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Volkskrankheit Rheuma: Neue Immuntherapien und Blick in die Geschichte<img alt="Prof. Ulf Wagner, Leiter der Rheumatologie am UKL, beschäftigt sich mit dem Einsatz maßgeschneiderter gentechnologisch hergestellter Medikamente bei der Rheumatherapie. Dies wird auch Thema beim Gesprächsforum anlässlich des Weltrheumatages am 23. Oktober sein." src="/presse/PressImages/pic_20241017141028_3634c1dcbe.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-10-16T22:00:00ZLeipzig. Anlässlich des Weltrheumatages 2024 lädt das Rheumazentrum zu einem besonderen Gesprächsforum ein, das am 23. Oktober 2024 im Hörsaal des Operativen Zentrums, Universitätsklinikum Leipzig, Haus 4, Liebigstraße 20, 04103 Leipzig, stattfinden wird. Die Veranstaltung beginnt um 18:15 Uhr und steht im Zeichen der neuen Entwicklungen in der Rheumatologie. Zudem wird der 100. Todestag von Prof. Adolf von Strümpell, einem bedeutenden Pionier der Rheumatologie, gewürdigt. Prof. Strümpell prägte das Verständnis von rheumatischen Erkrankungen entscheidend, insbesondere durch seine Beschreibung von Morbus Bechterew. <p>Zu den neuen Entwicklungen in der Therapie der Volkserkrankung Rheuma gehören unter anderem die sogenannten Car-T-Zellen. Diese auf den einzelnen Patienten genau zugeschnittenen gentechnologisch hergestellten Medikamente kommen aktuell vor allem bei bestimmten Krebserkrankungen zum Einsatz, bieten aber Potenzial für verschiedenste Therapieansätze, auch bei rheumatischen Erkrankungen. &quot;In diesem Jahr wurde am <a href="/">Universitätsklinikum Leipzig (UKL)</a> in enger Kooperation mit der <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-1">Klinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie</a> erstmals ein an Rheuma erkrankter Patient mit dieser innovativen zelltherapeutischen Methode behandelt,&quot; berichtet Prof. Ulf Wagner, Leiter der <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-3/bereich-rheumatologie">Rheumatologie am UKL</a>. Noch bliebe abzuwarten, ob sich Rückfälle zeigen würden, doch bisher, so Wagner, sei die Behandlung erfolgreich verlaufen. Das gebe Hoffnung, wenn auch verhalten, denn dieses Verfahren sei nicht für alle geeignet. Ein zweiter ermutigender neuer Ansatz sind die sogenannten bispezifischen Antikörper. &quot;Auch diese Immuntherapie wird vorrangig in der Hämatologie eingesetzt und erforscht, könnte sich aber auch bei rheumatischen Autoimmunerkrankungen als effektiv erweisen&quot;, sagt Prof. Wagner. In den kommenden Monaten wollen die Leipziger Rheumatologen ebenfalls in Kooperation mit den Hämatologen eine Studie dazu initiieren.<br><br>Neben diesen spannenden Neuerungen bietet die Veranstaltung am 23. Oktober viele weitere Themen, so haben Besucher ab 17&#58;30 Uhr die Möglichkeit, sich auch an Informationsständen im Foyer umfassend über aktuelle Entwicklungen der Rheumatologie zu informieren. Das Programm beginnt um 18&#58;15 Uhr mit einer Begrüßung und Einführung durch Dr. Wolfram Seidel, der in einem geschichtlichen Rückblick auf Prof. Strümpell und die Entwicklung von Morbus Bechterew eingeht.<br><br>Im Anschluss daran, ab 18&#58;35 Uhr, wird Prof. Dr. med. Christoph Baerwald über die neuesten Entwicklungen in der Rheumatologie sprechen.&#160;<br>Ein weiterer Vortrag um 19&#58;00 Uhr, gehalten von Dr. Weidisch, wird sich mit der Erkennung und operativen Versorgung von Frakturen bei <a href="https&#58;//de.wikipedia.org/wiki/Spondylitis_ankylosans">Morbus Bechterew</a> beschäftigen. Ab 19&#58;25 Uhr wird das Thema &quot;Therapie Deeskalation&#58; Wie gehe ich mit der Remission um?&quot; im Mittelpunkt stehen. Den Abschluss des Abends bildet eine offene Diskussion ab 19&#58;45 Uhr, bei der Fragen zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen erörtert werden können.</p>
