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Pressemitteilungen

 

 

Wie gesund ist Heilfasten?<img alt="Lars Selig leitet das Ernährungsteam am UKL." src="/presse/PressImages/pic_20240304104614_4da15db887.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-03-03T23:00:00ZLeipzig. Seit Jahrtausenden regenerieren Menschen ihren Körper, in dem sie eine Zeit lang fasten. In der Naturheilkunde ist der vorübergehende Verzicht auf feste Nahrung sogar als Therapie anerkannt. Mittlerweile weiß auch die moderne Medizin die positiven Effekte des Heilfastens zu schätzen. Richtig praktiziert kann es das Wohlbefinden von Patient:innen steigern und dadurch Einfluss auf ihre Gesundheit nehmen. Das weiß niemand besser als Lars Selig, der die fachtherapeutische Leitung des Spezialbereiches Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig innehat. Als solcher rät er Interessierten zum Fasten "nach Buchinger" und dazu, sich fachkundigen Rat zu suchen. <p>Das Heilfasten nach Buchinger ist wohl die populärste Art zu fasten. Sie geht auf den Militärarzt Dr. Otto Buchinger (1878-1966) zurück, der unter schwerem Rheuma litt. Um das zu heilen, unterzog er sich Anfang des 20. Jahrhunderts bei einem Kollegen einer Fastenkur. Dabei reduzierte er zunächst die Aufnahme fester Nahrung und stellte sie dann ein. Nach ein paar Tagen, in denen er nur Wasser, Tee oder Brühe zu sich nahm, ging er schrittweise wieder zu fester Nahrung über. &#160;<br><br></p> <p>Auf der Grundlage seiner Erfahrung entwickelte Buchinger ein Heilfastenkonzept, das bis heute gültig ist. Lars Selig vom <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-3/Seiten/ernaehrungsteam.aspx">Ernährungsteam</a> des UKL schätzt es vor allem wegen der Struktur, die ihm zugrunde liegt. &quot;Wenn wir uns das Fasten nach Buchinger angucken, gibt es da verschiedene Phasen&#58; Es gibt eine Vorbereitungsphase, eine Art der Interventionsphase und eine Endphase. Und ich glaube, das ist auch das Geheimnis des Fastens, dass man nicht von jetzt auf gleich sagt, ich lasse jetzt mal das Essen weg und trinke nur noch. Nur so kann das Fasten seine Wirkung entfalten.&quot;&#160;<br><br></p> <p>Für Otto Buchinger bestand diese Wirkung darin, dass sich der Organismus beim Fasten selbst reinigt oder gar &quot;entschlackt&quot; - ein Begriff, den Lars Selig so nicht verwenden würde, weil er für ihn irreführend ist. Schlacke, sagt der staatlich geprüfte Diätassistent und Medizinpädagoge, werde mit Giftstoffen übersetzt, was den Eindruck vermittle, dass der Körper des Menschen Giftstoffe aufbauen könne und die sich mit einer Fastenkur wieder abbauen ließen.&#160;<br><br></p> <p>Tatsächlich sorgt eine Fastenkur dafür, dass der Stoffwechsel des Menschen unterbrochen wird. Diese Pause nutzen Expert&#58;innen für Ernährungsumstellungen oder um durch Lebensmittel hervorgerufene Reaktionen des Körpers zu unterbinden. Klassisches Beispiel hierfür sei die rheumatoide Arthritis, sagt Lars Selig. &quot;Da besteht eine Entzündung im Körper, die durch Ernährung beeinflusst wird - etwa durch Lebensmittel, die Omega 6- oder Omega 9-Fettsäuren enthalten. Eine Fastenkur führt in solchen Fällen dazu, dass die Entzündungen abklingen und der Körper regenerieren kann.&quot;&#160;<br><br></p> <p>Auch ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Fastenden an Gewicht verlieren können. Das liegt daran, dass ihr Körper durch die verringerte Energiezufuhr beginnt, auf seine Reserven zurückzugreifen. Um keinen Gewöhnungseffekt zu provozieren oder auch eine Mangelernährung zu verhindern, rät Diätassistent Lars Selig, nicht zu lang zu fasten. Optimal seien zwei bis vier Wochen - die verschiedenen Phasen schon eingerechnet. &quot;In der Interventionsphase reduziert man den Körper auf 250 bis 500 Kalorien pro Tag. Das ist für einen längeren Zeitraum gar nicht zulässig.