Universitätsklinikum Leipzig nimmt drei neue Hochpräzisions-Operationssäle in Betrieb | | <img alt="Am 6. September 2022 wurde der Erweiterungsbau des Zentral-OPs am UKL feierlich eröffnet." src="/presse/PressImages/pic_20220906122351_127a3f7142.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-09-05T22:00:00Z | Leipzig. Mit einer feierlichen Eröffnung am 6. September 2022 ist der Erweiterungsbau des Zentralen OP-Bereichs am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) in Betrieb genommen worden. Damit stehen für die Patient:innenversorgung jetzt drei zusätzliche Operationssäle mit intraoperativer Bildgebung zur Verfügung, deren Ausstattung mit modernster Navigations- und Gerätetechnik wie integriertem CT, MRT und Angiographie-System eine neue Form der Hochpräzisionschirurgie ermöglicht. Das UKL verfügt dadurch nun über die modernsten Operationssäle in Mitteldeutschland. | <p>Zweieinhalb Jahre An- und Umbau bei laufendem OP-Betrieb liegen hinter den Mediziner:innen und Projektteams bei der Eröffnung des OP-Erweiterungsbaus am Universitätsklinikum Leipzig. In dieser Zeit wurde über dem 2017 fertiggestellten Gefäßmedizinischen Zentrum auf gut 1000 Quadratmetern ein neuer Trakt zur Ergänzung der vorhandenen 12 zentralen Operationssäle am UKL gebaut. Dessen Herzstück: Drei moderne Säle mit innovativer hybrider Gerätetechnik für den Einsatz bildgebender Verfahren direkt während des Eingriffs in Verbindung mit Navigationstechniken als direkt angebundene Ergänzung des vorhandenen Zentral-OP. Zusammen bildet dies die Voraussetzung für eine computergestützte Hochpräzisionschirurgie der Extraklasse.</p>
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<iframe width="1920" height="1080" class="embed-responsive-item" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/I9DqnE9RzQM" frameborder="0"></iframe><br> </div><p> </p>
<p>Die Besonderheiten: In einem der neuen Säle sind ein 3-Tesla-MRT (Magnetresonanztomograph) und ein dazugehöriger radiologischer Arbeitsplatz integriert. Durch die direkte Verbindung des Operationsbereichs mit dem MRT können während einer Operation Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Auf diese Weise wird geprüft, ob ein Tumor vollständig oder maximal umfassend erkannt und erfasst wurde - für das Überleben der Betroffenen ein entscheidender Faktor. Auf diese Weise werden wichtige Strukturen besser geschützt und erkranktes Gewebe dennoch sicher entfernt - ein Verfahren, das vor allem in der Neurochirurgie bei Hirntumoren eine wichtige Rolle spielt.</p><p>Im zweiten neuen Saal können mit Hilfe eines mobilen Computertomographen (CT) und eines sogenannten 3D C- Bogens vor allem komplizierte Eingriffe an der Wirbelsäule, am Becken oder allen Gelenken mit integrierter Bildkontrolle noch während der Operation erfolgen. Dabei fließen die Daten des CT direkt an das ebenfalls integrierte Navigationssystem zur computergestützten Planung für das korrekte Setzen der Implantate - ein entscheidender Faktor für deren langfristige Stabilität und den Schutz wichtiger anatomischer Strukturen.</p><p>Im dritten Hybrid-Operationssaal steht den UKL-Gefäßspezialisten der Angiologie und Gefäßchirurgie eine hochmoderne strahlenreduzierte Angiographie-Anlage mit allen notwendigen Zusatzgeräten wie zum Beispiel einem kabellosen Ultraschall-Gerät zur Verfügung. Dieses System kommt vor allem bei komplizierten Operationen an der Aorta und anderen großen Blutgefäßen zur Behandlung von Aneurysmen zum Einsatz und zeigt den genauen Verlauf und Zustand der zu operierenden Gefäße.