Informationstag Krebs am UKL zu innovativen und individualisierten Therapiemöglichkeiten<img alt="" src="/presse/PressImages/pic_20241001121256_aa89215e67.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-08-20T22:00:00ZLeipzig. Neue Ansätze in der personalisierten Krebsmedizin, die Chancen individuell angepasster Krebstherapien und unterstützende Maßnahmen bei Krebserkrankungen stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Informationstages Krebs am 31. August – einer Veranstaltung des Mitteldeutschen Krebszentrums (CCCG) der Universitätsklinika Leipzig und Jena. Von 13 bis 18 Uhr stehen dazu allen Interessierten die Türen des Hörsaals im Haus 4 des UKL, Liebigstraße 20, offen. Der Eintritt ist frei. <p>Um neueste Entwicklungen der modernen Krebsbehandlung mit Fokus auf die Präzisionsonkologie geht es in einem Vortrag mit anschließendem Plenum, an dem neben Fachärzt&#58;innen auch Vertreter&#58;innen von Selbsthilfegruppen sowie Kooperationspartner des <a href="https&#58;//www.mitteldeutsches-krebszentrum.de/">Mitteldeutschen Krebszentrums</a> teilnehmen. Workshop-Angebote zu den Themen Ernährung und Entspannungstechniken vermitteln praktische Tipps, die den Alltag für Krebspatient&#58;innen und deren Umfeld erleichtern sollen. Besucher&#58;innen im Alter von 6 bis 12 Jahren können am Erste-Hilfe-Kurs für Kinder teilnehmen. Darüber hinaus stehen Expert&#58;innen, die auf unterschiedliche Krebsarten spezialisiert sind, im persönlichen Gespräch Rede und Antwort.</p> <p>&#160;</p> <p>Ein spezieller Programmteil beschäftigt sich in diesem Jahr mit den Herausforderungen, vor denen an Krebs erkrankte Heranwachsende und junge Erwachsene sowie Angehörige stehen. Dabei wird besonders auf deren psychosoziale Situation und mögliche Langzeitfolgen eingegangen und ein Überblick über die aktuelle psychoonkologische Versorgungssituation gegeben. Anschließend tauschen sich Betroffene mit Mitgliedern des Vereins &quot;Jung erkrankt&quot; e. V. zu diesen und weiteren Themen aus. Unter <a href="http&#58;//www.ukl-live.de/infotag-krebs">www.ukl-live.de/infotag-krebs</a> kann dieser Programmteil auch live im Internet verfolgt werden.</p> <p>&#160;</p> <p>Interessierte Besucher&#58;innen haben außerdem die Möglichkeit, krebstherapie-relevante Fachbereiche des <a href="/">Universitätsklinikums Leipzig</a>, darunter das <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-1/hämatologie-und-zelltherapie/forschung">Forschungslabor im José-Carreras-Haus</a>, die <a href="/einrichtungen/life/leipzig-medical-biobank">Biobank</a> und die onkologische Tagesklinik des <a href="/einrichtungen/uccl">Universitären Krebszentrums,</a> im Rahmen persönlicher Führungen in kleinen Gruppen kennenzulernen.</p>