&quot;<br><br></p> <p>Nicht zulässig ist es für den Experten auch, wenn Kinder, Jugendliche oder Schwangere fasten. Hier ist die ausreichende Zufuhr aller essentiellen Nährstoffe von besonderer Bedeutung für die Entwicklung. Auch Menschen mit Vorerkrankungen sollten nicht bzw. nur unter Aufsicht fasten. &quot;Eigentlich empfehlen wir allen, die fasten wollen, dass sie sich vorher ärztlich untersuchen lassen und sich jemanden suchen, der sie dabei begleitet. Das können Ärzt&#58;innen oder speziell geschulte Fastenbegleiter&#58;innen sein - Menschen also, die im Zweifelsfall erkennen, wenn eine Fastenkur zu eskalieren droht.&quot;&#160;</p> <p>Darüber hinaus empfiehlt Lars Selig Interessierten, sich zu hinterfragen, was sie mit dem Fastens erreichen wollen. Wer damit nur Gewicht verlieren wolle, werde nicht weit kommen, so der Leiter des Ernährungsteams des UKL. Besser sei es, realistische Ziele und Erwartungen zu haben.&#160;</p>
Medizin für Jedermann: „Gehört Diabetes bald der Vergangenheit an?“<img alt="" src="/presse/PressImages/pic_20240221091400_3c65c29742.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-02-20T23:00:00ZLeipzig. Durst, starker Harndrang, ein geschwächtes Immunsystem – Diabetes mellitus, auch "Zuckerkrankheit" genannt, ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen weltweit. Allein in Deutschland sind laut Deutscher Diabetes Gesellschaft (DDG) rund neun Millionen Menschen daran erkrankt – die meisten von ihnen am sogenannten Typ 2 Diabetes – mit teils gravierenden Folgen wie Durchblutungsstörungen in Füßen und Beinen, Herzinfarkt, Erblindung, Schlaganfall oder chronischer Nierenerkrankung. Aktuellen Studien zufolge wird sich die Zahl der Betroffenen in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln: auf 1,3 Milliarden Menschen weltweit im Jahr 2050. Das ruft Expert:innen wie Prof. Dr. med. Thomas Ebert auf den Plan. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie am UKL und überzeugt davon, dass sich ein Typ 2 Diabetes mit einem gesunden Lebensstil vermeiden lässt. <p>Ein Typ 2 Diabetes zeichnet sich durch erhöhte Blutzuckerwerte aus, die durch eine verminderte Wirkung des körpereigenen Insulins hervorgerufen werden. Ursache hierfür ist meist starkes Übergewicht, in der Fachsprache Adipositas genannt. Diese führe dazu, sagt Prof. Dr. med. Thomas Ebert, &quot;dass das Fettgewebe eine Reihe von Gegenspielern des körpereigenen Insulins produziert. Zudem führt ein Zuviel an Fettgewebe auch zu weiteren Begleiterkrankungen, wie z.B. einem erhöhten Blutdruck und einer Fettstoffwechselstörung.&quot;</p> <p>Prof. Dr. med. Thomas Ebert und Kolleg&#58;innen von der <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-3">Klinik und Poliklinik für Endokrinologie, Nephrologie und Rheumatologie</a> des UKL versuchen dem mit neuen Therapiemöglichkeiten zu begegnen, in deren Mittelpunkt nicht mehr nur die Symptome des Diabetes stehen. &quot;Wir behandeln also nicht mehr nur den hohen Blutzucker, sondern wir versuchen kausal die Ursache des erhöhten Blutzuckers, nämlich die Adipositas, zu behandeln.&quot; Für die Betroffenen heißt das, dass sie Medikamente nehmen, Gewicht verlieren und ihren Lebensstil verändern müssen. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, mehr Bewegung sowie eine Verhaltensänderung. &quot;Auf diese Weise&quot;, ist Prof. Dr. med. Thomas Ebert optimistisch, &quot;kann ein relevanter Anteil an Patient&#58;innen mit Typ 2 Diabetes eine sogenannte Diabetes-Remission erreichen, das heißt, dass der Körper wieder adäquat auf sein Insulin reagiert und sich ihre Blutzuckerwerte in der Folge an die von Menschen ohne Diabetes angleichen.