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Pressemitteilungen der Neurologie

 

 

Medizin für Jedermann: „Parkinson – verstehen und behandeln“<img alt="Prof. Joseph Claßen, Klinikdirektor der UKL-Neurologie, spricht bei der nächsten Veranstaltung von &quot;Medizin für Jedermann&quot;." src="/presse/PressImages/pic_20230817110313_912d0f15f1.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-08-16T22:00:00ZLeipzig: Zitternde Hände, steife Muskeln, Arme, die beim Laufen nicht mit vor- und zurückschwingen – Parkinson zählt zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen weltweit. Mit schätzungsweise 400.000 Betroffenen (Quelle: Deutsche Parkinsongesellschaft) rangiert sie in Deutschland mittlerweile nach Alzheimer auf Platz zwei. Tendenz: weiter steigend. Die Parkinson-Forschung hat das Ziel, die Krankheit einmal zu stoppen oder gar zu heilen. Bis dahin lassen sich die Symptome der Erkrankung mit Medikamenten und mit Hirnschrittmachertherapien verbessern. Am UKL wird unter der Leitung von Prof. Joseph Claßen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, in dem Zusammenhang erforscht, welche Möglichkeiten einer nicht-invasiven Hirnstimulation sich dabei bieten. <p>Für Prof. Joseph Claßen, den 1. Vorsitzenden der Deutschen Parkinsongesellschaft, ist es wichtig, die Krankheit genau zu kennen und zu erkennen. In dieser Hinsicht habe die Forschung jüngst große Fortschritte gemacht. &quot;Wir wissen, dass bei Parkinson bestimmte Eiweißstoffe in Nervenzellen verklumpen, unter anderem in einem Areal des Hirnstamms, das für die Ausschüttung von Dopamin und für die Steuerung der Bewegung eines Menschen verantwortlich ist. Die Ursache ist nicht bekannt, wohl aber, dass Mutationen in den Genen bei manchen Patient&#58;innen eine Rolle spielen. Neu ist, dass wir diese Verklumpungen mittlerweile früh nachweisen können, etwa im Nervenwasser oder Blut von Betroffenen.&quot;</p> <p>Dieser Nachweis wird Forscher&#58;innen wie <a href="/einrichtungen/neurologie">Prof. Claßen</a> zukünftig mehr Sicherheit in der Diagnose geben und die Chance, früher als bisher mit der Testung neuer Therapieansätze zu beginnen - möglicherweise noch vor Ausbruch der ersten motorischen Einschränkungen. &quot;Es ist bisher nicht gelungen, Parkinson ursächlich zu behandeln. Viele Wissenschaftler&#58;innen arbeiten aber daran, den Ausbruch der Erkrankung in Zukunft zu verhindern. Bis dahin können wir ihre Symptome lindern.&quot; Welche Rolle dabei Medikamente und individuelle Bewegungstrainings spielen und ob die Hirnstimulation einmal auch ohne Operation die für Parkinson typischen Bewegungsstörungen verbessern kann? Über diese Themen wird Prof. Joseph Claßen in seinem Vortrag sprechen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Medizin für Jedermann</strong></p> <p>Thema&#58; &quot;Parkinson - verstehen und behandeln&quot;</p> <ul> <li>Mittwoch, 23. August 2023</li> <li>18.30 Uhr bis 19.45 Uhr</li> <li>Universitätsklinikum Leipzig,</li> <li>Hörsaal im Haus 1,</li> <li>Liebigstraße 14, 04103 Leipzig</li> </ul> <p>Eine Anmeldung ist, wie immer, nicht erforderlich.&#160;</p> <p><a href="/">www.uniklinikum-leipzig.de</a></p> <p>&#160;</p>
