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Transplantationssprechstunde im Hauttumorzentrum Leipzig

​Die enormen Fortschritte der Chirurgie und der klinischen Immunologie haben es ermöglicht, funktionsuntüchtige Organe des Menschen durch die Übertragung (Transplantationen) intakter Organe eines anderen Menschen zu ersetzen. Um immunologische Abwehrreaktionen dabei zu unterdrücken, ist jedoch der Einsatz verschiedener Medikamente, sogenannter Immunsuppressiva, erforderlich. Neben dem erwünschten Effekt, d.h. die Abstoßung des transplantierten fremden Organs zu verhindern, zeigt sich jedoch neben einer erhöhter Infektanfälligkeit des Patienten eine erhöhte Rate an Tumoren. Diese betreffen insbesondere das Hautorgan, das ständig krebsauslösenden Reizen insbesondere in Form des UV-Lichtes ausgesetzt ist. Daher müssen vor einer Transplantation, aber auch in regelmäßigen Abständen danach entsprechende dermatologische Untersuchungen durchgeführt werden, um frühzeitig Hauttumoren zu erkennen und zu entfernen.

Während in der Vergangenheit Abstoßungsreaktionen zu den gefürchtetsten Komplikationen nach Organtransplantation zählten, hat sich die Transplantationsmedizin heutzutage besonders mit den Folgen der lebenslangen Einnahme immunschwächender Medikamente auseinanderzusetzen. Parallel mit der Überlebenszeit nach Transplantation steigt die Rate bösartiger Hauttumoren in dieser Patientengruppe. Bereits 10 Jahre nach Transplantation treten bei 40 - 50  Prozent  aller Organtransplantierten erste Hautkrebs-Formen auf. Lebensbedrohliche Hauttumoren wie das bei Transplantierten 200-fach häufigere Plattenepithelkarzinom und dessen Vorläufer stehen hierbei im Vordergrund. Auch Basalzellkarzinome und Vorläufer des schwarzen Hautkrebses werden gehäuft beobachtet.

Unterschiedliche Risikofaktoren der Hautkrebsentstehung wie Art und Dosierung der immunsuppressiven Medikation, Sonnenschädigung der Haut, bestimmte genetische Veranlagung sowie Infektionen durch mit Tumorerkrankungen vergesellschaftete Viren werden diskutiert.

Internationale Reihenuntersuchungen an Organtransplantierten haben gezeigt, dass sich aktinische Keratosen als unmittelbare Vorstufen von einwachsenden Plattenepithelkarzinomen bereits bei 60 Prozent aller Patienten 5 Jahre nach Transplantation finden lassen.

An erster Stelle steht die Vorbeugung (Prophylaxe) von Hautkrebs durch das Vermeiden übermäßiger Sonnenbestrahlung. Untersuchungen an nicht Transplantierten konnten zeigen, dass sich aktinische Keratosen alleine durch konsequenten Sonnenschutz zurückbilden können.

Wir empfehlen Risikopatienten, insbesondere solchen mit vorbestehend lichtgeschädigter Haut und bereits aufgetretenen Hauttumoren, eine Untersuchung im 3 Monat-Intervall; alle übrigen Patienten sollten die Möglichkeit des gesetzlichen Hautkrebsscreenings nutzen.

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