</p><p>Das eröffnet zudem in der Versorgung von Unfallverletzten und Notfällen neue Möglichkeiten, auch dank der direkten Anbindung aller zentralen Operationssäle am UKL an die Notaufnahme und die Intensivstationen.</p><p>"Diese drei hybriden Operationssäle läuten für uns eine neue Ära der High-End-Chirurgie ein", sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL, zur Eröffnung. "Mit Hilfe der neuen Geräte und der Software können wir komplexeste Eingriffe hochpräzise und für unsere Patient:innen maximal sicher und schonend durchführen, Komplikationen weitestgehend vermeiden und am Ende Leben retten", so Josten. "Dass wir dies können, verdanken wir dem Freistaat Sachsen, der dies mit einer Förderung von über 30 Millionen Euro für den Bau sowie die Ausstattung und Geräte ermöglicht hat", ergänzt Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des UKL.</p><p>Dass diese Gelder gut investiert wurden, davon überzeugte sich bei der Eröffnung Staatsminister Sebastian Gemkow direkt vor Ort. "Das Universitätsklinikum Leipzig verfügt seit vielen Jahren über eine kontinuierlich ausgebaute große Kompetenz bei der operativen Versorgung komplexer Fälle, insbesondere auch in der Notfallmedizin", so der sächsische Wissenschaftsminister. "Die hochmodernen Säle tragen dazu bei, diese Kompetenz weiter auszubauen und damit die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger der gesamten Region weiter zu verbessern. Ich freue mich sehr, diesen Ort der Hochleistungs-Chirurgie heute mit in Betrieb nehmen zu können."</p><p>
<strong>Herausforderung: Anbau im laufenden Betrieb </strong></p><p>Um die neuen Säle an den bestehenden OP-Trakt des UKL mit 12 Sälen anzubinden, wurden drei Verbindungsbrücken gebaut, die direkt an vorhandene OP-Sterilflure anschließen. Zudem entstanden durch die Erweiterung der Holding Area (Einschlaf- und Aufwachraum) und OP-Nebenraumzonen auch großzügigere Sterilgut-Lagerräume, erweiterte Personalschleusen, ein schöner Aufenthaltsraum und neue Büroräume für das OP-Personal am UKL. Das hatte als besondere Aufgabe neben der Pandemie in den vergangenen Jahren auch den Umbau zu stemmen. Denn der Betrieb lief in den vorhandenen Sälen jeweils weiter, getrennt vom Baustellenbereich durch Schutzmaßnahmen wie Staubschutzwänden - eine große Herausforderung in einem sterilen Bereich, dessen Arbeit nur für eine kurze Zeit durch Verlagerungen der Operationen innerhalb des Klinikums unterbrochen wurde. Viele einzelne Bereiche des OP zogen dafür sogar mehrfach um. </p><p>Um den Neubau mit dem bestehenden Gebäudeteil zu verbinden, waren zudem anspruchsvolle Arbeiten mit vielzähligen Bohrungen und Stemmarbeiten in die vorhandene Baukonstruktion notwendig.  "Alle diese Maßnahmen haben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft abverlangt", sagt Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des UKL. "Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz ausdrücklich bei allen Mitarbeiter:innen, aber auch unseren Patient:innen sowie unseren Partner:innen für das Verständnis für die mit dem Bau verbundenen Belastungen der letzten Jahre", so Jacob. </p><p>
<strong>Erste Operationen am 5. September<br></strong>Die ersten Operationen in den neuen Sälen führten am 5. September die Gefäßchirurgen zusammen mit den Angiologen am neuen Angiographie-System durch. Dabei wurden bei einem 66 Jahre alten Patienten sowie einem 82-Jährigen Aneurysmen (Aussackungen) der Hauptschlagader  mit  sogenannten Stentgrafts behandelt. Diese aufwändigen und lebensrettenden Eingriffe, bei denen individuell angepasste Gefäß-Endoprothesen eingesetzt wurden, erfolgten minimal-invasiv und damit für die Patienten sehr schonend.  <br><br></p><p>
<a href="https://bit.ly/3Bhj5GL">