&quot;&#160;</p> <p>Knackpunkt der Therapie ist der Langzeitverlauf, denn das Risiko der Betroffenen, an Typ 2 Diabetes zu erkranken, bleibt bestehen&#58; Hören sie auf, auf ihre Ernährung und ihre Bewegung zu achten, kommt die Erkrankung zurück. Wie sich das vermeiden lässt und auch spannende Aspekte zu anderen Diabetes-Typen - darüber wird Prof. Dr. med. Thomas Ebert in seinem Vortrag sprechen.</p> <p>&#160;</p> <p><a href="/Seiten/medizin-fuer-jedermann.aspx"><strong>Medizin für Jedermann</strong></a></p> <p><a href="/Seiten/medizin-fuer-jedermann-diabetes.aspx">Thema&#58; &quot;Gehört Diabetes bald der Vergangenheit an?&quot;</a></p> <p>Mittwoch, 28. Februar 2024</p> <p>18.30 - 19.45 Uhr</p> <p>Hörsaal im Haus 1,&#160;</p> <p>Liebigstraße 12</p> <p>&#160;</p> <p><a href="/">www.uniklinikum-leipzig.de</a></p>
Wenn Standard-Therapien keinen Erfolg mehr bringen: Blutdruck senken durch Verödung von Nervenfasern an der Niere<img alt="Mit einem Katheter wie diesem veröden Dr. Ulrike Rudolph, Oberärztin der kardiologischen Klinik und Poliklinik am UKL, und ihre Kolleg&#58;innen bei einem einmaligen, minimalinvasiven Eingriff Nervenfasern rund um Nierenarterien, die zu hohen Blutdruckwerten beitragen. Für diesen Eingriff hat die Klinik nun die Zertifizierung erhalten" src="/presse/PressImages/pic_20240219112102_96740de914.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-02-18T23:00:00ZLeipzig. Die Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist erfolgreich als "Zentrum für renale Denervation" zertifiziert worden. Bei diesem minimal-invasiven Eingriff werden Nervenbahnen an den Nierenarterien (Niere = lat. ren), die zu einem dauerhaft zu hohen Blutdruck beitragen, unterbrochen (Denervation). <p>Etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland zwischen 18 und 80 Jahren leidet nach Ansicht von Expert&#58;innen an Bluthochdruck. Ein ungenügend eingestellter Bluthochdruck ist eine der wichtigsten Ursachen für Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschwäche, Nierenerkrankungen oder Tod. Durch einen gesunden Lebensstil mit salzarmer Ernährung, leichter Ausdaueraktivität über 30 bis 45 Minuten täglich, Reduktion von Stress und sehr gut wirksame Medikamente kann vielen Bluthochdruckpatient&#58;innen geholfen werden.&#160;</p> <p>&quot;Dennoch lässt sich bei circa 20 Prozent der Betroffenen der Blutdruck-Zielbereich von kleiner oder gleich 130/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) auch mit der Kombination mehrerer Wirkstoffe nicht erreichen - sie leiden an einer therapieresistenten arteriellen Hypertonie&quot;, beschreibt Dr. Ulrike Rudolph die Grenzen der bisher möglichen Behandlung.&#160;</p> <p>Die Oberärztin der <a href="/einrichtungen/kardiologie">kardiologischen Klinik und Poliklinik am UKL</a> betreut in ihrer Hypertonie-Sprechstunde Patient&#58;innen, die mit den üblichen Behandlungsverfahren keine optimalen Blutdruckwerte erreichen. &quot;Für diese Gruppe können wir jetzt eine zusätzliche interventionelle Therapie, die renale Denervation, anbieten&quot;.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Bei diesem minimalinvasiven Katheterverfahren werden aktive Nervenfasern, die rund um die Nierenarterien liegen und zu den hohen Blutdruckwerten beitragen, durch Hitze gezielt verödet. Bei vielen Patient&#58;innen lasse sich der Blutdruck so langfristig besser senken, so Dr. Rudolph. Der Eingriff sei nur einmal nötig und müsse nicht wiederholt werden.