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Pressemitteilung vom 17.04.2020

In Corona-Zeiten: UKL-Notfallmediziner beobachten Rückgang von Patientenzahlen

Bei akuten Notfällen auch in der aktuellen Lage nicht zögern und Rettungsdienst alarmieren / UKL-Notfallversorgung funktioniert uneingeschränkt

Bei akuten gesundheitlichen Problemen auch in Corona-Zeiten nicht unnötig lange warten: Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) am Universitätsklinikum Leipzig.

Bei akuten gesundheitlichen Problemen auch in Corona-Zeiten nicht unnötig lange warten: Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) am Universitätsklinikum Leipzig.

Leipzig. Das Coronavirus SARS-CoV-2 und die Lungenkrankheit Covid-19 dominieren momentan die Nachrichtenlage in Leipzig und ganz Deutschland. Fast wird darüber vergessen, dass viele Menschen auch weiterhin an anderen Erkrankungen leiden oder sich Verletzungen zuziehen.
In der Zentralen Notfallaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) registriert man zur Zeit einen Rückgang der Patientenzahlen. Dies deckt sich mit Beobachtungen anderer großer Notaufnahmen im gesamten Bundesgebiet.
Bei akuten schwerwiegenden gesundheitlichen Beschwerden oder bei einem medizinischen Notfall sollte jeder die notwendige medizinische Versorgung auch aktuell in Anspruch nehmen, appellieren daher die UKL-Ärzte.

"Im Moment wissen wir es noch nicht genau, woran der Rückgang wirklich liegt", sagt Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) und Sprecher des Cardiac Arrest Centers (CAC) am UKL. "Möglicherweise ist er eine Folge des so genannten Shutdowns, viele Menschen sind weniger aktiv und bleiben über einen längeren Zeitraum zu Hause." Doch es gebe Hinweise darauf, dass manche in der aktuellen Corona-Situation länger warteten und Bedenken hätten, sich selbst bei akuten gesundheitlichen Problemen vorzustellen beziehungsweise den Rettungsdienst zu rufen, so Prof. Gries. 
Diese Bedenken sind aus Sicht des UKL-Notfallmediziners völlig unnötig: "Auch weiterhin sollte jeder bei relevanten gesundheitlichen Problemen wie Schlaganfällen, Herzinfarkten oder akuten Traumata den Rettungsdienst rufen oder die Zentrale Notfallaufnahme aufsuchen", erklärt er. 
Obwohl viele geplante Eingriffe und OPs abgesagt worden seien und die Corona-Lage zu Einschränkungen im klinischen Alltag geführt hätten, stünden am UKL sämtliche Ressourcen für die Notfallversorgung uneingeschränkt zur Verfügung, betont Prof. Gries. Auch alle etablierten Behandlungspfade zum Beispiel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Rahmen des CAC oder bei anderen Erkrankungen genau wie bei Verletzungen würden zu jeder Zeit funktionieren.

Daten werden wissenschaftlich ausgewertet
"Das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus im Klinikum ist äußerst gering", kann Gries beruhigen. "Wesentlich ungünstiger ist es, wenn akute medizinische Probleme nun aus Angst vor Corona verschleppt würden und  durch Nichtbehandlung verschlimmert werden." Beim Eintreffen eines Patienten in der Zentralen Notfallaufnahme, aber auch bereits durch den Rettungsdienst, werde sofort überprüft, ob ein Covid-19-Risiko vorliege, erklärt der UKL-Experte. In einem positiven Fall würde dieser Patient umgehend separiert werden, so dass er nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommen könne. "Wir haben umfassende Schutzmaßnahmen getroffen, und sie funktionieren", hebt Prof. André Gries noch einmal hervor. Denn: "Niemand sollte aus Angst auf einem Arztbesuch verzichten."

Die aktuelle Entwicklung der Patientenzahlen in der Notfallaufnahme während der Corona-Krise wird nun auch im Rahmen einer Studie untersucht. Die erhobenen Daten wertet Dr. Alexandra Ramshorn-Zimmer, Oberärztin an der ZNA, aus. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, frühzeitig gegenzusteuern und  Verzögerungen bei der notwendigen notfallmedizinischen Behandlung zu vermeiden.

Sichere Erste-Hilfe-Maßnahmen in Zeiten von Corona

 

 

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