Medizin für Jedermann: „Lass dich nicht verbrennen!“ – Prävention und Behandlung von Hautkrebs | | <img alt="" src="/presse/PressImages/pic_20240809111217_7dd4d5a72f.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2024-08-08T22:00:00Z | Leipzig. Ein Bad in der Sonne gehört für viele Menschen zum Sommer dazu, wie Eis essen oder schwimmen gehen. Ohne ausreichenden Schutz riskieren sie jedoch nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch im Alter an Hautkrebs zu erkranken. Unter diesem Begriff werden verschiedene Krebserkrankungen der Haut zusammengefasst, von denen der sogenannte schwarze Hautkrebs der gefährlichere ist. Mit rund 22.000 Neuerkrankungen pro Jahr tritt er – verglichen mit dem hellen oder weißen Hautkrebs mit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr – vergleichsweise selten auf. Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten steigen die Zahlen jedoch seit Jahren an. Das alarmiert Expert:innen wie Prof. Dr. med. Jan-Christoph Simon. Der Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) ist Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten und klärt im Rahmen von Medizin für Jedermann über Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung von Hautkrebs auf. | <p>Anliegen des Vortrags ist es, für das Thema Hautkrebs zu sensibilisieren, denn das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist höher denn je. "Das hat mit zwei Dingen zu tun", erklärt Prof. Dr. med. Jan-Christoph Simon, der auch als Direktor des <a href="/einrichtungen/hauttumorzentrum">Hautkrebszentrums</a> am UKL verantwortlich zeichnet: "Zum einen bildet sich Hautkrebs über viele Jahre bis Jahrzehnte aus. In der Folge registrieren wir immer mehr Patient:innen mit Hautkrebs im mittleren und höheren Alter, die Sonnenschäden in der Kindheit erlitten haben. Zum anderen gehen viele Menschen immer noch unvernünftig mit der Sonne um."</p>
<p>Wesentlicher Faktor hierbei sei ein verändertes Freizeitverhalten: Aufgrund des wärmer werdenden Klimas verbrächten die Menschen mehr Zeit im Freien als früher üblich - und das nicht selten ungeschützt. Zudem erhöhe die Möglichkeit, im Januar nach Thailand oder in die Karibik zu fliegen, die Zahl der Stunden, in denen sie sich intensiver Sonne aussetzten. </p>
<p>Vor diesem Hintergrund, so Prof. Dr. med. Jan-Christoph Simon, werde er seinen Vortrag nutzen, um über die Arten von Hautkrebs, ihre verschiedenen Vorstufen und ihre Behandlung aufzuklären. "Die meiste Zeit aber werde ich darüber sprechen, wie wir uns vor Hautkrebs schützen können, schließlich hat es sich gezeigt, dass man mit dem entsprechenden Lichtschutz auch noch im höheren Alter das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, signifikant senken kann."</p>
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<p><strong><a href="/Seiten/mfj-hautkrebs.aspx">Medizin für Jedermann</a><br></strong>Thema: "Lass dich nicht verbrennen!" - Prävention und Behandlung von Hautkrebs<br><strong>TERMIN:</strong> <strong>Mittwoch, 21. August 2024</strong><br>18.30 - 19.45 Uhr<br>Hörsaal im Haus 4<br><a>www.uniklinikum-leipzig.de/mfj</a></p>
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Mit digitaler Bilderkennung im Kampf gegen den schwarzen Hautkrebs: UKL-Hautklinik mit moderner Technik zur Früherkennung des malignen Melanoms | | <img alt="Die UKL-Hautklinik verfügt über ein eigenes, modernes Fotostudio. Bei der Ganzkörperaufnahme für das erweiterte Hautkrebsscreening stehen die Patient:innen auf Bodenmarkierungen und nehmen definierte Positionen ein, um annähernd den gesamten Körper abbilden zu können. Hier demonstrieren Oberärztin Anna-Theresa Seitz und Hautklinik-Fotograf Philipp Kempka das neue Gerät." src="/presse/PressImages/pic_20240125101554_60d060b946.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2024-01-24T23:00:00Z | Leipzig. Die Dermatologie als stark visuell geprägtes Fachgebiet der modernen Medizin bietet viele Möglichkeiten für den Einsatz digitaler Bilderkennung und –bearbeitung, zum Beispiel bei der automatisierten Analyse von Pigmentmalen wie den bekannten Leberflecken.
