Entwicklung der vergangenen Jahre: Mehr Handschuhe statt Desinfektion | | <img alt="Müssen es wirklich Einmalhandschuhe sein oder ist Händedesinfektion nicht die bessere Wahl? UKL-Hygieneexpertin Prof. Iris Chabery rät zu überlegtem Einsatz von Handschuhen." src="/presse/PressImages/pic_20230504142814_74cb35426f.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-05-03T22:00:00Z | Leipzig. Zum diesjährigen Welthändehygienetag am 5. Mai warnt die leitende Hygienikerin des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) vor unüberlegtem und somit oft unnötigem Einsatz von Einmal-Handschuhen besonders im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Prof. Iris Chaberny ist besorgt: "Während der Corona-Pandemie, aber auch noch danach ist der Verbrauch von Handschuhen gestiegen. Das aber ist ein falscher Weg!" | <p>Als Beleg kann die Direktorin des <a href="/einrichtungen/hygiene">Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin</a> des UKL Zahlen aus dem eigenen Haus nutzen. Demnach stiegen trotz einer UKL-weiten sehr guten Händedesinfektionsrate in den Pandemiejahren die Verbräuche von Untersuchungshandschuhen: Von 94.000 Packungen zu je 150 Stück im Jahr 2019 auf knapp 106.000 im Jahr 2021 und noch immer etwas mehr als 97.000 im vergangenen Jahr. "Dabei bewerten wir aus Sicht der Krankenhaus-Hygiene schon die jährlich 94.000 Packungen als eigentlich zu viel", betont Prof. Chaberny. </p>
<p>Denn die Handschuhe, so hebt die Hygiene-Expertin hervor, vermittelten vor allem dem Träger ein falsches Gefühl von Sicherheit: "Sie sind nicht wichtig für die Sicherheit der Patient:innen, sondern in erster Linie Eigenschutz." Gar nicht selten komme es dann aber vor, dass die Handschuhe 'vergessen' werden und weitere Personen oder andere Dinge berührt oder sie sogar mehr als einmal benutzt würden. "Zu Corona-Zeiten ist beispielsweise oft mit Handschuhen geimpft worden - das ist aber grundsätzlich nicht nötig", erklärt Prof. Iris Chaberny. </p>
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<p>Daher plädiere sie für einen vernünftigen und gezielten Einsatz der Finger- und Handhüllen aus extra dünnem Plastik nur für Tätigkeiten, bei denen aus Gründen des Arbeitsschutzes ein Kontakt mit infektiösen Materialien wie Blut, Urin oder Sekreten zu erwarten ist und ansonsten eine stärkere Rückkehr zur korrekten Händedesinfektion. "Die Nutzer:innen sollten sich vorher immer fragen, brauche ich wirklich Handschuhe oder ist eine regelkonform durchgeführte Händedesinfektion nicht die bessere Wahl", so Chaberny. </p>
<p>Für sie als Befürworterin einer regelmäßigen Desinfektion ist die Antwort hier klar. Und um die Verbrauchszahlen bei Handschuhen auch noch weiter und unter das Vor-Corona-Niveau zu senken, wollen sich die Expert:innen am UKL nun zusammensetzen und Maßnahmen erarbeiten. </p>
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<p>Am Freitag, 5. Mai, sind Prof. Chaberny und ihr Team von 9 bis 11 Uhr dazu auch mit einem Stand im Foyer des Zentrums für Frauen- und Kindermedizin (Haus 6) vor Ort, um Patient:innen, Besucher:innen und Mitarbeitende auf das wichtige Thema der Händehygiene aufmerksam zu machen.</p> |
Ergebnisse der EFFECT-Studie mit Spannung erwartet | | <img alt="Die Einhaltung aller hygienischen Vorschriften ist gerade in einem hochsensiblen Krankenhausbereich von immenser Bedeutung." src="/presse/PressImages/pic_20220908110247_a6e3ec7373.