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Aktuelles aus der Geburtsmedizin

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​04.04.2023

„Einfach gesund – Medizin für Jedermann"
Das Gesundheitsmagazin von Radio Leipzig mit dem Universitätsklinikum Leipzig

Prof. Dr. med. Holger Stepan, Leiter der Abteilung Geburtsmedizin, im Gespräch mit Moderator Roman Knoblauch.

Zum Podcast

​08.09.2022

Die sechsteilige TV-Reportage "Lebensretter inside" des MDR zeigt in tollen Bildern und beeindruckenden Szenen die UKL-Neonatologie, aber auch die Geburtsmedizin und Kinderchirurgie am Uniklinikum Leipzig.

Zur Reportage in der ARD-Mediathek

​13.10.2021

Einstige Chefin der Geburtsmedizin wurde 100 Jahre alt
Zum vollständigen Text​

 

 

 

Adam war der Erste<img alt="Das Team des Kreißsaal am UKL half 2023 2274 Kindern auf die Welt." src="/presse/PressImages/pic_20240102111950_8cfbf77a3d.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-01-01T23:00:00ZLeipzig. 2023 endete am UKL mit einer 2000-Zahl: 2274 Kinder wurden in der Liebigstraße im vergangenen Jahr geboren. Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist so mit 2175 Geburten auch wieder eine der geburtenstärksten Kliniken in Mitteldeutschland. <p>Das erste Kind des neuen Jahres 2024 wurde am 1. Januar um 1.22 Uhr im<a href="/einrichtungen/geburtsmedizin/die-kreißsäle"> Kreißsaal des UKL</a> begrüßt&#58; Adam kam mit 3550 Geburtsgewicht auf natürlichem Wege auf die Welt. Noch am ersten Januartag folgten vier weitere Geburten.</p> <p>&quot;Wir freuen uns, wenn in den nächsten 12 Monaten wieder weitere 2000 Geburten folgen werden. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unsere Geburtenzahlen auf diesem hohen Niveau stabilisieren und halten, was nicht selbstverständlich ist&quot;, sagt Prof. Holger Stepan, Direktor der <a href="/einrichtungen/geburtsmedizin">Geburtsmedizin</a> am UKL. Denn der demografische Trend ist eindeutig&#58; sinkende Geburtenzahlen fast flächendeckend. Das Uniklinikum war daher erstmals seit langem die einzige Leipziger Klinik mit mehr als 2000 Geburten.&#160;</p> <p>&quot;Nach Jahren des Wachstums sehen wir jetzt die harte demographische Realität und den zu erwartenden 'post-Wendeknick'&quot;, erläutert Prof. Stepan. &quot;Denn die Frauen, die jetzt bei uns in Leipzig entbinden müssten, die wurden vor 30 Jahren aufgrund der unsicheren Situation und des Wegzugs vieler jungen Menschen aus Ostdeutschland hier nicht geboren&quot;. Auch der Zuzug in die zuletzt extrem schnell wachsende Stadt wiegt das aktuell nicht auf. &quot;Dass wir uns bei den werdenden Eltern dennoch so großer Beliebtheit erfreuen, ist natürlich ein Riesen-Vertrauensbeweis&quot;, so der Geburtsmediziner, der selbst aus Thüringen stammt.&#160;</p> <p>Als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe ist das Leipziger Uniklinikum auch Anlaufstelle für komplizierte Geburten und Mehrlingsschwangerschaften. Daher wurde 2023 in 95 Fällen bei einer Geburt am UKL mehr als einem Kind auf die Welt geholfen - 91 Zwillingen und sogar vier Drillingen. &#160;&quot;In diesen Fällen oder bei kranken Neugeborenen greift unsere enge Team-Zusammenarbeit mit dem Neonatologen, die großartig funktioniert und vielen Kindern einen guten Start ins Leben ermöglicht, auch trotz zunächst widriger Bedingungen&quot;, so Stepan. &#160;&#160;</p> <p>&#160;</p>
