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Pressemitteilungen

 

 

Organspende oder nicht: Zu Lebzeiten selbst eine Entscheidung treffen und nicht später Angehörigen überlassen<img alt="Auch 2023 waren das Leipziger Universitätsklinikum und Partnerorganisationen auf dem Stadtfest vertreten – für Aufklärung über das Thema Organspende braucht es jede Gelegenheit." src="/presse/PressImages/pic_20240528110640_70dbb6024b.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-05-27T22:00:00ZLeipzig. Der 1. Juni ist der "Tag der Organspende", und vom 31. Mai bis 2. Juni feiert Leipzig wieder sein Stadtfest. Was das miteinander zu tun hat? Auf dem Augustusplatz wird es einen Stand des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) geben. Dort werden Transplantationsexpert:innen das Gespräch mit Besucher:innen suchen und alle Fragen rund um Organtransplantation beantworten. Mit dabei haben sie dann auch einen Drucker. <p>Mit diesem Gerät können zum Beispiel Dr. Svitlana Ziganshyna, Ärztliche Leiterin der <a href="/einrichtungen/transplantationsbeauftragte">Stabsstelle Transplantationsbeauftragte am UKL</a>, oder ihr Assistent Danny Petzoldt vor Ort Organspendeausweise ausdrucken, wenn sich jemand spontan entschließt, zukünftig zum Kreis der Organspender&#58;innen gehören zu wollen. Sie und weitere Akteur&#58;innen beraten während des Stadtfestes zu allen Aspekten der Organspende. Unter dem Dach des UKL-Standes werden neben der Stabsstelle auch die studentische Initiative &quot;Aufklärung Organspende&quot; Leipzig, das Netzwerk Spenderfamilien, der Verein &quot;Lebertransplantierte Deutschland&quot; sowie die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) und die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) über das wichtige Thema informieren.&#160;</p> <p>Ein Thema in den Gesprächen könnte das neue Organspende-Register werden, das seit März online ist. Rund 120000 Menschen haben - Stand 28. Mai - bundesweit ihre Erklärung, ob sie im Todesfall spenden möchten oder eben nicht, im Register eingetragen.&#160;</p> <p>Klingt im ersten Moment vielleicht viel, ist es aber nicht - so zumindest die Ansicht von Dr. Ziganshyna&#58; &quot;Das können gern noch mehr werden. Doch der Anfang ist gemacht, unter anderem dafür stehen wir dann am Stand.&quot;&#160;<br><br></p> <p>Die Transplantationsexpertin Ziganshyna formuliert ihr Anliegen, welches sie dann auch an die Besucher&#58;innen des Standes richten wird, sehr klar&#58; &quot;Bitte treffen Sie selbst eine Entscheidung! Damit das im Fall des Falles nicht Ihre Angehörigen tun müssen.&quot;&#160;<br>Die Fachärztin gibt auch zu bedenken&#58; &quot;Die Etablierung des Organspende-Registers und die wünschenswerte Einführung der Widerspruchslösung tragen zwar zur weiteren Enttabuisierung des Themas bei, das erhöht aber nicht automatisch die Spenderzahlen.&quot; Was gebraucht werde, sagt sie, sei eine Erweiterung des Organspendepools&#58; &quot;Schauen wir einfach zu unseren Nachbarländern wie Österreich, der Schweiz oder den Niederlanden. Diese Länder ermöglichen Organspende auch nach dem Herz-Kreislauf-Tod und nicht nur, wie aktuell in Deutschland, nach der Feststellung des Hirntods&quot;, sagt Dr. Svitlana Ziganshyna.&#160;<br><br></p> <p><strong>Zahlen zur Organspende</strong><br>Am UKL sind im vergangenen Jahr 41 Nierentransplantationen, 42 Lebertransplantationen, drei Transplantationen Pankreas/Niere kombiniert sowie, in Zusammenarbeit mit dem Herzzentrum Leipzig, eine Lungentransplantation erfolgt.