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Pressemitteilungen

Eine Übersicht der Pressestimmen über die Sektion Phoniatrie und Audiologie finden Sie hier.

 

 

Zahl der Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen steigt<img alt="Prof. Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie am UKL, organisiert in diesem Jahr die Jahrestagung der Fachgesellschaft DGPP." src="/presse/PressImages/pic_20220927092022_8b783b9d0a.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-09-26T22:00:00ZLeipzig. Vom 29. September bis zum 2. Oktober treffen sich in Leipzig die Expert:innen für Stimm-, Sprach- und Schluckerkrankungen und für kindliche Hörstörungen. Zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädaudiologie und Phoniatrie (DGPP) kommen dazu 150 Ärzt:innen aus ganz Deutschland am Universitätsklinikum Leipzig zusammen. Themenschwerpunkt sind zum einen die Stimme und das Schlucken nach der Therapie von Kopf-Hals-Tumoren und zum anderen die Zunahme von Sprachentwicklungsstörungen und zentralen Hörstörungen bei Kindern und Jugendlichen. <p>&quot;Unser Fachgebiet ist seit Jahren mit einem Trend stetig steigender Patientenzahlen konfrontiert&quot;, beschreibt Prof. Michael Fuchs die Herausforderungen, vor denen er und seine Kolleg&#58;innen stehen. Der Leiter der <a href="/einrichtungen/phoniatrie">Sektion Phoniatrie und Audiologie am Universitätsklinikum Leipzig</a> organisiert in diesem Jahr die Jahrestagung seiner Fachgesellschaft, die vom 29. September bis zum 2. Oktober am Universitätsklinikum Leipzig stattfinden wird. Etwa 150 Expert&#58;innen für Stimm-, Sprach-, Schluck- und kindliche Hörstörungen treffen sich dazu in der Messestadt. Dabei stehen zwei Themenschwerpunkte im Mittelpunkt. Einer davon beschäftigt sich mit den Folgen von Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich und deren Auswirkungen auf die Fähigkeiten der Betroffenen, zu sprechen und zu schlucken.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Sprachentwicklungsstörungen durch zu wenig Kommunikation&#160;</strong></p> <p>Ein anderes zentrales Thema sind Hör- und Sprachprobleme bei Kindern. &quot;Uns beschäftigt, dass wir eine weitere Zunahme von Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen beobachten&quot;, erklärt Prof. Peter Kummer vom Universitätsklinikum Regensburg, der Präsident der DGPP. Das unterstreichen auch aktuelle Zahlen der KKH Kaufmännische Krankenkasse, nach denen die Zahl der betroffenen 6- bis 18-Jährigen zwischen 2019 und 2021 um rund neun Prozent, bei den 15- bis 18-Jährigen sogar um fast 21 Prozent stieg. Immer häufiger werden bei Kindern neben Hörstörungen oder genetischen Veranlagungen Sprachentwicklungsdefizite festgestellt, die nicht auf körperliche Faktoren zurückzuführen sind. &quot;Die Ursachen sind auch gesellschaftlicher Art - die Kommunikationskultur in den Familien hat deutlich nachgelassen&quot;, begründet Prof. Kummer. Es wird oft zu wenig mit den Kindern und auch miteinander gesprochen. &quot;Gemeinsame Mahlzeiten oder andere Gelegenheiten zum Sprechen sind auf dem Rückzug, gleichzeitig nimmt die Mediennutzung auch bei Kindern einen immer größeren Raum ein. Das ist ein Problem, denn Kinder brauchen sprachliche Anregung, um ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet entwickeln zu können&quot;, so der Experte. Zudem haben gerade bei den kleinen Kindern pandemiebedingte Hygienemaßnahmen wie Schutzmasken und Kontaktbeschränkungen den Spracherwerb im Vorschulalter erschwert. Die Folgen unerkannter