„Gelingende Kooperation auf Augenhöhe zum Nutzen der Patient:innen“ | | <img alt="Prof. Matthias Steinert, Leiter der Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, (li.) und PD Dr. Kay Kohlhaw. Leiter der Allgemeinchirurgie am Sana Klinikum Leipziger Land, kooperieren erfolgreich bei der Behandlung von Tumorpatient:innen." src="/presse/PressImages/pic_20240502084239_44a3f71a03.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2024-05-01T22:00:00Z | Leipzig. Das Sana Klinikum Leipziger Land und das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) etablieren gemeinsam Lösungen, um die Flächenversorgung auch bei hochkomplexen Erkrankungen sicherstellen zu können. Davon profitieren besonders Patient:innen mit Lungenkrebs und Erkrankungen, die eine komplizierte thoraxchirurgische Therapie erfordern. Das Modell steht stellvertretend für gelingende Kooperationen zwischen Kliniken verschiedener Versorgungslevel. | <p>Wie kann in Zeiten des Fachkräftemangels auch im Gesundheitswesen eine hochqualitative Versorgung wohnortnah erfolgen?  Eine Antwort liefern das <a href="https://www.sana.de/leipzigerland">Sana Klinikum Leipziger Land</a> in Borna und das <a href="/">Universitätsklinikum Leipzig</a>: Die beiden Krankenhäuser praktizieren seit vielen Jahren eine Level-übergreifende Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen. Besonders intensiv und erfolgreich gestaltete sich diese im vergangenen Jahr im Bereich der Thoraxchirurgie. "Wir haben gemeinsam eine gute Strategie entwickelt, wie wir dank Arbeitsteilung und einer Kooperation auf Augenhöhe eine optimale Versorgung unseren Patient:innen hier in der Region sicherstellen können", beschreibt PD Dr. Kay Kohlhaw, Leiter der <a href="https://www.sana.de/leipzigerland/medizin-pflege/allgemein-visceral-mic-und-gefaesschirurgie-thoraxchirurgie">Allgemein- , Viszeral- und Gefäßchirurgie</a> und des Onkologischen Zentrums am Sana Klinikum Leipziger Land in Borna. <br><br></p>
<p>Ein abgestuftes Diagnostiksystem und die direkte Anbindung an moderne und aufwändige Verfahren der personalisierten Medizin ermöglichen es dabei, universitätsmedizinische Standards auch in die Fläche zu tragen. Das sei vor allem bei komplexen Erkrankungen relevant, die eine hohe Spezialisierung erfordern. So werden Patient:innen mit Lungenkrebs, die sich in Borna oder Zwenkau vorstellen, gemeinsam behandelt: "Besteht ein Verdacht auf einen solchen Befund, erfolgt im <a href="/einrichtungen/uccl">UCCL, dem universitären Krebszentrum</a>, eine gemeinsame Tumorkonferenz mit allen für die Therapie relevanten Fachgebieten des UKL, bei der mit den Kolleg:innen in Borna über die Weiterbehandlung entschieden wird", erläutert <a href="/einrichtungen/vttg/thoraxchirurgie">Prof. Matthias Steinert</a> das Vorgehen. Der Thoraxchirurg verantwortet am UKL die chirurgische Versorgung vor allem von Menschen mit Lungenkrebs, aber auch anderen Erkrankungen der Lunge. </p>
<p>"Gerade in solchen Fällen wissen wir, dass eine Behandlung in zertifizierten Zentren mit einer hohen Fallzahl dank der Routine und Erfahrung einen echten Überlebensvorteil für die Patient:innen bietet", ergänzt Dr. Kohlhaw. <br><br></p>
<p>Der Gesetzgeber trägt dem Rechnung, indem er für hochkomplexe Therapien Mindestfallzahlen definiert. Bei der operativen Versorgung von Lungenkrebs sind dies 75 Fälle pro Krankenhausstandort. Ziel ist es, diese besonders schwierigen und planbaren Eingriffe zu zentralisieren und sicherzustellen, dass die Behandlung dort erfolgt, wo die beste Routine und Ausstattung vorhanden sind. Über die Zusammenarbeit der beiden Onkologischen Zentren gelingt es, die von den Zertifizierungsgesellschaften vorgegebenen Mindestfallzahlen zu erfüllen. Patient:innen außerhalb von universitären Kliniken erhalten so auf abgestimmten Weg eine bestmögliche operative Behandlung und kompetente Versorgung.</p>
