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Pressemitteilungen

 

 

„Dann war da eine große Erleichterung“<img alt="Marcel Arnold (sitzend rechts) und seine Mutter Ina (sitzend links) mit den vier hauptsächlich an der Nieren-Lebendspende beteiligten Ärzt&#58;innen des UKL (v.l.n.r.)&#58; Prof. Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Urologie, Dr. Antje Weimann und Prof. Daniel Seehofer vom Transplantationszentrum des UKL sowie die Nierenexpertin Dr. Anette Bachmann." src="/presse/PressImages/pic_20230220111956_4b7367a283.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-02-19T23:00:00ZLeipzig. In diesem Jahr feiert das Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) 30 Jahre seines Bestehens. Doch die Organspendezahlen in Deutschland sind niedrig, sie sanken im Vorjahr sogar noch einmal gegenüber 2021. Immer wichtiger werden daher Lebendspenden. Ohne sie wäre der Mangel an Organen ein noch höherer. Die erste Nieren-Lebendspende des Jahres 2023 am UKL zeigt auf eindrucksvolle Weise, was diese Entscheidung für Spender und Empfänger bedeuten kann. <p>Marcel Arnold aus Thalheim im Erzgebirge ist wieder frei, frei in seinen Entscheidungen. Denn der 33-Jährige hat im Januar eine neue Niere erhalten - gespendet von seiner Mutter Ina. Durch ihre Entscheidung hat sie ihrem Sohn die Möglichkeit zurückgegeben, selbst über sein Leben zu bestimmen.&#160;</p> <p>Zu einem Nachsorgetermin Anfang Februar trafen beide am UKL noch einmal auf alle beteiligten Ärzt&#58;innen am UKL. &quot;Eine Nieren-Transplantation ist Teamwork&quot;, sagt denn auch Prof. Daniel Seehofer, Geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für <a href="/einrichtungen/vttg/viszeralchirurgie">Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie</a>. Seehofer steht auch dem <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrum</a> des UKL vor. Es wurde 1993 gegründet und besteht somit seit 30 Jahren.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Organtransplantation ist Teamarbeit</strong></p> <p>Neben ihm als Transplanteur waren an der Verpflanzung der Niere innerhalb der Familie Arnold auch Urologie-Direktor Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, der die Niere bei Ina Arnold mittels des da Vinci-Roboters minimal invasiv entnahm, sowie die Nephrologin Dr. Anette Bachmann für die Vorbereitung und Dr. Antje Weimann für die Nachbereitung beteiligt - und natürlich unzählige weitere Mitarbeiter&#58;innen des UKL, angefangen von den Transplantationskoordinatorinnen bis hin zum immunologischen Labor.&#160;</p> <p>Mit den Oberärztinnen Bachmann und Weimann trafen sich Ina und Marcel Arnold nun zu einer der obligatorischen Nachsorgeuntersuchungen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Spende durch Elternteil immunologisch von Vorteil</strong></p> <p>Rückblick&#58; Im Januar 2020 sucht Marcel Arnold die Notaufnahme in Chemnitz auf. Er leidet an Herzrasen. Dort stellen die Ärzt&#58;innen jedoch plötzlich die Diagnose einer fortschreitenden Vernarbung der Nierenkörperchen, eine nicht seltene primäre Nierenerkrankung. Wahrscheinlich leidet er daran schon jahrelang, ohne es zu wissen. Bereits seit jenem Moment weiß Familie Arnold, dass bei Marcel über kurz oder lang eine Transplantation nötig sein wird. Noch bis April 2022 schafft er es, ohne Dialyse auszukommen, dann ging auch das nicht mehr.