und unbehandelter Sprachentwicklungsstörungen können bis in das Erwachsenenalter fortwirken und zu einer Beeinträchtigung sprachlicher und kommunikativer Kompetenzen in privaten und Berufsalltag führen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Verstehensprobleme durch zentrale auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen&#160;</strong></p> <p>Aber auch ein zweiter Faktor spielt eine Rolle&#58; unentdeckte zentrale Hörstörungen, die das richtige Hören und in der Folge das korrekte Sprechen und die Kommunikation erschweren. &quot;Hier gibt es eine wachsende Gruppe von Betroffenen, die mit dem peripheren Hörorgan zwar perfekt hören und im Hörtest mit Tönen keine Auffälligkeiten zeigen, dafür aber Probleme haben, sich Gehörtes zu merken, Sprache im Störschall zu verstehen und die Richtung zu erkennen, aus der der Schall kommt - sowohl bei Gesprächspartnern als auch zum Beispiel im Straßenverkehr.&quot;, erläutert Prof. Fuchs. Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) nennt sich dieses erst seit 15 bis 20 Jahren näher untersuchte und beschriebene Krankheitsbild, bei dem die Experten auch von einer hohen Dunkelziffer Betroffener bis ins Erwachsenenalter hinein ausgehen. In Leipzig gibt es auf diesem Gebiet einen deutschlandweit einzigartigen Forschungsschwerpunkt mit einem besonderen Netzwerk. Dazu gehören neben den Mediziner&#58;innen am UKL auch die älteste deutsche Förderschule für Hörgeschädigte, das Berufsbildungswerk Leipzig Hören-Sprache-Kommunikation und das Institut für Biologie (Allgemeine Zoologie und Neurobiologie) der Universität Leipzig. &quot;Dank dieses Netzwerks können wir unsere Patient&#58;innen optimal begleiten und so auch gemeinsam herausfinden, wie wir den Kindern und Jugendlichen am besten helfen können, einen selbstbestimmten Alltag leben zu können&quot;, ist Prof. Fuchs überzeugt. &quot;Wir freuen uns daher sehr, dass wir dieses Netzwerk mit seiner Beispielwirkung und die daraus gewonnenen Erkenntnisse bei der diesjährigen Tagung entsprechend präsentieren können.&quot; &#160; &#160; &#160; &#160;&#160;</p> <p>&#160; &#160; &#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Hinweise für Fotografen und TV-Teams</strong></p> <p>Während der Tagung bestehen mehrere Gelegenheiten für thematisch passende Foto- und TV-Aufnahmen. Dazu gehören</p> <ul> <li>Auftritt des Leipziger Thomanerchores zur Eröffnung der Jahrestagung am 30. September (08.30 Uhr, UKL, Haus 4, Hörsaal) &#160;</li> <li>Auftritt des Gebärdenchores SignSongs im Rahmen der Festsitzung (30.09.2022, 18.00 Uhr, Paulinum)&#160;</li> <li>Besuch im Hörforschungslabor am UKL (29.09.22, 09.45 Uhr UKL, Treffpunkt Haus 4)&#160;</li> <li>Hospitation im Schulalltag von Kindern und Jugendlichen mit Hörschädigungen (29.09.22, 09.45 Uhr UKL, Treffpunkt Haus 4)&#160;</li> </ul> <p>Darüber hinaus besteht die Gelegenheit für Interviews und O-Töne mit dem Tagungsleiter Prof. Dr. Michael Fuchs, dem Präsidenten der DGPP Prof. Dr. Peter Kummer (Universitätsklinikum Regensburg), dem Presseverantwortlichen den Vorstandes der DGPP, Prof. Dirk Mürbe (Charité Berlin) sowie weiteren Experten.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Bitten teilen Sie uns Ihre Wünsche dazu unter <a>presse@uniklinik-leipzig.de</a> oder Tel. 0341-97 15505 mit.&#160;</p>