Gehirnrettende Medizin auf höchstem Niveau<img alt="" src="/presse/PressImages/pic_20230607110818_7a84628c02.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-06-06T22:00:00ZLeipzig. Das 2020 gegründete Neurovaskuläre Netzwerk, zu dem sich das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) und die Kliniken in Borna, Altenburg und Altscherbitz zusammengeschlossen haben, wurde jetzt erstmals erfolgreich zertifiziert. Damit bekommt der Zusammenschluss nun die Bestätigung, dass die gemeinsame Arbeit in der Versorgung von Patient:innen mit Erkrankungen der Hirngefäße auf höchstem Niveau erfolgt. <p>Das Netzwerk ist die erste zertifizierte Kooperation dieser Art in der Region. &quot;Das belegt die hohe Qualität unserer interdisziplinären Zusammenarbeit&quot;, freut sich Prof. Joseph Claßen, Direktor der <a href="/einrichtungen/neurologie">Neurologie</a> am UKL und Sprecher des Netzwerks, über die Anerkennung der partnerschaftlichen Patientenversorgung. Um das zu erreichen, wurden im Netzwerk intensiv Abläufe abgestimmt und standardisiert, so dass im Bedarfsfall alle Beteiligten ohne Zeitverlust zielgerichtet handeln können. Denn gerade bei Schädigungen von Blutgefäßen im Gehirn, wie bei einem Schlaganfall, ist Zeit ein wichtiger Faktor. &quot;Wir wissen aus den Erfahrungen der circa 15 in Deutschland existierenden zertifizierten Zentren, dass Kooperation die Versorgung der oft stark gefährdeten Patient&#58;innen wesentlich verbessern kann&quot;, erläutert Dr. Katja Wartenberg, Oberärztin an der UKL-Klinik für Neurologie und Koordinatorin des Netzwerks. Gemeinsam kann für den jeweiligen individuellen Fall schnell entschieden werden, welche Art der Behandlung jeweils die geeignete ist. Dafür stehen innerhalb des Netzwerks der vier Kliniken medikamentöse, neurochirurgische und minimal-invasive kathetergestützte Methoden zur Verfügung. Besprochen wird dabei auch, ob die weitere Behandlung in einem spezialisierten überregionalen Zentrum erfolgen muss. Oft ist dies nicht erforderlich. Sollten aber hochspezialisierte Verfahren benötigt werden, können diese nach einer koordinierten Verlegung der Betroffenen ebenfalls schnell und gezielt eingesetzt werden.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Ziel aller Bemühungen ist es, Gefäßverschlüsse und Gehirnblutungen schnellstmöglich lebensrettend zu behandeln und so auch bleibende Schäden der Gehirnstrukturen und damit Beeinträchtigungen durch Behinderungen zu verhindern. Davon profitieren ganz direkt die jährlich mehr als 1500 hier im Netzwerk behandelten Patient&#58;innen und die Bevölkerung der gesamten Region.&#160;</p> <p>Dr. Wartenberg schildert einen beispielhaften Fall&#58; &quot;In einem Klinikum wird ein Patient mit halbseitiger Lähmung und schweren Sprachstörungen eingeliefert. Die bildgebende Diagnostik zeigt einen Verschluss einer Hirnarterie. Dann wissen alle Beteiligten, dass hier eine neuroradiologische Intervention erforderlich ist. Ist diese vor Ort nicht verfügbar, wird schnell verlegt und schnell behandelt. Im Ergebnis kann der Patient überleben und Folgeschäden können reduziert oder verhindert werden.&quot; &#160;</p> <p>Die Grundlage für diese Art der kollegialen Zusammenarbeit ist Vertrauen und umfassende Fachkompetenz bei allen Partnern. Dass dies gegeben ist, wurde im Zertifizierungsverfahren von den Prüfer&#58;innen aus drei Fachgesellschaften auch bei der Begutachtung des Netzwerkes besonders hervorgehoben. &#160;<br><br></p> <p>&quot;Wir haben zusammen trotz der pandemiebedingten Restriktionen dank der hervorragenden Expertise jedes Netzwerkpartners sehr viel erreicht&quot;, betont Dr. Alexander Reinshagen, Chefarzt der Klinik für <a