Die Medizinische Fakultät legt großen Wert auf die Forschung zu und Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch. Dies kann zum Beispiel die Entwicklung von Ersatzmethoden sein, um einen notwendigen Tierversuch vollständig durch eine andere Methode zu ersetzen, aber auch Ergänzungsmethoden, mit welchen ein Tierversuch entweder für das Tier schonender gestaltet oder mit weniger Tieren durchgeführt werden kann.
Projekt zur Quantifizierung des Zusammenhanges zwischen Leberperfusion und -funktion bei erweiterter Leberresektion – Ein systemmedizinischer Ansatz
Das Projekt möchte ein Rechenmodell entwickeln, das den Zusammenhang zwischen der Durchblutung der Leber (Perfusion) und ihren Stoffwechselfunktionen beschreibt. Ziel ist es, mit diesem Modell Operationen besser planen und Risiken für Patient:innen besser einschätzen zu können.
Nach einer Leberoperation kann sich die Durchblutung verändern, was die Funktion der Leberzellen stören kann. Besonders wichtig ist dabei, dass bestimmte Stoffwechselwege ungleichmäßig in der Leber verteilt sind. Um diese Vorgänge besser zu verstehen, wird ein Rattenmodell verwendet, bei dem man die Durchblutung und den Stoffwechsel genau untersuchen kann.
Im Projekt wird erforscht, wie sich Fettleber oder Operationen auf die Stoffwechselprozesse in kleinen Lebergefäßen (Sinusoide) auswirken. Wenn die Durchblutung zu stark eingeschränkt ist, kann die Leber nicht mehr richtig arbeiten – das kann zu einem Leberversagen führen.
Das Projekt liefert neue Daten über diese Vorgänge und speist sie in Rechenmodelle ein, die sowohl auf Gewebe- als auch auf Zellebene arbeiten.
In der interdisziplinären Forschungsgruppe arbeiten acht Gruppen aus den Disziplinen experimentelle Chirurgie, funktionelle Bildgebung, Bioinformatik und mathematische Modellierung zusammen. Die Zusammenarbeit aller Teilprojekte innerhalb der Forschungseinheit verbessert die Rechenmodelle und hilft, biologische Abläufe rund um die Leberdurchblutung und den Stoffwechsel besser zu verstehen.
Diese Arbeit wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.