Zukunftsprojekte gefördert: „Augmented Reality“ im OP und bessere Behandlung des Gebärmutterhalskrebses | | <img alt="Prof. Dirk Winkler (li., mit Datenbrille) und PD Dr. Ronny Grunert bei einem neurochirurgischen Eingriff. Durch die Nutzung einer Datenbrille zur Einblendung erweiterter Realität - „augmented reality“ – sollen computergestützte Navigationstechnologien im Operationssaal leichter eingesetzt werden können. Dieses Vorhaben wird nun durch die Dr. Hubertus von Grünberg-Stiftung gefördert." src="/presse/PressImages/pic_20221202114037_4873aa9a05.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-12-01T23:00:00Z | Leipzig. Die neu am UKL gegründete Dr. Hubertus von Grünberg-Stiftung hat die ersten Förderanträge positiv begutachtet und unterstützt diese mit je 60.000 Euro. Die beiden geförderten Arbeitsgruppen entwickeln zukunftsträchtige Methoden zur Weiterentwicklung chirurgischer Behandlungsverfahren. | <p>Die <a href="/Seiten/gruenberg-stiftung.aspx">Dr. Hubertus von Grünberg-Stiftung</a> hat sich die Förderung der Entwicklung anwendungsorientierter innovativer Konzepte und Behandlungstechniken zum Ziel gesetzt. Die Stiftung wurde 2022 am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) gegründet und verfügt über ein Stiftungskapital von zwei Millionen Euro. Nun wurden die ersten Förderanträge begutachtet. Zwei Projekte wurden ausgewählt und erhalten eine Unterstützung in Höhe von jeweils 60.000 Euro. </p>
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<p>Zum einen handelt es sich dabei um die Entwicklung eines chirurgischen AR (Augmented Reality)-Navigationsystems durch eine Arbeitsgruppe an der <a href="/einrichtungen/neurochirurgie">Klinik für Neurochirurgie</a> des UKL unter der klinischen Leitung von Prof. Dr. Dirk Winkler. Ziel ist es, durch die Nutzung einer Datenbrille zur Einblendung erweiterter Realität - "augmented reality" - computergestützte Navigationstechnologien im Operationssaal leichter einsetzbar zu machen. So sollen die Positionen der chirurgischen Instrumente in Echtzeit in den Bildern von CT und MRT angezeigt werden. Auch hochsensible Strukturen würden als "no-touch-areas" virtuell eingeblendet und so noch besser geschützt werden. "Auf diese Weise könnte das in der Neurochirurgie bereits erfolgreich etablierte Verfahren der datengestützten Orientierung im Operationsfeld ganz entscheidend weiterentwickelt und in der Folge auch für mehr chirurgische Teildisziplinen und Anwender zugänglich gemacht werden als bisher", beschreibt Projektleiter PD Dr. Ronny Grunert. Für Patient:innen wäre dies ein großer Vorteil, da sich mit Hilfe der Computerdaten die Genauigkeit der Eingriffe und damit neben dem Behandlungserfolg auch die Sicherheit für die Erkrankten erhöht.   </p>
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<p><strong>Wie interagieren Tumorzellen mit gesundem Gewebe?</strong></p>
<p>Das zweite Projekt beschäftigt sich mit Fragestellungen zur verbesserten Behandlung von Gebärmutterhalskarzinomen. Im Fokus steht dabei, wie Tumorzellen mit dem gesunden, Gewebe in ihrer Nachbarschaft interagieren. Seit vielen Jahren ist bereits bekannt, dass Tumorzellen mit benachbarten gesunden Zellen im Dialog stehen und ihr Umfeld gezielt manipulieren, um für sich optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Die genauen Mechanismen sind dazu beim Zervixkarzinom noch nicht ausreichend untersucht. "Einiges wissen wir aber bereits", erklärt Dr. Benjamin Wolf, der Leiter des an der <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Frauenklinik des UKL</a> beheimateten Projektes. "Bei anderen Krebsarten wie z.B. dem Bauchspeicheldrüsenkrebs ist bekannt, dass eine Aktivierung des Angiotensin-Signalweges bei der Entstehung dieser als Demoplasie bezeichneten Gewebeveränderung eine wichtige Rolle spielt. Ob dies auch beim Zervixkarzinom der Fall ist, soll Gegenstand der geplanten Untersuchungen sein. Der Angiotensin-Signalweg spielt normalerweise vor allem bei der Blutdruckregulation eine wichtige Rolle.</p>