Eine Tradition geht zu Ende: Letzter Hebammen-Jahrgang an Medizinischer Berufsfachschule des UKL beendet Ausbildung<img alt="Marie-Henrike Kruse (li.) und Charlotte Deckwerth gehören zur letzten Klasse, die an der Medizinischen Berufsfachschule des UKL zur Hebamme ausgebildet worden sind&#58; „Die drei Jahre waren vielschichtig und anspruchsvoll.“" src="/presse/PressImages/pic_20230830115134_bd66825e9a.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-08-29T22:00:00ZLeipzig. Es ist ein Ende, ein Anfang, ein Neustart – und irgendwie alles gleichzeitig: Nach sage und schreibe rund 200 Jahren Hebammen-Ausbildung in Leipzig wird am 31. August der letzte Jahrgang an der zur Akademie für berufliche Qualifizierung am UKL gehörenden Medizinischen Berufsfachschule verabschiedet. Wer jetzt den Beruf der Hebamme erlernen möchte, muss studieren. Bereits seit Sommersemester 2021 läuft parallel an der Medizinischen Fakultät der Leipziger Uni der Duale Studiengang Hebammenkunde mit Bachelor-Abschluss. Mit Freude, mit Stolz und auch ein wenig Wehmut blicken Lehrende wie Auszubildende zurück auf einen besonderen Beruf mit Tradition. Doch ihr Blick geht auch nach vorn. <p>&quot;Für mich ist es eigentlich kein wirklicher Abschied&quot;, sagt Dr. Henrike Todorow, Studiengangsleiterin Hebammenkunde an der Medizinischen Fakultät, und bis Ende August Fachbereichsleiterin an der <a href="/einrichtungen/akademie/medizinische-berufsfachschule-(mbfs)/allgemeine-informationen">MBFS</a>. Sie ist mit drei weiteren Kolleginnen bereits von der Berufsfachschule zur Universität gewechselt und ist auch froh, &quot;dass die Zweigleisigkeit ein Ende hat.&quot; Für Schulleiterin Jannicke Schickert ist der Wechsel von Dr. Todorow und den anderen aber auch ein Verlust an Lehrkräften, der an der Schule eine Lücke hinterlasse. Ganz pragmatisch sieht sie jedoch auch die positiven Effekte&#58; &quot;Wir haben nun mehr Räume für unsere Ausbildung, zum Beispiel die ab 2024 neu angebotene Teilzeitausbildung Pflegefachmann oder -fachfrau.&quot; Die Entscheidung hin zum Studium sei richtig gewesen, betont Dr. Todorow. Diese Erkenntnis habe jedoch auch erst reifen müssen&#58; &quot;Vor einigen Jahren sah ich das noch nicht so, doch heute nenne ich es einen notwendigen Schritt.&quot;&#160;</p> <p>Was den bisherigen Ausbildungsgang auszeichnete, darüber müssen sie und Schickert nicht lang nachdenken&#58; &quot;Es war ein zahlenmäßig kleiner, aber dafür umso fröhlicherer Fachbereich mit einer stets positiven Aura und extrem wenigen Abbrüchen und Durchgefallenen&quot;, erklärt Schickert.&#160;</p> <p>Zwei Frauen aus dem besonderen Jahrgang sind Marie-Henrike Kruse und Charlotte Deckwerth. Nach den letzten Prüfungen ging es für die beiden und drei weitere Freundinnen aus ihrer Klasse in den Urlaub nach Italien. Dort genossen sie eine &quot;krasse Entschleunigung&quot;, wie Kruse sagt, denn der Lernstress seit Januar sei doch recht intensiv gewesen. Die Ausbildung zur Hebamme an der MBFS empfand sie als große Erfüllung&#58; &quot;Ich hatte den Bereich gefunden, in dem mich alles interessiert. Ich durfte unglaublich viel Wissen in diesen drei Jahren mitnehmen.&quot; Charlotte Deckwerth nennt das eigene Management aus Schule, Ausbildung und Privatleben sogar eine &quot;Grenzerfahrung&quot;, in die sie mit der Zeit aber hineingewachsen sei.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Auszubildende konnten von parallel laufendem Studium profitieren&#160;</strong></p> <p>Die Kompetenzen in der praktischen Ausbildung der im Durchschnitt 22 angehenden Hebammen pro Jahr und Klasse - mit ganz wenigen Ausnahmen alles Frauen - seien die gleichen wie bei den Studierenden&#58; &quot;Wir pflegen seit jeher eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem UKL und anderen Kooperationskliniken und sind gut vernetzt, darauf können wir nun auch beim Studium aufbauen&quot;, sagt Dr. Todorow. Als Fachbereichsleiterin an der Berufsschule hat jedoch allen ihren Hebammen in Ausbildung stets empfohlen, sich weiterzubilden und nun auch zukünftig den Bachelor-Abschluss anzustreben.