<strong>Einblick hinter OP-Türen</strong> </a>- schauen Sie hinter die Kulissen und in die neuen Räume in unserem
<a href="https://youtu.be/ZdlSlHUTg4M">Video. </a>Weitere Informationen zu den neuen OP-Sälen und ein Interview mit OP-Manager Dr. Gerald Huschak finden Sie
<a href="/Seiten/high-end-op.aspx">hier</a>.</p> |
Nur zwei dieser Bauart in ganz Deutschland: Moderner Spektral-Computertomograph am Universitätsklinikum Leipzig in Betrieb genommen | | <img alt="Werden rund 15.000 Untersuchungen pro Jahr mit dem neuen Spektral-CT durchführen: Prof. Karl-Titus Hoffmann (2.v.l.), Institutsdirektor Neuroradiologie am UKL und Dr. Cordula Scherlach (li.), Geschäftsführende Oberärztin Neuroradiologie sowie die Kollegen der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie um Direktor Prof. Timm Denecke (re.), Oberarzt Dr. Sebastian Ebel (2.v.r.) und Dr. Alexis Klengel (Mi.)." src="/presse/PressImages/pic_20220107101129_c4395adcb3.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-01-06T23:00:00Z | Leipzig. Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) verfügt seit kurzem über einen neuen hochmodernen Computertomographen (CT). In ganz Deutschland sind derzeit nur zwei Geräte dieser Bauart im Einsatz, neben dem am UKL noch in Heidelberg am Deutschen Krebsforschungszentrum. Die Entwicklung der Firma Philips arbeitet mit der Spektral-Detektor-Technologie, bei der Aufnahmen von zwei verschiedenen Energieniveaus eines Röntgenstrahls gemacht werden. Sie ermöglicht bei jeder Messung einen vielfach höheren Informationsgehalt im Vergleich zur herkömmlichen Computertomographie.
Für Patienten heißt das: weniger Strahlenexposition, höhere diagnostische Aussagekraft, weniger benötigtes Kontrastmittel. Auch Untersuchungszeiten verringern sich. | <p>Das Gerät arbeitet mit einem Dual-Layer-Detektor: Die obere Schicht absorbiert die niederenergetischen Photonen des Röntgenstrahlspektrums, die untere die hochenergetischen. So werden automatisch bei jeder Untersuchung konventionelle plus spektrale Bildinformationen erfasst. </p>
<p>Die spektrale Zerlegung der Röntgenstrahlen im Detektor liefert den Radiologen viele Zusatzinformationen. So werden - beispielsweise im Unterschied zu herkömmlichen Graustufenbildern - unterschiedliche Substanzen auch farblich dargestellt und Kontraste zwischen Gewebearten können verstärkt werden. Die Experten sind so in der Lage, auf diese Weise Aussagen nicht nur zu Form und Dichte des Gewebes treffen, sondern auch zu seiner stofflichen Zusammensetzung.</p>
<p>Der Vorteil nun bei diesem Gerät: Beide Datensätze sind, anders bei anderen Dual-Energy-CT-Techniken, immer und im vollen Untersuchungsquerschnitt verfügbar. Radiologen können also bei unklaren Befunden im Nachhinein auf einfachem Wege spektrale Analysen durchführen, ohne dass Abstriche der Untersuchungsqualität durch vorherige Einstellungen gemacht werden müssen. </p>
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<p>"Unser neuer Computertomograph gleicht zudem individuelle Besonderheiten von Patienten besser aus, um ein optimales Ergebnis zu erzielen", sagt Prof. Karl-Titus Hoffmann, Direktor des <a href="/einrichtungen/neuroradiologie">Instituts für Neuroradiologie</a> am UKL. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen der <a href="/einrichtungen/radiologie">Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie</a> nutzt er das neue Gerät und seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten: "Wir bringen diesen CT fachlich in die Breite", erklärt er, "so sind nun Untersuchungen aller Organe mit niedrigerer Strahlenbelastung und den wichtigen Zusatzinformationen möglich." <br>"Bei Untersuchungen des Herzens entstehen wegen der hohen Rotationsgeschwindigkeit der Röntgenröhre, die sich um die Patienten dreht, auch bei Menschen mit hoher und unregelmäßiger Herzfrequenz gestochen scharfe Bilder", ergänzt Dr. Sebastian Ebel, Oberarzt für kardiovaskuläre Bildgebung und Interventionen.</p>