<p>"Wir möchten besser verstehen, welche Zusammenhänge genau zwischen der Desmoplasie und der Tumorbildung bestehen und wie wir auf der Grundlage dieser Erkenntnisse unsere Behandlungsmaßnahmen anpassen und verbessern können," so Wolf. "Wir denken, dass hier zum Beispiel künftig die Chance auf eine Bekämpfung dieser Gewebe und damit der Krebserkrankung mittels Medikamentengabe besteht." In experimentellen Modellen konnte bereits gezeigt werden, dass die Unterbrechung des Angiotensin-Signalweges zu einer Normalisierung des Gewebes führt. </p>
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Erste robotische Pankreas-OP am Universitätsklinikum Leipzig | | <img alt="Das Zusammenspiel von Mensch und Technik ermöglicht bei einem komplexen Eingriff wie diesem an der Bauchspeicheldrüse eine überaus hohe Präzision: Prof. Ines Gockel, Leiterin der Viszeralchirurgie am UKL." src="/presse/PressImages/pic_20220719102601_edaa105d5f.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-07-18T22:00:00Z | Leipzig. Erstmals wurde kürzlich von den Viszeralchirurg:innen des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) eine robotische Operation der Bauchspeicheldrüse vorgenommen. "Eingriffe an diesem Organ sind schon aufgrund seiner Anatomie komplex", sagt Prof. Dr. Ines Gockel, Leiterin der UKL-Viszeralchirurgie. "Zudem ist es unser Anspruch, Eingriffe im Bauchraum möglichst minimal-invasiv, also schonend für unsere Patienten durchzuführen. Da kann das DaVinci-System seine Vorteile voll ausspielen. Die von uns operierte Patientin konnte mittlerweile nach Hause entlassen werden." | <p>Bei der Patientin war eine intraduktal papillär muzinöse Neoplasie (IPMN), ein Pankreastumor, diagnostiziert worden. Weil bei dieser Erkrankung die Möglichkeit besteht, dass Krebszellen entstehen, wurde eine Teilresektion der Bauchspeicheldrüse vorgenommen.  </p>
<p>Mit dem DaVinci-Roboter können die Chirurg:innen minimal-invasiv und zugleich besonders präzise und schonend operieren. Vorteile des Roboters sind weiterhin, dass der Operateur ein 3-D-Bild sieht und nicht nur ein 2-D-Bild, wie bei der herkömmlichen minimal-invasiven OP. Der Roboter verfügt zudem über vier Arme, mit deren Instrumenten die Operateure sehr genau präparieren, halten, schneiden und nähen können.</p>
<p>"Natürlich operiert der DaVinci nicht selbst. Meine Hände steuern das Operationssystem, das in der Lage ist, jedes Bewegungsausmaß der menschlichen Hand sehr exakt umzusetzen", erklärt <a href="/einrichtungen/vttg/viszeralchirurgie/viszeralchirurgie">Prof. Gockel</a>. "Das vergrößerte und hochauflösende 3-D-Videobild sowie die vollständige Bewegungsfreiheit der Instrumente geben dem Operateur zudem mehr Möglichkeiten der Angulation, also der Winkelung, bei engen Operationsfeldern. Insgesamt entsteht durch das Zusammenspiel von Mensch und Technik eine überaus hohe Präzision, die es möglich macht, sehr schonend zu operieren." Hierzu sei allerdings ein umfangreiches Training erforderlich. </p>
<p>Mit der erfolgreichen Pankreas-Operation per DaVinci-System erweitern sich, so Prof. Gockel, zum Nutzen der Patienten die operativen Möglichen in der Pankreas-Chirurgie. Sie erwartet eine weiter zunehmende Verwendung des Roboters, der besonders für minimal-invasive Operationen geeignet ist - also genau die richtige Technologie ist für das ebenfalls von Prof. Gockel geleitete Zentrum für minimal-invasive Chirurgie am UKL, das jüngst erfolgreich rezertifiziert wurde.</p> |
