Dr. Susanne Kolbe-Busch leitet Krankenhaushygiene | | <img alt="Dr. Susanne Kolbe-Busch leitet seit Jahresanfang das Institut für Krankenhaushygiene und Umweltmedizin." src="/presse/PressImages/pic_20240117104546_9607461cdb.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2024-01-16T23:00:00Z | Leipzig. Seit dem 1. Januar 2024 leitet Dr. Susanne Kolbe-Busch das Institut für Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). Die erfahrene Fachärztin für Hygiene und für Labormedizin übernimmt damit nach drei Jahren als Stellvertreterin den Staffelstand von Prof. Iris Chaberny, die das Institut aufgebaut hat. | <p>"Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe mit einem großartigen Team, mit dem ich schon in den letzten herausfordernden Pandemiejahren arbeiten durfte", sagt Dr. Kolbe-Busch. Nach drei Jahren als Oberärztin und Stellvertretung der Leiterin übernimmt die 56-Jährige nun die Leitung des 2014 geschaffenen <a href="/einrichtungen/hygiene">Instituts</a>. </p>
<p>Zuvor hatte sie bereits vier Jahre die Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Düsseldorf verantwortet, wo sie insgesamt fast 15 Jahre lang tätig war. Zusammen mit den sieben Jahren im Gesundheitsamt in Solingen hat Dr. Kolbe-Busch, die vor dem Medizinstudium eine Ausbildung als MTA absolviert hat, so mehrere Seiten des Infektionsschutzes kennengelernt. In ihrer Zeit am Uniklinikum Düsseldorf absolvierte sie ergänzend zu ihrer Dissertation in der Klinischen Chemie noch eine Weiterbildung als Fachärztin für Laboratoriumsmedizin. <br>Von dieser reichen Erfahrung kann nun das UKL profitieren. "Wir sind sehr froh, dass Dr. Susanne Kolbe-Busch sich für diese neue Aufgabe an unserem Klinikum entschieden hat und wir so, trotz des Wechsels an der Institutsspitze, Kontinuität an dieser für ein Klinikum der Supramaximalversorgung  sehr wichtigen Stelle haben", sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand am UKL.<br><br></p>
<p>Denn die Krankenhaushygiene sichert mit der Festlegung und Kontrolle der Hygieneordnung die Rahmenbedingungen für die Einhaltung des Infektionsschutzes an einem Klinikum. "Dabei ist es uns wichtig, die Maßnahmen immer wieder auf ihre Wirksamkeit zu hinterfragen und die Prozesse nicht aufwändiger, sondern vor allem zielführend zu gestalten", beschreibt die neue Institutsdirektorin. Hohe Patientensicherheit muss dabei mit einem gezielten Ressourceneinsatz einhergehen, ist sie überzeugt. Eines ihrer Ziele für die kommenden Monate ist es daher auch, die klinische Orientierung des Instituts noch weiter zu vertiefen. "Wir wollen noch näher an die Kliniken heranrücken, denn unsere Aufgabe ist es ja, die Patientenversorgung bestmöglich zu unterstützen." Daher soll das 25-köpfige Team des Instituts, das sich aus 8 Professionen zusammensetzt, unter anderem mehr und regelmäßig an den sogenannten "ABS-Visiten" (Antibiotic-Stewardship) zur Sicherung des rationalen Einsatzes von Antibiotika teilnehmen. "Insgesamt werden wir viel Zeit vor Ort in den Kliniken einplanen, um gemeinsam mit den Teams dort dafür zu sorgen, dass wir unseren hohen Hygienestandard anhaltend sicherstellen können." </p>
<p>Dazu gehören auch regelmäßige Schulungen, die ergänzend zu den beliebten Workshops um digitale Formate ergänzt werden sollen. Generell müsse die Klinikhygiene die eigene Digitalisierung vorantreiben, ist Kolbe-Busch überzeugt. "Wir haben immer neue Maßnahmen abzusichern, eine Vielzahl von Aufzeichnungs- und Bewertungspflichten von nosokomialen Infektionen - um dem auf einem guten Niveau nachkommen zu können, müssen wir uns vom umständlichen Zusammentragen von Informationen aus verschiedenen digitalen Quellen lösen". Inhaltlich sind die täglichen Herausforderungen dagegen trotz veränderter Rahmenbedingungen wie globalisierter Menschen- und damit Infektionsströmen ähnlich geblieben, resümiert die zweifache Mutter mit Blick auf 30 Berufsjahre: "Unsere Aufgabe ist es, Infektionen zu vermeiden - welche genau, spielt da fast keine Rolle. Und dafür müssen wir die jeweils besten Methoden einsetzen und dafür sorgen, dass diese auch praktikabel sind."              </p>