&#160;</p> <p>Dass sie die &quot;Letzten ihrer Art&quot; gewesen sein werden, war den Auszubildenden des Abschlussjahrgangs 2023 sehr bewusst. Es sei oft darüber gesprochen worden, dass parallel bereits der Studiengang an der Uni lief. Viele Fragen wurden gestellt, unter anderem, ob ihre Ausbildung einmal weniger wert sein könnte. &quot;Unsere Absolventen haben aber profitiert, da manche Inhalte des Studiums auch in ihre Ausbildung eingeflossen sind&quot;, berichtet Dr. Henrike Todorow. Und Jannicke Schickert ergänzt&#58; &quot;So haben sie zum Beispiel im dritten Ausbildungsjahr zusammen mit den Studierenden und nicht mehr an der Schule gelernt. So konnten sie von der Zweigleisigkeit ein wenig profitieren und sich fruchtbringend damit auseinandersetzen.&quot; Dass der gesamte Prozess von Anfang an gegenüber dem Jahrgang offen und transparent kommuniziert worden sei, hebt Dr. Todorow besonders hervor.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Kein Nachholjahr&#58; Besser nicht selbst schwanger werden</strong></p> <p>Dies können Marie-Henrike Kruse und Charlotte Deckwerth bestätigen. Sicherlich habe es anfänglich Verunsicherungen und vielleicht sogar Ängste gegeben, nur noch in der &quot;zweiten Reihe&quot; zu stehen und eine Ausbildung zu absolvieren, die vielleicht veraltet sei. Der &quot;letzte Jahrgang&quot; zu sein, sei spürbar und allen bewusst gewesen&#58; &quot;Wir durften ja nicht einmal länger ausfallen durch Krankheit oder Schwangerschaft, denn etwas im nächsten Jahr nachzuholen war schließlich nicht möglich&quot;, erzählt Marie-Henrike Kruse. &quot;Doch Dr. Todorow und alle Lehrkräfte haben immer offen mit uns über das parallel laufende Studium gesprochen und es uns auch näher gebracht&quot;, sagt sie. &quot;Und wir merkten schließlich genauso, dass das Ganze auch bei unseren Lehrkräften nicht emotional spurlos abläuft&quot;, ergänzt Deckwerth.&#160;</p> <p>Bei der praktischen Ausbildung in den Kliniken seien sie jedoch erstaunlich oft von Schwangeren, Gebärenden oder Wöchnerinnen gefragt worden, ob sie denn nun Studentin oder Auszubildende seien&#58; &quot;Viele Menschen wussten vom Studium und hatten eine ganz eigene Meinung dazu&quot;, so die frischgebackene Hebamme. Ihr Arbeitsplatz ab November werden die Wochenstation und der Kreißsaal im Leipziger St. Georg-Krankenhaus sein, wo sie auch den Praxisteil während der Ausbildung absolvierte. Ihre Kollegin Kruse nimmt sich ein paar Monate frei und will dann als Freiberuflerin durchstarten&#58; &quot;Ich hatte vor der Ausbildung bereits 'Deutsch als Fremdsprache' studiert und würde gern hier in Leipzig meine Arbeit als Hebamme mit Integrationsarbeit verbinden&quot;, berichtet sie.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>&quot;Angemessene Abschiedsfeier&quot; für Auszubildende und Lehrkräfte geplant</strong></p> <p>&quot;Wir bildeten immer mehr Hebammen aus, als das UKL Bedarf hatte, wir haben und wir werden auch für unser Bundesland Sachsen ausbilden und nehmen damit unseren gesellschaftlichen Auftrag wahr&quot;, sagt MBFS-Leiterin Schickert.&#160;</p> <p>Nach 25 Jahren an der Berufsschule werde sie es vermissen, die Lehre in den verschiedenen Berufen zu erleben, wie dies an der MBFS möglich sei, meint Henrike Todorow. &quot;Und das Team&quot;, ergänzt sie, um dann gleich anzufügen&#58; &quot;Mein persönliches Gefühl sagt mir aber, ich bin ja nicht weg.&quot;</p> <p>Die beiden Absolventinnen jedenfalls ziehen ein sehr positives Fazit&#58; &quot;Ich bin froh, diese Ausbildung gemacht zu haben. Sie war immer anspruchsvoll und vielschichtig&quot;, erklärt Charlotte Deckwerth. Und Marie-Henrike Kruse bringt es auf den Punkt&#58; &quot;Ob Auszubildende oder Studierende, wir waren doch eher Verbündete - letzten Endes alle verband uns der Wunsch, Hebamme zu werden. Dieses gemeinsame Ziel half, Berührungsängste abzubauen.