&#160;</p> <p>Für Mutter Ina war von Anfang an klar, dass sie es sein wird, die ihrem Sohn eine Niere spenden wird. &quot;Immunologisch ist das wegen der engen Verwandtschaft sogar ein Vorteil, wenn ein Elternteil spendet. Und bei den Arnolds passte sogar noch die Blutgruppe, auch wenn das kein Hinderungsgrund mehr ist heutzutage&quot;, sagt Nephrologin Dr. Bachmann. Nach ihrer Entscheidung folgen viele aufwändige, aber notwendige Vorab-Untersuchungen für Ina Arnold. &quot;Es darf absolut kein Restrisiko für die Spender&#58;innen geben&quot;, betont Dr. Weimann von der UKL-Transplantationsambulanz. &quot;Es ist wichtig und sinnvoll, dass dieser Prozess einen gewissen Zeitraum dauert&quot;, ergänzt Dr. Bachmann. &quot;Der Spender oder die Spenderin müssen sich sehr sicher sein.&quot; Ina Arnold war sich sicher. Die 52-Jährige bezeichnet sich selbst als &quot;Kämpfer-Natur&quot;, womit sie sicher richtigliegen dürfte als ehemalige DDR-Meisterin im Siebenkampf.&#160;</p> <p>Im Dezember des vergangenen Jahres erfährt Marcel, dass es nach Abschluss aller Untersuchungen und Vorlage aller Genehmigungen einen Termin im Januar 2023 geben wird - seinen Termin! &quot;Das musste ich erst einmal in meinem Kopf einordnen&quot;, erzählt er, &quot;dann war da eine große Erleichterung.&quot;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Am 11. Januar erfolgten Entnahme und Transplantation des Organs. &quot;Alles lief perfekt, die Niere fing sofort an zu funktionieren&quot;, erinnert sich Dr. Weimann. Als Marcel Arnold aus der Narkose erwacht, bemerkt er sofort und unmittelbar den Unterschied&#58; &quot;Ich spürte vorher ständig ein unangenehmes Kribbeln in den Fingerspitzen, das war einfach weg.&quot; Man könne das durchaus vergleichen mit dem Gefühl des Ausgeruhtseins nach gutem Schlaf, meint Dr. Bachmann. Lebensenergie sei wieder da oder auch die Fähigkeit, sich gut zu konzentrieren. &quot;Solche Bestätigungen empfinden wir als Lohn für unsere Arbeit.&quot;</p> <p>Die komplette Familie stand hinter der mütterlichen Entscheidung. &quot;Man wächst in dieser Zeit eng zusammen&quot;, berichtet Ina Arnold, &quot;aber nun soll Marcel auch wieder sein Leben leben.&quot; Und das hat er auch vor und freut sich&#58; &quot;Nicht mehr drei Mal in der Woche zur Dialyse! Ich bin frei und kann selbst entscheiden, wann ich wohin gehen möchte.&quot;</p> <p>Nur die Minimalzeit von fünf Tagen (Mutter) und elf Tagen (Sohn) mussten beide stationär liegen. &quot;Nach der ersten Euphorie kam auch schnell ein kleiner Tiefpunkt&quot;, weiß Marcel&#58; &quot;Gut, dass meine Mutter an meiner Seite war&quot;, sagt er.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Blick auf Spender&#58;innen wichtig</strong></p> <p>Weil der Fokus bei Transplantationen oft allzu sehr auf den Empfänger gerichtet ist, erläutert Oberärztin Dr. Weimann, wie wichtig ein umsorgender Blick auch auf Spender oder Spenderin ist. &quot;Langfristig wird es keine Einschränkungen für die Mutter geben&quot;, erklärt sie, &quot;aber genau deswegen ist auch für sie als Spenderin eine Reha-Maßnahme notwendig.&quot; Die Nachsorge für den Organempfänger wird lebenslang notwendig sein. Im ersten Jahr zwei Mal verpflichtend am UKL als Transplantations-Klinik, anschließend mindestens einmal pro Jahr, zusätzlich zu Verlaufskontrollen näher am Heimatort.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>30 Jahre Transplantationszentrum am UKL</strong></p> <p>Wie wichtig Lebendspenden sind, macht Prof. Daniel Seehofer deutlich&#58; &quot;Sie haben mittlerweile in Deutschland einen Anteil von 25 bis 30 Prozent. Ohne sie wäre der Mangel an Organen noch größer.