Avatera-OP-Roboter im ersten klinischen Einsatz | | <img alt="Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie des UKL, bei einem Eingriff mit dem Avatera-OP-Robotersystem." src="/presse/PressImages/pic_20220420095630_3b92cd507f.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-04-19T22:00:00Z | Leipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist das OP-Robotersystem Avatera erstmals klinisch in der Routineversorgung in der Urologie eingesetzt worden. Das neue System ist eine deutsche Eigenentwicklung und soll das bestehende Angebot an OP-Robotersystemen ergänzen. Während des mehrwöchigen Einsatzes soll das in der robotergestützten Chirurgie erfahrene Team der Klinik für Urologie zunächst 25 Eingriffe vornehmen. | <p>Minimal-invasive Chirurgie bietet viele Vorteile: Die erforderlichen Schnitte sind sehr klein, umliegende Gewebe und Strukturen wie Nerven und Gefäße können auf diese Weise besser geschont werden. Es folgen weniger Schmerzen und Bewegungseinschränkungen und eine geringere Infektionsgefahr. Die Erholungs- und Heilungszeiten sind kürzer und die so operierten Patienten kommen schneller wieder auf die Beine.</p>
<p>Kommt bei solch einem Eingriff zudem ein OP-Robotersystem zum Einsatz, sitzt der Chirurg an einer Konsole und steuert drei sehr kleine Instrumente mit den Roboterarmen sowie eine Kamera, die das Innere des Patienten mit einer bis zu 10-fachen Vergrößerung zeigt. So wird eine OP noch präziser, zielgenauer und sicherer - denn der Chirurg kann das zu operierende Gebiet millimetergenau sehen und mit den Instrumenten kleinste Bewegungen ohne jede Einschränkung ausführen lassen - besser, als es allein mit der Hand möglich wäre.</p>
<p>Der einzige bisher weltweit verbreitete OP-Roboter dieser Art ist der daVinci Telemanipulator. Auf Grund der vielen Vorteile operieren am UKL die <a href="/einrichtungen/urologie">Urologen</a> bereits seit 2011 mit Hilfe des daVinci, seit 2017 nutzen auch andere Fachbereiche wie die <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a>, <a href="/einrichtungen/vttg">Viszeral- und Thoraxchirurgie</a> oder die <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie">Kinderchirurgie</a> das Gerät, um komplizierte Eingriffe sicher und für die Patient:innen schonend durchführen zu können.</p>
<p>Inzwischen sind am UKL zwei "daVinci"-Operationsroboter für komplexe operative Eingriffe im Einsatz, seit 2019 auch ein Gerät der neuesten Generation der "Xi" Serie.</p>
<p>Über 500 Mal im Jahr wird mit dem daVinci operiert - damit gehören die Leipziger Urologen zu den erfahrensten Roboter-Operateuren in Europa. Basierend auf dieser Expertise entstand hier 2021 das <a href="/einrichtungen/zrnc/beteiligte-kliniken-und-institute">Zentrum für roboter-assistierte und navigierte Chirurgie</a>. Dessen Aufgabe: interdisziplinär die Entwicklung auf diesem Gebiet zu begleiten und Innovationen zu unterstützen.</p>
<p>Die Erfahrung mit dem Einsatz von OP-Robotern wird jetzt um eine weitere ergänzt: Derzeit ist am UKL das in Mitteldeutschland entwickelte OP-Robotersystem Avatera in einem ersten klinischen Einsatz. Operiert wird damit in der Urologie. Bereits zehn Mal kam das neue Gerät zum Einsatz, sowohl bei Nierentumoren als auch bei Prostatakrebsoperationen, Komplikationen gab es bisher keine, alle Operationen konnten erfolgreich beendet werden.</p>
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<p><strong>Zukünftig soll mehr Kliniken der Einsatz eines OP-Roboters zugänglich gemacht werden</strong></p>