href="https&#58;//www.sana.de/leipzigerland/medizin-pflege/neurologie/unser-team">Neurologie am Sana-Klinikum Borna</a> und Stellvertretender Sprecher des Netzwerks. In einem nächsten Schritt möchten die Netzwerkpartner ihre sehr gute Kommunikation durch die Nutzung eines speziellen Messenger-Dienstes noch weiter beschleunigen. &quot;Ein weiteres Zukunftsvorhaben ist die Verbesserung der Zusammenarbeit mit den prä- und nachklinischen Partnern aus den Rettungsdiensten und Rehabilitationsanbietern&quot;, sagt Dr. Wartenberg. &quot;Und wir sind offen für weitere Partner&quot;, ergänzt Prof. Claßen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p>
Zukunftsperspektiven für Fachkräfte bieten: Nicht-ärztliche Berufsgruppen beim „26. Leipziger Schlaganfalltag“ im Mittelpunkt<img alt="Die Behandlung von Patient&#58;innen, die einen Schlaganfall erlitten haben, liegt zu großen Teilen, aber nicht ausschließlich in den Händen erfahrener Ärzte wie Neurologie-Klinikdirektor Prof. Joseph Claßen (Mi.) und Oberarzt Prof. Dominik Michalski (2.v.l.). Einen ebenfalls großen Anteil im komplexen Therapieprozess nehmen beispielsweise Ergotherapie und Logopädie, hier vertreten durch Teamleiter André Reiser (re.), sowie die Pflegenden ein, auf dem Foto repräsentiert durch Stationsleiterin Alexandra Brixi (2.v.r.) und übergeordnet durch den Geschäftsführenden Pflegerischen Departmentleiter am UKL, Tancred Lasch (li.)." src="/presse/PressImages/pic_20230508124249_47018640bf.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-05-07T22:00:00ZLeipzig. An der Therapie von Schlaganfall-Patient:innen sind neben Neurolog:innen in vielen Fällen auch andere ärztliche Fachdisziplinen beteiligt. Doch moderne Schlaganfallmedizin beinhaltet nicht nur ärztliches Handeln, sondern erfordert die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Berufsgruppen in einem Team. Beim "26. Leipziger Schlaganfalltag" am Sonnabend, 13. Mai, soll dem Rechnung getragen werden und diejenigen nicht-ärztlichen Berufsgruppen im Mittelpunkt stehen, ohne die eine erfolgreiche Behandlung von Schlaganfall-Patient:innen nicht möglich wäre: Gemeint sind vor allem Pflegefachkräfte sowie Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen und Logopäd:innen. Auch der Mangel an Fachkräften und wie ihm begegnet werden kann, wird bei der Fachveranstaltung im Hybrid-Format – im Mediencampus Villa Ida oder am Computerbildschirm – thematisch eine größere Rolle spielen. <p>Unter dem Motto &quot;Gemeinsam stark!&quot; möchten Prof. Dominik Michalski, Oberarzt der <a href="/einrichtungen/neurologie/informationen-für-patienten/struktur-der-klinik#Intensivtherapiestation%20und%20Schlaganfallspezialstation">Schlaganfall-Spezialstation</a> des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) und frisch berufener Professor für Schlaganfallforschung sowie <a href="/einrichtungen/neurologie">Neurologie</a>-Klinikdirektor Prof. Joseph Claßen als Ausrichter und wissenschaftliche Leiter des Schlaganfalltages in diesem Jahr diejenigen in den Fokus nehmen, &quot;die mit ihrem Fachwissen, ihrer Erfahrung und ihrem persönlichen Einsatz in der Behandlung von Schlaganfall-Patient&#58;innen einen ganz besonderen Beitrag leisten&quot;, sagt Prof. Michalski.&#160;</p> <p>Der sich abzeichnende Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen wird als eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre angesehen. Entscheidend sei daher, so Prof. Claßen, dass Fachkräfte berufliche Erfüllung und attraktive Bedingungen in ihren Tätigkeitsbereichen finden.