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Entwicklung der vergangenen Jahre: Mehr Handschuhe statt Desinfektion | | <img alt="Müssen es wirklich Einmalhandschuhe sein oder ist Händedesinfektion nicht die bessere Wahl? UKL-Hygieneexpertin Prof. Iris Chabery rät zu überlegtem Einsatz von Handschuhen." src="/presse/PressImages/pic_20230504142814_74cb35426f.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-05-03T22:00:00Z | Leipzig. Zum diesjährigen Welthändehygienetag am 5. Mai warnt die leitende Hygienikerin des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) vor unüberlegtem und somit oft unnötigem Einsatz von Einmal-Handschuhen besonders im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Prof. Iris Chaberny ist besorgt: "Während der Corona-Pandemie, aber auch noch danach ist der Verbrauch von Handschuhen gestiegen. Das aber ist ein falscher Weg!" | <p>Als Beleg kann die Direktorin des <a href="/einrichtungen/hygiene">Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin</a> des UKL Zahlen aus dem eigenen Haus nutzen. Demnach stiegen trotz einer UKL-weiten sehr guten Händedesinfektionsrate in den Pandemiejahren die Verbräuche von Untersuchungshandschuhen: Von 94.000 Packungen zu je 150 Stück im Jahr 2019 auf knapp 106.000 im Jahr 2021 und noch immer etwas mehr als 97.000 im vergangenen Jahr. "Dabei bewerten wir aus Sicht der Krankenhaus-Hygiene schon die jährlich 94.000 Packungen als eigentlich zu viel", betont Prof. Chaberny. </p>
<p>Denn die Handschuhe, so hebt die Hygiene-Expertin hervor, vermittelten vor allem dem Träger ein falsches Gefühl von Sicherheit: "Sie sind nicht wichtig für die Sicherheit der Patient:innen, sondern in erster Linie Eigenschutz." Gar nicht selten komme es dann aber vor, dass die Handschuhe 'vergessen' werden und weitere Personen oder andere Dinge berührt oder sie sogar mehr als einmal benutzt würden. "Zu Corona-Zeiten ist beispielsweise oft mit Handschuhen geimpft worden - das ist aber grundsätzlich nicht nötig", erklärt Prof. Iris Chaberny. </p>
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<p>Daher plädiere sie für einen vernünftigen und gezielten Einsatz der Finger- und Handhüllen aus extra dünnem Plastik nur für Tätigkeiten, bei denen aus Gründen des Arbeitsschutzes ein Kontakt mit infektiösen Materialien wie Blut, Urin oder Sekreten zu erwarten ist und ansonsten eine stärkere Rückkehr zur korrekten Händedesinfektion. "Die Nutzer:innen sollten sich vorher immer fragen, brauche ich wirklich Handschuhe oder ist eine regelkonform durchgeführte Händedesinfektion nicht die bessere Wahl", so Chaberny. </p>
<p>Für sie als Befürworterin einer regelmäßigen Desinfektion ist die Antwort hier klar. Und um die Verbrauchszahlen bei Handschuhen auch noch weiter und unter das Vor-Corona-Niveau zu senken, wollen sich die Expert:innen am UKL nun zusammensetzen und Maßnahmen erarbeiten. </p>
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<p>Am Freitag, 5. Mai, sind Prof. Chaberny und ihr Team von 9 bis 11 Uhr dazu auch mit einem Stand im Foyer des Zentrums für Frauen- und Kindermedizin (Haus 6) vor Ort, um Patient:innen, Besucher:innen und Mitarbeitende auf das wichtige Thema der Händehygiene aufmerksam zu machen.</p> |