<p>Eingesetzt werden kann das System außerdem sehr gut für Untersuchungen des Gehirns nach einem Schlaganfall, um sehr frühzeitig therapierelevante Veränderungen zu erkennen oder die aktuelle Durchblutung des gesamten Gehirns in kürzester Zeit abzubilden.</p>
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<p><strong>Etwa 15.000 Untersuchungen im Jahr</strong></p>
<p>"Weil die Gantry, also die ringförmige Einheit unseres neuen CT, in der die Röntgenröhre und die Detektoreinheit gegenüberliegend untergebracht sind, mit 80 Zentimetern Durchmesser groß genug ist, können wir an dem Gerät sogar minimal-invasive Eingriffe durchführen", ergänzt Prof. Timm Denecke, Direktor der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie.</p>
<p>Rund 15.000 Untersuchungen im Jahr werden die Radiologen und Neuroradiologen am UKL mit dem neuen Gerät, dem ersten Spektral-CT am UKL, durchführen. "Wegen der breiten Anwendungsmöglichkeiten und dem tieferen Informationsgehalt der Messungen wird mit dem System die Arbeit der Bildauswertung nicht unbedingt leichter, sondern eher komplexer", meint Prof. Denecke. <br>"Doch diese Technik unterstützt uns auf dem Weg zu einer noch stärker individualisierten Medizin. Individuelle Gegebenheiten, wie etwa bestimmte Gewebemerkmale des einzelnen Patienten, können über die bisherige Diagnostik hinaus einbezogen werden", betont Prof. Hoffmann.</p>
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<p>Neben dem Einsatz in der klinischen Patientenversorgung soll das moderne Gerät auch zu Forschungszwecken genutzt werden. Eine ganze Reihe Projekte, unter anderem zur kardiovaskulären Diagnostik, zur muskulo-skelettalen Bildgebung und zu Fragen des Therapie-Monitorings der Onkologie seien in Planung, sagt Dr. Sebastian Ebel. </p> |
Leipziger an sieben Forschungsprojekten zu COVID-19 im Netzwerk Universitätsmedizin beteiligt | | <img alt="Das UKL und die Medizinische Fakultät sind an sieben Forschungsvorhaben zu COVID-19 beteiligt." src="/presse/PressImages/pic_20201015135330_94ca7adb32.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2020-10-14T22:00:00Z | Leipzig. Das Netzwerk zur Koordination der Forschungsaktivitäten der deutschen Universitätsmedizin zur Bekämpfung von COVID-19 nimmt seine Arbeit auf. Es erforscht, wie Patienten mit dieser Krankheit in Deutschland bestmöglich versorgt werden können. Insgesamt werden 13 klinikübergreifende Projekte mit 150 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das UKL und die Medizinische Fakultät sind an sieben Forschungsvorhaben beteiligt. | <p>Mit dem nationalen Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin (NUM) reagiert Deutschland auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise. Ziel ist, die wissenschaftliche Arbeit zur Verbesserung der Behandlung von COVID-19 bundesweit zu bündeln und in Kooperationen zusammenzuführen. Insbesondere den Universitätskliniken kam in den zurückliegenden Monaten eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der gesundheitlichen Folgen der Corona-Pandemie zu. Entsprechend konzentriert sich das einmalige Netzwerk auf die universitäre Medizin, um die Forschungsergebnisse schnell zu den Patienten bringen zu können. Koordiniert werden diese Aktivitäten, für die jetzt 150 Millionen Euro bereitgestellt wurden, durch die Berliner Charité. Für die Förderung wurden in den vergangenen Monaten gezielt Projekte ausgewählt, die einen größtmöglichen Mehrwert mit Blick auf den Umgang mit Pandemien insgesamt  gewährleisten. </p>