Tipps zu Kraftreserven für die Krebstherapie<img alt="Prof. Michael Fuchs (hinten links), Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie, und die Klinische Sprechwissenschaftlerin Ulrike Sievert (hinten rechts) im Behandlungsgespräch mit einem kehlkopf-operierten Patienten." src="/presse/PressImages/pic_20220712103520_eac43aceba.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-07-11T22:00:00ZLeipzig. Endlich können Patient:innen bei einem Patiententag der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Leipzig wieder persönlich begrüßt werden. Am Mittwoch, 13. Juli, werden von 14 bis 17 Uhr im Hörsaal in der Liebigstraße 14 jene Menschen erwartet, die an Kehlkopf- und Kopf-Hals-Tumoren erkrankt sind oder waren sowie deren Angehörige. <p>&quot;Für eine erfolgreiche Krebstherapie reicht eine rein medizinische Behandlung allein meist nicht aus&quot;, so Prof. Dr. Michael Fuchs, Leiter der S<a href="/einrichtungen/phoniatrie">ektion Phoniatrie und Audiologie</a> der <a href="/einrichtungen/hno">HNO-Uniklinik</a>. &quot;Deshalb steht im Mittelpunkt unseres 5. Patiententages, woraus Betroffene die nötige Kraft schöpfen können und wer sie unterstützen kann.&quot; So wird Dr. Antje Lehmann-Laue als Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle für Tumorpatienten und Angehörige über eine sogenannte ressourcenorientierte Unterstützung während und nach der Krebstherapie sprechen. Auch werden die Vertreter&#58;innen verschiedener Selbsthilfegruppen zu Wort kommen.</p> <p>Darüber hinaus soll mit dieser Veranstaltung auch die europaweite Kampagne zur Aufklärung und Information über Kopf-Hals-Tumore unterstützt werden, um ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln zu ermöglichen.</p> <p>Wie gewohnt, bietet der Nachmittag ausreichend Zeit zum vielfältigen Austausch untereinander und mit den Selbsthilfevereinen. &quot;Laden Sie also Ihre behandelnden Therapeuten mit ein und kommen Sie gemeinsam zu uns in die Klinik. Wir freuen uns auf alle, die kommen&quot;, so Prof. Fuchs.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>5. Patiententag für Menschen mit Kehlkopf- und Kopf-Hals-Tumoren</strong></p> <p>am Mittwoch, 13. Juli 2022</p> <p>von 14 bis 17 Uhr</p> <p>im Hörsaal im Haus 1&#160;</p> <p>Liebigstr. 14</p> <p>04103 Leipzig</p>
Effektivste Vorsorgemaßnahme in der Kinderheilkunde<img alt="Im Labor am UKL werden im Neugeborenenscreening Bluttropfen auf Hinweise für derzeit 17 Erkrankungen untersucht. Ab 1. Oktober 2021 kommen zwei weitere hinzu." src="/presse/PressImages/pic_20210928100019_bc10d8a74d.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2021-09-27T22:00:00ZLeipzig. Vor 30 Jahren nahm das Leipziger Neugeborenenscreening-Labor seine Arbeit auf. Damit setzte sich eine Erfolgsgeschichte der Medizin fort, die inzwischen eine der effektivsten Vorsorgemaßnahmen in der Kinderheilkunde ist. Beginnend mit einer Reihen-Blutuntersuchung auf damals zunächst vier angeborene Stoffwechselstörungen, umfasst dieses Vorsorgeprogramm heute bereits das Screening auf 17 gefährliche Erkrankungen, zwei weitere werden ab 1. Oktober dazukommen. Für die Betroffenen bedeutet das jeweils den Unterschied zwischen einem normalen Leben oder schweren Behinderungen bis hin zum frühen Tod. <p>Eine Million Neugeborene aus Sachsen und Thüringen wurden seit dem Start des Leipziger Labors im Jahr 1991 hier untersucht. Mehr als 700 kleine Patienten mit einer angeborenen Erkrankung konnten so rechtzeitig diagnostiziert werden.