&quot;</p> <p>Zur Exmatrikulation am 31. August plant Schulleiterin Schickert eine &quot;angemessene Abschiedsfeier für Auszubildenden und Lehrkräfte&quot;, sagt sie schmunzelnd. &quot;Meine Hoffnung als Schulleiterin ist, dass wir ab jetzt auf die Expertise von Dr. Todorow zurückgreifen können, wenn es um die Akademisierung weiterer Gesundheitsfachberufe gehen wird.&quot;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Exmatrikulation</strong></p> <p>Neben 19 Hebammen, die die Prüfungen erfolgreich bestanden, werden am letzten Augusttag unter anderem auch 54 Pflegefachfrauen und -männer, 14 Operationstechnische Assistent&#58;innen und fünf Krankenpflegehelfer&#58;innen exmatrikuliert.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Hintergrund&#58; Akademie für berufliche Qualifizierung am Universitätsklinikum Leipzig</strong></p> <p>Die <a href="/einrichtungen/akademie">Akademie für berufliche Qualifizierung am Universitätsklinikum Leipzig</a> vereint die schulische Ausbildung und die berufliche Fort- und Weiterbildung am UKL. An verschiedenen Standorten werden 850 Auszubildende in neun Berufen ausgebildet sowie Mitarbeiter&#58;innen des Universitätsklinikums Leipzigs in jährlich mehr als 780 Veranstaltungen und in fünf staatlich anerkannten Weiterbildungen für Gesundheitsfachberufe qualifiziert. 75 Lehrkräfte sowie rund 300 Referent&#58;innen ermöglichen durch moderne Lehr- und Lernformate ein effektives und nachhaltiges Lernen.</p> <p>&#160;</p>
Stillen im Beruf – worauf Mütter achten sollten<img alt="Stefanie Probst ist Still- und Laktationsberaterin am Universitätsklinikum Leipzig. Sie rät berufstätigen Frauen, so lang weiterzustillen, wie sie das selbst möchten." src="/presse/PressImages/pic_20230815101214_6b5b6924f7.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-08-14T22:00:00ZLeipzig. Zusätzliche Pausen, keine schweren Lasten heben oder länger stehen, keine Nachtarbeit – für stillende Mütter gelten besondere Rechte im Beruf. Diese transparent zu machen, ist Thema der diesjährigen Weltstillwoche. Sie findet in Deutschland jährlich Anfang Oktober statt. Tatsächlich jedoch bewegt viele Mütter und Väter das Thema bereits viel eher: nämlich dann, wenn mit dem Abschied der Schulanfänger in den Kitas Platz für neue Kinder wird. Was Mütter wissen und beachten sollten, wenn sie noch stillen, aber schon wieder arbeiten gehen, darüber gibt Stefanie Probst fachkundig Auskunft. Sie ist Still- und Laktationsberaterin und leitet Mütter am Leipziger Universitätsklinikum (UKL) an. <p><strong>Frage&#58; Frau Probst, lassen Sie uns zu Anfang noch einmal kurz klären, warum Stillen so wichtig ist.</strong></p> <p><br>Stefanie Probst&#58; Stillen ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Wenn ein Kind auf die Welt kommt und außerhalb der Plazenta mit Nahrung versorgt werden muss, dann ist Muttermilch das, was am besten auf die Bedürfnisse des Kindes und die seines Körpers angepasst ist. Sie sorgt zum Beispiel dafür, dass sich sein Organismus auf das Leben außerhalb des Mutterleibs einstellen kann. Ein Kind wird ja quasi innerlich steril geboren, weil es im Mutterleib mit keinerlei Bakterien in Kontakt gekommen ist. Für die Umstellung auf das Leben nach der Geburt braucht sein Organismus Hilfe und die bekommt er über die Muttermilch.&#160;</p> <p>Vor allem der Darm eines Kindes ist auf Muttermilch angewiesen, denn der Darm ist zu Beginn des Lebens eine glatte Schicht. Die Darmzotten, die für die Nährstoffaufnahme verantwortlich sind, müssen sich bei einem Kind erst bilden. Und das tun sie mithilfe der Muttermilch. Sie sorgt also dafür, dass ein Kind später ein möglichst gesundes Leben führen kann, ohne ernährungstechnisch Probleme zu haben.