&#160;<br>Impulsvorträge zu Zukunftsperspektiven in der Pflege beleuchten daher das Thema von verschiedenen Seiten und geben Denkanstöße. Aus Sicht eines Dachverbandes spricht hierzu Prof. Waltraud Pfeilschifter von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. Und über Möglichkeiten und Grenzen interprofessioneller Zusammenarbeit an einem maximalversorgenden Krankenhaus referiert Tancred Lasch, Geschäftsführender Pflegerischer Departmentleiter am UKL, der im Vorfeld auch betont&#58; &quot;Um hochqualifizierte Pflegefachkräfte ausbilden, begeistern und im Team einbinden zu können, bedarf es eines attraktiven Arbeitsumfeldes und Entwicklungsperspektiven. Dabei steht die multidisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit allen Berufsgruppen ebenfalls im Vordergrund der Schlaganfallversorgung, damit das Therapieziel für unsere Patient&#58;innen bestmöglich erreicht werden kann. Die Pflege deckt mittlerweile in diesem Fachgebiet ein breites Versorgungsspektrum auf hohem Niveau ab und bezieht auch Angehörige durch Beratung und Schulung ein.&quot;</p> <p>&#160;</p> <p>Weiterhin erwarten die Teilnehmenden Erfahrungsberichte von Mitarbeiter&#58;innen, die in der Akutbehandlung tätig sind oder Angehörige am Übergang zur nachstationären Versorgung begleiten. Auch die Perspektive der Betroffenen werde nicht vergessen, denn &quot;diese kann uns zeigen, was wir noch besser machen können und wo wir noch genauer hinschauen müssen&quot;, so UKL-Schlaganfallexperte Michalski.&#160;</p> <p>Und gemäß dem diesjährigen Motto &quot;Gemeinsam stark!&quot; berichten ein Ergotherapeut und eine Logopädin über ihre jeweiligen Rollen und Aufgaben im komplexen Therapieprozess. André Reiser, Teamleiter des <a href="/einrichtungen/physikalische-therapie">Bereichs Physikalische Therapie und Rehabilitation</a>, beschreibt es so&#58; &quot;Eine qualitativ hochwertige Therapie bedarf einer ganzheitlichen Befundung. Unsere Therapeut&#58;innen behandeln Assessment-orientiert, das soll heißen, sie behandeln befundgerecht, aber auch mit viel Verständnis für Patient&#58;innen und Angehörige. Diese Kompetenz erreichen wir nur im fachlichen Austausch mit allen an der Schlaganfallbehandlung beteiligten Berufsgruppen. Deshalb sind nicht nur ständige Weiterbildungen notwendig, sondern auch Veranstaltungen wie der 'Leipziger Schlaganfalltag', der optimal genutzt werden kann zum Erfahrungsaustausch der Berufsgruppen, Angehörigen und Selbsthilfegruppen.&quot;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Vaskuläre Risikofaktoren&#58; Thematischer Bezug zu bundesweitem Aktionstag<br></strong>Der zweite große Themenblock des Tages widmet sich traditionell den Fortschritten in der Schlaganfallbehandlung. Vorgestellt werden auch die am Leipziger Universitätsklinikum vorhandenen Entwicklungen im &quot;Neurovaskulären Netzwerk INNSA&quot; als Basis für eine hochwertige regionale Versorgung im Schlaganfallbereich.</p> <p>Und wenn dann Oberärztin Dr. Ulrike Rudolph von der <a href="/einrichtungen/kardiologie">Klinik für Kardiologie</a> des UKL über &quot;Neues in der Behandlung vaskulärer Risikofaktoren&quot; spricht, wissen sich die Organisatoren des &quot;Leipziger Schlaganfalltages&quot; auf einer Wellenlänge mit den Organisator&#58;innen des bundesweiten &quot;Tages gegen den Schlaganfall&quot; am 10. Mai. Denn die &quot;Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe&quot; stellt in diesem Jahr das Thema Blutfette als einen der bekanntesten Risikofaktoren für einen Schlaganfall in den Vordergrund des Aktionstages.