&#160;</p> <p>Ein Tropfen Blut aus der Ferse macht dabei den Unterschied&#58; So viel ist nötig, um großes Leid und Folgeschädigungen zu verhindern. Möglich macht dies eine hoch effektive Reihenuntersuchung - das Neugeborenenscreening, eine Erfolgsgeschichte moderner Medizin. Gestartet ist das Programm in den 60er Jahren mit einer angeborenen Erkrankung, der Phenylketonurie. Unbehandelt führt diese Stoffwechselstörung zu schweren körperlichen und geistigen Schäden. Wird die PKU genannte Erkrankung jedoch rechtzeitig erkannt, kann dies mit Hilfe einer strengen Diät verhindert werden. Es gibt nur eine Bedingung&#58; Damit muss sofort nach der Geburt begonnen werden. So wie bei der PKU kommt es auch bei anderen der 17 im Neugeborenenscreening untersuchten Erkrankungen manchmal auf Stunden an. Daher arbeitet das<a href="/einrichtungen/screeningzentrum-sachsen/Seiten/30-jahre-neugeborenenscreening.aspx"> Screeningzentrum</a> rund um die Uhr, an jedem Tag. Liegt das Ergebnis vor, werden die einsendenden Kliniken umgehend informiert, damit mit den Therapien sofort begonnen werden kann. Allein in Sachsen profitieren davon jährlich 20 bis 30 Kinder. &#160;<br><br></p> <p>Bei allen handelt es sich um Patienten mit sehr seltenen Erkrankungen, deren Diagnose ohne Screening oft langwierig und schwierig wäre. &quot;Dabei sind die Erkrankungen gut behandelbar, wenn sie frühzeitig erkannt werden&quot;, erklärt <a href="/einrichtungen/screeningzentrum-sachsen/Seiten/prof-kiess.aspx">Prof. Wieland Kiess,</a> Direktor der <a href="/einrichtungen/kinderklinik">Kinderklinik</a> am Universitätsklinikum Leipzig. &quot;In meiner beinahe 40-jährigen Tätigkeit als Kinderarzt war und ist daher das Neugeborenenscreening ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit.&quot;<br><br></p> <p>Dank der schnellen Therapie noch vor dem Auftreten erster Symptome können sich betroffene Kinder gesund und normal entwickeln und sind nicht mehr wie früher lebenslang schwer krank. &quot;Unsere größte Herausforderung ist heute, die Kinder, Jugendlichen und auch deren Eltern von der Lebensnotwendigkeit der lebenslang erforderlichen Präventionsmaßnahmen zu überzeugen, denn erfreulicherweise empfinden sich die allermeisten Patienten, deren Diagnose im Screening nach der Geburt gestellt wurde, nicht als krank, sondern als gesund&quot;, ergänzte <a href="/einrichtungen/screeningzentrum-sachsen/Seiten/dr-beblo.aspx">Dr. Skadi Beblo</a>. Die Kinderärztin betreut viele der im Neugeborenenscreening erkannten Patienten in der UKL-Kinderklinik. Bei elf der im Screening diagnostizierten Erkrankungen erfolgt die Therapie mittels einer hochspezialisierten Diät. Bei anderen kommen Medikamente zum Einsatz. Oder Hilfsmittel, wie im Fall des seit 2009 integrierten Hörscreenings. Damit werden angeborene Schädigungen des Gehörs bei Kindern bereits am 2. oder 3. Lebenstag entdeckt und können so sehr früh versorgt werden. &quot;Für das Sprechenlernen ist Hören sehr entscheidend&quot;, erklärt der Kinder-Audiologe <a href="/einrichtungen/screeningzentrum-sachsen/Seiten/prof-fuchs.aspx">Prof. Michael Fuchs.</a> &quot;Dafür gibt es nur ein Zeitfenster in der frühen Kindheit. Je früher wir daher Kinder mit Hörschädigungen finden und behandeln können, umso besser sichern wir ihre Fähigkeit, sprechen zu können.&quot; &#160;<br><br></p> <p>&#160;</p> <p>In diesem Jahr werden ab dem 1. Oktober zwei weitere Erkrankungen in das Neugeborenen Screening aufgenommen - die Sichelzellanämie und Spinale Muskelatrophie. Und weitere werden folgen, davon ist <a href="/einrichtungen/screeningzentrum-sachsen/Seiten/prof-ceglarek.aspx">Prof. Uta Ceglarek</a>, die Leiterin des Leipziger Screeninglabors, überzeugt. &quot;Das wird möglich, weil wir heute mit modernsten massenspektrometrischen und molekularbiologischen Methoden arbeiten&quot;, so die Klinische Chemikerin. &quot;Vor 30 Jahren wurden aus vier Trockenbluttropfen vier Erkrankungen untersucht. Heute suchen wir in acht 3 Millimeter großen Blut-Spots nach 19 Zielerkrankungen.