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Schädeldeformitäten

​Eine Ursache für eine Veränderung der Kopfform können eine vorzeitige Verknöcherung einer oder mehrerer Schädelnähte (Kraniosynostosen) und lagerungsbedingte Schädelverformungen sein.

Was ist eine Kraniosynostose?

​Der Begriff Kraniosynostose bezeichnet einen verfrühten Verschluss der Schädelnähte. Diese sind die Wachstumszonen des Knochens, an denen der Kopf im Säuglingsalter rasch an Größe zunehmen kann. Hierdurch wird dem sich schnell entwickelndem Gehirn genug Platz zur Verfügung gestellt und verhindert, dass das Gehirn bei Platzmangel unter Druck gerät und sogar Schaden nimmt. Durch zu frühe Verknöcherung der Schädelnähte kommt es zu einem gestörtem Schädelwachstum und zu erhöhtem Druck auf das Gehirn. Dies kann zu Entwicklungsstörungen und bleibenden Schäden führen. Schädelnahtverschlüsse sind häufig angeboren und deshalb sehr früh nach der Geburt sichtbar. Je nach Ausmaß der betroffenen Nähte kann die Schädeldeformität unterschiedlich schwer ausgeprägt sein und sich mit dem Wachstum verändern.

Eine Ausnahme stellen die lagebedingten Kopfdeformitäten (Lagerungsplagiocephalus) dar. Je nach Ausmaß der lagebedingten Verformung kann auch eine abwartende Haltung gerechtfertigt sein.

Welche Formen der Kraniosynostose gibt es?

​Bei den meisten Kraniosynostosen ist nur eine Schädelnaht betroffen:

  • Sagittalnahtsynostose (Skaphocephalus)
  • Frontalnahtsynostose (Trigonocephalus)
  • Coronarnahtsynostose (Brachycephalus)
  • Lambdanahtsynostose (Oxycephalus)

Sehr häufig sind auch die lagebedingten Schädelverformungen, die keine Operation erfordern (Plagiocephalus). Darüber hinaus gibt es komplexe Kraniosynostose, bei denen mehrere Schädelnähte betroffen sind. Diese erfordern eine umfangreiche Diagnostik und häufig auch eine Operation (z.B. Crouzon-Syndrom, Apert-Syndrom

Siehe auch Behandlung von kraniofazialen Fehlbildungen.

Welche Therapie gibt es?

​Die Therapie richtet sich nach den betroffenen Schädelnähten und dem Ausmaß der Schädeldeformität.

Minimal invasive endoskopische Korrektur

Sie kann bereits mit 6 - 8 Lebenswochen erfolgen und ist besonders schonend aufgrund der wesentlich kürzeren Operationsdauer und der Schlüssellochtechnik mit minimaler Wundfläche. Aufgrund der sehr frühen Korrektur ist hierbei eine komplexe Rekonstruktion oder Verplattung der Schädelknochen nicht erforderlich.

Offen Korrektur (Kranioplastik)

Sie sollte je nach Lokalisation und Ausmaß der Synostose zwischen dem 6. und 14. Lebensmonat erfolgen. Der begünstigende Effekt auf die weitere Entwicklung des Kindes ist in diesem frühen Lebensalter am größten.

Helmtherapie (Kopforthese)

Die Helmbehandlung kann bei ausgeprägten Formen indziert sein, um eine möglichst weitgehende und schnelle Korrektur herbeizuführen. Diese wird von den kleinen Kindern sehr gut toleriert und führt zu keinen Beeinträchtigungen. Wir empfehlen auch bei diese Behandlungsform die Anpassung des Helmes zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat.

 
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