<p>Nach Meinung des Vorstands des UKL gehört die Zukunft den OP-Robotersystemen: Immer mehr Fachgebiete setzen diese inzwischen ein, die Zahl der Patient:innen, für die ein solcher Eingriff geeignet ist, steigt stetig. Doch Anschaffung und Betrieb eines OP-Roboters wie dem daVinci sind sehr kostenintensiv, was den Kliniken aktuell Grenzen setzt. Das im thüringischen Jena entwickelte Avatera-System soll eine Alternative bieten. Das System greift die bewährten Lösungen auf und entwickelt diese weiter. Dazu gehört, anders als bei den bisherigen Geräten, der Einsatz von Einmal-Instrumenten. Das soll die Sicherheit erhöhen und den Kliniken aufwändige Sterilisationslösungen ersparen.</p>
<p>"Für die Zukunft brauchen wir sehr viel mehr roboter-assistierte Chirurgie in vielen Fachgebieten, Systeme, die weltweit und nicht nur in den hoch entwickelten Industrieländern eingesetzt werden können, um die Behandlung der Patienten anhaltend weiter zu verbessern", sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig.</p> |
Gutartige Tumore bei Frauen: Am UKL können Myome „maßgeschneidert“ entfernt werden | | <img alt="An der von Prof. Bahriye Aktas (Mi., bei einer OP) geleiteten Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde des UKL stehen vielfältige Methoden zur Behandlung von Myomen zur Verfügung." src="/presse/PressImages/pic_20210830124824_913303f392.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2021-08-29T22:00:00Z | Leipzig. Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore der Frau. Obwohl die Geschwulste nicht lebensgefährlich sind, können sie die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) gilt als eines der wenigen Zentren in Deutschland, die das komplette Spektrum der Myom-Therapie anbieten können. An der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde erhält jede Patientin eine "maßgeschneiderte" Therapie. Bald steht auch ein neues Medikament zur Verfügung, das bei guter Wirksamkeit jeglichen Eingriff ersparen kann. | <p>"In unserer Myom-Sprechstunde vergleichen wir bei jedem Fall alle uns zur Verfügung stehenden Verfahren und finden so das individuell richtige Verfahren für jede einzelne Patientin", sagt Christiane Weisgerber, <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe</a>. "Dabei prüfen wir intensiv die Ausdehnung der Erkrankung, das bedeutet, wieviele Myome liegen vor, wie groß sind sie und wo an der Gebärmutter sind sie lokalisiert", erläutert sie. "Weiterhin wichtig ist die Frage, welche Beschwerden verursachen die Myome. Dann schauen wir sehr genau auf die Lebenssituation der Frau, vor allem, ob die Familienplanung.abgeschlossen ist oder nicht ", zählt Weisgerber auf. "Selbstverständlich kann jede Patientin ihre Wünsche hinsichtlich der Therapie äußern und die Therapieplanung mitgestalten." Am Ende werden die einzelnen "Puzzleteile" zusammengeführt und daraus ein individueller Therapieentwurf gefertigt. </p>
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<p>Nicht immer sind Eingriffe nötig, auch durch die Einnahme von Medikamenten können Myome behandelt werden. Neben der bereits etablierten hormonellen Therapie steht ein neues Medikament mit dem Wirkstoff Relugolix in Deutschland kurz vor der Markteinführung. "Es gibt gute Vorzeichen, dass es vor allem Blutungsstörungen sehr wirkungsvoll therapiert ohne jeglichen Eingriff", so die UKL-Fachärztin. Es hätte bereits einmal ein Medikament gegeben, erklärt Weisgerber, das für Myome und Blutungsstörungen zugelassen war. Doch dieses sei für massive Leberschädigungen verantwortlich gewesen und so aus der Therapie verschwunden. </p>
<p>"Doch nun kommt im September noch einmal etwas Neues, was die medikamentöse Therapie unterstützt", freut sich Christiane Weisgerber.</p>
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<p>In Fällen, in denen allerdings die Einnahme von Arzneimitteln nicht zu einer ausreichenden Besserung der Beschwerden führt, steht das komplette Spektrum der derzeitigen Therapieverfahren am UKL zur Verfügung:</p>
