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Gesundheit und Arbeit

​​​​​​Repräsentative Studie zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland

Gesundheit und Arbeit 

Quelle Colourbox.pngZwischen Gesundheit und Arbeit besteht eine enge Verbindung. Diese zeigt sich in verschiedenen Aspekten des Berufslebens, die das Wohlbefinden der Beschäftigten positiv beeinflussen und ihre psychische Stabilität fördern können. Dazu zählen beispielsweise ein sicheres Einkommen, langfristige Arbeitsplatzperspektiven, Möglichkeiten zur fachlichen Weiterentwicklung, die Anerkennung der eigenen Arbeitsleistung und unterstützende soziale Beziehungen am Arbeitsplatz. Am Arbeitsplatz können jedoch auch Unstimmigkeiten und Konflikte auftreten. Kleinere Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz sind normal und gehören zum beruflichen Alltag. Davon abzugrenzen sind jedoch systematische, zielgerichtete, und andauernde Verhaltensweisen, die sich gegen eine oder mehrere Personen richten. In diesem Zusammenhang wird von dem Phänomen Mobbing gesprochen. Studien zeigen, dass Mobbing im Arbeitskontext eine erhebliche gesundheitliche Belastung darstellen kann.​

Mobbing in der Arbeitswelt 

Was ist Mobbing? 
Mobbing in der Arbeitswelt kann als ein Prozess definiert werden, der gekennzeichnet ist durch häufig wiederkehrende und persistierende negative beziehungsweise schädigende Verhaltensweisen gegenüber einer Person, welche von der betroffenen Person als unerwünscht erlebt werden und bei dieser das Erleben von Wehr- oder Hilflosigkeit auslösen. 

Erläuterung 
Mobbing kann unter anderem Verhaltensweisen der Anfeindung, Belästigung, Ausgrenzung, Schikane und Bloßstellung umfassen. Im Kontext Arbeit kann Mobbing unabhängig von einem objektiven Machtverhältnis in alle Richtungen gezeigt werden (top-down, horizontal, bottom-up), wobei die betroffene Person sich in einer Situation wiederfindet, in der sie es als schwierig oder unmöglich erlebt, sich dagegen zu wehren. Das Erleben von Mobbing kann in der Folge mit arbeits- und gesundheitsbezogenen Beeinträchtigungen bei den Betroffenen einhergehen.

Repräsentative Studie zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland 
Das Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig führte von Dezember 2022 bis Juni 2024 in Kooperation mit dem Institut und der Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin (IPAS) der Technischen Universität Dresden und unter Mitwirkung der USUMA GmbH eine Studie zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland durch. Das Forschungsprojekt wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und unter fachlicher Begleitung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sowie des wissenschaftlichen Beirats „Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg" des BMAS durchgeführt.

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde mit Hilfe einer systematischen Literaturrecherche ein Vorschlag für eine Definition von Mobbing in der Arbeitswelt erarbeitet, die für den wissenschaftlichen und fachpolitischen Diskurs anschlussfähig ist. Im Weiteren wurde eine repräsentative Telefonbefragung mit N=5.015 abhängig Beschäftigten in Deutschland durchgeführt. Ziel war es, die Verbreitung von Mobbing in der Arbeitswelt bei anhängig Beschäftigten in Deutschland repräsentativ zu erfassen, sowie Erkenntnisse zu beteiligten arbeitsbezogenen und unternehmenskulturellen Faktoren, gesundheitlichen Aspekten, und möglichen Präventions- und Unterstützungsangeboten zu gewinnen. Zudem zielte das Projekt darauf ab, mit Hilfe von N=37 qualitativen Interviews vertiefte Erkenntnisse über mögliche Auslöser, Ursachen, das subjektive Mobbingerleben, gesundheitliche Folgen sowie geeignete Präventionsmaßnahmen aus den Perspektiven von Betroffenen, Führungskräften und Expert:innen heraus zu erfassen. 

Der Studienablauf 
Das Forschungsprojekt folgt einem Mixed-Method-Ansatz bestehend aus quantitativen und qualitativen Arbeitspaketen. Insgesamt besteht das Projekt aus drei Arbeitspaketen. Eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Arbeitspakete finden Sie hier (zur Vergrößerung der Ansicht bitte auf das Bild klicken​)

Projektablauf Skizze Mobbing.png

​Wie kann ich teilnehmen? 
Die repräsentative Studie zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland ist bereits abgeschlossen. Eine Teilnahme ist daher nicht mehr möglich. Am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) werden weitere Studien zu Gesundheits- und Arbeitsthemen durchgeführt. Informationen zu den anderen Studien finden Sie auf unserer Webseite.

​Ergebnisse der Studie 
Die Ergebnisse der Studie stellen die Grundlage für den neuen Mobbing-Report 2024 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) dar. Ausführliche Informationen zur Studiendurchführung und zu den Projektergebnissen sind im Forschungsbericht veröffentlicht. Beide Publikationen werden digital durch das BMAS zur Verfügung gestellt. Die Links finden Sie weiter unten unter den Fachveröffentlichungen. Einige Ergebnisse aus den Berichten finden Sie hier zusammengefasst:

📌 6,5 % der Befragten erleben regelmäßig Mobbing durch Kolleg:innen und/oder Vorgesetzte am Arbeitsplatz 
📌 Besonders betroffen sind jüngere Beschäftigte (18-29 Jahre) im Vergleich zu älteren Beschäftigten 
📌 Auszubildende und Arbeiter:innen, insbesondere Leih- oder Zeitarbeitende, sind häufiger von Mobbing in der Arbeitswelt betroffen als Angestellte und Beamt*innen 
📌 Personen mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status (SES) sind signifikant häufiger von Mobbing durch Kolleg:innen betroffen 
📌 Gesundheitliche Aspekte: Mobbing steht im Zusammenhang mit höherem Stresserleben, depressiven Symptomen, Angst und einer höheren Anzahl an Krankentagen. 
📌 Sind betriebliche Präventionsmaßnahmen ausreichend etabliert? – Betroffene gaben deutlich seltener an, dass es eine offizielle Anlaufstelle am Arbeitsplatz gibt


Fachveröffentlichungen

Mobbingreport-Report 2024

Forschungsbericht zur Repräsentativen Studie zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland

​Aktuelles

Eine aktuelle Pressemeldung der Universität Leipzig: https://www.uni-leipzig.de/newsdeta​il/artikel/wie-haeufig-ist-mobbing-in-der-arbeitswelt-2025-03-03

Projektleitung

​PD Dr. rer. med. habil. Margrit Löbner 
Margrit.Loebner@medizin.uni-leipzig.de

Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller, MPH 
Steffi.Riedel-Heller@medizin.uni-leipzig.de

​​Weitere Ansprechpartnerinnen

​Dr. rer. nat. Franziska Welzel 
Franziska.Welzel@medizin.uni-leipzig.de 
Telefon: 0341 – 97 24563

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Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 15 406 (Chefsekretariat)
Fax:
0341 - 97 15 409
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