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-09-07T22:00:00Z | Leipzig. Ärzte, Hygiene- und Umweltmediziner, Gesundheits- und Krankenpfleger mit der Weiterbildung zur Hygienefachkraft, Hygienebeauftragte und Gesundheitsaufseher werden vom Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am Universitätsklinikum Leipzig zu den Krankenhaushygienetagen eingeladen. Die Veranstaltung am 13. und 14. September findet auch in diesem Jahr im Hybridformat statt: Es wird neben einem unlimitierten Angebot zur digitalen Teilnahme auch Möglichkeiten für Präsenzplätze geben. | <p>Nach Auskunft von Prof. Iris Chaberny, Direktorin des <a href="/einrichtungen/hygiene">Hygieneinstituts am UKL</a>, werden aktuelle und praxisnahe Vorträge und Berichte erwartet. Dazu zählen praktische Erfahrungen von Compliance-Beobachtungen aus einer OP-Abteilung, der Effekt von verschiedenen antiseptischen Waschungen, Besonderheiten in der Hygiene bei der neurologischen Rehabilitation von Patienten mit multiresistenten Erregern oder das Einhalten von Leitlinien im Umgang mit peripheren Venenkathetern.</p>
<p>"Mit Spannung erwarten wir auch die Ergebnisse unserer langjährigen, klinischen EFFECT-Studie", kündigt Prof. Chaberny an. "Diese von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Studie untersucht die Wirkung der täglichen Waschung von Patienten mit Octenidin-getränkten Waschhandschuhen auf Krankenhausinfektionen in Intensivstationen. Wir sind stolz darauf, dass wir diese Studie unter Mitwirkung der teilnehmenden Kliniken und Projektpartner über viele Jahre hinweg haben durchführen können. Die mit Spannung erwarteten Studienergebnisse stellen wir im September vor."</p>
<p>Zudem werden verschiedene Workshops angeboten. Dazu gehören "Gestaltung praxisnaher Hygiene-Schulungen", "Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen in der Krankenhaushygiene" und "Bau und Technik aus krankenhaushygienischer Sicht". <br><br></p>
<p><strong>Leipziger Krankenhaushygienetage 2022</strong><br>Universitätsklinikum Leipzig<br>13. und 14. September <br>Großer Hörsaal im Haus E (Studienzentrum)<br>Liebigstraße 27, 04103 Leipzig<br><br></p>
<p><a href="http://www.ukl-live.de/krankenhaushygienetage">www.ukl-live.de/krankenhaushygienetage </a></p> |
Pandemie hat bei Bevölkerung das Hygienewissen gestärkt | | <img alt="Gründliche Händehygiene entfernt wirksam Krankheitserreger von den Händen und unterbricht so die Weiterverbreitung vieler Infektionskrankheiten." src="/presse/PressImages/pic_20220502111329_8b1fbe7f16.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-05-01T22:00:00Z | Leipzig: Zwei Jahre Corona-Pandemie haben die Grundlagen der Hygiene bei vielen Menschen verinnerlicht. "Gerade mit Blick auf die Basishygiene kann man heute sagen: Nicht nur Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens, sondern jede und jeder weiß, wie man sich die Hände desinfiziert", sagt Prof. Dr. Iris Chaberny, Direktorin des Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). | <p>Zwar sei mittlerweile deutlich geworden, dass die meisten Covid-19-Ansteckungen über die Luft, also über Aerosole, erfolgten. Aber klar sei auch, dass eine regelmäßige und gründliche Händehygiene wirksam Krankheitserreger von den Händen entfernt und damit die Weiterverbreitung nicht nur von Corona-Viren, sondern vieler Infektionskrankheiten z.B. von Magen-Darm-Infektionen unterbricht. </p>
<p>Während der Corona-Pandemie mussten die Menschen auf so vieles zu achten: auf Abstand, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, regelmäßiges Lüften und gründliches Händewaschen. "Im medizinischen Bereich ist gerade die Händehygiene die Basis von allem", so <a href="/einrichtungen/hygiene">Prof. Chaberny</a>. "Deshalb nutzen wir den Welt-Händehygienetag, um auf diese Basishygiene aufmerksam zu machen." Der 5. Mai wurde deshalb als Aktionstag der Händehygiene gewählt, weil der 5. Tag des 5. Monats, also zweimal fünf, für die zweimal fünf Finger der Hände stehen.</p>