</p> <p>&#160;&quot;Seit etlichen Jahren forschen wir zu diesem Thema und können auf einen breiten Erfahrungsschatz blicken&quot;, ergänzt Klinikdirektor Prof. Dr. Ulrich Laufs. &quot;Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit nun zur Zertifizierung unseres Zentrums durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, die Deutsche Hochdruckliga, die Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention und die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie geführt hat.&quot;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Die Zertifizierung belegt, dass die Patient&#58;innen an der UKL-Kardiologie die notwendige Rundumbetreuung erhalten. So wird laut Oberärztin Dr. Rudolph vorab die ordnungsgemäße Medikation der Betroffenen überprüft und auch nachgeforscht, ob wirklich alle anderweitig behandelbaren Ursachen für den Bluthochdruck entdeckt wurden.&#160;</p> <p>Im interdisziplinären Zentrum arbeiten die UKL-Kardiolog&#58;innen zum Beispiel mit der Angiologie, der Radiologie, der Nephrologie und auch der Pneumologie zusammen, obwohl letzteres noch nicht einmal zwingend vorgeschrieben ist. Wer zertifiziert werden möchte, muss die ständige Verfügbarkeit von Ultraschall, internistischer Intensivmedizin oder auch MRT- und CT-Untersuchungen nachweisen können.&#160;</p> <p>In Deutschland gibt es derzeit 12 zertifizierte Zentren für renale Denervation, das Zentrum am UKL ist dabei erst das zweite in den ostdeutschen Bundesländern.&#160;</p>
„Leipziger Konzept“ zur zahnmedizinischen Betreuung von Dialyse-Patient:innen ausgezeichnet<img alt="PD Dr. Gerhard Schmalz (Mi.) und seine Kolleg&#58;innen Dr. Jonathan de Fallois (li.) und Dr. Deborah Kreher (re.) setzen unter anderem auf eine nicht-invasive Methode zur Kariesdiagnostik&#58; Mithilfe einer speziellen Fototechnik stellen sie das Vorhandensein und das Ausmaß von Karies fest." src="/presse/PressImages/pic_20231219110635_227b6aaf29.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-12-18T23:00:00ZLeipzig. Wie lässt sich die Mundgesundheit von Patient:innen mit Nierenersatztherapie verbessern? Auf diese Frage haben Mediziner:innen des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) eine Antwort gefunden. Für ihren interdisziplinären Ansatz zur Verbesserung der zahnmedizinischen Betreuung von Patient:innen mit Nierenerkrankungen wurden sie mit dem "Otsuka Team Award Nephrology+ 2023" ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird vom Unternehmen Otsuka Pharma vergeben. Sein Anliegen ist es, zukunftsweisende Projekte auf dem Gebiet der Nephrologie zu fördern. An der Entwicklung des "Leipziger Konzepts" zur interprofessionellen zahnmedizinische Betreuung von Betroffenen mit Nierenersatzverfahren waren Mediziner:innen aus den Bereichen Zahnerhaltung und Parodontologie, Nephrologie und Endokrinologie beteiligt. <p>Ausgangspunkt der Arbeitsgruppe war die Tatsache, dass Patient&#58;innen mit Niereninsuffizienz häufiger Probleme mit Karies und Parodontitis haben. Das liegt zum einen daran, dass sie häufig unter extremer Mundtrockenheit leiden, erklärt Privatdozent Dr. med. dent. Gerhard Schmalz von der <a href="/einrichtungen/zahnerhaltung">Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie</a> des UKL. &quot;Dialyse-Patient&#58;innen müssen auf ihren Flüssigkeitshaushalt achten. Der darf ein bestimmtes Maximum nicht überschreiten, weshalb es den Patient&#58;innen oft an Speichel fehlt. Dieser Speichel aber schützt die Zähne, indem er sie reinigt und remineralisiert.&quot; Zum anderen kommt es bei Patient&#58;innen mit Nierenversagen zu einer Verschiebung in der Wahrnehmung, sagt Oberarzt Gerhard Schmalz. &quot;Aufgrund der Schwere ihrer Grunderkrankung sind sie sehr belastet und nehmen andere Erkrankungen, wie beispielsweise Karies, als weniger gravierend wahr.