Ergebnisse der EFFECT-Studie mit Spannung erwartet | | <img alt="Die Einhaltung aller hygienischen Vorschriften ist gerade in einem hochsensiblen Krankenhausbereich von immenser Bedeutung." src="/presse/PressImages/pic_20220908110247_a6e3ec7373.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-09-07T22:00:00Z | Leipzig. Ärzte, Hygiene- und Umweltmediziner, Gesundheits- und Krankenpfleger mit der Weiterbildung zur Hygienefachkraft, Hygienebeauftragte und Gesundheitsaufseher werden vom Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am Universitätsklinikum Leipzig zu den Krankenhaushygienetagen eingeladen. Die Veranstaltung am 13. und 14. September findet auch in diesem Jahr im Hybridformat statt: Es wird neben einem unlimitierten Angebot zur digitalen Teilnahme auch Möglichkeiten für Präsenzplätze geben. | <p>Nach Auskunft von Prof. Iris Chaberny, Direktorin des <a href="/einrichtungen/hygiene">Hygieneinstituts am UKL</a>, werden aktuelle und praxisnahe Vorträge und Berichte erwartet. Dazu zählen praktische Erfahrungen von Compliance-Beobachtungen aus einer OP-Abteilung, der Effekt von verschiedenen antiseptischen Waschungen, Besonderheiten in der Hygiene bei der neurologischen Rehabilitation von Patienten mit multiresistenten Erregern oder das Einhalten von Leitlinien im Umgang mit peripheren Venenkathetern.</p>
<p>"Mit Spannung erwarten wir auch die Ergebnisse unserer langjährigen, klinischen EFFECT-Studie", kündigt Prof. Chaberny an. "Diese von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Studie untersucht die Wirkung der täglichen Waschung von Patienten mit Octenidin-getränkten Waschhandschuhen auf Krankenhausinfektionen in Intensivstationen. Wir sind stolz darauf, dass wir diese Studie unter Mitwirkung der teilnehmenden Kliniken und Projektpartner über viele Jahre hinweg haben durchführen können. Die mit Spannung erwarteten Studienergebnisse stellen wir im September vor."</p>
<p>Zudem werden verschiedene Workshops angeboten. Dazu gehören "Gestaltung praxisnaher Hygiene-Schulungen", "Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen in der Krankenhaushygiene" und "Bau und Technik aus krankenhaushygienischer Sicht". <br><br></p>
<p><strong>Leipziger Krankenhaushygienetage 2022</strong><br>Universitätsklinikum Leipzig<br>13. und 14. September <br>Großer Hörsaal im Haus E (Studienzentrum)<br>Liebigstraße 27, 04103 Leipzig<br><br></p>
<p><a href="http://www.ukl-live.de/krankenhaushygienetage">www.ukl-live.de/krankenhaushygienetage </a></p> |
Pandemie hat bei Bevölkerung das Hygienewissen gestärkt | | <img alt="Gründliche Händehygiene entfernt wirksam Krankheitserreger von den Händen und unterbricht so die Weiterverbreitung vieler Infektionskrankheiten." src="/presse/PressImages/pic_20220502111329_8b1fbe7f16.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-05-01T22:00:00Z | Leipzig: Zwei Jahre Corona-Pandemie haben die Grundlagen der Hygiene bei vielen Menschen verinnerlicht. "Gerade mit Blick auf die Basishygiene kann man heute sagen: Nicht nur Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens, sondern jede und jeder weiß, wie man sich die Hände desinfiziert", sagt Prof. Dr. Iris Chaberny, Direktorin des Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). | <p>Zwar sei mittlerweile deutlich geworden, dass die meisten Covid-19-Ansteckungen über die Luft, also über Aerosole, erfolgten. Aber klar sei auch, dass eine regelmäßige und gründliche Händehygiene wirksam Krankheitserreger von den Händen entfernt und damit die Weiterverbreitung nicht nur von Corona-Viren, sondern vieler Infektionskrankheiten z.B. von Magen-Darm-Infektionen unterbricht. </p>
<p>Während der Corona-Pandemie mussten die Menschen auf so vieles zu achten: auf Abstand, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, regelmäßiges Lüften und gründliches Händewaschen. "Im medizinischen Bereich ist gerade die Händehygiene die Basis von allem", so <a href="/einrichtungen/hygiene">Prof. Chaberny</a>. "Deshalb nutzen wir den Welt-Händehygienetag, um auf diese Basishygiene aufmerksam zu machen." Der 5. Mai wurde deshalb als Aktionstag der Händehygiene gewählt, weil der 5. Tag des 5. Monats, also zweimal fünf, für die zweimal fünf Finger der Hände stehen.</p>