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Im Hybrid-Format<br></strong>Der &quot;26. Leipziger Schlaganfalltag&quot; findet im Hybrid-Format statt, das heißt die Teilnahme ist in Präsenz oder online am Computer möglich. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.&#160;</p> <p>&quot;Wir freuen uns auf viele interessierte Teilnehmer&#58;innen sowie einen spannenden und lehrreichen Vormittag an den Bildschirmen und in der Villa Ida&quot;, sagt Prof. Dominik Michalski.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>26. Leipziger Schlaganfalltag<br></strong>Sonnabend, 13. Mai</p> <p>9 bis 13 Uhr</p> <p>Wissenschaftliche Leitung&#58;</p> <p>Prof. Dominik Michalski und Prof. Joseph Claßen, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Leipzig</p> <p><br><strong>Vor Ort&#58;&#160;</strong></p> <p>Mediencampus Villa Ida,</p> <p>Poetenweg 28, 04155 Leipzig</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Online&#58;</strong></p> <p><a href="http&#58;//www.ukl-live.de/schlaganfalltag">www.ukl-live.de/schlaganfalltag</a></p>
Gegen die Hilflosigkeit: Neue „Sprechstunde für Angehörige“ in der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Leipzig<img alt="Marlen Trinks, Fachkrankenschwester und Stroke Nurse, leitet die neue Sprechstunde für Angehörige der UKL-Neurologie. Sie steht in schwierigen Situationen mit praktischen Tipps zur Seite." src="/presse/PressImages/pic_20221114102805_0ef119e812.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-11-13T23:00:00ZLeipzig. Eine plötzlich auftretende neurologische Erkrankung, die stationär behandelt werden muss, kann die Betroffenen von einem Augenblick auf den nächsten in ihrem Wesen verändern. Angehörige stehen oftmals hilflos vor dieser Situation, sind überfordert und entwickeln Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit ihren Liebsten. Die Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) weiß um diese Herausforderungen für Angehörige und hat deshalb reagiert: Ab sofort gibt es jeden Donnerstag eine feste Sprechstunde für Angehörige. Sie sollen noch stärker als bisher als wichtige "Säule in einem ganzheitlichen Behandlungskonzept" angesehen und eingebunden werden. <p>&quot;Viele von einer neurologischen Erkrankung Betroffene erlitten von einer Minute auf die andere Schädigungen - manchmal irreversibler Art - und werden von ihren Angehörigen oftmals als verändert wahrgenommen, sind also nicht mehr dieselben&quot;, sagt Marlen Trinks. Die Krankenschwester und Stroke Nurse leitet die Angehörigensprechstunde an der n<a href="/einrichtungen/neurologie">eurologischen Klinik des UKL</a>. Durch die Erkrankung, sei es ein Schlaganfall, eine Meningitis, aber auch schwere epileptische Anfälle oder ein Delir als ein Zustand, der sich aus einer anderen Erkrankung heraus entwickeln kann, verändere sich auch das Leben der Angehörigen. Trotz bester Akutbehandlung in der Klinik und anschließender Reha-Maßnahmen blieben bei vielen Patient&#58;innen die Einschränkungen dauerhaft erhalten. &quot;Damit müssen Angehörige frühzeitig lernen umzugehen&quot;, erläutert Schwester Marlen. &quot;Oft erleben wir, dass sie hilflos neben dem Bett ihres Familienmitglieds stehen und mit der Situation überfordert sind&quot;, sagt die Fachschwester. &quot;Schnell entwickeln sich Barrieren im Umgang zum Beispiel mit einem Lebenspartner, auch ausgelöst durch Ängste, etwas falsch zu machen. Wir möchten helfen, dies gar nicht erst entstehen zu lassen.