&#160;</p> <p>Bei 18 Organspenden - dem zweithöchsten Wert aller deutschen Uniklinika h inter Freiburg - sind 53 Organe entnommen worden, von denen 55 Organempfänger&#58;innen profitierten. Die höhere Zahl der Empfänger&#58;innen ergibt sich, weil eine Lunge für zwei Menschen dienen konnte, sowie aus einer gesplitteten Leber&#58; Ein kleines Stück erhielt ein Kind, das größere ein Erwachsener.&#160;</p> <p>Prof. Daniel Seehofer, Leiter des <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">UKL-Transplantationszentrums&#58;</a> &quot;Wir sehen bei der Zahl der gespendeten Organe seit dem vergangenen Jahr einen leichten Aufwärtstrend, der auch in diesem Jahr anhält. Dennoch sind es weiterhin zu wenige, die uns zur Verfügung stehen. Die aktuellen Maßnahmen und Diskussionen rund um die Organspende sind sehr gute Zeichen, die uns optimistisch stimmen, weil das Thema wahrgenommen und diskutiert wird.&quot;</p> <p>&#160;</p>
Zwei Online-Veranstaltungen für Patient:innen und Interessierte zu Leber- und Nierentransplantationen am 25. November<img alt="Das Modell einer Niere&#58; Beim kommenden Nierentransplantations-Seminar am UKL geht es unter anderem um das Thema Lebendspenden." src="/presse/PressImages/pic_20231121153739_45117b0e0a.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-11-21T23:00:00ZLeipzig. Traditionell im November veranstaltet das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) seinen Patient:innentag "Lebertransplantation" – nun bereits zum elften Mal. Dieser findet in diesem Jahr wieder online statt. Am Sonnabend, 25. November, können Betroffene, Angehörige und Interessierte ab 10 Uhr am Computer dabei sein und abwechslungsreichen Vorträge folgen. Ebenfalls am 25. November laden die Nierenexpert:innen des UKL zum jährlich stattfindenden Patient:innenseminar "Nierentransplantation" ein – ebenfalls als Webcast online. Los geht es hier um 13 Uhr. <p>Thematisch geht es beim Nierentransplantations-Seminar beispielsweise um besondere Aspekte bei der Vor- und Nachsorge älterer Menschen, die eine Transplantation erhalten oder erhalten haben. Des Weiteren werden sinnvolle Strategien für das Problem des Fettstoffwechsels aufgezeigt. Dem folgenden Thema &quot;Lebendspende - und was kommt danach?&quot; schließen sich dann Erfahrungsberichte von Patient&#58;innen an, bevor es zur Frage- und Diskussionsrunde kommt.&#160;</p> <p>Die Organisatoren um Prof. Daniel Seehofer, <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-3/bereich-nephrologie">Prof. Tom Lindner,</a> Dr. Antje Weimann und Dr. Anette Bachmann vom <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrum am UKL</a> hoffen auf viele interessierte Zuhörer&#58;innen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Patient&#58;innenseminar &quot;Nierentransplantation&quot;</strong></p> <p>· &#160; &#160; &#160; &#160; Online-Webcast</p> <p>· &#160; &#160; &#160; &#160; Sonnabend, 25. November 2023</p> <p>· &#160; &#160; &#160; &#160; 13 - 15 Uhr</p> <p><a href="http&#58;//www.ukl-live.de/nierentransplantation">www.ukl-live.de/nierentransplantation</a></p> <p>Fragen an die Referent&#58;innen können immer über eine Chat-Funktion übermittelt werden.</p> <p>&#160;</p> <p><br><strong>Patient&#58;innentag &quot;Lebertransplantation&quot;</strong></p> <p>In diesem Jahr blickt das UKL auf das 30-jährige Bestehen seines Transplantationszentrums zurück. Seit 1993 konnten über 2500 Organe transplantiert werden.&#160;Dieses Jubiläum gibt Gelegenheit, auch beim Online-Patient&#58;innentag auf die erfolgreiche Arbeit des Zentrums zurückzuschauen und gleichzeitig einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen zu geben. Vor welchen Herausforderungen die Transplantationsmedizin unter dem Aspekt des unzureichenden Organangebots steht, ist Gegenstand eines weiteren Vortrags.