Die Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig setzt dazu seit kurzer Zeit ein Ganzkörperaufnahmegerät der neuesten Generation ein, mit dessen Hilfe ein erweitertes Hautkrebsscreening möglich ist. | <p>Die Untersuchungstechnik besteht aus zwei Stufen: der Ganzkörperfotografie (Total Body Mapping), bei der ein Großteil der Hautoberfläche automatisiert erfasst wird und innerhalb weniger Sekunden hochauflösende medizinische Bilddaten generiert werden, sowie der Videodermatoskopie. Bei letzterem handelt es sich um einen hochauflösenden Scan eines einzelnen Leberflecks, um auszuschließen, dass es sich bei diesem Pigmentmal um den gefährlichen schwarzen Hautkrebs handelt. </p>
<p>"Dieses moderne System mit einer 50 Megapixel-Kamera bietet uns mehrere Vorteile", erläutert Dr. Anna-Theresa Seitz, Oberärztin der <a href="/einrichtungen/dermatologie">UKL-Hautklinik</a>, die zusammen mit Klinikdirektor Prof. Jan C. Simon die Initiative für die Anschaffung des Gerätes ergriffen hatte. "Bilder vergangener Untersuchungen können abgespeichert werden. Bei bereits dokumentierten Läsionen erkennt das System durch einen Vorher-Nachher-Vergleich schon geringfügige gutartige oder bösartige Veränderungen im zeitlichen Verlauf, kann aber auch neu hinzugekommene Läsionen nachweisen", sagt Dr. Seitz. </p>
<p>Eine Analysesoftware liefere den Ärzt:innen weitere Hinweise auf Malignität (Bösartigkeit), was die Genauigkeit in der Melanomerkennung deutlich erhöhe, so die UKL-Oberärztin. Hinter der Analysesoftware steckt ein durch "Künstliche Intelligenz" (KI) trainierter Algorithmus, der zuvor mit tausenden ähnlicher Bilder "gefüttert" worden war. "Die Analysesoftware unterstützt uns. Die letzte Entscheidung verbleibt aber immer bei den Ärzt:innen", betont Dr. Anna-Theresa Seitz. </p>
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<p>Das System sei etabliert in großen dermatologischen Zentren und erleichtere die Arbeit sehr, sagt Klinikdirektor Prof. Simon: "Vorher entstanden die Aufnahmen mit einer normalen Kamera. Dann wurden aufwändig Markierungen von Pigmentmerkmalen erstellt, um bei der nächsten Untersuchung mögliche Veränderungen abgleichen zu können", erläutert er. "Heute nimmt man dank der Kombination aus Bodymapping und Videodermatoskopie nur noch ausgewählte Stellen einzeln auf."</p>
<p>Die Inzidenzrate beim malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs, steige an. Vor diesem Hintergrund, Prof. Simon, komme der Prävention eine entscheidende Bedeutung zu. Die Kombination aus Ganzkörperbildern und Videodermatoskopie ausgewählter Stellen sei da besonders bei Hochrisiko-Patient:innen eine effektive Strategie für die Früherkennung von Melanomen.  </p>
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<p>Ein Schönheitsfehler bleibt derzeit: Im Moment übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dieser Leistung noch nicht. </p> |
„FOCUS Gesundheit“: Mediziner:innen des Universitätsklinikums Leipzig in 66 von 124 Kategorien als TOP-Ärzt:innen geführt | | <img alt="Die aktuelle "FOCUS"-Liste belegt die hohe Expertise der UKL-Ärzt:innen." src="/presse/PressImages/pic_20230526103135_79b4864e55.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-05-25T22:00:00Z | Leipzig. Das Magazin "FOCUS Gesundheit" hat im Heft 03/2023 seine "Große Ärzteliste 2023" veröffentlicht. Darin sind über 4200 Mediziner:innen verzeichnet.