&quot;</p> <p>Dies sieht auch Tancred Lasch, Geschäftsführender Pflegerischer Departmentleiter, als entscheidenden Punkt, an dem angesetzt werden konnte.&#58; &quot;Durch die insbesondere im neurologischen Bereich hochspezialisierten und sehr gut ausgebildeten Pflegefachkräfte kann das Universitätsklinikum Leipzig nun ein gut abgestimmtes Angebot machen, um die Familien und Angehörigen auf dem oft sehr langen Behandlungsweg mitzunehmen und einbeziehen zu können&quot;, hebt er hervor.</p> <p>Bisher nämlich, fährt Marlen Trinks fort, sei man bei erkanntem Bedarf auf die Angehörigen zugegangen, habe Gespräche und Rat angeboten. &quot;Viele öffnen sich dann schnell, sind dankbar für das Angebot.&quot; Die neue Sprechstunde soll nun ein Service sein, auf den die Angehörigen selbst aktiv zurückgreifen können. &quot;Wir wollen die Angehörigen noch stärker als wichtiges Bindeglied in unserem Konzept der ganzheitlichen Patient&#58;innenbetreuung sehen&quot;, betont dann auch Alexandra Brixi, pflegerische Bereichsleitung der <a href="/einrichtungen/neurologie/informationen-für-patienten/struktur-der-klinik#Intensivtherapiestation%20und%20Schlaganfallspezialstation">&quot;Stroke Unit&quot; (Schlaganfallspezialstation)</a> und neurologischen Intensivstation, den eigenen Anspruch. &quot;Sie sollen wissen, wir haben ein offenes Ohr für ihre Nöte und Anliegen.&quot; Dafür gebe es nun mit der Sprechstunde einen festen Termin, eine Telefonnummer und mit Schwester Marlen eine kompetente Ansprechpartnerin, mit der viele Anliegen besprochen werden könnten.&#160;</p> <p>Dies bekräftigt Prof. Dominik Michalski ärztlicherseits. Der Oberarzt der Stroke Unit meint&#58; &quot;Die Angehörigenbegleitung findet im deutschen Gesundheitssystem bisher kaum Berücksichtigung. Doch wenn diese gut funktioniert, profitieren auch die Patient&#58;innen davon.&quot; Wichtig sei zudem, dass die Angehörigenbegleitung frühzeitig im Krankheitsverlauf beginne, sodass Unsicherheiten schnell aufgelöst und Barrieren im Umgang mit den Betroffenen gar nicht erst entstehen würden. Im Optimalfall starte die Begleitung also bereits während des Krankenhausaufenthalts der Patient&#58;innen. &#160;</p> <p>Bei jedem Erstgespräch soll nun aktiv auf das neue Angebot hingewiesen werden. In der Sprechstunde erhalten Angehörige individuelle Unterstützung, werden mit ganz praktischen Tipps aus pflegerischer Sicht für den Umgang mit den bestehenden Einschränkungen geschult und können gezielt ihre Fragen stellen. Schulungen und Beratungen gibt es - auch mit Blick auf eine bevorstehende Entlassung in die Reha oder nach Hause - beispielsweise zum</p> <p>Umgang mit Kommunikations- oder Wahrnehmungsstörungen der Betroffenen, mit Schluckstörungen, dem Bewegen und Mobilisieren, aber auch Blasen- und Darmentleerungsstörungen.&#160;</p> <p>Tancred Lasch jedenfalls ist zuversichtlich, dass dieses Angebot der UKL-Pflegeexpert&#58;innen umfangreich genutzt werden wird&#58; &quot;Denn wir können damit eine Lücke im ganzheitlichen Behandlungsprozess unserer Patienten schließen.&quot;.</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Sprechstunde für Angehörige</strong></p> <ul> <li>donnerstags, 14 bis 16 Uhr&#160; und nach telefonischer Absprache</li> <li>Ansprechpartnerin&#58; Marlen Trinks, Krankenschwester, Stroke Nurse</li> <li>Telefon&#58; 0341 / 97-11775</li> <li>E-Mail&#58; <a>marlen.trinks@medizin.uni-leipzig.de</a></li> </ul>