&#160;</p> <p>Auch für die Mutter hat Stillen vielerlei Effekte - allen voran emotionale&#58; Sie lernt ihr Kind noch einmal ganz anders kennen und lieben. Eigentlich kennt sie es ja von der ersten Sekunde an, aber es ist doch schon noch einmal eine andere Nähe, die sie während des Stillens zu ihm aufbauen kann, was nicht heißt, dass Mütter, die ihren Kindern die Flasche geben, weniger Liebe für sie empfinden.&#160;</p> <p>Langfristig gesehen ist Stillen aber auch dahingehend für Frauen wichtig, dass es das Risiko, im höheren Alter an Brustkrebs zu erkranken, enorm senkt. Das heißt, Frauen, die einmal laktiert bzw. Milch produziert haben, sind nachweislich weniger von Brustkrebs betroffen als Frauen, die nicht gestillt haben.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Was genau ist Ihre Aufgabe als Still- und Laktationsberaterin?&#160;</strong></p> <p><br>Ich habe sehr vielseitige Aufgaben&#58; In den ersten Tagen nach der Geburt unterstütze ich die Frauen, indem ich ihnen zeige, wie sie ihr Kind am besten anlegen, um gut und vor allem bequem zu stillen. Dann zeige ich Frauen, wie sie ihre Brust auch mechanisch entleeren können. Auf meiner Station werden vorwiegend Frauen betreut, die ein Frühchen geboren haben und damit automatisch getrennt sind von ihrem Kind. Die Frauen werden also angeleitet, ihre Brust mit der Hand zu entleeren oder die Milch abzupumpen, mit einer elektronischen Milchpumpe zum Beispiel. Und ich berate sehr viele Frauen auch zum Thema Abstillen. Das sind einerseits Frauen, die nicht stillen möchten, und andererseits solche, die abstillen müssen, weil sie ihre Schwangerschaft nicht glücklich austragen konnten und ihr Kind still gebären mussten. In dem Moment, in dem ein Kind den Körper seiner Mutter verlässt, kommen eine Reihe hormoneller Prozesse in Gang, die dafür sorgen würden, dass auch diese Frauen beginnen würden, Milch zu produzieren. Wir Stillschwestern versuchen das dann zu verhindern.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Für Mütter in Mutterschutz und Elternzeit gelten besondere Regeln. Gleiches gilt für Mütter, die, obwohl sie noch stillen, schon wieder arbeiten gehen. Werden Sie darauf von den Müttern, mit denen Sie arbeiten, angesprochen? Und was können Sie raten?</strong></p> <p>Natürlich habe ich schon in dem einen oder anderen Stillgespräch darüber gesprochen. Da geht es auch um Fragen wie, was passiert, wenn das Kind einmal in die Kita geht, wenn es anderweitig betreut wird, wenn der Papa mit ihm in Elternzeit ist? Muss ich dann abstillen oder wie kann ich als Frau dann selbst für Entlastung sorgen?&#160;</p> <p>Wenn die Frauen das Stillen beibehalten möchten, rate ich ihnen dazu, die Stillpausen zu überbrücken, indem sie ihre Brust entweder mit der Hand entleeren oder die Milch abzupumpen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung&#58; Ich habe das bei meiner zweiten Tochter so praktiziert. Da bin ich nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten gegangen und das Mutterschutzgesetz hat mir zugesichert, dass ich mich während meiner Arbeitszeit zurückziehen und abpumpen gehen darf, ohne dass ich die Zeit - zweimal eine halbe Stunde oder eine volle Stunde pro Tag - nacharbeiten muss. Das ist im Gesetz genauso festgeschrieben.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Gelten diese Regelungen für alle berufstätigen Mütter, die noch stillen, oder nur für diejenigen, die sich noch in Mutterschutz oder Elternzeit befinden?</strong></p> <p><br>Die Regelungen gelten für jede stillende Frau. Selbst wenn ihr Kind vielleicht schon drei Jahre alt ist, darf sie sich die Zeit nehmen und für Entlastung sorgen - egal wie. Wir hatten hier zum Beispiel eine Kollegin, die ging nach einem Dreivierteljahr wieder arbeiten, wohnte aber in der Nähe. Da hat ihr Mann das Kind immer mittags zum Stillen gebracht.