<p>"Die Behandlung von Krebserkrankungen ist sehr komplex", bestätigt Dr. Roland Bantle, Geschäftsführer der Sana Kliniken in Borna. "In etablierten Krebszentren werden Patient:innen von Anfang an auf diesem Weg begleitet. Das Zusammenspiel verschiedener Experten ermöglicht dabei den Patient:innen neben einer wohnortnahen Betreuung auch eine hohe Behandlungsqualität und somit das bestmögliche Behandlungsergebnis". Spezialisierte Leistungen seien somit keine Frage des Standortes. "Was zählt, sind durchdachte Zentrumsstrukturen, die Standards vereinen und sich an Leitlinien orientieren, unabhängig von Stadt oder Land. Davon profitieren die uns anvertrauten Patient:innen", so Bantle.<br><br></p>
<p>Das eine solche Kooperation auch in anderen Fachgebieten eine gute Lösung für die aktuellen Herausforderungen in der Krankenversorgung sein kann, davon ist auch Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig, überzeugt. "Wir verbinden auf diese Weise Qualitätssicherung mit Effizienz und dem besten Angebot für die Erkrankten", so Josten. "Dank solcher Kooperationen können Patient:innen in der Region versorgt werden, denn weder das Zentrum noch das nachversorgende Klinikum sind weit entfernt. Gleichzeitig vermeiden wir belastende und teure Doppeluntersuchungen und stellen sicher, dass die Therapien von erfahrenen Experten durchgeführt werden, womit Komplikationen vermieden und die Überlebenschancen erhöht werden." </p>
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Lungenkrebs-Screening: Chance auf Heilung | | <img alt="Ein Lungenkrebs-Screening wird für ein optimales Ergebnis die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete erfordern, wie hier am UKL durch die Pneumologie (Prof. Hubert Wirtz, li.) und die Radiologie ( PD. Dr. Henkelmann, Mi,. Prof. Timm Denecke, re.) praktiziert." src="/presse/PressImages/pic_20230728100055_1ded4259d1.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-07-27T22:00:00Z | Leipzig. Ein Screening mittels Früherkennung durch eine Computertomografie kann vor allem bei besonders gefährdeten Gruppen die Sterblichkeit infolge von Lungenkrebs deutlich verringern. Ein entsprechendes Vorsorgeprogramm, ähnlich wie bei Darm- oder Brustkrebs, ist derzeit bundesweit in der Diskussion und Vorbereitung. Mediziner versprechen sich davon einen wirksamen Effekt zur Vermeidung schwerer Verläufe und eine echte Heilungschance. | <p>Lungenkrebs ist trotz vieler neuer Behandlungsansätze weiterhin eine der tödlichsten Krebserkrankungen. Etwa 56.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland neu an einem Lungenkarzinom, etwa 44.000 sterben daran. Insgesamt ist die Lebenserwartung bei Lungenkarzinom in den letzten Jahrzehnten zwar gestiegen, bleibt aber dennoch weiterhin mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von etwa 20  Prozent vergleichsweise niedrig. </p>
<p>Die ungünstige Prognose ist vor allem damit verbunden, dass diese Tumoren meist erst spät entdeckt werden, denn Lungenkrebs verursacht lange keine Beschwerden. In fortgeschrittenen Stadien ist der Krebs aber nach wie vor nur schlecht behandelbar. "Diese hohe Sterblichkeit bei Lungenkrebs müssen wir senken", ist Prof. Dr. Hubert Wirtz, Leiter der<a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-2/pneumologie"> Pneumologie</a> am Universitätsklinikum Leipzig, überzeugt. Das erfordert eine Prävention der Erkrankung durch Risikominimierung, zum Beispiel durch Tabakentwöhnung oder -vermeidung. Und eine möglichst frühe Therapie. Eine wichtige Maßnahme kann dabei die Früherkennung mittels Screening sein. "Je eher wir einen Lungenkrebs entdecken, um so wirksamer können wir behandeln", so Wirtz. Kleine Tumoren in der Lunge können erfolgreich operiert und, wenn erforderlich, mit einer begleitenden Chemotherapie behandelt werden. "In diesen Fällen besteht eine echte Chance auf Heilung", erklärt der Pneumologe. Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen gibt es aber bisher kein Früherkennungsprogramm an dieser Stelle. </p>