<p>Am 5. Mai wird schwerpunktmäßig in einem Funktionsbereich des UKL dieser von der WHO eingeführte Welttag zelebriert. Die Mitarbeiter:innen des Hygiene-Instituts werden morgens bei der Ärztlichen Fortbildung das Thema Händehygiene ansprechen und vertiefen. Sie werden Ärzt:innen und Pflegekräfte bei Eingriffen begleiten, im ambulanten Bereich das medizinische Personal und auch Patient:innen einbeziehen und auf Station gemeinsam mit den Pflegekräften und Ärzt:innen die Einbettung der Händedesinfektion in die Untersuchungs- und Behandlungsabläufe optimieren.</p>
<p>"Auf diesen Tag freuen sich alle Mitarbeiter:innen des Instituts", betont Prof. Chaberny. "Denn in den harten Pandemiezeiten mussten sie viel zusätzlich leisten. Nun können sie sich schrittweise wieder auf ihre Kernarbeit konzentrieren, die in einem Krankenhaus tagtäglich wichtig ist."</p> |
Goldenes Zertifikat der „Aktion saubere Hände“ für Universitätsklinikum Leipzig | | <img alt="Das UKL hat erneut das Goldene Zertifikat der „Aktion saubere Hände“ bekommen." src="/presse/PressImages/pic_20210913103359_0ef635b07e.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2021-09-12T22:00:00Z | Leipzig. Erneut hat das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) die Kriterien der bundesweiten "Aktion Saubere Hände" so eindrucksvoll erfüllt, dass ein Zertifikat in Gold vergeben werden konnte. "Ich bin sehr stolz, dass die Mitarbeiter des Klinikums sich trotz der Pandemie-Situation so ins Zeug gelegt haben, dass die vielen Anforderungen erfüllt wurden", so Prof. Dr. Iris Chaberny, Direktorin des Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am UKL. "Die Compliance-Beobachtungen, die wir auf den einzelnen Stationen vornehmen, sind sehr aufwändig. Umso schöner ist es, das Zertifikat in den Händen zu halten." | <p>Die Mitarbeiter des Instituts beobachten auf den Stationen, wie gut dort mit der Händehygiene, die bekanntlich die wichtigste Maßnahme der Basishygiene darstellt, umgegangen wird. "Dabei wird von uns nach kurzer Zeit eine Rückmeldung an die Stationen gegeben, wofür die Pflegekräfte und das ärztliche Personal auch sehr dankbar sind. Wir sehen bei unseren Beobachtungen übrigens auch überflüssige Hygienemaßnahmen und machen darauf aufmerksam. Das ist natürlich nicht so schlimm, wie es das Gegenteil wäre. Aber auch ein Zuviel an Händehygiene muss nicht sein", so Prof. Chaberny.</p>
<p>Wie die Institutsleiterin weiterhin sagt, freuen sich die Mitarbeiter, dass es jetzt auch wieder um die Händehygiene im Sinne eines breit gefächerten Infektionsschutzes und nicht ausschließlich um Schutzmaßnahmen gegenüber SARS-CoV-2-Infektionen gehe. Diese anspruchsvollen und belastenden Hygienemaßnahmen konnten seit dem Frühsommer reduziert werden. Prof. Chaberny zollt den UKL-Mitarbeitern Anerkennung für die buchstäblich saubere Arbeit, die nicht nur dann erfolgt, wenn kontrolliert wird, sondern als Teil der Alltagsroutine festgestellt und dokumentiert werden konnte.</p>
<p>Die "Aktion Saubere Hände" ist eine nationale Kampagne zur Beachtung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen. Damit hat sie, basierend auf der Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) "Clean Care is Safer Care", eine verbesserte Patientensicherheit zum Ziel. Denn durch eine gute Händedesinfektion des medizinischen Personals in Gesundheitseinrichtungen wird die Übertragung von Erregern vermieden und die damit verbundene Gefahr von Infektionen reduziert. An der Aktion beteiligen können sich neben Krankenhäusern auch Alten- und Pflegeheime sowie ambulante Einrichtungen.</p>
<p>Die "Aktion Saubere Hände" zeichnet Gesundheitseinrichtungen, die sich besonders intensiv um die Händehygiene bemühen, mit Zertifikaten in den Klassen Bronze, Silber und Gold aus. Die Staffelung in drei Stufen ermöglicht die Darstellung der unterschiedlichen Niveaus, die erreicht wurden.</p>
<p>Neben der "Aktion Saubere Hände" zielt auch der Tag der Händehygiene auf eine einfache und zugleich effektive Alltagshygiene. Der Tag der Händehygiene findet jeweils am 5.5. jedes Jahres statt. Die zwei Fünfen im Datum stehen für die fünf Finger jeder Hand.</p> |