<p><br><strong>Leipzig an sieben Vorhaben beteiligt </strong></p>
<p>Die Leipziger Unimediziner sind an insgesamt sieben der vom BMBF geförderten Vorhaben beteiligt. Die Themen der Projekte reichen von der Zusammenführung radiologischer Befunde (<a href="/Seiten/num.aspx#Radiological%20Cooperative%20Network%20zur%20COVID-19%20Pandemie%20%28RACOON%29">RACCON</a>) über die Erfassung und Auswertung von Daten aus den Notfallaufnahmen (<a href="/Seiten/num.aspx#Echtzeit-Versorgungsforschung%20mit%20dem%20AKTIN-Notaufnahmeregister%20%28AKTIN-EZV%29">AKTIN</a>), die Untersuchung von Test- und Überwachungsstrategien (<a href="/Seiten/num.aspx#Bundesweites%20Forschungsnetz%20Angewandte%20Surveillance%20und%20Testung%20%28B-FAST%29">B-FAST</a>) sowie den Aufbau eines nationalen Evidenznetzwerkes zu COVID-19 (<a href="/Seiten/num.aspx#Aufbau%20eines%20Covid-19%20Evidenz-%c3%96kosystems%20zur%20Verbesserung%20von%20Wissensmanagement%20und%20Translation">CEO-sys)</a>. Die Projekte widmen sich auch den Bereichen eines nationalen Pandemiemanagements (<a href="/Seiten/num.aspx#Entwicklung%2c%20Testung%20und%20Implementierung%20von%20regional%20adaptiven%20Versorgungsstrukturen%20und%20Prozessen">EVIPan</a>), der  Etablierung einer nationalen Forschungsdatenplattform (<a href="/Seiten/num.aspx#Nationale%20Forschungsdatenplattform%20%28FoDaPl%29">FoDAPla</a>) und eines nationalen Pandemie-Kohorten-Netzes, das eine wissenschaftliche Begleitung von Patienten auch nach dem Klinikaufenthalt ermöglicht (<a href="/Seiten/num.aspx#Nationales%20Pandemie%20Kohorten%20Netz%20%28NAPKON%29">NAPKON</a>). </p>
<p>Entsprechend arbeiten Experten aus vielen Disziplinen wie Intensivmedizin, der Notfallmedizin, der Hygiene, der Radiologie, der Pulmonologie aber auch der Medizininformatik und der Epidemiologie in den NUM-Projekten mit. In den nächsten Wochen sollen nun die Vernetzungsaktivitäten intensiviert und ausgebaut werden, wobei die Erfahrungen der letzten Monate hier einfließen werden.    </p>
<p>Mehr Informationen zu den Aktivitäten des UKL in der Corona-Pandemie finden Sie auf den <a href="/Seiten/corona-aktuelle-nachrichten.aspx">Corona-Seiten des UKL</a> sowie der <a href="https://www.uni-leipzig.de/universitaet/service/themen-rund-um-die-coronavirus-pandemie/">Universität Leipzig</a>,  wo Expertinnen und Experten Antworten auf Fragen geben, wie sich das Virus auf unser Leben und unsere Gesellschaft auswirkt.      </p>
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Algorithmen und Künstliche Intelligenz als Helfer in der Radiologie | | <img alt="KI erschließt Datenschätze in der Radiologie, die sonst gar nicht zugänglich wären: Klinikdirektor Prof. Timm Denecke spricht am 16. September bei „Medizin für Jedermann“ online auf www.uniklinikum-leipzig.de" src="/presse/PressImages/pic_20200914085237_290dc6caba.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2020-09-13T22:00:00Z | Leipzig. "Gerade die Radiologie bietet beste Vorlaussetzungen für die Arbeit mit Hochtechnologie", sagt Prof. Dr. Timm Denecke, Direktor der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Damit meint er nicht nur die Bildgebung mit CT und MRT, sondern vor allem auch die Auswertung dieser Aufnahmen. In seinem Vortrag "Der Rechner als Kollege in der Radiologie – künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch" am 16. September will er darlegen, was Algorithmen und Künstliche