Expert:innen des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) sind für 66 der untersuchten 124 Erkrankungen und Fachbereiche als "herausragende Spezialist:innen", so das Magazin, aufgeführt.
Die Nennungen im Einzelnen: | <p><strong>Atemwege & Immunsystem:</strong></p>
<p>Allergologie: Prof. Jan-C. Simon, Prof. Regina Treudler</p>
<p>Asthma: Prof. Hubert Wirtz</p>
<p>COPD: Prof. Hubert Wirtz</p>
<p>Infektiologie: Prof. Christoph Lübbert</p>
<p>Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Prof. Regina Treudler</p>
<p>Tropenmedizin: Prof. Christoph Lübbert</p>
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<p><strong>Augen:</strong></p>
<p>Netzhauterkrankungen: Prof. Focke Ziemssen</p>
<p>Strabologie: Prof. Focke Ziemssen, Prof. Ina Sterker</p>
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<p><strong>Diabetes:</strong></p>
<p>Diabetische Augenerkrankungen: Prof. Focke Ziemssen</p>
<p>Diabetologie: Prof. Wieland Kiess, Prof. Matthias Blüher</p>
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<p><strong>Gehirn & Nerven:</strong></p>
<p>Parkinson: Prof. Joseph Claßen</p>
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<p><strong>Geriatrie & Palliativmedizin:</strong></p>
<p>Palliativmedizin: Prof. Sebastian Stehr</p>
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<p><strong>Gynäkologie & Geburt: </strong></p>
<p>Gynäkologische Operationen: Prof. Bahriye Aktas</p>
<p>Risikogeburt & Pränataldiagnostik: Prof. Holger Stepan</p>
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<p><strong>Haut- und Schönheit:</strong></p>
<p>Bodylift: Prof. Stefan Langer</p>
<p>Brustchirurgie: Prof. Bahriye Aktas</p>
<p>Dermatologische Lasertherapie: Prof. Sonja Grunewald</p>
<p>Lidkorrektur: Prof. Niels Pausch</p>
<p>Lip- und Lymphödem: Prof. Stefan Langer</p>
<p>Nasenkorrektur: Prof. Andreas Dietz, Prof. Niels Pausch</p>
<p>Neurodermitis: Prof. Jan-C. Simon, Prof. Regina Treudler</p>
<p>Ohrkorrektur: Prof. Andreas Dietz</p>
<p>Plastische Wiederherstellungschirurgie: Prof. Stefan Langer</p>
<p>Psoriasis: Prof. Jan-C. Simon</p>
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<p><strong>Herz & Gefäße:</strong></p>
<p>Interventionelle Kardiologie: Prof. Ulrich Laufs</p>
<p>Kardiologische Sportmedizin: Prof. Ulrich Laufs</p>
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<p><strong>Hormone & Stoffwechsel:</strong></p>
<p>Endokrine Chirurgie: Prof. Nada Rayes</p>
<p>Endokrinologie & Fettstoffwechsel: Prof. Matthias Blüher, Prof. Ulrich Laufs</p>
<p>Ernährungsmedizin: Prof. Matthias Blüher, Prof. Albrecht Hoffmeister, Prof. Wieland Kiess</p>
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<p><strong>Kinder:</strong></p>
<p>Kinderendokrinologie /-diabetologie: Prof. Wieland Kiess</p>
<p>Kinderorthopädie: Dr. Eckehard Schumann</p>
<p>Kinderzahnheilkunde: Prof. Christian Hirsch</p>
<p>Neonatologie: Prof. Ulrich Thome, </p>
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<p><strong>Knochen & Gelenke:</strong></p>
<p>Ellenbogenchirurgie: Prof. Pierre Hepp</p>
<p>Hüftchirurgie: Prof. Andreas Roth</p>
<p>Kniechirurgie: Prof. Pierre Hepp, Prof. Andreas Roth</p>
<p>Schulterchirurgie: Prof. Pierre Hepp</p>
<p>Unfallchirurgie: Prof. Christian Kleber</p>
<p>Wirbelsäulenchirurgie: Prof. Christoph Heyde  </p>
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<p><strong>Krebs: </strong></p>
<p>Blasenkrebs: Prof. Jens-Uwe Stolzenburg</p>