&#160;<br>Anfang dieses Jahres ist von den Fachgesellschaften DGVS und DGAV die erste deutsche Leitlinie zur Lebertransplantation herausgegeben worden. Diese Empfehlungen sollen helfen, die Versorgung der Patient&#58;innen weiter zu verbessern. Auch darüber werden die Referent&#58;innen informieren.</p> <p>Weiteres Thema ist die &quot;Akut-auf-chronische Lebererkrankung&quot; als Risiko für die Warteliste. Wie die künstliche Intelligenz auch bei der Organzuweisung hilfreich sein kann, erfahren die Teilnehmenden im abschließenden Beitrag. Auch bei dieser Veranstaltung berichtet ein Patient über seine Erfahrungen rund um den Transplantationszeitraum.</p> <p>Selbstverständlich können im Chat Fragen gestellt werden, die im anschließenden Diskussionsforum von den Experten&#58;innen um <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-2/hepatologie">Prof. Thomas Berg</a> und Prof. Daniel Seehofer beantwortet werden.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>11. Patiententag Lebertransplantation</strong></p> <p>· &#160; &#160; &#160; &#160; Online-Webcast</p> <p>· &#160; &#160; &#160; &#160; Sonnabend, 25. November 2023</p> <p>· &#160; &#160; &#160; &#160; 10 - 12.30 Uhr&#160;</p> <p><a href="http&#58;//www.ukl-live.de/lebertransplantation">www.ukl-live.de/lebertransplantation</a></p> <p>&#160;</p> <p>Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenfrei. Eine Anmeldung zuvor ist nicht notwendig.&#160;</p>
2513 neue Lebenschancen in 30 Jahren<img alt="30 Jahre Transplantationszentrum am UKL&#58; Mit einem Festakt und einem Besuch des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer wird das Jubiläum am 25. September gefeiert." src="/presse/PressImages/pic_20230920110402_8badd37c22.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-09-19T22:00:00Z <p>Manchmal kommt alles auf einmal&#58; Am letzten Mittwoch im August wurden am Universitätsklinikum Leipzig gleich zwei Organe transplantiert. Ein Vater spendete seinem erwachsenen Sohn, der an einer genetisch verursachten Nierenfunktionsstörung litt, eine seiner Nieren. Parallel erhielt eine noch junge Patientin mit einem akuten lebensbedrohlichen Leberversagen aufgrund einer Medikamentenreaktion eine Leberspende eines Verstorbenen. Selbst für das Team des <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrums am UKL</a> war dies kein gewöhnlicher Tag. &quot;Damit das gelingt, braucht man ein eingespieltes interdisziplinäres Team&quot;, erklärt PD Dr. Hans-Michael Tautenhahn. Der Transplantationschirurg stand an diesem Tag in beiden Operationssälen, war an beiden Organverpflanzungen beteiligt. Sein Tag begann 5.48 Uhr - da wurde alles für die Transplantation der gespendeten Leber, die von einem Chirurgenteam nachts entnommen worden war, vorbereitet. Eine Stunde später wurde die Patientin, die seit kurzem mit lebensbedrohlichem Leberversagen auf der Intensivstation lag, in den OP-Saal gebracht. 370 Minuten später begann die neue Leber im Körper der 40-Jährigen ihre Arbeit.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Besondere Momente auch für Chirurgen &#160;</strong></p> <p>Während dieser Zeit wurde in einem benachbarten Operationssaal von den in der Roboterchirurgie besonders erfahrenen <a href="/einrichtungen/urologie">Urologen</a> bei einem 60-Jährigen die linke Niere mit Hilfe eines Da Vinci OP-Roboters entnommen. Nebenan stand bereits ein weiteres Team der Transplantationschirurgen bereit, um das gespendete Organ schnellstmöglich dem 30-Jährigen Sohn einzusetzen. Nach Abschluss seines ersten Eingriffs verstärkte Dr. Tautenhahn dieses Team. &quot;Wenn ich nach einem solchen Tag dann am Nachmittag auf die Intensivstation komme, und beide Organempfänger sind wach und lächeln mich erleichtert an, dann ist das auch für mich ein besonderes Erlebnis&quot;, so der Chirurg.