Ambulanz für Menschen mit Amnesie

​Amnesie bedeutet „ohne Gedächtnis".  Verletzungen des Gehirns verursachen oft schwere Störungen des Lernens und Behaltens. Dabei kann sowohl das Gedächtnis für neue Informationen als auch die Erinnerung an lange zurückliegende Erlebnisse betroffen sein.  Die Gedächtnisstörungen führen sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen häufig zu erheblichen Einschränkungen im  Alltag. Dennoch sind  fast immer auch Formen des Lernens möglich. Eine genaue Diagnostik, welche Leistungen beeinträchtigt und welche erhalten sind, ist daher Voraussetzung für eine Therapie, die an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Betroffenen angepasst ist.

​Unser Team ist klinisch und wissenschaftlich tätig. Klinisch möchten wir Menschen mit schweren Gedächtnisstörungen unterstützen im Alltag besser zurechtzukommen und ihre Ressourcen, d.h. ihre besonderen Fähigkeiten dabei zu nutzen. Als Wissenschaftler möchten wir die Funktionsweise des Gedächtnisses besser verstehen und Therapien verbessern.

​In einem ersten Termin möchten wir Sie kennen lernen und sprechen mit Ihnen über Therapieoptionen, Selbsthilfegruppen, Kompensationsmöglichkeiten und bei Bedarf eine mögliche Aufnahme in unsere Klinik zur Diagnostik und Therapie. Wenn Sie Interesse haben, nehmen wir Ihre Kontaktdaten auf, um Sie über Studien zu informieren. In der Klinik sind die neuesten diagnostischen Methoden verfügbar. In unserem interdisziplinären Behandlungsteam behandeln wir jeden Patienten mit einem individuell angepassten Therapiekonzept. Wir unterstützen Sie, dass Sie Ihre Rollen und Aufgaben in Familie, Freundeskreis und wenn möglich auch im Beruf wieder aufnehmen können oder  entwickeln gemeinsam mit Ihnen neue Perspektiven.

​Zur Vorstellung bringen Sie bitten einen Überweisungsschein sowie vorhandene Arztbriefe oder Therapeutenbefunde zu Ihren Beschwerden mit. Wenn Sie MRT oder CT-Bilder von ihrem Gehirn als CD haben, bringen Sie diese gern auch mit. Wenn Sie es wünschen, sind uns Angehörige/r  oder Freund/in beim Gespräch herzlich willkommen.

​Dr. Angelika Thöne-Otto ist Klinische Neuropsychologin und Psychologische Psychotherapeutin. Klinisch und Wissenschaftlich hat sie langjährige Erfahrung in der Entwicklung neuropsychologischer Therapieverfahren und  mediengestützter Therapieansätze (z.B. mit virtueller Realität) für die Behandlung von Störungen des Gedächtnisses, des Erlebens und Verhaltens.

Gemeinsam mit dem Team der Klinik behandeln wir Patienten nach neuestem Stand der Wissenschaft. Darüber hinaus machen wir seit mehr als 20 Jahren Forschung zu Diagnostik und Therapie von Gedächtnisstörungen und Amnesien. Dabei arbeiten wir sehr eng mit dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften zusammen. Wir sind in der Leitlinienentwicklung für die Etablierung wissenschaftlich fundierter Diagnostik und Therapiestandards in der Neuropsychologie tätig. Wir sind in verschiedenen Studien zur Entwicklung und Evaluation mediengestützter Therapien tätig (Weitere Informationen) und kooperieren deutschlandweit mit therapeutischen und ärztlichen Kolleg*innen und Wissenschaftler*innen. Unsere Forschungsergebnisse konnten wir in zahlreichen Artikeln veröffentlichen. Als Betreuer von Bachelor-, Master- und Promotionsarbeiten unterstützen wir die Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen und hoffen damit auch langfristig die Forschung auf diesem Gebiet zu befördern.