&quot; In den schwierigen Corona-Jahren sei die Lebendspende phasenweise am UKL fast zum Erliegen gekommen. &quot;Nun hoffen wir wieder in ruhiges Fahrwasser zurückzukehren&quot;, so Prof. Seehofer.</p> <p>2013 erfolgte die erste robotische Nierenentnahme am UKL, seitdem sind etwa 90 erfolgreiche und robotisch assistierte hinzugekommen.&#160;</p> <p>Die drei Jahrzehnte Transplantationszentrum am UKL erfüllen ihn mit großer Freude&#58; &quot;In dieser Zeit haben unsere Vorgänger und wir über 2000 Menschen, die eine Niere oder Leber brauchten, ein neues Organ und teilweise ein neues Leben schenken können&quot;, erklärt Prof. Daniel Seehofer.<br><br></p> <p>&#160;</p> <p><strong>Zahlen zur Organspende</strong></p> <p>Im Jahr 2022 haben in Deutschland 869 Menschen Organe nach ihrem Tod gespendet, so die <a href="https&#58;//dso.de/">Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)</a>. Das sind 64 Organspender&#58;innen weniger als im Jahr zuvor. Auch die Anzahl der entnommenen Organe sank von 2905 im Jahr 2021 auf 2662 im Jahr 2022.&#160;</p> <p>Derzeit stünden 8500 Menschen auf der Warteliste für ein Organ. 2022 konnte 2695 Menschen durch die Transplantation eines oder mehrerer Organe medizinisch geholfen werden. 2021 seien es 2853 Patient&#58;innen gewesen, die ein oder mehrere Organtransplantate bekamen, so die DSO.&#160;</p> <p>&#160;</p>
Ein Geschenk am „Tag der Organspende“ - Zwei Nierentransplantationen bei Kindern an einem Tag<img alt="Omar Kilani und Cedric Krause erhielten am &quot;Tag der Organspende&quot; eine neue Niere. UKL-Kindernephrologin Dr. Katalin Dittrich (re.) und Oberärztin Dr. Katrin Semmling (li.) freuen sich mit ihnen." src="/presse/PressImages/pic_20220624100108_7cb5f86508.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-06-23T22:00:00ZLeipzig. Für zwei Jungen aus der Region Leipzig wurde der 4. Juni 2022, der Tag der Organspende, zum Glücksmoment: Beide erhielten im Universitätsklinikum Leipzig (UKL) eine neue Niere. "Es war absoluter Zufall, dass die Spenderorgane ausgerechnet an diesem Tage transplantiert wurden", sagt Dr. Katalin Dittrich, Kindernephrologin am UKL. <p>Am ersten Samstag im Juni wird den Organspendern mit einer bundesweiten Veranstaltung und regionalen Aktionen gedankt. In diesem Jahr haben zahlreiche Mitarbeiter des UKL die Studierenden der Leipziger Medizinischen Fakultät am Augustusplatz unterstützt, die dort über Organspende informiert und den anonymen Organspendern gedacht, an diese &quot;Lebensretter&quot; erinnert haben.</p> <p>&quot;Ich betreue die beiden Jungs, sie sind 13 und 14 Jahre alt, schon seit langer Zeit und freue mich für sie, dass sie nun mit dem neuen Organ eine sehr gute Zukunftsperspektive haben.&quot; Am Vorabend der OP hatte bei den Eltern des 14-Jährigen das Handy geklingelt mit der frohen Botschaft&#58; &quot;Ein passendes Spenderorgan ist da!&quot; Die Familie war gerade im Kurzurlaub an der Ostsee und machte sich umgehend auf den Weg nach Leipzig. Beim 13-Jährigen entschied sich erst am Morgen des 4. Juni, dass er eine Niere bekommen kann. &#160;</p> <p>Beide Operationen nahm Prof. Dr. Daniel Seehofer, Leiter der <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationschirurgie am UKL</a>, selbst vor, ihm assistierte Oberärztin Dr. Katrin Semmling. Sie erklärt&#58; &quot;Während die Transplantation bei einer Lebendspende gut planbar ist, muss bei einer postmortalen Organspende alles sehr schnell gehen, wenn das passende Organ gefunden ist. Vieles ist vorzubereiten, wie beispielsweise auch eine gründliche Untersuchung und Überprüfung der Spenderniere. Und ich kann sagen, die Transplantatnieren der beiden Jungs funktionierten von Anfang an sehr gut.