</p> <p>&#160;Beide waren noch jung, beide haben sich sehr gut erholt. Und für beide war die Transplantation die einzige Chance. &quot;Die Leber der Patientin versagte aufgrund einer in den Genen angelegten Empfindlichkeit für ein Medikament ganz plötzlich, ohne dass die Frau von ihrer Erkrankung gewusst hat&quot;, erzählt der Chirurg. Mit schweren Folgen&#58; weitere Organe und der Kreislauf versagten. &quot;Hier zählte jede Stunde&quot;. Zum großen Glück stand eine Leber eines Verstorbenen rechtzeitig bereit. Dank dieser Spende wird die Patientin den schweren Notfall fast folgenfrei überstehen und ihr normales Leben fortsetzen können. &#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Organmangel beschränkt die Medizin &#160;</strong></p> <p>Dieser Eingriff war der vorerst letzte von bisher 30 Lebertransplantationen am UKL in diesem Jahr. Damit sind die Zahlen aktuell sehr gut - im gesamten Vorjahr konnten nur 29 Lebern transplantiert werden. Gleichzeitig stehen 70 Menschen am UKL auf der Warteliste für eine neue Leber. &quot;Wir wissen leider schon heute, dass wir nicht allen werden helfen können&quot;, beschreibt Prof. Daniel Seehofer, Leiter des Transplantationszentrums, das Dilemma der Transplantationsmedizin. Denn die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe limitiert dessen medizinische Möglichkeiten. Einen Ausweg, wenn auch nicht den besten, bietet da die sogenannte Lebendspende&#58; Ein geeigneter Spender, der mit dem Empfänger verwandt sein muss, spendet eine seiner gesunden Nieren oder einen Teil seiner Leber. &quot;Das ist nicht in jedem Fall möglich und natürlich auch für den Spender nicht völlig ohne Risiko&quot;, beschreibt Prof. Seehofer. &quot;Daher erfolgt diese Spende meist von Ehepartnern von Eltern oder von anderen nahen Angehörigen.&quot;&#160;</p> <p>So wie im Fall der zweiten Transplantation an jenem Augusttag. Hier konnte der Vater für seinen Sohn spenden. Der musste bereits seit 2017 aufgrund des Versagens seiner Nieren dreimal in der Woche in die Dialyse. Obwohl er mit Anfang Dreißig noch jung ist, zeigten sich schon die Folgen - Bluthochdruck und bereits ein kleiner Schlaganfall. &quot;Dank der Spende wird sich sein Zustand nun stabilisieren, die negativen Folgen können aufgefangen werden&quot;, beschreibt Dr. Tautenhahn. Ganz zu schweigen davon, dass der Patient erstmals seit sechs Jahren wieder ein normales Leben führen kann. &quot;Darauf warten andere Nierenpatienten derzeit 10 Jahre oder länger&quot;, erklärt Prof. Seehofer. 164 warten am UKL auf eine neue Niere, 35 Nieren konnten in den vergangenen Monaten transplantiert werden. &quot;Die Folgen einer jahrelangen Dialyse verschlechtern den Gesundheitszustand der Patient&#58;innen während der Wartezeit&quot;, erläutert Seehofer. &#160;&quot;Für manche soweit, dass nach langjähriger Wartezeit eine Transplantation dann nicht mehr in Frage kommt.&quot; Deshalb engagieren sich die Transplantationsmediziner des Universitätsklinikums Leipzig für die Organspende und für die Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses wichtige Thema.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Jubiläum mit Botschaft&#160;</strong></p> <p>Das 30. Jubiläum ist ein Anlass, erneut daran zu erinnern, dass täglich Menschen sterben, deren Leben durch eine Organspende gerettet werden könnte. &quot;Wir wissen, dass es sich um ein schwieriges Thema handelt, verbunden mit dem Nachdenken über den eigenen Tod&quot;, so Seehofer. &quot;Dennoch wünschen wir Ärzte uns, dass sich mehr Menschen diesen Fragen stellen - auch, weil sie so ihren Angehörigen ersparen, in emotionalen Ausnahmesituationen stellvertretend Entscheidungen fällen zu müssen.