&quot;</p> <p>Die Belastung der Patient&#58;innen anzuerkennen, ist einer der Schlüssel des &quot;Leipziger Konzepts&quot;. &quot;Die Menschen öffnen sich, wenn sie sich gesehen fühlen,&quot; sagt Arbeitsgruppenleiter Schmalz, &quot;sind leichter zugänglich für Angebote, wie das unsere.&quot; Im Kern sieht dieses vor, die Patient&#58;innen während ihrer Dialyse im UKL zahnmedizinisch zu untersuchen und bei Bedarf auch zu behandeln. Dabei setzen Dr. Schmalz und Kolleg&#58;innen unter anderem auf eine nicht-invasive Methode zur Kariesdiagnostik&#58; Mithilfe einer speziellen Fototechnik stellen sie das Vorhandensein und das Ausmaß von Karies fest. &quot;Das hat den Vorteil, dass wir den Patient&#58;innen erst dann in den Mund gehen müssen, wenn sie wirklich behandelt werden müssen. Das Zahnfleisch von Dialysepatienten ist sehr empfindlich und anfällig für Entzündungen, die den ohnehin geschwächten Allgemeinzustand der Betroffenen verschlechtern können. Allerdings ist die Technik aktuell noch eine Zukunftsperspektive.&quot;&#160;</p> <p>Dritter Baustein des &quot;Leipziger Konzeptes&quot; ist die Sensibilisierung der Patient&#58;innen für die Notwendigkeit von Mundhygiene. Hierbei entwickelt die Arbeitsgruppe um Dr. Schmalz gemeinsam mit ihnen Maßnahmen zur individuellen Karies- und Parodontitisprophylaxe. Im Klinikalltag ist sie damit bereits erfolgreich, dank des &quot;Otsuka Team Award Nephrology+ 2023&quot; möglicherweise auch bald darüber hinaus.</p>
Pur als Getränk oder im Schokokuchen verbacken: Zur „Aufmerksamkeitswoche“ rund um den nutritionDay 2023 gibt es Trinknahrung zum Verkosten<img alt="Lars Selig, Leiter des Ernährungsteams am Universitätsklinikum Leipzig." src="/presse/PressImages/pic_20231107094705_db73860ecb.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-11-06T23:00:00ZLeipzig. Auch in diesem Jahr beteiligt sich das Universitätsklinikum Leipzig am "nutritionDay" – einer weltweiten Daten-Erhebung zur Bekämpfung von Mangelernährung in Gesundheitseinrichtungen. An einem festgelegten Tag im Jahr – 2023 ist es Donnerstag, 9. November – haben Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, an einer eintägigen Querschnittserhebung teilzunehmen. Doch, weil das Thema Mangelernährung aus Sicht der Expert:innen so brisant ist, hat es die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) dieses Mal als ganze Woche – "Malnutrition Awareness Week" – definiert. Daher beteiligt sich das UKL auch am Patient:innentag am Mittwoch. Dann dürfen sich Patient:innen und Besucher über alle Formen der Ernährungstherapien informieren und Trinknahrungen, die die idealen Mengen an Nährstoffen enthalten, verkosten. <p>Für Lars Selig, den Leiter des <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-3/Seiten/ernaehrungsteam.aspx">Ernährungsteams am UKL</a>, ist die Aufforderung der DGEM, diesem Thema gleich eine ganze Woche Aufmerksamkeit zu widmen, auf jeden Fall gerechtfertigt&#58; Alle Länder zusammen betrachtet, sei die Zahl unterversorgter Patient&#58;innen weiterhin sehr hoch, dies zeige der &quot;nutritionDay&quot; Jahr für Jahr, meint er.</p> <p>Mehr als 70 Länder nehmen an dieser weltweiten Erhebung teil. In mindestens 35 Sprachen sind die Fragebögen vorhanden. Ziel des &quot;nutritionDay&quot; ist es, das Wissen und das Bewusstsein für Mangelernährung in Gesundheitseinrichtungen zu stärken.&#160;</p> <p>Sieben UKL-Stationen nähmen in diesem Jahr teil - onkologische, chirurgische und internistische Stationen, sagt Ernährungsexperte Selig. Neben Allgemeinem wird auch speziell zu Gewichtsverlauf, Medikamenteneinnahme und dem Essverhalten der Patient&#58;innen gefragt&#58; Ist der Appetit eingeschränkt? Wenn ja, warum? Schmeckt das Essen? Wenn nein, warum?