Vorsicht Zecke!<img alt="Dr. Henning Trawinski, Oberarzt in der Infektiologie und Tropenmedizin am Universitätsklinikum Leipzig." src="/presse/PressImages/pic_20240723101440_49b3dec12d.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-07-22T22:00:00ZLeipzig. Das Risiko, sich in Deutschland durch einen Zeckenstich mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu infizieren, steigt. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) weiten sich die sogenannten FSME-Risikogebiete seit Jahren aus. 180 Kreise sind aktuell als solche beim RKI gelistet – darunter auch große Teile Sachsens. Hier zählen lediglich die Stadt und der Landkreis Leipzig sowie der Kreis Nordsachsen nicht zu den Risikogebieten. Doch auch hier können FSME-Infektionen auftreten. Der Infektiologe Dr. med. Henning Trawinski vom Universitätsklinikum Leipzig (UKL) rät deshalb, sich generell vor Zecken und damit vor FSME oder anderen von ihnen übertragenen Infektionen wie Borreliose zu schützen – sei es durch eine Impfung gegen FSME, Insektenschutzmittel, umsichtiges Verhalten oder die richtige Kleidung. <p>Sie werden kaum größer als vier Millimeter und können doch erheblichen Schaden anrichten - mit der zunehmenden Ausbreitung des Gemeinen Holzbocks (Ixodes ricinus) oder anderer Zeckenarten wie der Auwaldzecke in Deutschland, steigt auch die Zahl der Erkrankungen, die sie übertragen können. Neben der Borreliose ist das in Deutschland vor allem die FSME, eine Virusinfektion, von der die Mehrzahl der Betroffenen nichts mitbekommt. Nur rund ein Drittel der Infizierten entwickle nach einer Inkubationszeit von meist sieben bis 14 (selten bis 28) Tagen grippeähnliche Symptome mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Abgeschlagenheit, sagt Dr. med. Henning Trawinski, Oberarzt in der Infektiologie an der <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-1">Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie</a> des UKL. &quot;Diese Beschwerden klingen nach zwei bis sieben Tagen ab und dann ist für viele die Erkrankung auch schon vorbei.&quot;&#160;<br><br></p> <p>Bei fünf bis 30 Prozent der Infizierten, meist älteren oder vorerkrankten und vor allem immungeschwächten Menschen, schließt sich typischerweise nach einem symptomfreien Intervall von etwa sieben bis zehn Tagen eine zweite Krankheitsphase an. In dieser befällt das Virus das Gehirn, was zur Entzündung von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark führen kann. &quot;Die Folge können erneutes Fieber, starke Kopf- und Rückenschmerzen, Schmerzen der Beine, Arme, &#160;Lähmungen und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma sein. Häufig kommt es bei schweren Verläufen auch zu neurologischen Langzeitkomplikationen wie chronischen Kopfschmerzen, Lähmungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen und einem Hörverlust,&quot; so Dr. Trawinski weiter. &quot;Circa ein Prozent dieser Fälle enden tödlich, denn gegen FSME gibt es keine spezifische Therapie.&quot;&#160;<br><br></p> <p>Der Spezialist rät deshalb bei möglichem Zeckenkontakt, z. B. durch Wanderung oder berufliche Tätigkeiten im Wald oder in der Landwirtschaft in einem FSME-Risikogebiet, zur Impfung gegen FSME. Auch bestimmte Verhaltensregeln können das Risiko einer Infektion verringern. Dazu zählt bei Aufenthalt in der Natur - vor allem im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz - lange, helle, geschlossene Kleidung und feste Schuhe zu tragen, die Hosenbeine in die Socken zu stecken und freie Hautstellen mit Anti-Zeckenspray, sogenannten Repellentien, einzusprühen.