&quot; Umso mehr Dank gebühre all jenen, die sich für eine Organspende entscheiden. Diesen Menschen und ihren Angehörigen wird während des Festaktes zum Jubiläum am 25. September eine besondere Rolle zukommen. &quot;Eine Organspende ist das großzügigste Geschenk, dass ein Mensch einem anderen machen kann&quot;, beschreibt Prof. Seehofer. &quot;Es schenkt ein neues Leben, und zwar oft nicht nur einem Menschen, sondern seiner gesamten Familie.&quot; &#160; &#160; &#160;</p> <p>Es sei daher besonders schön, dass sich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit seiner Teilnahme an der Jubiläumsfeier am 25. September des Themas annimmt. &quot;Wir freuen uns sehr über seinen Besuch und seine Unterstützung für unser Anliegen&quot;, so Seehofer. &quot;Je mehr wir in der Gesellschaft darüber sprechen, umso besser ist es für unsere Patient&#58;innen&quot;. &#160; &#160; &#160; &#160;</p> <p><br><br></p> <p><strong>Presseeinladung&#160;</strong></p> <p>Medienvertreter&#58;innen sind herzlich eingeladen, am Festakt zum 30. Jubiläum des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Leipzig teilzunehmen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Festakt&#160;</strong></p> <p>25. September 2023</p> <p>11.00 Uhr - 12.00 Uhr&#160;</p> <p>Ort&#58; Paulinum, Universität Leipzig, Augustusplatz &#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Bereits vorher besucht der Ministerpräsident Michael Kretschmer das Transplantationszentrum am UKL und trifft dort mit Mitarbeiter&#58;innen und Betroffenen zusammen. Für Medienvertreter&#58;innen besteht die Möglichkeit, zu diesem Treffen dazu zu kommen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Besuch im Transplantationszentrum&#160;</strong></p> <p>25. September 2023</p> <p>Treffpunkt&#58; 10.15 Uhr&#160;</p> <p>Haupteingang Universitätsklinikum Leipzig, Liebigstraße 20</p> <p>&#160;</p> <p>Bitte teilen Sie uns unter <strong>Tel. 0341-97 15905</strong> oder per Mail an <a>presse@uniklinik-leipzig.de</a> mit, ob Sie an dem Festakt, am Besuch im UKL oder an beidem teilnehmen möchten.&#160;</p> <p>&#160;</p>
Tag der Organspende am 3. Juni 2023: Zeichen für das Leben setzen<img alt="Prof. Daniel Seehofer (re.) und Dr. Maximilian Brunotte bei einer Lebendnierentransplantation. Zum Tag der Organspende macht das UKL auch auf dem Leipziger Stadtfest auf dieses wichtige Thema aufmerksam." src="/presse/PressImages/pic_20230602104115_74f3c2c1a8.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-06-01T22:00:00ZLeipzig. 2023 jährt sich zum 30. Mal die erste Organtransplantation am Leipziger Universitätsklinikum (UKL). Seitdem wurden hier 2486 Organe transplantiert und auf diesem Wege Schwerstkranken viele tausend Lebensjahre geschenkt. Das Geschenk ermöglichten Spender:innen, die mit ihrer Entscheidung für eine Organspende zu Lebensrettern wurden. Sie haben ein "Zeichen gesetzt", so das Motto des diesjährigen Tags der Organspende. UKL-Mediziner:innen nutzen diesen Anlass, um über das wichtige Thema auf dem Stadtfest zu informieren. <p>An drei Tagen sind Expert&#58;innen des UKL während des Leipziger Stadtfestes vom 2. bis zum 4. Juni an einem Stand zu finden, um mit den Festbesuchern über das wichtige Thema Organspende und Transplantation ins Gespräch zu kommen. Unterstützt werden sie von Medizinstudierenden, die sich in der Initiative &quot;Aufklärung Organspende Leipzig&quot; engagieren, Vertreter&#58;innen des Netzwerks Spenderfamilien und der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Hier wird es auch Gelegenheit geben, große und kleine Patient&#58;innen, die eine rettende Transplantation erhalten haben, kennenzulernen.