&quot;</p> <p>Dass die beiden von den Ärztinnen &quot;die Jungs&quot; genannt werden, hat nicht nur den Grund, dass sie - erstmals am UKL bei Kinder-Nierentransplantationen - am gleichen Tage operiert wurden, sondern auch, dass sich beide in der Klinik kennenlernen und seitdem Freunde geworden sind.</p> <p>&quot;Beiden geht es gut, alles läuft bestens&quot;, so Dr. Dittrich. &quot;Sie sind ja schon als kleine Kinder nierenkrank geworden und werden seit vielen Jahren in der Kinderklinik des UKL betreut. Sie sind ganz normale Jugendliche, erfolgreich in der Schule und in Sportvereinen aktiv. Der eine ist Basketballer und hat direkt nach der OP gefragt, wann er wieder spielen darf. Es wird vielleicht ein Vierteljahr dauern, bis wieder ein richtiges Training möglich ist. Aber bis dahin darf er natürlich das Korbwerfen trainieren - in Maßen und ohne Gegner natürlich. Der andere spielt Volleyball, und bei ihm gilt das Gleiche. Der nächste Schritt für beide wird die Rückkehr in die Schule sein; das wird sechs Wochen nach der Transplantation der Fall sein. Und ich bin sicher, keiner wird ihnen anmerken, dass sie eine schwierige Operation hinter sich gebracht haben.&quot; Für diese Jugendlichen bleibt der 4. Juni ein ganz besonderes Datum; der Tag der großen Freude über das geschenkte Organ und der Dankbarkeit gegenüber den anonymen Organspendern. &#160;</p> <p>Mit den beiden Jungen wurden in diesem Jahr bereits vier Transplantationen bei Kindern am UKL vorgenommen. In ganz Deutschland sind es jährlich rund 100 Nierentransplantationen bei Kindern.</p>
Keine Angst vor der Entscheidung<img alt="" src="/presse/PressImages/pic_20220602084821_546594ad40.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-06-01T22:00:00ZLeipzig. 2021 war ein schwieriges Jahr für die Transplantationsmedizin – in der Pandemie ging die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe zurück, was damit auch die Zahl der Transplantationen begrenzte. Damit konnte der positive Effekt der größeren Spendebereitschaft vor der Pandemie nicht fortgesetzt werden – mit Folgen für die schwerstkranken Menschen auf den Wartelisten der Transplantationskliniken. <p>Am Universitätsklinikum Leipzig sind das aktuell 278 Personen, die auf eine neue Niere, eine Leber oder eine Bauchspeicheldrüse hoffen, um weiterleben zu können.&#160;</p> <p>Dem gegenüber stehen 60 Transplantationen, die 2021 am UKL erfolgen konnten - 30 Lebern und 30 Nieren wurden transplantiert und schenkten so 60 Menschen eine neue Lebenschance.&#160;<br>&quot;Dank der erfolgreichen Kampagnen der letzten Jahre ist das Bewusstsein für die Bedeutung der Organspende und auch die Bereitschaft dazu in Deutschland gewachsen&quot;, beschreibt Prof. Daniel Seehofer, Leiter des <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrums</a> am Universitätsklinikum Leipzig. &quot;Die positive Entwicklung der Akzeptanz einer Organspende hat sich in den letzten zwei Jahren aber leider nicht bei der Zahl der für eine Transplantation zur Verfügung stehenden Organe ausgewirkt&quot;, so der Mediziner weiter. &quot;Hintergrund dafür sind die hohe Zahl an Corona-Infektionen und die damit verbundenen Einschränkungen im Regelbetrieb der Kliniken. Wir hoffen sehr, dass sich dieser Trend nun wieder umkehrt und wir wieder mehr unserer Patient&#58;innen mit einer Transplantation helfen können.