</p> <p>Wichtig ist auch, dass man sich nach einer Wanderung oder einem Picknick im Grünen gründlich absucht und eventuelle Zecken schnell entfernt. &quot;Die Zecke, die bei uns am weitesten verbreitet ist, ist der Gemeine Holzbock, der seinen Wirt nach Befall durch ein Abstreifen von der Vegetation nicht sofort sticht, sondern erst eine passende Stelle sucht, was bis zu einer Stunde oder länger dauern kann. Zum Saugen bevorzugt die Zecke geschützte Körperstellen mit weicherer Haut wie die Kniekehlen, den Intimbereich, die Ohren, den Haaransatz, den Bauchnabel und den Bereich unter den Achseln - Regionen, die ich allein nicht gut sehen kann, deshalb sollten andere Personen beim Absuchen helfen.&quot;<br><br></p> <p>Zeit ist auch ein wichtiger Faktor, wenn die Zecke bereits gestochen hat, denn das FSME-Virus, das in den Speicheldrüsen der Zecken sitzt, wird sehr schnell übertragen. Dr. Henning Trawinski empfiehlt, die Zecke umgehend mit einer dafür vorgesehenen Zange, Karte oder Pinzette zu entfernen&#58; &quot;Man sollte dicht an der Hautoberfläche ansetzen und die Zecke gerade nach hinten ziehen. Also, nicht drehen oder biegen, weil dann immer die Gefahr besteht, dass ein Teil der Zecke steckenbleibt, was zu einer Entzündung führen kann. Auch sollte man nicht auf den geschwollenen Zeckenkörper drücken oder ihn mit Öl, Klebstoff oder Ähnlichem beträufeln. Das könnte dazu führen, dass die Zecke gereizt wird und Speichel abgibt, wodurch eventuelle Erreger in die Blutbahn kommen.&quot; Ist die Zecke entfernt, sollte die Stelle desinfiziert und beobachtet werden. Treten Krankheitssymptome auf, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.<br><br></p>
150. Patient mit CAR-T-Zell-Therapie erfolgreich am Universitätsklinikum Leipzig behandelt<img alt="Kurz vor der Entlassung seines Patienten spricht Oberarzt Dr. Vladan Vucinic (re.) noch einmal die Ergebnisse der letzten Untersuchungen mit Jens Wußmann durch. Er war der 150. Patient, der am Universitätsklinikum Leipzig mit einer CAR-T-Zelltherapie behandelt wurde." src="/presse/PressImages/pic_20231201115549_8c41c4a186.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-11-30T23:00:00ZLeipzig. Im November ist am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) der 150. Patient mit einer CAR-T-Zelltherapie behandelt worden. Der 59-jährige Leipziger leidet an einem aggressiven B-Zell-Lymphom, von dem er nun im besten Fall vollständig geheilt sein könnte. Im Juni 2019 war diese noch immer neuartige Zelltherapie am UKL erstmals bei einem Patienten angewendet worden. Mittlerweile sind die Einsatzmöglichkeiten um ein Vielfaches höher. Prof. Uwe Platzbecker, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie, ist stolz auf die Zahl von 150, aber auch auf die "extrem hohe Qualität unserer medizinischen Versorgung", was sich in der Akkreditierung seiner Klinik für sämtliche derzeit verfügbaren CAR-T-Zelltherapie-Produkte widerspiegele. <p>Jens Wußmann ist vor kurzem 59 Jahre geworden. Er feierte diesen Tag im Kreis seiner Familie - zu Hause. Einen Tag zuvor konnte er von Oberarzt Dr. Vladan Vucinic entlassen werden - für Patient wie für Arzt ein Moment der Freude.&#160;</p> <p>Mitte November hatte Wußmann die womöglich lebensrettende Infusion erhalten. Im besten Fall ist er von seiner Krankheit, einem aggressiven B-Zell-Lymphom, nun endgültig geheilt. Seine Leidensgeschichte begann schon einige Jahre zuvor.