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Interventionelle Therapie

Beckenvenenverschlüsse

Eine häufige Ursache für die Ausbildung eines postthrombotischen Syndroms (PTS) oder dauerhaft bestehende Beschwerden im Sinne von Spannungsgefühl in den Beinen nach längerem Stehen oder auch Juckreiz sind Verschlüsse oder Engstellen der Beckenvenen.

Hierbei muss man 2 verschieden Ursachen unterscheiden. Zum einen kann eine Thrombose mit unzureichender Wiedereröffnung der Vene unter medikamentöser und Kompressionsbehandlung die Ursache sein. Zum anderen können  verschiedene anatomische Gegebenheiten Engstellen in den Beckenvenen verursachen. Die häufigste Ursache stellt hierbei das May-Thurner-Syndrom dar. Das May-Thurner-Syndrom beschreibt die Verengung der Beckenvene meist auf der linken Seite. An dieser Stelle überkreuzt die Beckenarterie die Beckenvene und verursacht damit aufgrund des pulsatilen Flusses einen erhöhten Druck gegen die Wirbelsäule, was im Verlauf zu einer Verengung in diesem Gebiet führen kann.



Abb. May-Thurner-Syndrom: schematische Darstellung der Überkreuzung


Abb. May-Thurner-Syndrom: schematische Darstellung im Querschnitt

Beide Ursachen kann man mittlerweile sehr gut minimal-invasiv und schonend über einen Zugang in der Leiste oder in der Kniekehle behandeln. Dabei wird der verschlossene Bereich mit einem Draht passiert und dann schonend erweitert. In den meisten Fällen müssen zur Sicherung des Ergebnisses Gefäßstützen (Stents) eingebracht werden. Diese haben in den letzten Jahren eine große Entwicklung erfahren und werden speziell für den Einsatz im venösen Stromgebiet konzipiert.

Eine weitere Herausforderung stellt die Beurteilung der meist sehr komplexen Erkrankung dar. Hier hilft uns der Einsatz einen speziellen Ultraschalls der im Gefäß angewendet wird und somit die Belastung des Körpers durch Röntgenstrahlung und Kontrastmittel reduziert.

​Abb. May-Thurner-Syndrom: a) phlebographische Darstellung der verschlossenen linken Beckenachse, b) Stentplatzierung c) phlebographische Darstellung der wiedereröffneten linken Beckenachse

Abb. May-Thurner-Syndrom: a) Darstellung mit intravaskulärem Ultraschall einer offen Beckenvene b) Darstellung mit intravaskulärem Ultraschall einer verengten Beckenvene  

Pelvic Congestion Syndrome

​Das Pelvic congestion Syndrom (PCS) beschreibt ein Stauungsphänomen der Beckenvenen und derer Zuflüsse. Betroffen sind überwiegend, aber nicht ausschließlich Frauen. Ähnlich einer Varikosis der Beine spielen auch hier eine gestörte Venenklappenfunktion und die Entwicklung geschlängelt verlaufender, erweiterter Venen im Unterbauch eine Rolle. Oft werden die Krampfadern im Rahmen des vaginalen Ultraschalls beim Gynäkologen im Bereich der Eierstöcke und der Gebärmutter entdeckt. Bekannte Risikofaktoren sind z.B. mehrere Schwangerschaften oder Krampfadern an den Beinen. Das PCS ist nach der Endometriose die zweithäufigste Ursache für chronische Unterleibsschmerzen der Frau, wird aber häufig erst spät als Differentialdiagnose in Betracht gezogen. Unterleibsschmerzen, die bei längerem Stehen oder Sitzen zunehmen oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten, können hinweisend sein, ebenso geschlängelt verlaufende Venen am äußeren Genitale oder Unterbauch.

Wenn die Diagnostik mittels Ultraschall nicht hinreichend Aufschluß bringt, kann durch eine Kontrastmittelverstärkte gezielte Darstellung der Venen (Phlebographie) die Diagnose gesichert werden. In bestimmten Fällen kann auch ein sogenannter intravaskulärer Ultraschall sinnvoll sein.

Ist die Diagnose gesichert, können je nach Ausmaß und Beschwerdebild bestimmte Venenabschnitte verödet werden (Sklerosierung) oder mittels kleiner Metallspiralen (Coils) ausgeschaltet werden. Die Neigung zum Krampfaderleiden kann durch diese Methoden jedoch nicht behoben werden, weshalb vorbeugenden Maßnahmen, ähnlich wie beim Krampfaderleiden der Beine, große Bedeutung zukommt.

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