Verlängerung der Dialysezeit mittels Nachtdialyse bzw.
Heimhämodialyse. Wie bereits ausgeführt, wird durch die begrenzte
Dauer der Dialysebehandlung nur ein kleiner Teil der Nierenfunktion
ersetzt.
Nicht umsonst heißt es „Dialysezeit ist
Lebenszeit".
Im Routinebetrieb ist eine längere Dialysezeit kaum machbar. Deswegen hat
sich ein weiteres Verfahren, die Nachtdialyse, etabliert. Hierbei geht der
Patient abends in sein Dialysezentrum (ca. 22 - 23 Uhr), wird an die
Maschine angeschlossen und schläft dann bis ca. 5.30 Uhr „an der Maschine".
Durch die signifikante Verlängerung der Dialysedauer sind die Patienten besser
entgiftet und können auch variabler mit ihrer Trinkmenge umgehen. Da die Dialyse
sozusagen im Schlaf stattfindet, bleibt letzten Endes mehr Zeit, sein eigenes
Leben zu gestalten. Patienten mit einem intensiven Arbeitsleben versuchen sich
an diesem Verfahren. Voraussetzung dafür ist, dass man auch im Zentrum schlafen
kann. Meist ist es dieser Umstand, der bei einigen Patienten zur Rückkehr in das
normale Dialyseprogramm führt.
Eine weitere Möglichkeit ist die Heimhämodialyse. Das Prinzip besteht hier in
häufigen und mitunter auch kürzeren Dialysen. Da hier eine Reihe von
Voraussetzungen gegeben sein muss (häusliche Infrastruktur zur Lagerung von
Verbrauchsmaterialien, intakte Partnerschaft usw.), spielt es unter der
Gesamtzahl der Dialysen eine eher geringe Rolle.
Hämofiltration und Hämodiafiltration. Bei diesem
Verfahren wird lediglich ein Druck aufgebaut, der dem Blut sozusagen die
Flüssigkeit abpresst. Ein Dialysat kommt nicht zur Anwendung. Abhängig von der
Porengröße der Kapillaren im Dialysator, werden entsprechend große Stoffe
entfernt. Auf diese Art und Weise kann relativ schnell relativ viele Volumen
entzogen werden. Der Flüssigkeitsverlust wird durch eine enstprechende
Elektrolytlösung wieder ersetzt. Die Hämofiltration in Form der „Continuous
veno-venous hemofiltration" (CVVH, kontinuierliche veno-venöse
(pumpengetriebene) Hämofiltration) kommt besonders auf Intensivstationen zu
Einsatz. Durch Hinzunahme eines Dialysats wird das Verfahren zur „Continuous
veno-venous hemodiafiltration".
Hämoperfusion. Dieses Verfahren, was im
eigentlichen Sinn keine Nierenersatzverfahren ist, wird ausschließlich bei
akuten Vergiftungen eingesetzt. Das Blut wird mit Aktivkohle oder
Austauscherharze in Kontakt gebracht - einige Stoffe bleiben an diesen Adsorbern
„kleben", wodurch das Blut gereinigt wird.