&#160;</p> <p>&quot;Wir freuen uns, dass wir zum 30. Stadtfest wieder die Gelegenheit erhalten, unser Anliegen den Menschen auch außerhalb der Klinikumsmauern nahe bringen zu können,&quot; sagt Dr. Svitlana Ziganshyna. Die Transplantationsbeauftragte am UKL organisiert die Präsenz auf dem Stadtfest. &quot;Besonders schön ist dabei natürlich die Verbindung mit unserem 30. Jubiläum&quot;, so die Ärztin, deren Herzensanliegen die Aufklärung über die Organspende ist. Erst im Mai konnte sie mit ihrem Team für das Uniklinikum die Auszeichnung für besonderes Engagement in der Organspende entgegennehmen. &quot;Die Kolleg&#58;innen in den Kliniken kämpfen darum, so vielen Menschen wie möglich helfen zu können. Die moderne Transplantationsmedizin eröffnet dafür viele Optionen. Aber nicht alle können wir nutzen, denn zu oft fehlt das lebensrettende Organ&quot;, so Ziganshyna.&#160;</p> <p>248 Männer, Frauen und Kinder stehen aktuell auf der Warteliste des Transplantationszentrums am UKL. Sie brauchen eine neue Niere, eine Leber oder eine Bauchspeicheldrüse, um weiterleben zu können.&#160;</p> <p>In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erfüllte sich diese Hoffnung für 41 Menschen. Ihnen konnte ein gespendetes Organ transplantiert werden. Im zurückliegenden Jahr 2022 wurden in Leipzig 43 Nieren, 29 Lebern und eine Bauchspeicheldrüse transplantiert.</p> <p>&quot;Wir hoffen, dass diese Zahlen jetzt nach dem Ende der Pandemie wieder steigen werden&quot;, sagt Prof. Daniel Seehofer, Leiter des <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Leipzig</a>. &quot;Vor allem für unsere Patient&#58;innen, die auf eine lebensrettende Transplantation angewiesen sind.&quot;&#160;<br>Deshalb sei es wichtig, dass sich so viele Menschen wie möglich mit dem Thema Organspende beschäftigen, so der Transplantationschirurg. Jetzt zum Stadtfest gibt es dafür eine gute Gelegenheit im ganz direkten Gespräch. Alle Interessierten sind dazu herzlich an den UKL-Stand auf dem Augustusplatz eingeladen.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Infostand mit UKL-Experten auf Stadtfest&#160;</strong></p> <p>UKL-Stand auf dem Leipziger Stadtfest&#160;</p> <p>2. bis 4. Juni 2023 am Augustusplatz&#160;</p> <p>&#160;</p>
„Dann war da eine große Erleichterung“<img alt="Marcel Arnold (sitzend rechts) und seine Mutter Ina (sitzend links) mit den vier hauptsächlich an der Nieren-Lebendspende beteiligten Ärzt&#58;innen des UKL (v.l.n.r.)&#58; Prof. Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Urologie, Dr. Antje Weimann und Prof. Daniel Seehofer vom Transplantationszentrum des UKL sowie die Nierenexpertin Dr. Anette Bachmann." src="/presse/PressImages/pic_20230220111956_4b7367a283.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-02-19T23:00:00ZLeipzig. In diesem Jahr feiert das Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) 30 Jahre seines Bestehens. Doch die Organspendezahlen in Deutschland sind niedrig, sie sanken im Vorjahr sogar noch einmal gegenüber 2021. Immer wichtiger werden daher Lebendspenden. Ohne sie wäre der Mangel an Organen ein noch höherer. Die erste Nieren-Lebendspende des Jahres 2023 am UKL zeigt auf eindrucksvolle Weise, was diese Entscheidung für Spender und Empfänger bedeuten kann. <p>Marcel Arnold aus Thalheim im Erzgebirge ist wieder frei, frei in seinen Entscheidungen. Denn der 33-Jährige hat im Januar eine neue Niere erhalten - gespendet von seiner Mutter Ina. Durch ihre Entscheidung hat sie ihrem Sohn die Möglichkeit zurückgegeben, selbst über sein Leben zu bestimmen.