&#160;</p> <p>Es kommt auch immer darauf an, wie gut eine Frau die Stillpausen toleriert. Manche Frauen kommen ganz gut damit klar, andere bekommen Schmerzen in der Brust, wenn sie acht, neun, zehn Stunden nicht entlastet wird. Das ist sehr unterschiedlich und sagt nichts darüber aus, wie lange eine Frau stillen sollte. Wenn sich Mutter und Kind gut damit fühlen, spricht nichts dagegen, über ein Jahr hinaus zu stillen. Natürlich wird man in der heutigen Gesellschaft immer etwas merkwürdig angeschaut, wenn man davon spricht, man sein eineinhalb- oder zweijähriges Kind noch zu stillen. Das ist traurig, aber ich glaube, das wird man nicht ändern.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Nun ist Stillen mehr als ein Kind nur mit Nahrung zu versorgen. Es ist auch Zuwendung und ein wichtiger Faktor in der Mutter-Kind-Beziehung. Schließt das nicht aus, als Stillende berufstätig zu sein?</strong></p> <p><br>Das kommt auf die Mutter-Kind-Beziehung und darauf an, wie eine Frau damit zurechtkommt, ihr Kind ein erstes Mal loszulassen und nur noch zu bestimmten Zeiten zu stillen. Natürlich baue ich durch das Stillen eine intensivere Bindung zu meinem Kind auf. Das ist schön, aber das Kind wird ja auch größer und selbständiger. Irgendwann muss es nicht mehr rund um die Uhr gestillt werden, sondern isst feste Nahrung mit am Tisch. Und je älter ein Kind wird, desto wichtiger wird es, dass es auch eigene Erfahrungen sammeln, einen eigenen Alltag haben und kennenlernen darf. Von daher schließen sich Stillen und berufstätig sein nicht aus. Die Entscheidung darüber muss aber jede Frau für sich allein treffen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Wo hat die Vereinbarkeit von Stillen und Beruf für Sie Grenzen?&#160;</strong></p> <p><br>Ich finde Stillen im Beruf grundsätzlich nicht verwerflich, solange es für die betroffenen Frauen in Ordnung ist. Das ist wie mit dem Stillen in der Öffentlichkeit. Da ernet man hin und wieder auch merkwürdige Blicke. Natürlich sieht man beim Stillen Teile oder manchmal auch die komplette Brust einer Frau. Solange die Frau das aber nicht stört und auch das Kind sich von den äußeren Einflüssen nicht irritieren lässt, sollte das für niemanden ein Problem sein.&#160;</p> <p>Und genauso ist es mit Frauen, die während der Arbeit stillen oder anderweitig für Entlastung sorgen. Fragwürdig könnte es werden, wenn Frauen in einen Zwiespalt geraten und sich zum Beispiel entscheiden müssen&#58; Nehme ich an einer Videokonferenz teil, stille ich mein Kind oder mache ich beides? Solange das aber kein Dauerzustand ist, der immer zulasten des Kindes geht, ist das, so denke ich, in Ordnung.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Was raten Sie also Frauen, die berufstätig sind und ihre Kinder noch stillen?&#160;</strong></p> <p><br>Ich rate berufstätigen Frauen, so lang weiterzustillen, wie sie das selbst möchten. Keine Frau muss abstillen, nur, weil ihr Kind in eine Betreuungseinrichtung und sie wieder arbeiten geht. Wenn die Frau nicht für mehrere Wochen von ihrem Kind getrennt ist, weil sie wieder arbeiten geht, ist das absolut nicht notwendig - im Gegenteil. Das Stillen kann Mutter und Kind helfen, eine Zeit, die mit großen Veränderungen verbunden ist, gut zu meistern. Sie versichern sich damit, dass ihre Beziehung bestehen bleibt, dass sie eine Konstante ist. Das ist ein wichtiger Aspekt für beide&#58; für das Kind, weil es merkt, zu Hause ist und bleibt die Welt in Ordnung, für die Frau, weil es ihr hilft, sich zu lösen.&#160;</p> <p>Der Alltag nach der Elternzeit ist für viele Mütter nicht leicht. Sie tragen neue Verantwortungen, müssen sich neu koordinieren und neue Wege gehen&#58; das Kind in die Kita bringen und wieder abholen, dazwischen arbeiten gehen. Da tut es vielen Müttern gut, sich über das Stillen die schönen Momente zurückzuholen, die sie in der Elternzeit gehabt haben. Von daher würde ich ihnen immer dazu raten, solang weiter zu stillen, bis sie sagen, jetzt ist es gut. Wirklich gut.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Interview&#58; Tina Murzik-Kaufmann</p>
