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Hypo- und Hypercalcämie

​​​​​​​​​Status: Randomisierte Studie 

Zu viel oder zu wenig Calcium im Blut kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Die anfänglichen Symptome einer Entgleisung sind jedoch unspezifisch. Besonderes Augenmerk liegt daher auf den Routine-Laboruntersuchungen während eines Krankenhausaufenthaltes. Denn etwa ein Drittel aller Patienten erleidet während des Aufenthaltes eine Hyper- (zu viel) oder Hypocalcämie (zu wenig Calcium). Die AMPEL sorgt dafür, dass keine schwere Calcium-Entgleisung übersehen wird.

Diagnose von schweren Calcium-Entgleisungen durch Routinedaten (Gesamt-Calcium); Goldstandard: ionisiertes Calcium aus Blutgasanalysen ​*Diagnose von schweren Calcium-Entgleisungen durch Routinedaten (Gesamt-Calcium); Goldstandard: ionisiertes Calcium aus Blutgasanalysen

Die Herausforderung für das automatische Screening durch die AMPEL besteht darin,

  1. eine möglichst große Anzahl von Patienten zu erreichen,
  2. nur dann Alarm zu schlagen, wenn dies einen Mehrwert für das Stationspersonal bietet.

In der Labormedizin gibt es verschiedene Methoden zur Calcium-Messung. Das normale Calcium (Gesamt-Calcium) wird standardmäßig bei fast allen Blutentnahmen bestimmt. Leider ist es nicht so genau wie der „Goldstandard", das ionisierte Calcium. Dies erfordert eine zusätzliche Blutabnahme (BGA) und wird daher deutlich seltener bestimmt. Um alle Patienten zu erreichen und einen klinischen Mehrwert zu bieten, hat die AMPEL einen Weg gefunden, wie eine automatisierte Überwachung ohne Qualitätsverlust möglich ist.

Alarmierung von schweren Hypercalcämien durch klinische Routinedaten. Standard: Gesamt-Calcium; AMPEL: Gesamt-Calcium mit standortspezifischen Cutoffs; AMPEL(+Albumin): Gesamt-Calcium mit Albumin standortspezifisch korrigiert; Goldstandard: ionisiertes Calcium *Alarmierung von schweren Hypercalcämien durch klinische Routinedaten. Standard: Gesamt-Calcium; AMPEL: Gesamt-Calcium mit standortspezifischen Cutoffs; AMPEL(+Albumin): Gesamt-Calcium mit Albumin standortspezifisch korrigiert; Goldstandard: ionisiertes Calcium

Die Calcium-AMPEL beruht hauptsächlich auf einer sehr exakten und standortspezifischen Anpassung der Alarmgrenzwerte für das normale Calcium. Aber da geht noch mehr: Im zweiten Schritt erfolgt eine klinikeigene Korrektur mit Albumin, einem weiteren Laborparameter, der aus derselben Blutprobe bestimmt werden kann.  

Vereinfacht gesagt ist die AMPEL bei der Erkennung eines schweren Calcium-Mangels in Routinedaten um das Zehnfache b​esser: Zurückblickend konnte sie im untersuchten 5-Jahres-Zeitraum die Anzahl der Fehldiagnosen von 3562 Fehldiagnosen auf nur noch 378 reduzieren. ​​

Alarmierung von schweren Hypocalcämien durch klinische Routinedaten. Standard: Gesamt-Calcium; AMPEL: Gesamt-Calcium mit standortspezifischen Cutoffs; AMPEL(+Albumin): Gesamt-Calcium mit Albumin standortspezifisch korrigiert; Goldstandard: ionisiertes Calcium*Alarmierung von schweren Hypocalcämien durch klinische Routinedaten. Standard: Gesamt-Calcium; AMPEL: Gesamt-Calcium mit standortspezifischen Cutoffs; AMPEL(+Albumin): Gesamt-Calcium mit Albumin standortspezifisch korrigiert; Goldstandard: ionisiertes Calcium

Im Klinikalltag ist es somit möglich, nahezu jede Laboruntersuchung zu nutzen, um automatisiert eine schwere Calcium-Entgleisung zu überprüfen. Ob die Patientensicherheit dabei nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis profitiert, wird aktuell in einer Studie untersucht.

 >Das Sepsis-Modell


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