&#160;</p> <p>CAR-T Zellen sind ein innovativer zelltherapeutischer Ansatz in der Hämatologie und Onkologie. Hier werden körpereigene T-Zellen der Patient&#58;innen isoliert und mittels Gentechnologie so verändert, dass sie die Krebszellen erkennen und zerstören können. Im Oktober waren die eigenen Lymphozyten des Leipzigers mittels Apherese (Blutwäsche) abgesammelt worden. In einem Speziallabor in den USA erhielten diese Zellen dann binnen drei Wochen ihre &quot;Neuprogrammierung&quot;. Per Infusion wurden die genetisch veränderten Lymphozyten dann wieder in Wußmanns Körper zurückgeführt, um die Krankheit anzugreifen und zu vernichten.&#160;<br><br></p> <p>Das aggressive B-Zell-Lymphom zeigt sich vor allem durch schmerzlose Lymphknotenschwellungen, aber auch durch Nachtschweiß und Gewichtsverlust. Bei dem Leipziger war es allerdings etwas anders - er nahm an Gewicht stark zu. &quot;Geschwollene Lymphknoten können andere Organe beeinträchtigen. Bei Herrn Wußmann drückten sie aufs Herz&quot;, berichtet Dr. Vucinic. &quot;Dadurch war die Herzfunktion gestört, im Körper lagerte sich Wasser ab, was zu einer Gewichtszunahme mit Wasserüberlagerung führte.&quot; Bereits seit 2021 war Wußmann deswegen an anderen Krankenhäusern in Behandlung, Immunchemotherapien schlugen nur kurzzeitig an.&#160;</p> <p>Seit Februar dieses Jahres und einer sogenannten Hochdosistherapie und der Verabreichung eigener Stammzellen ist er nun Patient von Oberarzt Vucinic am UKL. &quot;Hier habe ich auch von ihm zum ersten Mal von einer CAR-T-Zelltherapie gehört&quot;, erzählt Wußmann. &quot;Dr. Vucinic hat mir das Prinzip sehr genau erläutert, das hat mich überzeugt.&quot; Er habe sich am Leipziger Universitätsklinikum sehr gut aufgehoben gefühlt&#58; &quot;Alle arbeiten Hand in Hand.&quot;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Nebenwirkungen wie Fieberschübe und Entzündungen unter Kontrolle gebracht&#160;</strong></p> <p>Rückschläge seien natürlich nie ganz auszuschließen, erklärt UKL-Arzt Vucinic. Der für das CAR-T-Zell-Programm des <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-1/hämatologie-und-zelltherapie/über-uns">Bereichs Hämatologie und Zelltherapie</a> seiner Klinik zuständige Oberarzt beschreibt daher den Blick in die Zukunft seines Patienten folgendermaßen&#58; &quot;Erlebt Herr Wußmann nun ein Jahr ohne Rückschläge, bin ich sehr zufrieden, nach zwei Jahren wäre ich extrem zufrieden.&quot;&#160;<br><br></p> <p>In den ersten Tagen nach der Rückführung der veränderten körpereigenen Zellen können sich auch schwerere Nebenwirkungen bemerkbar machen. Auch Jens Wußmann musste dies erleben. Er litt kurzzeitig an starkem Fieber und einer entzündlichen Reaktion, ausgelöst durch die CAR-T-Zellen, weil sie zu viele sogenannte Botenstoffe ausschütten. &quot;Das kann zu Fieberschüben führen, gleichwohl können diese Entzündungen, auch bekannt als Zytokinsturm, gut medikamentös behandelt werden&quot;, erklärt Dr. Vucinic.&#160;</p> <p>Doch, weil auch schon eine minimale Dosis dieser Botenstoffe die Hirnfunktion beeinträchtigen können, gehen die Mediziner&#58;innen auf Nummer sicher&#58; &quot;Herr Wußmann musste täglich einen oder zwei Fragebögen mit zehn Fragen ausfüllen. So prüfen wir, ob die Hirnfunktion beeinträchtig ist. Zusätzlich baten wir ihn, täglich einen bestimmten Satz mit der Hand zu schreiben. Wir schauten, ob der Satz korrekt geschrieben war und ob Veränderungen bei der Handschrift zu bemerken wären, was ebenfalls auf eine Störung der Hirnfunktion hindeuten könnte&quot;, beschreibt Dr. Vladan Vucinic.&#160;</p> <p>Jens Wußmann überstand auch diese kritische Phase und konnte sich am Geburtstag zu Hause über die Bastelarbeiten seiner Enkelkinder freuen - &quot;das schönste Geschenk überhaupt&quot;, wie der 59-Jährige selbst sagte.