Zum Welt-Hebammentag: Geburtsmedizin des UKL mit eigenem Instagram-Kanal<img alt="Die Hebammen der UKL-Geburtsmedizin berichten ab sofort auf einem eigenen Instagram-Kanal von ihrer Arbeit." src="/presse/PressImages/pic_20230505132706_5645a27c4f.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-05-04T22:00:00ZLeipzig. Am heutigen 5. Mai, dem Tag der Hebamme, startet die Abteilung für Geburtsmedizin des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) einen eigenen Instagram-Kanal auf der Social Media-Plattform Instagram. <p>Für die Pflege des Kanals &quot;<a href="https&#58;//www.instagram.com/ukl_geburtsmedizin/">@ukl_geburtsmedizin</a>&quot; haben sich sechs Hebammen zu einem Team gefunden und den Welt-Hebammentag als Anlass genommen, ab sofort regelmäßig über Themen rund um die Geburt zu informieren. Dabei wird es nicht nur Einblicke in den Alltag im Kreißsaal und in die Abläufe auf den <a href="/einrichtungen/geburtsmedizin">Ambulanzen und Stationen</a> des UKL geben. Auch allgemeine Themen sollen jungen Familien als Ratgeber während der Schwangerschaft und auch noch danach dienen.&#160;</p> <p>Das Leipziger Universitätsklinikum ist bereits seit längerer Zeit auf Instagram aktiv und unter dem Kanal &quot;<a href="https&#58;//www.instagram.com/uniklinikum_leipzig/?hl=de">@uniklinikum_leipzig</a>&quot; zu finden.&#160;</p> <p>Der &quot;UKL-Mutterkanal&quot; wünscht seinem neuen &quot;Spross&quot; nach der heutigen Geburt einen möglichst erfolgreichen Start in das neue Kanalleben und bedankt sich im Namen des gesamten Klinikums natürlich bei allem Hebammen an ihrem heutigen Ehrentag für ihre gute und wichtige Arbeit.&#160;</p>
UKL-Geburtsmedizin startet bundesweit einmaliges Nachsorgeprogramm für Frauen mit Schwangerschaftserkrankungen<img alt="&quot;Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen sollten durch eine gezielte Nachsorge vor späteren Gesundheitsrisiken geschützt werden&quot;, findet Prof. Holger Stepan, Direktor der Geburtsmedizin am UKL. Daher bietet seine Abteilung jetzt ein bundesweit einmaliges Nachsorgeprogramm an." src="/presse/PressImages/pic_20230323114012_415db70fe9.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-03-22T23:00:00ZLeipzig. Frauen mit schwangerschaftsbedingten Erkrankungen aufgrund einer Fehlfunktion der Plazenta haben ein hohes Risiko, später an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden und Funktionsstörungen der Nieren oder Diabetes zu entwickeln. Obwohl dies in vielen Studien belegt ist, erfolgt in diesen Fällen nach der Entbindung keine oder bestenfalls eine kurzfristige Nachbetreuung. Um diese Lücke zu schließen, bietet das Universitätsklinikum Leipzig hier jetzt als erste Einrichtung bundesweit ein gezieltes Nachsorgeprogramm an. <p>&quot;Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen wie einem Bluthochdruck, einer Präeklampsie, dem HELLP-Syndrom oder einer Plazentafehlfunktion sind zum einen in der Schwangerschaft und kurz danach gesundheitlich gefährdet, haben aber zum anderen auch später ein höheres gesundheitliches Risiko&quot;, erklärt Prof. Holger Stepan, Direktor der <a href="/einrichtungen/geburtsmedizin">Geburtsmedizin</a> am Universitätsklinikum Leipzig (UKL).