&quot;&#160;<br><br></p> <p>In der Zukunft werden sich sicher noch präzisere, umfassendere und schnellere Labormethoden für das Neugeborenenscreening entwickeln lassen&#58; Insbesondere genetische Hochdurchsatzverfahren, die eine große Zahl von Proben in sehr kurzer Zeit bearbeiten können, werden es noch ergänzen und revolutionieren. Damit ist die Früherkennung von vielen weiteren angeborenen Erkrankungen und Störungen der kindlichen Gesundheit möglich - und die Fortschreibung einer Erfolgsgeschichte moderner Medizin. &#160;</p> <p>&#160;</p> <p><a href="https&#58;//youtu.be/Re_h9-8h9Q0%20">Warum das Neugeborenen-Screening wichtig ist - ein Videobeitrag&#160;</a></p> <p><br>Mehr zum <a href="/einrichtungen/screeningzentrum-sachsen/Seiten/30-jahre-neugeborenenscreening.aspx">Screeningzentrum Sachsen</a></p> <p>&#160;</p>
Experten des Uniklinikums unterstützen das Bachfest Leipzig 20212021-06-03T22:00:00ZLeipzig. Wenn am 11. Juni nach einjähriger Corona-Zwangspause das Bachfest Leipzig 2021 als Hybrid-Veranstaltung mit wenigen Live-Zuhörern und vielen Streaming-Teilnehmern beginnt, dann haben an der Umsetzung dieses Musikfestivals auch Experten des Universitätsklinikums Leipzig mitgewirkt: Sowohl für das Hygienekonzept als auch die Umsetzung der Testung der 300 Künstler aus halb Europa sorgen Mediziner des UKL, das so das traditionsreiche Leipziger Musikereignis unterstützt. <p>12 Konzerte werden vom 11. bis zum 20. Juni beim diesjährigen Bachfest die Musik des berühmtesten Leipziger Thomaskantors feiern. Möglich wird dies im andauernden &#160;Pandemiejahr auch dank der Unterstützung des Universitätsklinikums Leipzigs in Form eines ausgefeilten Hygienekonzeptes, an dem sowohl die Infektiologen als auch die Experten des Zentrums für Musikermedizin am UKL mitgewirkt haben.</p> <p>&quot;Wir haben nach einer Lösung gesucht, wie Orchester und Sänger hinsichtlich des Infektionsschutzes abgesichert zusammenkommen und zusammen musizieren können&quot;, beschreibt Prof. Michael Fuchs, Leiter des Zentrums für Musikermedizin und der Sektion Phoniatrie und Audiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Gemeinsam mit Prof. Christoph Lübbert, der in Personalunion sowohl die Infektiologie am UKL als auch am Klinikum St. Georg leitet, wurde dafür ein Konzept entwickelt, &#160;das auch die Anwesenheit von Publikum vor Ort ermöglicht - in Abhängigkeit von den Inzidenzzahlen. Ein zentraler Bestandteil des Konzeptes sind Testungen der Künstler auf das Vorliegen einer SARS-CoV-2-Infektion. <br><br>Auch diesen Part sichern die Experten des UKL ab&#58; 485 Abstriche für PCR-Tests werden schon vorab und vor Ort zum Beispiel in den Hotels durchgeführt und vom Team um Dr. Corinna Pietsch im UKL-Institut für Virologie analysiert, bevor dann die Konzerte starten können. &quot;So stellen wir sicher, dass keine Infektion der Ausführenden unbemerkt bleibt und gleichzeitig die Tests so erfolgen, dass für niemanden ein Übertragungsrisiko besteht, um die Gefahr eines Konzertausfalls so gering wie möglich zu halten&quot;, erläutert Prof. Fuchs. &quot;Wir freuen uns sehr, auf diese Weise auch etwas zur Rückkehr der Kultur in diesem Sommer beitragen zu können.&quot; &#160;</p> <p>&#160; &#160; &#160; &#160;</p>