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Klinikdirektor Platzbecker&#58; Ein wenig wie Fahrrad fahren - von Stützrädern zum Rennrad</strong></p> <p>Was an vielen Stellen bereits fast nach Routine im klinischen Alltag klingt, unterscheidet sich bei näherem Hinsehen jedoch noch immer sehr von anderen Therapien in der Hämatologie. &quot;Der gesamte Prozess CAR-T-Zelltherapie gestaltet sich viel aufwändiger als andere Behandlungen&quot;, sagt Dr. Vucinic. &quot;Angefangen bei der Patient&#58;innenaufklärung über die Koordination mit anderen Kliniken, den Herstellern der Produkte, den Krankenkassen, Apotheken und weiteren Behandler&#58;innen. Nicht zu vergessen die noch immer sechsstelligen Kosten einer CAR-T-Zelltherapie.&quot;&#160;<br><br></p> <p>2019 der erste, im November 2023 der 150. Patient - zur eigenen Einordnung greift <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-1">Klinikdirektor</a> Prof. Uwe Platzbecker auf einen bildhaften Vergleich zurück&#58; &quot;Ein wenig ist es vergleichbar mit Fahrrad fahren. Nutzten wir vor vier Jahren noch Stützräder, sitzen wir heute auf einem Rennrad.&quot; Er sieht den von ihm geleiteten Fachbereich bei den erfahrensten Kliniken mit dieser neuen Therapie in Deutschland&#58; &quot;Unser Anspruch ist - bei aller Quantität - die höchste Qualität! Der Zugang zu solch kostenintensiver Innovation bedeutet auch eine hohe Verantwortung, unsere Patient&#58;innen gut auszuwählen&quot;, betont Prof. Platzbecker und schließt einen Wunsch an&#58; &quot;In Zukunft muss dieser enorm gewachsene Aufwand auch im Leistungskatalog der Krankenkassen abgebildet werden. Vielleicht gelingt das mit der geplanten Krankenhaus-Reform&quot;, so der UKL-Experte. &#160;&#160;</p> <p>&#160;</p>
Wird HIV in diesem Jahrzehnt besiegt?<img alt="Infektiologin Dr. Amrei von Braun behandelt nicht nur in der Sprechstunde am UKL Patient&#58;innen mit HIV-Infektionen, sondern begleitet auch Projekte in Afrika." src="/presse/PressImages/pic_20231129111941_c4121d27bf.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-11-28T23:00:00ZLeipzig. In den reichen Ländern der Welt ist aus HIV längst statt einer tödlichen Infektion eine chronische Erkrankung geworden. Aber auch in Afrika, das lange als Sorgenkind galt, gibt es große Fortschritte – die HIV-Infektionen können besser kontrolliert werden, die Zahl der Erkrankten sinkt. Damit scheint ein Sieg im weltweiten Kampf gegen die Immunschwäche in Sicht. <p>Zwei Drittel der heute von HIV Betroffenen leben in afrikanischen Ländern. Armut und fehlender Zugang zur Gesundheitsversorgung erschwerten dort bisher den Kampf gegen die übertragbare Infektionserkrankung, die unbehandelt tödlich ist. Dank großer internationaler Anstrengungen ist das heute anders&#58; &quot;Mit einer breitflächigen Kombination aus leichtem Zugang zu Tests und anschließenden Therapien ist die Erkrankung heute auch dort gut kontrollierbar&quot;, erklärt Dr. Amrei von Braun die Situation. Die Infektiologin und Tropenmedizinerin am Universitätsklinikum Leipzig ist häufig für Projekte in Afrika unterwegs. Immer mit im Blick hat sie dabei ihr &quot;Herzensthema&quot; HIV-Versorgung. &quot;Was wir da erleben, ist eine echte Erfolgsgeschichte der Medizin&quot;, ist sie überzeugt. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt, ebenso wie die Todeszahlen. Damit das so bleibt, darf nun aber nicht nachgelassen werden.