<p>Gynäkologische Tumoren: Prof. Bahriye Aktas</p>
<p>Knochen- und Weichteiltumoren: Prof. Florian Lordick</p>
<p>Kopf-Hals-Tumoren: Prof. Andreas Dietz, Prof. Florian Lordick</p>
<p>Leukämie & Knochenmarkerkrankungen: Prof. Uwe Platzbecker</p>
<p>Lungentumoren: Prof. Hubert Wirtz </p>
<p>Lymphome: Prof. Uwe Platzbecker</p>
<p>Nierenkrebs: Prof. Jens-Uwe Stolzenburg</p>
<p>Prostatakrebs: Prof. Jens-Uwe Stolzenburg </p>
<p>Strahlentherapie: Prof. Nils Nicolay</p>
<p>Tumoren des Verdauungstrakts: Prof. Florian Lordick, Prof. Ines Gockel</p>
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<p><strong>Magen, Darm & Bauch:</strong></p>
<p>Adipositas-Chirurgie: Prof. Arne Dietrich</p>
<p>Antirefluxchirurgie: Prof. Ines Gockel</p>
<p>Bauchchirurgie: Prof. Ines Gockel</p>
<p>Gastrointestinale Endoskopie: Prof. Albrecht Hoffmeister</p>
<p>Hepatologie & Leberchirurgie: Prof. Daniel Seehofer</p>
<p>Proktologie: PD Dr. Sigmar Stelzner</p>
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<p><strong>Mund, Kiefer, Gesicht & Zähne:</strong></p>
<p>Ästhetische Zahnheilkunde: Prof. Rainer Haak</p>
<p>Endodontie: Prof. Rainer Haak</p>
<p>Oralchirurgie: Prof. Bernd Lethaus</p>
<p>Orthognathe Chirurgie: Prof. Bernd Lethaus</p>
<p>Parodontologie: Prof. Rainer Haak, Prof. Holger Jentsch, Prof. Dirk Ziebolz</p>
<p>Rekonstruktive Chirurgie: Prof. Bernd Lethaus, Prof. Niels Pausch</p>
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<p><strong>Psyche: </strong></p>
<p>Depressionen: Prof. Matthias Schroeter</p>
<p>Essstörungen: Prof. Anette Kersting</p>
<p>Schizophrenie: Prof. Georg Schomerus</p>
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<p><strong>Radiologie & Nuklearmedizin:</strong></p>
<p>Nuklearmedizin: Prof. Osama Sabri</p> |
Atemnot nach dem Soja-Drink | | <img alt="Einige Lebensmittel, die zu einer veganen Ernährung gehören, können bei manchen Menschen sogar schwere allergische Reaktionen auslösen." src="/presse/PressImages/pic_20220504103057_f164cf2338.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-05-03T22:00:00Z | Leipzig. Sich vegan zu ernähren, steht derzeit bei vielen Menschen hoch im Kurs. Doch viele bei Veganer:innen beliebte Hauptnahrungsmittel sind potente Allergene, zum Beispiel Hülsenfrüchte, und können bei Verzehr unangenehme oder sogar gefährliche Reaktionen im Körper auslösen. Betroffene sollten entsprechende Symptome genau beobachten, gegebenenfalls ihre Ernährung umstellen oder sich ärztlich beraten lassen, meint UKL-Allergologin Prof. Regina Treudler. Auch bei Pollenallergikern können zum Beispiel bestimmte Obstsorten verstärkte Symptome hervorrufen. | <p>In Deutschland haben sich mittlerweile viele Menschen entschlossen, sich aus den vielfältigsten Gründen vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren - prinzipiell ein Vorhaben mit vielen positiven Aspekten. Doch weil nicht wenige pflanzliche Nahrungsmittel auch potente Allergene sind, kann dies für Veganer:innen zum Problem werden. "Hierzu zählen vor allem Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen, Soja oder Erdnüsse", berichtet Prof. Regina Treudler, leitende Oberärztin der <a href="/einrichtungen/dermatologie">Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie</a> am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) und Leiterin von <a href="/einrichtungen/lica">LICA (Leipziger Interdisziplinäres Centrum für Allergologie)</a>. "Aber auch Baumnüsse wie Cashew-, Hasel- oder Macadamia-Nüsse sind potente Allergene." </p>
