingriffs auf. "So können wir zum Beispiel jetzt schon die OP-Zeiten, also die Dauer des Eingriffs, auf europäischer Ebene vergleichen", sagt er. "Und da sind wir deutlich besser als der Durchschnitt, weil wir zuvor schon diese Art Operationen mit konventioneller Laparoskopie, also einer minimal-invasiven Bauchspiegelung, beherrscht haben", freut sich der UKL-Experte. </p>
<p>Er sieht die Entwicklung in seinem Fachgebiet ähnlich wie in der Viszeralchirurgie, wo es nach Ansicht von Fachleuten in fünf bis zehn Jahren fast nur noch robotisch-assistierte Operationen geben werde. "Bei den Kindern wird es zwar nicht dieses Ausmaß erreichen", schränkt er ein, "aber für uns Kinderchirurg:innen ist der Roboter-Einsatz der nächste logische Schritt, und wir wollten auf diese Entwicklung vorbereitet sein."</p>
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<p>Für die Zukunft wünscht sich Prof. Martin Lacher ganz im Sinne seiner jungen und sehr jungen Patient:innen noch kleinere Instrumente. Die derzeit kleinsten Trokare, so die Bezeichnung für die Punktionsinstrumente, die in der minimal-invasiven Chirurgie verwendet werden, um Zugang zu einer Körperhöhle zu erhalten, besäßen einen Durchmesser von acht Millimetern. "Wünschenswert wären aber Trokare mit einem Durchmesser von drei Millimetern, um noch beweglicher sein zu können", erklärt UKL-Klinikdirektor Lacher. </p>
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Am UKL startet der erste Jahrgang in die spezialisierte Einarbeitung in der Kinderpflege | | <img alt="Den Anforderungen eines Universitätsklinikums gerecht werden: Die ersten Teilnehmenden der Zusatzausbildung erhalten von Fachkrankenschwester und Ausbilderin Vicky Janke (Mitte, hinten) in der Zentralen Notfallaufnahme des UKL Einblick in die Thematik „Polytrauma aus pflegerischer Sicht“." src="/presse/PressImages/pic_20231117151352_0837f171aa.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-11-18T23:00:00Z | Leipzig. Im August 2023 verließ der zweite Jahrgang Absolventen der generalistischen Pflegeausbildung die Berufsfachschulen, auch am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). Um den Berufsanfängern, die sich für die Arbeit in der Kindermedizin entschieden haben, nun einen guten Start zu ermöglichen, bietet das UKL eine spezialisierte Einarbeitung in der Kinderpflege an. Seit September durchlaufen die ersten 17 Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner diese besondere Zusatzausbildung. | <p>Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, diese Tatsache gilt auch in der Pflege. Pflegearbeit in einer hochspezialisierten <a href="/einrichtungen/kinderklinik">Kinderklinik</a> oder auf einer <a href="/einrichtungen/neonatologie">Frühchenstation</a> stellt daher etwas andere Anforderungen an die Pflegenden, weshalb es bis zur Reform der Pflegeausbildung eine gesonderte Ausbildung zur Kinderpflegefachkraft gab. Mit der Einführung der generalistischen Ausbildung entfiel diese Trennung, die Inhalte wurden in die umfassende Ausbildung der Pflege aller Altersgruppen integriert, die unverändert drei Jahre dauert.  </p>
<p>"Uns war allerdings frühzeitig klar, dass dabei einiges Spezialwissen nicht im bisherigen Umfang vermittelt werden kann, allein aufgrund der Verdichtung der Wissensvermittlung", beschreibt Kerstin Voigt, Pflegerische Leitung im Department für Frauen und Kindermedizin am UKL, die damit verbundenen Herausforderungen. Auch der Zeitanteil der praktischen Erfahrung während der Ausbildung, der im Bereich der Kindermedizin absolviert wird, ist deutlich kürzer als bisher. "Das birgt die Gefahr, dass sich Berufsanfänger: innen in der Kinderpflege nicht sicher genug fühlen", sagt Voigt. Diese Überlegungen sind auch in ein 2015 vom UKL erstelltes Positionspapier eingeflossen, in dem vor allem auf die zu erwartenden Defizite bei der Wissensvermittlung in der Kinderpflege hingewiesen wurde (siehe Link am Textende).</p>
<p>Als Lösung wurde nun mit der Akademie des UKL, den für die Ausbildung verantwortlichen Mitarbeiter:innen der Kinderstationen und den Praxisanleiter:innen eine hausinterne Option zur Vertiefung in der Kinderpflege entwickelt: Diese besteht aus 180 Stunden theoretischem und praktischem Unterricht sowie einer praktischen, begleiteten Einarbeitung auf den jeweiligen Kinderstationen, An deren Ende verfügt jede Teilnehmer:in über etwa 1300 Stunden Erfahrung in der Kinderpflege und entspricht damit auch den Anforderungen des Gemeinsamen Bundesausschusses an eine in der Onkologie oder Neonatologie tätigen Pflegefachperson. <br>Generell ist das Ziel, mit dem Angebot möglichst viele Pflegeabsolvent:innen für die Arbeit in der Pflege kranker Kinder begeistern zu können. Voigt: "Wir möchten den Pflegenachwuchs optimal auf diese Aufgabe vorbereiten, um am Leipziger Universitätsklinikum eine hochqualifizierte Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu garantieren."  </p>
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<p><a href="/_layouts/15/WopiFrame.aspx?sourcedoc=/Documents/pflegereform-positionspapier-uniklinikum-leipzig.pdf&action=default" target="_blank">UKL-Positionspapier zur Reform der Pflegeberufe vom Dezember 2015</a> [PDF]</p>
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