&quot;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Eine weitere Unterstützung bei der Entscheidung darüber, ob jemand sich zu einer Organspende bereit erklärt, liefert der Faktenscheck Organspende der<a href="https&#58;//dso.de/"> Deutschen Stiftung Organtransplantation</a>&#160;(DSO), in dem die häufigsten Vorurteile aufgegriffen und überprüft werden - nachzulesen hier im <a href="https&#58;//www.dso.de/dso/presse/pressemitteilungen/%22Soll%20ich%20nach%20meinem%20Tod%20wirklich%20Organe%20spenden%22%20-%20Rund%20um%20das%20Thema%20gibt%20es%20immer%20noch%20viele%20Vorurteile%20-%20der%20Tag%20der%20Organspende%20am%204.%20Juni%20bietet%20Gelegenheit%20f%C3%BCr%20einen%20Faktencheck/87">Faktencheck der DSO.</a>&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Infostand mit UKL-Experten auf Stadtfest&#160;</strong></p> <p>&#160;</p> <p>Pünktlich zum Tag der Organspende informiert das UKL mit einem Stand auf dem <a href="https&#58;//www.leipzigerstadtfest.de/">Leipziger Stadtfest</a> vom 3. bis zum 5. Juni über das wichtige Thema Organspende und Transplantation. Hier werden an allen drei Tagen UKL-Mediziner&#58;innen, in der Initiative &quot;Aufklärung Organspende&quot; engagierte Medizinstudierende und Vertreterin&#58;innen der DSO bereitstehen, um alle Fragen zu beantworten und Vorurteile zu entkräften. Ebenso vor Ort sind große und kleine Patient&#58;innen, die eine rettenden Transplantation erhalten haben. &#160;</p> <p>Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich am UKL-Stand neben dem Riesenrad im direkten Gespräch über die Organspende zu informieren.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>UKL-Stand auf dem Leipziger Stadtfest</strong>&#160;</p> <p>3. bis 5. Juni 2022</p> <p>Augustusplatz neben dem Riesenrad &#160; &#160; &#160;</p>
Ein Denkmal für den anonymen Organspender<img alt="Am 5. Juni ist Tag der Organspende." src="/presse/PressImages/pic_20210603105405_5b431e51fc.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2021-06-02T22:00:00ZLeipzig. 73 Menschen haben im vergangenen Jahr am Universitätsklinikum Leipzig eine neue Niere, eine Leber oder eine Bauchspeicheldrüse erhalten. Die meisten von ihnen – 61 – posthum von einem ihnen unbekannten Spender oder einer Spenderin. Diese Menschen haben mit ihrer Entscheidung über ihren eigenen Tod hinaus Leben gerettet, oft sogar mehrere, mit jedem gespendeten Organ eines. Denn ein Mensch kann nach seinem Tod bis zu sieben Organe spenden – und so sieben Leben retten oder verändern. Um diese Lebensretter mit einem Denkmal in Leipzig zu ehren, startet jetzt eine Spendeaktion. <p>Organspender schenken ihnen unbekannten Menschen Leben und neuen Mut. Und sie bleiben anonym und unsichtbar - für die Empfänger der Organe ebenso wie für die Gesellschaft insgesamt. Die Anonymität gegenüber den Organempfängern muss zwar gewahrt bleiben, aber die Unsichtbarkeit soll sich nun ändern&#58; Eine Initiative von Leipziger Bürgern, des Netzwerkes Spenderfamilien, des Vereins Lebertransplantierte e.V. und der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) will mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Leipzig und des Universitätsklinikums Leipzig ein Denkmal für die anonymen Organspenderinnen und Spender errichten. Ein künstlerisch gestalteter Gedenkort soll &quot;einen würdigen Platz schaffen, um dankbar an die Menschen zu erinnern, die über ihren Tod hinaus Hoffnung und Freude geschenkt haben&quot;, so die Initiatoren. Mit diesem Memorial soll nach Möglichkeit direkt auf dem Gelände des Universitätsklinikums ein Ort zum Verweilen und Innehalten entstehen.