Intelligenz für die Radiologen leisten können. | <p>Beispielsweise wird Prof. Denecke darlegen, dass mit geeigneter Software CT- und MRT-Bilder nachberechnet werden können. So kann zum Beispiel die Untersuchungszeit für den Patienten reduziert oder die Strahlenexposition gesenkt werden. Zudem können immer bessere KI-Algorithmen die aufwändige Auswertung der Bilder erleichtern, indem sie dem Radiologen zum Beispiel zeigen, welcher Bildbereich noch genauer betrachtet werden soll. "Am Ende könnte der Befund sogar von der Software allein erhoben werden, der Radiologe kontrolliert nur noch nach", so
<a href="/einrichtungen/radiologie">Prof. Denecke</a>. "Das ist aber ein sehr kritischer Punkt, es entstehen bedeutsame ethische und rechtliche Fragen. Auch darauf werde ich in meinem Vortrag eingehen. </p><p>Was nicht in Frage steht: Software oder gar Künstliche Intelligenzen haben einen nüchternen mathematischen Ansatz, ganz anders als die bildliche Interpretation durch das Auge des Radiologen. "Unsere Aufnahmen verfügen über so viele unterschiedliche Grautöne, dass vieles an Daten, die in den Bildern stecken, vom menschlichen Auge gar nicht erfassbar, geschweige denn objektiv auswertbar ist. Die KI erschließt also Datenschätze, die uns sonst gar nicht zugänglich sind, und wäre hilfreich, beispielsweise durch eine hocheffektive Auswertung archivierter Aufnahmen uns den Blick nach vorn zu schärfen. Immerhin haben wir unser komplettes Bildmaterial der vergangenen 20 Jahre primär digital archiviert. Aus diesem riesigen Datenpool könnten wir großen Nutzen, beispielsweise durch die Identifikation von Risikoprofilen oder Vorhersage eines therapeutischen Nutzens, für die Patienten von heute ziehen. Das würde ich auch detailliert am 16. September erläutern wollen."</p><div class="embed-responsive embed-responsive-16by9">
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   <strong></strong></p><p><strong>Info:<br></strong>Öffentliche Vorlesungsreihe "Medizin für Jedermann"<br>Nächstes Thema: "Der Rechner als Kollege in der Radiologie - künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch"<br>Mittwoch, 16.09.2020, ab 18.15 Uhr <br>auf der Website
<a href="/">www.uniklinikum-leipzig.de</a></p><p> </p> |
Hoffnung für Leberpatienten | | <img alt="Mit der Gründung des neuen Zentrums am UKL wollen die Mediziner jetzt zum Beispiel den an Leberzirrhose Erkrankten wirksamer als bisher helfen." src="/presse/PressImages/pic_20200805105734_ed33392d3a.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2020-08-04T22:00:00Z | Leipzig. Jährlich müssen in Deutschland mehrere tausend Menschen aufgrund eines Leberversagens in Krankenhäusern behandelt werden. Bis zu 20.000 versterben hierzulande jedes Jahr an den Folgen einer Leberzirrhose. Um das Expertenwissen für die Behandlung und Erforschung dieser Erkrankungen zu bündeln und so den Betroffenen besser helfen zu können, wurde am UKL nun ein spezialisiertes Zentrum gegründet. | <p>Im interdisziplinären Forschungs- und Behandlungszentrum für Leberversagen am UKL kommen alle für die Therapie und Diagnostik der Lebererkrankungen relevanten Fachbereiche zusammen: Neben der <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-2/hepatologie">Hepatologie</a> sind dies die <a href="/einrichtungen/internistische-intensivmedizin">Internistische Intensivmedizin</a>, die <a href="/einrichtungen/vttg/hepatobiliäre-chirurgie-viszerale-transplantation">Transplantationschirurgie</a>, die <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-2/gastroenterologie">Gastroenterologie</a>, die <a href="/einrichtungen/radiologie">Radiologie</a> und die <a