&#160;</p> <p>Zu einem Nachsorgetermin Anfang Februar trafen beide am UKL noch einmal auf alle beteiligten Ärzt&#58;innen am UKL. &quot;Eine Nieren-Transplantation ist Teamwork&quot;, sagt denn auch Prof. Daniel Seehofer, Geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für <a href="/einrichtungen/vttg/viszeralchirurgie">Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie</a>. Seehofer steht auch dem <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrum</a> des UKL vor. Es wurde 1993 gegründet und besteht somit seit 30 Jahren.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Organtransplantation ist Teamarbeit</strong></p> <p>Neben ihm als Transplanteur waren an der Verpflanzung der Niere innerhalb der Familie Arnold auch Urologie-Direktor Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, der die Niere bei Ina Arnold mittels des da Vinci-Roboters minimal invasiv entnahm, sowie die Nephrologin Dr. Anette Bachmann für die Vorbereitung und Dr. Antje Weimann für die Nachbereitung beteiligt - und natürlich unzählige weitere Mitarbeiter&#58;innen des UKL, angefangen von den Transplantationskoordinatorinnen bis hin zum immunologischen Labor.&#160;</p> <p>Mit den Oberärztinnen Bachmann und Weimann trafen sich Ina und Marcel Arnold nun zu einer der obligatorischen Nachsorgeuntersuchungen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Spende durch Elternteil immunologisch von Vorteil</strong></p> <p>Rückblick&#58; Im Januar 2020 sucht Marcel Arnold die Notaufnahme in Chemnitz auf. Er leidet an Herzrasen. Dort stellen die Ärzt&#58;innen jedoch plötzlich die Diagnose einer fortschreitenden Vernarbung der Nierenkörperchen, eine nicht seltene primäre Nierenerkrankung. Wahrscheinlich leidet er daran schon jahrelang, ohne es zu wissen. Bereits seit jenem Moment weiß Familie Arnold, dass bei Marcel über kurz oder lang eine Transplantation nötig sein wird. Noch bis April 2022 schafft er es, ohne Dialyse auszukommen, dann ging auch das nicht mehr.&#160;</p> <p>Für Mutter Ina war von Anfang an klar, dass sie es sein wird, die ihrem Sohn eine Niere spenden wird. &quot;Immunologisch ist das wegen der engen Verwandtschaft sogar ein Vorteil, wenn ein Elternteil spendet. Und bei den Arnolds passte sogar noch die Blutgruppe, auch wenn das kein Hinderungsgrund mehr ist heutzutage&quot;, sagt Nephrologin Dr. Bachmann. Nach ihrer Entscheidung folgen viele aufwändige, aber notwendige Vorab-Untersuchungen für Ina Arnold. &quot;Es darf absolut kein Restrisiko für die Spender&#58;innen geben&quot;, betont Dr. Weimann von der UKL-Transplantationsambulanz. &quot;Es ist wichtig und sinnvoll, dass dieser Prozess einen gewissen Zeitraum dauert&quot;, ergänzt Dr. Bachmann. &quot;Der Spender oder die Spenderin müssen sich sehr sicher sein.&quot; Ina Arnold war sich sicher. Die 52-Jährige bezeichnet sich selbst als &quot;Kämpfer-Natur&quot;, womit sie sicher richtigliegen dürfte als ehemalige DDR-Meisterin im Siebenkampf.&#160;</p> <p>Im Dezember des vergangenen Jahres erfährt Marcel, dass es nach Abschluss aller Untersuchungen und Vorlage aller Genehmigungen einen Termin im Januar 2023 geben wird - seinen Termin! &quot;Das musste ich erst einmal in meinem Kopf einordnen&quot;, erzählt er, &quot;dann war da eine große Erleichterung.