</p> <p>&quot;Wir möchten so unsere große Wertschätzung und Hochachtung gegenüber den verstorbenen Spendern und ihren Angehörigen sichtbar werden lassen, und das nicht an einer entlegenen Stelle, sondern inmitten unserer Gesellschaft, dort, wo auch die Auseinandersetzung mit der Organspende stattfindet&quot;, beschreibt Prof. Daniel Seehofer, Leiter des Transplantationszentrums am UKL und Schirmherr der Initiative, das Anliegen.</p> <p>&quot;Es ist uns ein großes Bedürfnis, diese Idee eines Denkmals zu unterstützen und diesem einen Ort zu geben&quot;, ergänzt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. &quot;An einem Klinikum wie dem unseren sterben jeden Tag Menschen, aber es werden auch an jedem Tag Leben gerettet - manchmal dank der selbstlosen und so ungeheuer wichtigen Entscheidung eines anderen Menschen für eine Organspende.&quot; &#160; &#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>UKL stärkt Transplantationsbeauftragte&#160;</strong></p> <p>Deren Entscheidung oder die ihrer Angehörigen, einer Organspende nach dem Lebensende zuzustimmen, ist ein selbstloser und großzügiger Akt der Nächstenliebe, auf den viele Schwerkranke verzweifelt hoffen. 263 Menschen stehen allein auf der Warteliste am Universitätsklinikum Leipzig. Sie benötigen eine Niere oder eine Leber, und nur den wenigsten von ihnen kann mit einer Lebendspende durch einen Angehörigen geholfen werden.&#160;</p> <p>Denn immer noch treffen zu wenige Menschen eine bewusste Entscheidung für oder gegen eine Organspende, so dass sich Angehörige in emotionalen Extremsituationen im Krankenhaus mit der Frage danach erstmals und unvorbereitet konfrontiert sehen. In diesen schwierigen Momenten stehen speziell geschulte Mitarbeiter, angeleitet durch einen Transplantationsbeauftragten, den Angehörigen zur Seite.&#160;</p> <p>Um diese wichtige Funktion zu stärken, wurde am UKL jetzt die bisher anteilig übernommene Aufgabe des Transplantationsbeauftragten ab 1. Juni als eigenständiges, direkt dem Vorstand unterstelltes Amt etabliert. Unterstützt wird sie dabei seit kurzem auch von zwei dafür speziell ausgebildeten Psychologinnen, die sich unter anderem auch um die psychologische Betreuung der Angehörigen in dieser schwierigen Siatuation kümmern.&#160;</p> <p>Übernommen wird das Amt der Transplantationsbeauftragten am UKL von Svitlana Ziganshyna, die bereits seit 2019 in dieser Funktion tätig ist. Sie übernimmt eine Schlüsselrolle in der Erkennung der potentiellen Organspender, begleitet den Organspendeprozess und ist Ansprechpartnerin für die bundesweite Koordinierungsstelle der DSO. Ihre Aufgabe&#58; Im Fall einer möglichen Organspende den Willen des Spenders zu erkunden, mit den Angehörigen zu besprechen sowie bei einer Zustimmung die DSO zu kontaktieren und alle notwendigen Schritte bis zur Organentnahme in die Wege zu leiten. Das konnte Svitlana Ziganshyna im vergangenen Jahr 13 mal - 13 verstorbene Patientinnen und Patienten am UKL spendeten ihre Organe.&#160;</p> <p>Auch an diese Organspender soll das künftige Denkmal erinnern - finanziert durch eine Spendenaktion, die am 5. Juni 2021, dem Tag der Organspende, startet.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Unterstützer richten ihre Spende bitte an&#58;&#160;</p> <p>Sparkasse Leipzig&#58; DE76 8605 5592 1010 0013 50<br>Verwendungszweck VG 5.0978.000004.0<br>oder<br>Deutsche Bank&#58; DE60 8607 0000 0170 0111 00<br>Verwendungszweck VG 5.0978.000004.0<br>Mehr zum Vorhaben&#58; <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum/Freigegebene%20Dokumente/spendenaufruf-denkmal-organspende-uniklinikum-leipzig.pdf">Spendenaufruf</a> &#160;</p>