&#160;</p> <p>Zudem wird die Situation vor Ort auf Station erfasst&#58; Wie viele Pflegekräfte, Ärzt&#58;innen und andere Berufsgruppen arbeiten im untersuchten Bereich? Gibt es eine strukturierte Ernährungstherapie, und wie ist diese gestaltet? Nach 30 Tagen folgt eine Evaluation. Anschließend wird geschaut, ob die vor einem Monat erfassten Patient&#58;innen das Klinikum verlassen haben oder ob sie eventuell wieder zurück auf Station sind.</p> <p>&#160;</p> <p>&quot;Bei dieser aufwändigen und umfangreichen Datenerfassung und Dateneingabe helfen uns auch in diesem Jahr Auszubildende des Fachbereichs Diätassistenz der MBFS, unserer <a href="/einrichtungen/akademie/medizinische-berufsfachschule-(mbfs)/allgemeine-informationen">Medizinischen Berufsfachschule des UKL</a>&quot;, erklärt Selig. Die Ergebnisse dieser Erhebung fließen in unzählige internationale und nationale Publikationen ein. Seit 2006 nimmt das UKL regelmäßig - mit Ausnahme der Corona-Jahre 2020 und 2021 - teil.&#160;</p> <p>Seit 2020 werden alle am Leipziger Uniklinikum stationär aufgenommenen Personen mit Blick auf ihren Ernährungsstatus gescreent, um eine drohende oder bestehende Mangelernährung zu erkennen. So bekommt das von Lars Selig und Oberarzt Dr. Haiko Schlögl (ärztlich) geleitete Ernährungsteam automatisierte Informationen, um sich auffälligen Patient&#58;innen ernährungstherapeutisch zu widmen.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Auf Saft- Milch- oder Puddingbasis&#58; Trinknahrung zum Probieren enthält alle nötigen Vitamine und Mineralstoffe</strong></p> <p>Bereits am Mittwoch, 8. November, gibt es für Patient&#58;innen und Besucher etwas zum Verkosten. Dann stehen Lars Selig und sein Team im Foyer von Haus 7 des UKL und bieten nährstoffideale Trinknahrung in verschiedenen Varianten an. Dazu gibt es Rezepte zum Mitnehmen, die gegen Mangelernährung helfen können. Der Ort im Haus 7 nah an der Tagesklinik des <a href="/einrichtungen/uccl">Universitären Krebszentrums (UCCL)</a> ist nicht zufällig gewählt&#58; &quot;Onkologische Patient&#58;innen haben ein höheres Risiko, mangelernährt zu sein, als andere&quot;, sagt Selig, &quot;weil sie oftmals schlechter Nahrung aufnehmen können.&quot; Außerdem sei es für manche sicher einfacher, glaubt der UKL-Ernährungsexperte, an einen Stand als in eine Sprechstunde zum gleichen Thema zu gehen.&#160;</p> <p>Zum Verkosten gibt es spezielle Trinknahrung, die neben ausreichend Kalorien auch noch alle von der Fachgesellschaft DGEM empfohlenen Vitamine und Mineralstoffe enthält. Probiert werden kann das hochkalorische Getränk wahlweise auf Saft- Milch-, Joghurt-, Pudding-, Fruchtmus- oder Pulverbasis. &quot;Man kann es also pur trinken, aber auch in andere Nahrungsmittel oder Mahlzeiten integrieren&quot;, berichtet Lars Selig. So warte auf die Besucher am Stand zum Beispiel ein Schokokuchen, in den die Trinknahrung eingebacken worden ist.</p> <p>&quot;Was viele nicht wissen&#58; Diese Trinknahrung können Ärzt&#58;innen verordnen, dann werden sie von den Krankenkassen bezahlt&quot;, sagt er. &quot;Wir müssen unsere Patient&#58;innen über diese Möglichkeiten aufklären.&quot;&#160;</p> <p>Infos am Stand gibt es darüber hinaus aber auch über Formen der künstlichen Ernährung, etwa für Krebspatient&#58;innen, beispielsweise über Ernährungssonden oder über die Blutbahn.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Stand des Ernährungsteams mit Infos zu Ernährungstherapien und Verkostungsmöglichkeiten von Trinknahrung&#58;</strong></p> <ul> <li>Mittwoch, 8.11.23</li> <li>11 bis 14 Uhr</li> <li>Universitätsklinikum Leipzig</li> <li>Haus 7, Foyer</li> <li>Liebigstraße 22</li> </ul>

Liebigstr. 20, Haus 4
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