Treten Krebserkrankungen bei mehreren Familienmitgliedern auf, sind damit häufig
Angst und Unsicherheit verbunden. Kann es auch mich betreffen? An wen kann ich
mich zur Beratung wenden? Gibt es Möglichkeiten der Vorsorge? Oftmals können
diese Fragen nicht beantwortet werden. Bei Brustkrebs kann das anders
sein.
Mit geschätzten 71900 Neuerkrankungen im Jahre 2016 (www.rki.de) ist
Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Die Neuerkrankungsrate für
den Krebs der Eierstöcke ist deutliche geringer (geschätzt auf 6900 für das Jahr
2018); diese Erkrankung ist jedoch sehr heimtückisch, da sie oft erst in einem
fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird.
Meistens treten Krebserkrankungen völlig unerwartet auf und noch niemals war
jemand in der Familie davon betroffen. Allerdings entstehen ca. 5 - 10 Prozent der
Brustkrebserkrankungen auf Grundlage einer Vererbung. Bisher waren die
Brustkrebsgene BRCA1 und 2 (abgeleitet aus dem Englischen von BReast CAncer) als
Ursache bekannt. Frauen und Männer, die eine Veränderung (Mutation) an diesen
Genen haben, besitzen ein höheres Risiko, an Brustkrebs bzw. Eierstockkrebs zu
erkranken. Inzwischen sind mehrere andere Gene bekannt, bei deren Veränderung
ein höheres Risiko für eine Erkrankung im Verlauf des Lebens besteht. Eine
Häufung von Krebserkrankungen an Brust und Eierstöcken, insbesondere bei jungen
Frauen, kann ein Hinweis für ein solches vererbbares Risiko sein.
In unserem Zentrum bieten wir Frauen und Männern, in deren Familien eine
Häufung von Brust- und Eierstockkrebs besteht, eine professionelle und
interdisziplinäre Beratung zu Fragen der Vererbung, der Analyse der Risikogene
und Möglichkeiten der intensivierten Früherkennung an. Diese Beratung ist
kostenfrei, ebenso wie die Analyse der Gene und die spezielle Früherkennung,
wenn Sie als Ratsuchende oder Betroffene zu der Gruppe der
Hochrisikopatientinnen gehören.
Weitere Informationen
Früherkennungsprogramm
Unsere Beratungsangebote
Klinik für Frauenheilkunde
Vortragsreihe „Medizin für Jedermann" mit Prof. Dr. Bahriye Aktas