href="/einrichtungen/labormedizin">Laboratoriumsmedizin</a> . Sie alle sind Teil eines Expertennetzes, das Patienten helfen will, deren Leber versagt. Eine solche schwerwiegende Funktionsstörung tritt ein, wenn das Organ infolge einer akuten Erkrankung, zum Beispiel einer Infektion oder einer Vergiftung, nicht mehr richtig arbeiten kann. Sie kann aber auch als Verschlechterung einer chronischen Lebererkrankung im Sinne eines Akut-auf-chronischen Leberversagens ("acute-on-chronic liver failure", ACLF) auftreten. "In allen Fällen ist es wichtig, das Problem rasch zu erkennen, um entsprechend mit Therapiemaßnahmen beginnen zu können", erklärt Prof. Thomas Berg die medizinische Herausforderung im Fall eines Leberversagens. Der Hepatologe leitet das neugegründete Zentrum am UKL. "Es ist eine Frage der Zeitspanne, die zwischen dem Auftreten der Störung und dem Behandlungsbeginn vergeht, ob und wie wir den Patienten helfen können", so Berg. </p>
<p>Denn letztlich bleibt bei einem Leberversagen eine Organübertragung oft die einzige Option auf Heilung. "Damit können wir derzeit aber nur einem Bruchteil unserer Patienten helfen", sagt Prof. Thomas Berg. "Im vergangenen Jahr wurden in ganz Deutschland 813 Lebern transplantiert - aber es starben bis zu 20.000 Menschen an den Folgen einer Leberzirrhose, und damit einem Versagen dieses lebenswichtigen Organs." </p>
<p>Mit der Gründung des neuen Zentrums am UKL wollen die Mediziner um Prof. Berg jetzt dieser besonderen Patientengruppe wirksamer als bisher helfen. "Leberzirrhose wird immer noch als eine Erkrankung betrachtet, die nicht heilbar ist", beschreibt Berg. Das sei allerdings nicht so. "Neue Behandlungsansätze bieten Hoffnung für unsere Patienten, mit der Möglichkeit, die Erkrankung langfristig zu stabilisieren oder die Zirrhoseentwicklung sogar rückgängig zu machen", so der Leberexperte.</p>
<p>Dazu gehören Therapien der Grunderkrankung, der Leberregeneration, Verfahren der interventionellen Radiologie, wie die TIPS Anlage, aber vor allem auch Verfahren zur Leberunterstützung (sogenannte Leberdialyse bzw. Plasmapherese), um die gefährlichen Prozesse bei einem Leberversagen zu stoppen und die Patienten wieder zu stabilisieren. Das sei erforderlich, um eine anschließende Transplantation zu ermöglichen. "Bei einem akuten oder akut-auf-chronischem Leberversagen haben wir nur ein sehr kleines Zeitfenster, in dem wir die Chance haben, mit einer Transplantation das Leben des Patienten zu retten", so Berg. "Dieses Fenster müssen wir nutzen und, wenn möglich, vergrößern, um mehr Patienten eine Überlebenschance durch eine Transplantation bieten zu können". </p>
<p>Ein Problem besteht aktuell darin, dass das  Leberversagen oft zu spät erkannt wird. Hier soll das Zentrum dazu beitragen, das Wissen um dieses Krankheitsbild stärker zu vermitteln und Ärzte dafür zu sensibilisieren. </p>
<p>Eine weitere Aufgabe des Zentrums wird darin bestehen, mehr Patienten den Zugang zu klinischen Studien zu ermöglichen, in denen neue Medikamente und Verfahren zur Verfügung stehen. Auch dafür ist der interdisziplinäre Verbund der Spezialisten im Zentrum ein Garant. "Hier kommen alle zusammen, die das erforderliche Wissen um diese besondere Erkrankung mitbringen und entsprechend reagieren können", so Berg. Dieses Wissen stellen die Leipziger Mediziner gern allen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung - zum einen in Weiterbildung, zum anderen aber auch als Ansprechpartner für Fragen bei ganz konkreten Fällen. "Hier stehen wir jederzeit zur Verfügung, um zu unterstützen und den Betroffenen schnell helfen zu können", betont Prof. Berg. </p> |