&quot;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Am 11. Januar erfolgten Entnahme und Transplantation des Organs. &quot;Alles lief perfekt, die Niere fing sofort an zu funktionieren&quot;, erinnert sich Dr. Weimann. Als Marcel Arnold aus der Narkose erwacht, bemerkt er sofort und unmittelbar den Unterschied&#58; &quot;Ich spürte vorher ständig ein unangenehmes Kribbeln in den Fingerspitzen, das war einfach weg.&quot; Man könne das durchaus vergleichen mit dem Gefühl des Ausgeruhtseins nach gutem Schlaf, meint Dr. Bachmann. Lebensenergie sei wieder da oder auch die Fähigkeit, sich gut zu konzentrieren. &quot;Solche Bestätigungen empfinden wir als Lohn für unsere Arbeit.&quot;</p> <p>Die komplette Familie stand hinter der mütterlichen Entscheidung. &quot;Man wächst in dieser Zeit eng zusammen&quot;, berichtet Ina Arnold, &quot;aber nun soll Marcel auch wieder sein Leben leben.&quot; Und das hat er auch vor und freut sich&#58; &quot;Nicht mehr drei Mal in der Woche zur Dialyse! Ich bin frei und kann selbst entscheiden, wann ich wohin gehen möchte.&quot;</p> <p>Nur die Minimalzeit von fünf Tagen (Mutter) und elf Tagen (Sohn) mussten beide stationär liegen. &quot;Nach der ersten Euphorie kam auch schnell ein kleiner Tiefpunkt&quot;, weiß Marcel&#58; &quot;Gut, dass meine Mutter an meiner Seite war&quot;, sagt er.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Blick auf Spender&#58;innen wichtig</strong></p> <p>Weil der Fokus bei Transplantationen oft allzu sehr auf den Empfänger gerichtet ist, erläutert Oberärztin Dr. Weimann, wie wichtig ein umsorgender Blick auch auf Spender oder Spenderin ist. &quot;Langfristig wird es keine Einschränkungen für die Mutter geben&quot;, erklärt sie, &quot;aber genau deswegen ist auch für sie als Spenderin eine Reha-Maßnahme notwendig.&quot; Die Nachsorge für den Organempfänger wird lebenslang notwendig sein. Im ersten Jahr zwei Mal verpflichtend am UKL als Transplantations-Klinik, anschließend mindestens einmal pro Jahr, zusätzlich zu Verlaufskontrollen näher am Heimatort.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>30 Jahre Transplantationszentrum am UKL</strong></p> <p>Wie wichtig Lebendspenden sind, macht Prof. Daniel Seehofer deutlich&#58; &quot;Sie haben mittlerweile in Deutschland einen Anteil von 25 bis 30 Prozent. Ohne sie wäre der Mangel an Organen noch größer.&quot; In den schwierigen Corona-Jahren sei die Lebendspende phasenweise am UKL fast zum Erliegen gekommen. &quot;Nun hoffen wir wieder in ruhiges Fahrwasser zurückzukehren&quot;, so Prof. Seehofer.</p> <p>2013 erfolgte die erste robotische Nierenentnahme am UKL, seitdem sind etwa 90 erfolgreiche und robotisch assistierte hinzugekommen.&#160;</p> <p>Die drei Jahrzehnte Transplantationszentrum am UKL erfüllen ihn mit großer Freude&#58; &quot;In dieser Zeit haben unsere Vorgänger und wir über 2000 Menschen, die eine Niere oder Leber brauchten, ein neues Organ und teilweise ein neues Leben schenken können&quot;, erklärt Prof. Daniel Seehofer.<br><br></p> <p>&#160;</p> <p><strong>Zahlen zur Organspende</strong></p> <p>Im Jahr 2022 haben in Deutschland 869 Menschen Organe nach ihrem Tod gespendet, so die <a href="https&#58;//dso.de/">Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)</a>. Das sind 64 Organspender&#58;innen weniger als im Jahr zuvor. Auch die Anzahl der entnommenen Organe sank von 2905 im Jahr 2021 auf 2662 im Jahr 2022.&#160;</p> <p>Derzeit stünden 8500 Menschen auf der Warteliste für ein Organ. 2022 konnte 2695 Menschen durch die Transplantation eines oder mehrerer Organe medizinisch geholfen werden. 2021 seien es 2853 Patient&#58;innen gewesen, die ein oder mehrere Organtransplantate bekamen, so die DSO.&#160;</p> <p>&#160;</p>

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