Auf allen Kanälen: Leipziger Krankenhaushygienetage 2021 im hybriden Format | | <img alt="Saubere Hände sind für die Hygiene – auch und besonders im Krankenhaus - von großer Bedeutung. Unter UV-Licht kann sichtbar werden, ob sie richtig gereinigt und desinfiziert wurden." src="/presse/PressImages/pic_20210903104415_e3d525daf9.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2021-09-02T22:00:00Z | Leipzig. Mit einem Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltungen starten die mittlerweile 7. Leipziger Krankenhaushygienetage am Universitätsklinikum Leipzig erneut als hybrides Format – "auf allen Kanälen". Weil die Mischung aus Vor-Ort- und internetbasierten Angeboten im vergangenen Jahr die Teilnehmer überzeugte, haben sich die Organisatoren für eine Wiederholung entschieden. Am 7. und 8. September stehen Fachvorträge, Workshops und Diskussionen auf der Tagesordnung. | <p>"2020 hatte uns die COVID-19-Pandemie voll im Griff und jeden Einzelnen von uns stark beansprucht. Mit viel Einsatz und Flexibilität konnten wir mit der Umgestaltung der Krankenhaushygienetage als Hybridveranstaltung erste Erfahrungen sammeln, bevor die nächste Welle der Pandemie wieder unseren Arbeitsalltag bestimmte", sagt die wissenschaftliche Leiterin Prof. Iris Chaberny, Direktorin des <a href="/einrichtungen/hygiene">Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am UKL</a>, die gemeinsam mit ihrer Berliner Kollegin Dr. Doris Weitzel-Kage moderierend durch das zweitägige Programm führen wird. </p>
<p><br>Neben Vorträgen und Erfahrungsberichten zum Schwerpunktthema der Pandemie warten auf die Teilnehmer spannende Berichte zu aktuellen Forschungsprojekten und Studien. So werden beispielsweise die Daten zur abgeschlossenen WACH-Studie vorgestellt. "WACH" steht für Wundinfektion und Antibiotikaverbrauch in der Chirurgie. Prof. Nils Olaf Hübner aus Greifswald präsentiert Ergebnisse aus dem AHOI-Projekt, nämlich wie Patienten aktiv in die Infektionsprävention eingebunden werden können. Über ihre Erfahrungen der vergangenen anderthalb Jahre bei der Pandemiebewältigung werden Hygienefachkräfte aus Halle und Leipzig berichten. </p>
<p>Angepasst wurden neben dem Veranstaltungsformat auch die Workshop-Formate. So gibt es einen rein digitalen Workshop zum Thema: "Bau und Technik aus krankenhaushygienischer Sicht - von der Planung bis zur Havarie" am ersten Tag sowie ein Mehrfachangebot an beiden Tagen in Präsenz zum Thema "PVK - von Anlage, Materialien, Pflege bis Verbandwechsel als Beispiel zur didaktischen Konzeption einer Fortbildung".</p>
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<p>Mit dem erstmals für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer angebotenen "Get-together" im Bayerischen Bahnhof als zusätzlicher Möglichkeit zum Austausch mit dem Leipziger Team und den Referentinnen und Referenten, feiert ein weiterer Veranstaltungsbaustein seine Premiere.</p>
<p>Sollte der angebotene Mix auch dieses Mal die Teilnehmer überzeugen, kann sich Prof. Chaberny vorstellen, dieses Format weiter beizubehalten. "Bedanken möchte ich mich vor allem auch für die Bereitschaft unserer Referentinnen und Referenten, nach Leipzig zu kommen. Ich möchte nicht auf den Präsenzteil verzichten, auch wenn das gerade für uns Moderatorinnen eine gewisse Herausforderung bedeutet, alle Teilnehmer auf sämtlichen Kanälen zu erreichen."</p>
<p>Für den kollegialen Austausch der Teilnehmer untereinander ist zudem ein "Virtueller Stehtisch" eingerichtet worden, ein interaktiver Chatroom für die digitalen Teilnehmer. Und mit den "Blind Dates im Blauen Salon" steht in den Pausen ein weiteres digitales Format zur Verfügung, um mit den Experten in direkten Austausch treten zu können. </p> |