Mut machen für ein ganz normales Leben dank Hörhilfen<img alt="Pauline (li.) spielt Schlagzeug und Mattis (2.v.l.) singt gern – die beiden Kinder der Familie Krüger wachsen mit einer Hörschädigung auf. Moderne Hörhilfen und die langjährige Betreuung durch die UKL-Experten ermöglichen es ihnen, ein weitgehend normales Leben zu führen. Mit ihren Fotos in der Ausstellung wollen sie anderen Betroffenen helfen und Mut machen." src="/presse/PressImages/pic_20210525123459_64a340bcb6.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2021-05-25T22:00:00ZLeipzig. Eine Kindheit mit Hörschädigung ist nicht automatisch eine Kindheit voller Beschränkungen. Das möchten die Audiologen des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) ihren kleinen Patienten und deren Eltern derzeit auch mit Hilfe einer Fotoausstellung vermitteln. Diese zeigt Kinder mit verschiedenen Hörhilfen in ihrem ganz normalen Alltag. Zwei von ihnen sind Pauline und Mattis Krüger. Ihre Geschichte zeigt, was möglich ist und macht allen Betroffenen Mut für ein Leben mit Hörhilfen. <p>Pauline lacht, Mattis tobt. Daneben lachen weitere Jungen und Mädchen von den Wänden. Insgesamt 16 Kinder zeigt die Fotoausstellung in den Warteräumen der Audiologie am UKL. Alle sind mit einer Hörschädigung auf die Welt gekommen und werden hier betreut. Manche haben ein Cochlea-Implantat erhalten, andere ein Hörgerät. Das Jüngste ist zwei Jahre, die Älteste, Pauline, 12 Jahre alt. &#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&quot;Als wir bei ihr die Diagnose hochgradige Schwerhörigkeit erhalten haben, war sie anderthalb Jahre alt&quot;, erinnert sich ihre Mutter Linda. &quot;Damals habe ich mich extrem erschrocken.&quot; In den Familien gibt es keine Vorbelastungen, die angeborene Beeinträchtigung kam völlig unerwartet. Wie sollte es weitergehen? Was erwartet Pauline und ihre Eltern? Wieviel Normalität würde möglich sein? Und gäbe es das überhaupt noch - Normalität? Auch Prof. Michael Fuchs erinnert sich an dieses erste Gespräch. Er leitet die <a href="/einrichtungen/phoniatrie">Sektion Phoniatrie und Audiologie am Universitätsklinikum Leipzig</a> und sieht täglich bis zu 15 Kinder in der pädaudiologischen Spezialsprechstunde. Und regelmäßig muss er Eltern mitteilen, dass ihr Kind nichts oder nur sehr schwer hören kann. &quot;Da muss man schon sehr abwägen, was man wann und wie sagen kann und welche Informationen vielleicht momentan zuviel sind&quot;, so Fuchs. Was der Experte für das Hören und die Stimme aber immer sagen kann&#58; Es gibt Hoffnung, und es gibt Lösungen.</p> <p>&#160;</p> <p>Bei Pauline folgten auf die Diagnose viele Untersuchungen, Gespräche mit dem Audiologie-Team aus Ärzten, Pädagogen, Sprachtherapeuten, Audiologieassistenten und dann die Anpassung von Hörgeräten beim Pädakustiker. Dafür steht in Leipzig ein gut funktionierendes Netz aus Akustikern und Pädakustikern zur Verfügung. Diese Alltagshelfer eröffneten Pauline den Weg in die Welt der Hörenden und eine (fast) normale Kindheit&#58; Sie besucht heute die sechste Klasse eines Gymnasiums. Seit sie sechs Jahre alt ist, spielt sie Schlagzeug, nimmt an Wettbewerben teil. Für die anderen Kinder war ihr Hörgerät nie ein Problem, für sie selbst auch nicht. Nur eines findet sie schade&#58; &quot;Ich hätte gern einen besseren Wasserschutz, damit ich am See oder im Schwimmbad die Geräte nicht ablegen muss&quot;, sagt die Zwölfjährige.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&quot;Das kommt&quot;, versichert ihr Krystian Vogt, &quot;das ist etwas, woran intensiv gearbeitet wird.