Transplantationszahlen 2020 am UKL trotz Corona-Pandemie auf stabilem Niveau<img alt="Organspendeausweise&#58; Zwar blieben die Transplantationszahlen am UKL im Jahr 2020 erfreulich stabil, doch wuchs die Zahl der Menschen auf den Wartelisten weiter." src="/presse/PressImages/pic_20210120104631_26a8c055c0.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2021-01-19T23:00:00ZLeipzig. Erfreuliche Zahlen aus dem Corona-Jahr: 36 Lebern und 37 Nieren – trotz der mit der Pandemie verbundenen Schwierigkeiten und Einschränkungen blieben die Transplantationszahlen am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) auf einem stabilen Niveau. Doch auch die Wartelisten wurden länger. <p>Seit der Diskussion und Abstimmung um die Widerspruchslösung im Januar 2020 sei viel passiert, meint Prof. Daniel Seehofer, Leiter des <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrums am UKL</a>. Nach anfänglichem Anstieg der Spenderzahlen im ersten Quartal 2020 lag die Anzahl der Organspender im gesamten Jahr 2020 laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation bundesweit mit 913 etwas geringer als im Jahr 2019 (932 Spender).</p> <p>Trotzdem bleibe eine Transplantation auch in Zeiten der Corona Pandemie eine lebensrettende Operation, so Prof. Seehofer, der am UKL auch Geschäftsführender Direktor der <a href="/einrichtungen/vttg">Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie</a> ist&#58; &quot;Sowohl Patienten an der Blutwäsche, also der Dialyse, als auch Patienten mit einer fortgeschrittenen Leberschädigung, einer sogenannten Leberzirrhose, gehören bei einer möglichen COVID-19-Erkrankung zur Hochrisikogruppe und weisen eine hohe Sterblichkeit auf.&quot;<br>Die Transplantationsmedizin habe sich auf die Pandemie eingestellt, erklärt der UKL-Experte. Sowohl Spender als auch die Empfänger würden auf eine SARS-CoV-2-Infektion getestet.&#160;</p> <p><br>Auf diese Weise gelang es auch am Leipziger Universitätsklinikum, die Transplantationszahlen stabil zu halten&#58; 36 Lebertransplantationen fanden im Jahr 2020 am UKL statt. Das sind zwei mehr als 2019. Die Zahl der Nierentransplantationen fiel leicht von 44 (2019) auf 37, doch waren darunter zwölf Lebendspenden, vier mehr als im Jahr davor. Unter den 37 Nierentransplantationen finden sich auch zwei Transplantationen kombiniert mit Pankreas.&#160;</p> <p><br><strong>Hoffen steigende Transplantationszahlen in diesem Jahr&#160;</strong><br>Auf der UKL-Warteliste für eine neue Leber standen zum 31. Dezember des vergangenen Jahres 79 Menschen, genau ein Jahr davor waren es 47 gewesen. Die Liste bei Nierentransplantationen stieg von 193 (2019) auf 200 im abgelaufenen Jahr. 14 Menschen warteten auf eine Pankreastransplantation - ein Wert, der in Vorjahresvergleich etwa gleichgeblieben ist.&#160;</p> <p>Auch wenn Corona in den ersten Monaten 2021 weiter das beherrschende Thema bleiben wird - Prof. Seehofer hofft wegen der stark gestiegenen Zahl von Patienten auf der Warteliste in Leipzig, dass im Jahr 2021 die Transplantationszahlen wieder ansteigen werden.<br>&quot;Gleichzeitig gilt der Dank allen Menschen, die sich auch in diesen schwierigen Zeiten mit der Organspende befassen, das heißt, jedem einzelnen, der einen Organspendeausweis ausgefüllt hat oder mit sich führt, dem medizinischen Personal und nicht zuletzt dem Personal der Intensivstationen, das trotz der starken Belastung durch die Pandemie auch noch Zeit für die Organspende findet&quot;, erklärt Prof. Daniel Seehofer.</p>

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Leber:
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