<p>Am 5. Mai wird schwerpunktmäßig in einem Funktionsbereich des UKL dieser von der WHO eingeführte Welttag zelebriert. Die Mitarbeiter:innen des Hygiene-Instituts werden morgens bei der Ärztlichen Fortbildung das Thema Händehygiene ansprechen und vertiefen. Sie werden Ärzt:innen und Pflegekräfte bei Eingriffen begleiten, im ambulanten Bereich das medizinische Personal und auch Patient:innen einbeziehen und auf Station gemeinsam mit den Pflegekräften und Ärzt:innen die Einbettung der Händedesinfektion in die Untersuchungs- und Behandlungsabläufe optimieren.</p>
<p>"Auf diesen Tag freuen sich alle Mitarbeiter:innen des Instituts", betont Prof. Chaberny. "Denn in den harten Pandemiezeiten mussten sie viel zusätzlich leisten. Nun können sie sich schrittweise wieder auf ihre Kernarbeit konzentrieren, die in einem Krankenhaus tagtäglich wichtig ist."</p> |
Goldenes Zertifikat der „Aktion saubere Hände“ für Universitätsklinikum Leipzig | | <img alt="Das UKL hat erneut das Goldene Zertifikat der „Aktion saubere Hände“ bekommen." src="/presse/PressImages/pic_20210913103359_0ef635b07e.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2021-09-12T22:00:00Z | Leipzig. Erneut hat das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) die Kriterien der bundesweiten "Aktion Saubere Hände" so eindrucksvoll erfüllt, dass ein Zertifikat in Gold vergeben werden konnte. "Ich bin sehr stolz, dass die Mitarbeiter des Klinikums sich trotz der Pandemie-Situation so ins Zeug gelegt haben, dass die vielen Anforderungen erfüllt wurden", so Prof. Dr. Iris Chaberny, Direktorin des Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am UKL. "Die Compliance-Beobachtungen, die wir auf den einzelnen Stationen vornehmen, sind sehr aufwändig. Umso schöner ist es, das Zertifikat in den Händen zu halten." | <p>Die Mitarbeiter des Instituts beobachten auf den Stationen, wie gut dort mit der Händehygiene, die bekanntlich die wichtigste Maßnahme der Basishygiene darstellt, umgegangen wird. "Dabei wird von uns nach kurzer Zeit eine Rückmeldung an die Stationen gegeben, wofür die Pflegekräfte und das ärztliche Personal auch sehr dankbar sind. Wir sehen bei unseren Beobachtungen übrigens auch überflüssige Hygienemaßnahmen und machen darauf aufmerksam. Das ist natürlich nicht so schlimm, wie es das Gegenteil wäre. Aber auch ein Zuviel an Händehygiene muss nicht sein", so Prof. Chaberny.</p>
<p>Wie die Institutsleiterin weiterhin sagt, freuen sich die Mitarbeiter, dass es jetzt auch wieder um die Händehygiene im Sinne eines breit gefächerten Infektionsschutzes und nicht ausschließlich um Schutzmaßnahmen gegenüber SARS-CoV-2-Infektionen gehe. Diese anspruchsvollen und belastenden Hygienemaßnahmen konnten seit dem Frühsommer reduziert werden. Prof. Chaberny zollt den UKL-Mitarbeitern Anerkennung für die buchstäblich saubere Arbeit, die nicht nur dann erfolgt, wenn kontrolliert wird, sondern als Teil der Alltagsroutine festgestellt und dokumentiert werden konnte.</p>
<p>Die "Aktion Saubere Hände" ist eine nationale Kampagne zur Beachtung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen. Damit hat sie, basierend auf der Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) "Clean Care is Safer Care", eine verbesserte Patientensicherheit zum Ziel. Denn durch eine gute Händedesinfektion des medizinischen Personals in Gesundheitseinrichtungen wird die Übertragung von Erregern vermieden und die damit verbundene Gefahr von Infektionen reduziert. An der Aktion beteiligen können sich neben Krankenhäusern auch Alten- und Pflegeheime sowie ambulante Einrichtungen.</p>
<p>Die "Aktion Saubere Hände" zeichnet Gesundheitseinrichtungen, die sich besonders intensiv um die Händehygiene bemühen, mit Zertifikaten in den Klassen Bronze, Silber und Gold aus. Die Staffelung in drei Stufen ermöglicht die Darstellung der unterschiedlichen Niveaus, die erreicht wurden.</p>
<p>Neben der "Aktion Saubere Hände" zielt auch der Tag der Händehygiene auf eine einfache und zugleich effektive Alltagshygiene. Der Tag der Händehygiene findet jeweils am 5.5. jedes Jahres statt. Die zwei Fünfen im Datum stehen für die fünf Finger jeder Hand.</p> |