<p>In Zusammenarbeit mit den Kollegen der <a href="/einrichtungen/radiologie">Radiologie</a> werden als nicht-operative Verfahren die Embolisation (über Computertomografie gesteuerter Verschluss der myomversorgenden Arterien) sowie das von den meisten Patientinnen, die sich vorinformiert haben, angefragte Verfahren namens HIFU (Hochfrequenz-Ultraschallbehandlung im MRT) regelmäßig durchgeführt. Vorteile: keine Operation, keine Narkose, keine Schnitte. Diese Methoden können jedoch nicht jeder Patientin angeboten werden, da gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssen.</p>
<p>Doch auch die operativen Methoden haben weiterhin ihren festen Platz in der Behandlung myombedingter Beschwerden. </p>
<p>Hier gilt in der Frauenklinik des UKL jedoch der feste Grundsatz: Wenn Schnitte, dann so klein wie möglich!  Die Wahl des operativen Verfahrens ist abhängig von Größe und Lage der Tumore. Bei kleineren Geschwulsten innerhalb der Gebärmutter kommt die Resektoskopie in Frage. Hierbei wird eine Kamera über den Gebärmutterhals in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Der Clou: An der Kamera ist eine kleine elektrische Schlinge angebracht. Mit dieser kann das Myom Stück für Stück abgeschält werden. Sind die Tumore größer, kommt die sogenannte Myom-Enukleation zum Einsatz. Hier, wie auch in den seltenen Fällen, in denen nur die Entfernung der Gebärmutter hilft, erfolgen die Eingriffe laparoskopisch, das heißt, über eine Bauchspiegelung minimalinvasiv. </p>
<p>Und für die Entfernung extrem großer Tumorbefunde - das können mehrere Kilogramm sein - steht den Ärztinnen und Ärzten der UKL-Frauenklinik robotische Hilfe durch den "da Vinci"-OP-Roboter zur Verfügung, mit dem ebenfalls minimalinvasiv operiert und große Bauchschnitte vermieden werden können. </p>
<p>"Wir überprüfen regelmäßig alle bei uns in Anwendung befindlichen Verfahren", erläutert Fachärztin Weisgerber, derzeit vergleichen wir zum Beispiel die Behandlung mittels HIFU mit dem operativen Vorgehen über eine Myom-Enukleation. Wir betrachten kritisch die jeweiligen Vor- und Nachteile beider Verfahren und schauen, nach welchem Eingriff die Patientinnen schneller wieder genesen und ihren Alltag wiederaufnehmen können."</p> |
Erstes Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie in Sachsen am UKL gegründet | | <img alt="Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Klinik für Urologie und Mitinitiator des neuen Zentrums für roboternavigierte Chirurgie, an einem da Vinci-OP-Roboter." src="/presse/PressImages/pic_20210226085050_d8df73a3cf.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2021-02-25T23:00:00Z | Leipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig wurde jetzt das erste Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie in Sachsen gegründet. Das Zentrum bündelt die große am UKL vorhandene Expertise im Einsatz von roboter-, navigations- und IT-gestützten Systemen im Operationssaal und verbindet so Spezialisten aus zwölf Fachgebieten. Gemeinsames Ziel ist eine kontinuierliche und einheitliche Entwicklung dieser zukunftsorientierten Chirurgie, um vor allem die Patientensicherheit und Therapieerfolge stetig zu erhöhen und Synergieeffekte in der Behandlungseffektivität wirksam zu nutzen. | <p>Das UKL setzt seit Jahren auf den Einsatz moderner Technik im Operationssaal, um die Eingriffe präziser und für Patienten schonender umsetzen zu können. Dafür stehen den Operateuren heute bereits zwei "da Vinci"-Operationsroboter für komplexe operative Eingriffe in der <a href="/einrichtungen/urologie">Urologie</a>, <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a> und Chirurgie zur Verfügung. In der Neurochirurgie, der <a href="/einrichtungen/oup/wirbelsäulenchirurgie">Wirbelsäulen- und Gelenkchirurgie</a> und der Traumatologie ist die navigierte Chirurgie seit langem fest etabliert. In den vergangenen Jahren konnten so mehrere tausend Eingriffe minimal-invasiv mit Hilfe dieser unterstützenden Technik durchgeführt werden. In Kürze wird am UKL ein drittes innovatives Roboter-System innerhalb eines OP-Neubaus eingerichtet. "Mit dem Neubau von drei Operationssälen, die im Jahr 2022 für die Versorgung zu operierender Patienten zur Verfügung stehen, wird eine neue Dimension in der Versorgung unserer Patienten erreicht", beschreibt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. Innerhalb des Neubauprojektes entstehen drei Hybrid-Operationssäle, einer davon mit integrierter angiografischer Bildgebung, ein weiterer mit eingebautem Computertomographen und Navigationssoftware sowie ein Saal mit einem MRT-Gerät. "Diese Erweiterung wurde angesichts steigender Patientenzahlen und des medizinischen Fortschritts notwendig und vervollständigt jetzt unsere Möglichkeiten in der modernen Chirurgie", so Josten. <br><br></p>
<p>Auch für die Arbeit des neu gegründeten Zentrums stellt diese Erweiterung eine wichtige Ergänzung dar. Dank innovativer intraoperativer Bildgebung mit Echtzeitkontrolle und Möglichkeiten der navigierten 3D-Rekonstruktion bieten die roboterassistierten und navigierten neuen operative Verfahren den Patienten eine höhere Sicherheit und eine Verringerung der mit der Operation verbundenen Belastung.   <br><br></p>
<p>"Wir arbeiten bereits seit 2011 mit dem OP-Roboter da Vinci", berichtet Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Klinik für Urologie. "Aufbauend auf diesen guten Erfahrungen setzen wir unseren Weg mit der Zentrumsgründung jetzt konsequent fort." Die Assistenz des Robotersystems führe die minimal-invasive Chirurgie zu höchster Präzision. "Durch die geringe Größe der Eintrittsstellen sinkt die operationsbedingte Infektionsgefahr", so der Mitinitiator des neuen Zentrums. Dank der schonenden OP-Methode erhole sich der Patient zudem rascher und kann schneller in den Alltag zurückkehren. </p>
<p>Stolzenburg sieht die Notwendigkeit eines interdisziplinären Zentrums, um dem steigenden Bedarf an roboter-assistierter und navigierter Chirurgie gerecht zu werden: "Die Zahl und das Spektrum der Patienten, die für eine solche innovative Behandlung in Frage kommen, erweitert sich stetig, auch, weil mit der Zahl der beteiligten Fachgebiete die Interdisziplinarität steigt", so der UKL-Urologe. <br><br></p>
<p>"Es gilt zukünftig sowohl die roboterassistierte Chirurgie als auch die navigierte Chirurgie weiter zu entwickeln und beides zusammen zu führen. Das Universitätsklinikum Leipzig sieht es als eine originäre Aufgabe, die Einführung neuester medizinischer Technik klinisch und wissenschaftlich im Rahmen eines interdisziplinären Zentrums zu begleiten, um letztendlich unseren Patienten die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen", so Prof. Meixensberger, Direktor der UKL-Klinik für <a href="/einrichtungen/neurochirurgie">Neurochirurgie</a> und einer der Mitinitiatoren der Neugründung.  <br><br></p>
<p>Neben der Urologie und der Neurochirurgie gehören dem Zentrum folgende Fachbereiche des UKL an: Gelenkchirurgie, Gynäkologie, Hals-Nasen- Ohrenheilkunde, Kinderchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neuroradiologie, Radiologie, Transplantationschirurgie, Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie sowie das an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig beheimatete <a href="https://www.iccas.de/">Innovationszentrum für Computer-assistierte Chirurgie (ICCAS)</a> an. </p>
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