Leipziger Modell zur Unterstützung neuromuskulärer Patienten<img alt="Patientenlotsin Eike Hänsel (re) und Dr. Petra Baum unterstützen Patient&#58;innen der Klinik für Neurologie am UKL bei der Bewältigung neuromuskulärer Erkrankungen." src="/presse/PressImages/pic_20221020104308_e709c654ea.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-10-19T22:00:00ZLeipzig. Sie ist Ansprechpartnerin der Patient:innen, sondiert per Telefon und Mail die Anfragen, kümmert sich um Termine und darum, dass Rezepte für Hilfsmittel ausgestellt werden, hilft bei Interesse an Studienteilnahmen: "Die Patient:innen vertrauen Eike Hänsel, sie wissen, dass die Patientenlotsin bei kleinen und großen Sorgen ansprechbar ist. Unsere Patientenlotsin nimmt damit nicht zuletzt den Ärzt:innen unseres Zentrums administrative Arbeiten ab, so dass mehr Zeit für die Patient:innn übrig ist", so PD Dr. Petra Baum, Leiterin des Muskelzentrums und Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). <p>Das seit 2020 in Leipzig erfolgreich laufende Projekt &quot;Patientenlotsen für neuromuskuläre Patienten&quot; finanziert die <a href="https&#58;//www.dgm.org/">Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V</a>. Die DGM will mit diesem Modellprojekt zeigen, dass gezielte Unterstützung im Klinikbereich für die muskelkranken Patienten eine große Erleichterung sein kann.&#160;<br><br></p> <p>Wie Eike Hänsel erzählt, ist sie schon seit 2016 an der Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig beschäftigt und hat anfangs als Studienassistentin in verschiedenen Einrichtungen des UKL gearbeitet. Dr. Baum stellte ihr dann das Projekt vor - und sie sagte sofort gern zu. &quot;Heute, nach zweieinhalb Jahren als Patientenlotsin, kann ich noch besser einschätzen, wie wichtig es ist, den Patienten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Viele freuen sich, dass sie immer die gleiche Ansprechpartnerin haben und nicht immer wieder neu erzählen müssen, woran sie leiden.&quot;&#160;<br><br></p> <p>Wenn Patienten sagen&#58; &quot;Ich bin so froh, dass es sie gibt&quot;, weiß Eike Hänsel, dass ihre Arbeit geachtet wird. Auch wenn sie einer Patientin oder einem Patienten eine zeitnahe Vorstellung in anderen Einrichtungen des Klinikums ermöglichen kann, sieht sie, dass ihre Erfahrung ihr hilft, Abläufe zum Wohl der Patienten sinnvoll zu koordinieren. &quot;Ich denke, dass eine solche Unterstützung für chronisch und schwer erkrankte Menschen auch in anderen medizinischen Bereichen sinnvoll ist.&quot;<br><br></p> <p>Das Leipziger Modell &quot;Patientenlotsin für neuromuskuläre Patienten&quot; - und damit die Tätigkeit von Eike Hänsel - wird am 20. Oktober in Berlin beim erstmals stattfindenden bundesweiten Tag der Patientenlotsen vorgestellt. Denn das dreijährige Projekt läuft bis 2023. Dann könnte Schluss sein mit der bewährten Ansprechpartnerin im Muskelzentrum Leipzig. Denn diese Arbeit wird noch nicht durch die Krankenkassen finanziert. Das könnte sich hoffentlich bald ändern, denn die Einführung von Patientenlotsen ist erklärtes Ziel der aktuellen Bundesregierung. Und die Erfolge aus Leipzig belegen klar&#58; Diese Lotsen verbessern die Lebensqualität und das Los der schwer kranken Patienten.</p>

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