</p> <p>Denn die Erfolge sind fragil&#58; &quot;In politisch instabilen Ländern leidet die Gesundheitsversorgung, dort können wir entsprechend schnell auch wieder zurückgeworfen werden&quot;, &#160;so Dr. von Braun. Und noch sei nicht alles erreicht. Vor allem die Kinder wären weiterhin unterversorgt. &quot;Während uns für Erwachsene heute circa 30 individuelle Therapieoptionen zur Verfügung stehen, sind es bei Kindern nur ungefähr zehn&quot;, so die Expertin. Kinder seien komplizierter zu behandeln, da die Medikamentengaben auf das Körpergewicht abgestimmt werden müssen und dieses sich bei Kindern durch das Wachstum ständig ändere. Auch könnten keine Tabletten verabreicht werden, Baby- und Kleinkind-kompatible Zubereitungen der Arzneimittel stünden aber selten zur Verfügung. Dabei sei die Zahl der infizierten Kinder mit jährlich 400.000 nach wie vor hoch, und fast alle davon leben in Afrika. &quot;Bei uns sind Kinder mit HIV heute eine Rarität, denn eine Übertragung während der Schwangerschaft kann gut und wirksam verhindert werden - aber eben nur, wenn die Infektion der Mutter bekannt ist und behandelt werden kann&quot;. Gelingt dies nicht, ist die Behandlung der Kinder schwierig, viele überleben das 2. Lebensjahr nicht.&#160;</p> <p>&quot;Unsere weltweite Priorität im weiteren Kampf gegen AIDS sollten daher die Kinder sein&quot;, ist Dr.von Braun überzeugt. Wichtig dafür seien auch bessere Diagnosemöglichkeiten für Erwachsene in den afrikanischen Ländern. Denn um eine jeweils passende Therapieoption zu finden, werden diese dort einfach bis zum Erfolg ausprobiert, da für eine Diagnostik der relevanten Faktoren die Ressourcen fehlen. &quot;In dieser Zeit sind die Patient&#58;innen aber weiter ansteckend&quot;, &#160;so von Braun. Hier könnte viel erreicht werden, um neue Infektionen zu verhindern.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Osteuropa&#58; Stigmatisierung als Infektionstreiber&#160;</strong></p> <p>Während es in Afrika große Erfolge zu verzeichnen gibt, ist die Situation in Osteuropa dagegen weiterhin schlecht. Aufgrund der Stigmatisierung, der sich Betroffene in diesen Ländern ausgesetzt sehen, steigen dort seit Jahren die Zahlen. &quot;Weil es für Risikogruppen keine Programme zum Schutz vor Infektionen gibt, erhöht sich die Rate der Übertragungen&quot;, so von Braun. Eine HIV-Infektion ist mit gesellschaftlicher Ablehnung und Ausschluss verbunden, eine wirksame Therapie zu bekommen, ist selten oder gar nicht möglich. &quot;Im Verborgenen gelingt aber keine Prävention und kein Übertragungsschutz, das haben wir über Jahrzehnte erfahren können und erfahren es heute von unseren Patient&#58;innen&quot;, sagt die Leipziger Infektiologin, die in der HIV-Sprechstunde am UKL mit ihren Kolleg&#58;innen etwa 300 Patient&#58;innen betreut, einige davon auch mit Fluchterfahrungen aus osteuropäischen Ländern. Deren Berichte zeichnen ein düsteres Bild. &quot;Hier müsste unbedingt etwas geschehen, wenn wir AIDS weltweit besiegen wollen - was in greifbarere Nähe ist.&quot; &#160; &#160;&#160;</p>


Janssen entwickelt in Kooperation KI-basiertes Tool für die Hämatoonkologie

Die Plattform soll in Zukunft die Therapieentscheidung bei komplexen Bluterkrankungen unterstützen.

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21.10.2020

Klinische Studie SHAPE stärkt den Standort der Universitäts-Biobank

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