&quot; Als Mitglied im großen Team der Audiologie betreut er zusammen mit weiteren Kollegen Pauline von kleinauf. &quot;Aufgefallen ist Pauline im Hörscreening, genau wie später ihr Bruder Mattis&quot;, erzählt Vogt. Dafür ist das 2009 verpflichtend eingeführte Früherkennungsprogramm ein Segen. &quot;Wir können so sehr zeitig feststellen, ob eine Höreinschränkung vorliegt und mit den richtigen Mitteln dafür sorgen, dass das Sprechenlernen ungehindert stattfinden kann&quot;, so Prof. Fuchs. Bei Pauline und ihrem Bruder hat dies geklappt. Beide sprechen wie alle anderen Gleichaltrigen auch. Dabei kam Mattis gehörlos zur Welt, mit neun Monaten erhielt er sein erstes Cochlea-Implantat (CI). &quot;Damit war er lange unser jüngster Patient&quot;, erinnert sich Fuchs. Mit elf Monaten bekam Mattis das zweite CI. Es folgte ein drei Jahre dauernder Rehabilitationsprozess, in dem der Umgang mit dem Geräten auch vom Gehirn gelernt und trainiert werden musste. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat&#58; Der Sechsjährige &#160;ist ein lebhafter Junge, der sich auf die Einschulung freut und gerne singt. Seine Sprachprozessoren hat Mama Linda in ein spezielles Stirnband eingenäht. Nur ein dezentes Blinken hinter dem Ohr weist darauf hin, dass das Stirnband nicht nur die Haare hält. Und einen unschlagbaren Vorteil hat es auch - wenn Mattis mal nichts hören will, legt er es einfach ab.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Mit solchen und anderen Routinen meistern die Krügers ihren Alltag wie jede andere Familie auch - mit einem Unterschied&#58; &quot;Ich werde nie diesen Moment vergessen, als die Kinder dann zum ersten Mal etwas gehört haben&quot;, erzählt Vater Andreas. Bis dahin hatten ihm Beispiele Anderer Mut gemacht. &quot;Natürlich fängt man an zu suchen, nach anderen, die etwas ähnliches erlebt haben&quot;, so der Vater. Berichte von betroffenen Familien haben ihnen geholfen und Bilder. &quot;Da war zum Beispiel ein Vater mit seinem hörgeschädigten Kind zu sehen, der hat auf der Gitarre gespielt&quot;, erinnert sich Andreas. &quot;Und ich dachte mir damals, es wäre schön, wenn ich das irgendwann auch einmal erreichen kann.&quot; Damit dies so eintritt, haben die Krügers viel unternommen, viele Förderungen wahrgenommen und auch viel Hilfe erhalten. &quot;Diese Erfahrungen möchten wir gern weitergeben, an andere &#160;Eltern, denen es so geht wie uns&quot;, so Andreas. &#160;Deshalb haben sie auch gleich zugestimmt, als Krystian Vogt sie um Fotos für die Austellung bat. Jetzt lachen Pauline und Mattis von der Wartezimmer-Wand die Kinder und Eltern an, die auf einen Hörtest oder eine andere Untersuchung warten. Und einmal im Jahr beziehungsweise alle sechs Monate sitzen sie auch selbst dort, wenn sie zur Kontrolle kommen. &quot;Das ist das Tolle an unserer Aufgabe, wir begleiten die Kinder über sehr viele Jahre bis zur Volljährigkeit&quot;, sagt Prof. Michael Fuchs. &quot;Damit sehen wir, anders als viele unserer Kollegen, wie es ihnen über die Jahre ergeht.&quot; Und sie erleben ganz direkt, wie die Entwicklung rasant voranschreitet. &quot;Vor vierzig Jahren konnte eine angeborene Taubheit nicht versorgt werden&quot;, so Fuchs. &quot;Damals wurden die ersten Cochlea-Implantate eingesetzt. Und heute können wir damit und mit modernen Hörgeräten tauben und schwerhörigen Kindern ein Leben in völliger Normalität ermöglichen.&quot; So wie Pauline und Mattis - die das auch völlig normal finden.</p>

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