&#160;<br><br></p> <p>In fünf bis sieben Prozent der Fälle entwickeln Frauen in der Schwangerschaft einen Bluthochdruck, deutlich seltener treten das HELLP-Syndrom mit einer Störung der Leberfunktion oder eine Eklampsie mit Krampfanfällen auf. Allen diesen Leiden ist gemeinsam, dass sie als Alarmsignal für Folgeerkrankungen gelten können. &quot;Wir wissen heute, dass diese Schwangerschaftskomplikationen nicht nur kurzfristig rund um die Entbindung, sondern auch langfristig eine Gefahr für die betroffenen Frauen bedeuten&quot;, so Dr. Anne Dathan-Stumpf, die Leiterin des Nachsorgeprogramms. Studien zeigen, dass in diesen Fällen Jahre nach der Schwangerschaft gehäuft kardiovaskuläre und kardiometabolische Erkrankungen auftreten. Konkret &#160;bedeutet dies beispielsweise ein dreifach erhöhtes Risiko für Diabetes und ein sechsfach erhöhtes Risiko für Nierenversagen im Lebensverlauf der Betroffenen. &#160;<br><br></p> <p>Damit gilt Bluthochdruck in der Schwangerschaft als Risikofaktor Nummer eins für spätere Erkrankungen des Herzens und der Gefäße bei Frauen. Der Hintergrund ist, dass eine Schwangerschaft offenbar ein früher natürlicher &quot;Stresstest&quot; für den Organismus ist, der Anfälligkeiten und verdeckte Störungen aufdeckt. &#160;&quot;Dadurch gewinnen wir einen enormen Wissensvorsprung, weil wir so erkennen, welche Frauen die Veranlagung für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben&quot;, so die Geburtsmedizinerin.&#160;<br><br></p> <p>Doch dieses Wissen wird bisher nur unzureichend genutzt, um Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. &quot;Es gibt keine strukturierten Nachsorgeprogramme oder Empfehlungen für eine gezielte Prävention&quot;, bemängelt Prof. Stepan. Dabei seien Frauen, die um ihr Risiko wissen, nachweislich sehr motiviert, hier gegenzusteuern und vorzubeugen.&#160;<br><br></p> <p>&#160;</p> <p><strong>Teilnehmerinnen für Nachsorgeprogramm gesucht&#160;</strong></p> <p>Das kann und sollte durch gezielte Präventionsprogramme umgesetzt werden, um zu verhindern, dass Gefäßschädigungen entstehen oder weiter fortschreiten.&#160; Aus diesem Grund startet die Geburtsmedizin zusammen mit der Kardiologie und Nephrologie am Universitätsklinikum Leipzig jetzt das bundesweit erste gezielte Nachsorge- und Interventionsprogramm, um betroffene Frauen auch nach der Entbindung zu begleiten. Beginnend mit April 2023 wird allen Schwangeren, die am UKL entbinden und an Schwangerschaftkomplikationen leiden, auch nach dem Klinikaufenthalt eine Weiterbetreuung durch die Klinikumsexpert&#58;innen angeboten. Dabei erfolgen in gesonderten interdisziplinären Sprechstunden regelmäßige Kontrollen des Blutdrucks und anderer Werte. Wenn diese sich verändern, wird bei Bedarf konsequent mit einer Therapie begonnen. Ziel ist es, ernste gesundheitliche Probleme in den Folgejahren zu verhindern. &quot;Wir wissen, dass zum Beispiel durch ein frühzeitiges Erkennen einer asymptomatischen Herzschwäche und entsprechende Maßnahmen das Fortschreiten der Erkrankung wirksam verhindert werden kann&quot;, erläutert Prof. Stepan. &quot;Allerdings müssen die Warnhinweise dafür ebenso rechtzeitig gefunden werden.&quot; &#160;<br><br></p> <p>Die Erfahrungen aus dieser einmaligen Form der Nachsorge sollen zunächst zwei Jahre in einer Studie erfasst und ausgewertet werden. Ziel ist es, ein Vorgehen zu entwickeln, dass künftig möglichst vielen Frauen zugute kommt.&#160; Ab sofort werden daher Teilnehmerinnen für diese Studie und das Nachsorgeprogramm gesucht.&#160;Betroffene Frauen können sich dazu an die Abteilung für Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) unter Tel. 0341- 9720701 oder E-Mail sarah.matthess@medizin.uni-leipzig.de wenden. &#160; &#160;&#160;</p> <p>&#160; &#160; &#160; &#160; &#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p>

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0341 - 97 23642 (Ultraschall)
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0341 - 97 23494 (Intensiv-Schwangeren-Beratung)
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0341 - 97 23599
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