Im Gegensatz zu der isolierten Verknöcherung einer Schädelnaht, versteht man unter den kraniofazialen Anomalien / Syndromen komplexere Fehlbildungen des Hirn- und Gesichtsschädels. Bei Patienten mit syndromal bedingten Krankheitsbildern kann es zusätzlich zu Fehlbildungen an den Extremitäten und inneren Organen kommen. In einigen Fällen liegt bei kraniofaziale Anomalien eine genetische Veränderung vor. Diese beeinflusst unter anderem die Ausprägung der Fehlbildungen.
Zu den häufigsten kraniofazialen Syndromen zählen das Apert-Syndrom, Crouzon-Sydrom und Saethre-Chotzen-Syndrom.
Schließen die Fehlbildungen neben dem Mittelgesicht auch den Unterkiefer ein spricht man von den mandibulofazialen Syndromen. Hierzu gehören das Goldenhar-Syndrom, Franceschetti-Syndrom und die Pierre-Robin-Sequenz.
Wichtig ist uns in jedem Fall die intensive Aufklärung der Eltern und die Erarbeitung eines individuellen Behandlungskonzeptes in Zusammenarbeit mit der Kinderklinik , der Klinik für Neurochirurgie und der Poliklinik der Kieferorthopädie. Zudem empfehlen wir eine genetische Beratung der Familien in der Klinik für Humangenetik.