Leipzig. Experten der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am UKL gestalten gemeinsam mit Spezialisten vom Uniklinikum Jena eine Weiterbildungsveranstaltung für Physiotherapeuten zum Thema Gonarthrose. Durch Vorträge und in Workshops können die Teilnehmer am Mittwoch, 10. Mai, ihr Wissen über die Erkrankung auffrischen und praktische Therapieansätze erlernen.
Die Gonarthrose - oder Kniegelenksarthrose - gehört zu den Gelenkerkrankungen, deren Häufigkeit im Alter zunimmt. Den Teilnehmern, niedergelassene Physiotherapeuten aus Leipzig und Umgebung, werden Behandlungsoptionen umfassend dargestellt sowie Indikationen und Operationstechniken erläutert.
Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Andreas Roth, Bereichsleiter Endoprothetik/Orthopädie am UKL. Er freut sich, dass es gelungen ist, mit Prof. Ulrich C. Smolenski einen Experten für konservative Therapieansätze bei Gonarthose als Referenten zu gewinnen. Smolenski, Direktor des Instituts für Physiotherapie am Uniklinikum Jena, sei eine Kapazität auf diesem Gebiet, so Prof. Roth.
Ist eine Endoprothese implantiert, stellt sich für den Patienten oft die Frage der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Sport spielt dabei eine immer größere Rolle. Hier habe sich einiges geändert, sagt Prof. Roth, man könne heutzutage auch wieder Ski fahren oder Tennis spielen: "Wir werden darstellen, welche Belastungen bei sportlichen Betätigungen möglich sind."
Workshops behandeln die funktionelle Untersuchung und daraus abgeleitete konservative Therapieansätze. "Allerdings beschäftigen wir uns auch mit komplementären medizinischen Ansätzen, also solchen jenseits der so genannten Schulmedizin", betont Roth.
Ein weiterer Workshop geht der Frage nach, wie Patienten mit schmerzhafter Knie-Endoprothese therapiert werden können. Prof. Roth: "Etwa ein bis vier Prozent aller Knieprothesen verursachen auch nach einem Jahr noch Schmerzen. Wir erläutern die Behandlung für diese Patienten", so der UKL-Experte, "und haben ein eigenes Therapieprogramm entwickelt." Dessen Ansatz, meint Roth, bewege sich dabei weg von der bisherigen Sichtweise, dass hauptsächlich aktives Trainieren die Lösung sei.