<p>Um diese Möglichkeit zu schaffen, sollen mit einem derzeit in Vorbereitung befindlichen Screeningprogramm künftig schon frühe Stadien erkannt werden. "Dazu erfolgt eine Untersuchung mit einer Niedrigdosis-Computertomografie", beschreibt Prof. Timm Denecke, Direktor der<a href="/einrichtungen/radiologie"> Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie</a> am UKL. Die bei dieser sehr kurzen CT-Untersuchungen eingesetzte Strahlung ist extrem niedrig und liegt ungefähr bei 1/5 der effektiven Strahlendosis einer normalen CT des Brustkorbs. "Da nur die Lungen gescreent werden, können wir zudem auf Kontrastmittel verzichten und mit modernen Geräten bei ca. einem Millisievert Strahlung bleiben", so Denecke. Das macht die Untersuchung, die ja bei Gesunden als Vorsorgemaßnahme eingesetzt werden soll, schonend und ungefährlich. </p>
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<p><strong>Risikogruppen im Fokus</strong></p>
<p>Das Programm zielt vor allem auf die Risikogruppe der starken Raucher. Das wird bemessen in sogenannten 'Packungsjahren': "Wer 20 Jahre lang täglich eine Packung Zigaretten geraucht hat, kommt auf 20 Packungsjahre und gilt als stark gefährdet, an Lungenkrebs zu erkranken", erklärt Prof. Wirtz. Raucht jemand sogar zwei Schachteln täglich, kommt dieser im gleichen Zeitraum auf 40 Packungsjahre. Das Screening berücksichtigt damit Alter und Rauchhistorie. Für Menschen mit 20 und mehr Packungsjahren ist eine Früherkennung mittels Screening ein Gewinn, da das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, effektiv gesenkt werden kann, wie verschiedene Studien bereits gezeigt haben. </p>
<p>"Wir hätten hier eine echte Interventionsmöglichkeit, mit der wir tatsächlich etwas ausrichten können", betont Prof. Hubert Wirtz. Wird im CT eine verdächtige Stelle entdeckt, folgen je nach deren Beurteilung unterschiedliche Maßnahmen von einer Beobachtung mit engmaschiger Kontrolle über Biopsien bis hin zur minimal-invasiven Entfernung des Gewebes. "Daher ist es wichtig, dass die Auswertung der Screening-Ergebnisse gemeinsam durch Experten verschiedener an Diagnose und Therapie beteiligter Fachrichtungen erfolgt", so Wirtz. Erst das ermögliche die optimale Weiterbehandlung genau nach Maß.</p>
<p>"Wichtig ist, dass ein solches Früherkennungsprogramm von den Menschen auch angenommen wird", ergänzt Prof. Denecke. Da es aus einer sehr sicheren, schnellen und wenig aufwändigen Untersuchung besteht, hofft er auf hohe Akzeptanz. "Der Scan im Gerät dauert genau einen tiefen Atemzug lang", betont der Radiologe. Als zusätzlicher Effekt könnten dabei gleichzeitig Hinweise auf koronare Herzerkrankungen erfasst werden, die bei der betroffenen Bevölkerungsgruppe ebenfalls ein Risiko darstellen. "Wir könnten damit sogar ein doppeltes Angebot schaffen", gibt Denecke zu bedenken. </p>
<p>Bis dahin wird es allerdings noch etwas dauern. Mit einem Start ist frühestens im nächsten Jahr zu rechnen, denn noch müssen die Weichen durch eine bundesweite Entscheidung für ein solches Screening-Programm. Bisher ist die Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung in Deutschland das einzige Screeningverfahren mittels Röntgenstrahlung. Wenn das Lungenkrebsscreening zugelassen wird, stehen die Experten am UKL auf jeden Fall bereit, es gemeinsam mit den niedergelassenen Kollegen in Leipzig umzusetzen. "Die Patienten fragen jedenfalls teilweise schon heute danach", berichtet Prof. Hubert Wirtz.         </p>
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<p><strong>Mehr zum Thema:<br></strong><br>Motiviert zum Rauchstopp? Das UKL als "<a href="/Seiten/rauchfreies-krankenhaus.aspx">Rauchfreies Krankenhaus</a>" bietet Patient:innen und Mitarbeiter:innen in der <a href="/einrichtungen/medizinische-psychologie/informationen-für-patienten/rauchfrei-programm">Rauchfrei-Ambulanz</a> Tabakentwöhnungsprogramme an. Hier geht es zur -><a href="/einrichtungen/medizinische-psychologie/Seiten/terminanfrage.aspx">Anmeldung.</a>  </p>
<p>Sie haben Lungenkrebs oder einen Verdacht auf Lungenkrebs? Hier finden Sie unser -> <a href="/einrichtungen/lungenkrebszentrum">Lungenkrebszentrum.</a> </p>
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