<p>Eine kribbelnde Zunge, Schwellungen im Mund-Rachen-Raum oder an den Lippen, aber auch Übelkeit und Erbrechen - allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel äußern sich vielfältig. "Im schlimmsten Fall kann es zu einem allergischen Schock mit Hautausschlag, Atemnot oder Blutdruckabfall kommen", erklärt die UKL-Expertin. </p>
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<p><strong>Säureblocker können Allergiebildung begünstigen</strong></p>
<p>Nahrungsmittelallergien entstehen meist im frühen Kindesalter. In vielen Fällen spricht man dann aber noch von Unverträglichkeiten bei Kuhmilch und Hühnereiern, an die sich der junge Körper erst "gewöhnen" muss. Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann es zu sogenannten Kreuzreaktionen von Pollen und Nahrungsmitteln kommen, beispielsweise Birke und Äpfel oder Birke und Soja. <br>"Schwere Allergien etwa auf Hülsenfrüchte manifestieren sich leider manchmal auch erst im Erwachsenenalter, ohne dass wir die Gründe hierfür kennen", erklärt Prof. Treudler. <br>Bekannt sei jedoch zum Beispiel, so meint sie, dass die häufige Einnahme sogenannter Säureblocker die Ausbildung von Nahrungsmittelallergien bei Erwachsenen begünstige. "Eben schlecht verdautes Essen, das immunologisch aktiv ist", beschreibt es die Fachärztin mit einfacheren Worten. </p>
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<p>Auch für Anhänger einer glutenfreien Ernährung hat Treudler einen wichtigen Ratschlag: "Eine glutenfreie Ernährung sollte nicht leichtfertig begonnen werden", so die Leipziger Expertin der UKL-Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, "oft liegen hier Fehleinschätzungen zu Grunde. Nicht jedes körperliche Unwohlsein oder jede Missstimmung lässt sich auf eine Nahrungsmittelallergie zurückführen." Hinzu käme noch, so meint sie, dass viele Ersatznahrungsmittel einen hohen Zuckergehalt aufwiesen. </p>
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<p>Wie können eventuell Betroffene erkennen, dass eine Nahrungsmittelallergie vorliegt? "Wer immer wieder ungewöhnliche Körperreaktionen in einen unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel bringen kann - also etwa eine Stunde danach -, der sollte zunächst einmal anfangen, eine Art Tagebuch zu führen", sagt Prof. Regina Treudler. Wenn sich die Beobachtungen bestätigen, oder aber nach einer schweren Reaktion, sollte der Gang zu medizinischen Expert:innen erfolgen - am besten in einem fachlichen Zentrum wie dem LICA, an dem neben Allergie-Expert:innen verschiedener Fachdisziplinen aus den Bereichen HNO, Pädiatrie, Labor- und Zahnmedizin auch Ernährungswissenschaftler:innen des Leipziger Uniklinikums mitarbeiten. </p>
<p>Denn, so betont Allergologin Treudler, "gerade betroffene Veganer:innen benötigen eine spezifische Ernährungsberatung, um keine Mängel beispielweise bei der Eiweißzufuhr zu produzieren." </p>
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<p>LICA: <a href="/einrichtungen/lica">https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/lica</a></p> |
Pollenflug: Was der Klimawandel für Allergiker bedeuten kann | | <img alt="UKL-Allergologin Prof. Regina Treudler und ihre Kolleg:innen am LICA untersuchen in jedem Jahr die Entwicklung des Pollenflugs in der Stadt Leipzig und darüber hinaus." src="/presse/PressImages/pic_20220411104339_09fee4e541.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-04-10T22:00:00Z | Leipzig. Auswirkungen eines möglichen Klimawandels auf Menschen, die an Allergien leiden, zeigen sich bereits heute: Längere Wärmeperioden verlängern auch die Pollensaison, neue Pflanzenarten erobern Räume in Städten wie Leipzig und selbst die Renaturierung von Tagebauten begünstigt die Ausbreitung allergener Pflanzen. Und dann wären da noch die ganz "normalen" Probleme, mit denen Pollenallergiker zu kämpfen haben: Kreuzreaktionen zum Beispiel mit Obstsorten. | <p>Pollenallergiker haben in diesen Wochen wieder wenig zu lachen - es ist "Saison". Als wären die Symptome, die gerade die Birkenpollen bei vielen auslösen, nicht schon genug, kommt es bei "Birke" auch noch oft zu Kreuzreaktionen mit manchen Obstsorten. </p>
<p>Prof. Regina Treudler, leitende Oberärztin der <a href="/einrichtungen/dermatologie">Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie</a> am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) und Leiterin von <a href="/einrichtungen/lica">LICA (Leipziger Interdisziplinäres Centrum für Allergologie)</a>: "Betroffene haben besonders starke Symptome auf zum Beispiel Äpfel, wenn gerade die Birkenpollen fliegen." Solche Kreuzreaktionen gibt es unter anderem auch mit Kirschen, Pfirsichen, aber ebenso mit Sellerie, Hasel- und Erdmüssen oder Soja.</p>
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<p><strong>Wirkung einer Hyposensibilisierung: Auf genaue Voruntersuchung kommt es an</strong></p>
<p>Wer als Pollenallergiker:in mit Atemwegsproblemen an eine Hyposensibilisierung denkt, braucht zuvor eine wirklich genaue Untersuchung, worauf man allergisch ist: "Denn anstelle der viel zitierten Birke, an die viele sehr schnell denken, könnte es auch die Esche sein, statt der erwarteten Gräser könnte eine Allergie auf Brennnessel vorliegen. Wir kennen solche Fälle", schildert Prof. Treudler. "Ist eine Hyposensibilisierung gewünscht, muss alles klar ermittelt sein, sonst bleibt das Ganze nicht hinreichend wirksam", betont sie. Eine solche Voruntersuchung können Expert:innen, wie an dem von ihr geführten Leipziger Interdisziplinärem Centrum für Allergologie (LICA), am besten. </p>
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<p><strong>Ambrosia und der Götterbaum breiten sich aus<br></strong>Aktuell wird durch das LICA interdisziplinär unter Beteiligung der HNO-, der Kinderklinik sowie der Labormedizin des UKL und in Kooperation mit dem Umweltforschungszentrum Leipzig und dem Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung intensiv untersucht, was der Klimawandel für Pollenallergiker bedeutet.</p>
<p>So verlängert sich die Pollensaison durch ausgedehntere Wärmeperioden. "Neue Arten wie Ambrosia und Götterbaum können sich zunehmend ausbreiten und immer größere Bedeutung für Allergiker gewinnen. Die Renaturierung von Tagebauten begünstigt ebenfalls die Ausbreitung allergener Pflanzen", betont Prof. Jan C. Simon, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, der zusammen mit Prof. Treudler und Kooperationspartnern weitere Arbeiten auf diesem Gebiet vorbereitet.</p>
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<p>Einen genauen Blick auf die aktuelle Pollenflugsituation erhalten Betroffene und Interessierte auf der LICA-Seite im Internet: <a href="/einrichtungen/lica">https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/lica.</a> </p> |